Hallo Lichtstrahl,
auf deinen Starttext:
(Alle, dich eingeschlossen, haben mit 99% aller Argumente Recht. Aber sie nehmen Anteil, sie bedauern dich, sie umgarnen dich, sie raten dir zum Anwalt, sichern dir deine Rechte usw, usw.! Das möchte ich nicht tun! Denn es hilft dir nicht! Du solltest versuchen, bei dir den Schalter umzulegen nach dem Motto: Ok, jetzt starte ich neu durch: Rettung, Neustart, auf jeden Fall: neuer Abschnitt: JUST DO IT!)
Eine andere Frau (anderer Mann, anderer Partner)? Diese Frage ist wohl die Häufigste. Sie ist nicht soo wichtig, weil sie ist eine Folge, und nicht ursächlich! Eine andere Frau wäre die Folge einer seit längerem kriselnden Beziehung. Gründe dafür gibt es unendlich viele. Den Grund für die Krise heraus zu bekommen, ist viel wichtiger, vielleicht sogar entscheidend.
Die Einkehr des Alltags, eine sich einschleichende Langeweile, Stress - beim Heranwachsen der Kinder, - im Beruf, - in der Freizeitgestaltung, - in der Abend- oder Wochenendgestaltung, ja, auch im Umgang mit dem Partner, gedanklich oder körperlich - ich breche ab - die Liste liesse sich endlos fortsetzen!
Etwas ganz wichtiges ist aber:
Mir hat eine gute Freundin (nach meiner Scheidung, bei einem neuen Versuch) mal gesagt:
Hüte dich davor, deine Freundin, deine Beziehung zu idealisieren!
Ich kenne wirklich niemanden, der das einhält, der das schafft! Weil: JEDER hat eine Vorstellung im Kopf. Ein Ideal, an dem sich die Beziehung spiegelt. Am Anfang bin ich noch sowas von gönnerisch tolerant, schleife die Ecken und Kanten ab, und forme mir IN MEINEM KOPF meine Freundin, Partnerin, daß es paßt! Das ist der erste Step des Idealisierens, der sich rächen wird!
Denn irgendwann im Laufe der Zeit, gehen jedem, dir und mir, diese Ecken und Kanten auf den Nerv!
Jetzt kommt das Nächste: Man, du, ich, redet nicht darüber oder zu spät und zu wenig!
Es kann gar nicht zuviel geredet werden! Den Schrott, das Gelaber, vergessen wir halt. Aber da sind auch Erkenntnisse, Ansätze dabei, über die der jeweils andere Partner nachdenken sollte. Vielleicht auch eine Änderung anstossen oder zumindest eine Erklärung versuchen!
Es kommt sonst, wie es kommen muß und offenbar jetzt auch gekommen ist!
Eine Hilfe könnte auch eine Paarberatung sein! Da muß du/dein Mann bereit sein, über viele Hürden zu springen:
- raus aus dem Zweierkonstrukt, - bereit sein, dich zu öffnen, - für dich selbst und die Beziehung zu arbeiten, Vorwürfe auszublenden. - Und das alles auch bei deinem Partner! Das ist nicht leicht und verlangt Arbeit und Willen!
Am schlechtesten geeignet, eine kriselnde Beziehung zu heilen, zu reparieren, oder auch nur drauf zu hoffen ist ein gemeinsamer Urlaub. Du bist in einer solchen Hochstimmung, daß das Ergebnis nur unzufrieden sein kann. Schade dann für die hinzukommenden Wunden oder kleine Risse!
Ein guter Urlaub ist also kein gelungenes Reparaturset, sondern die Gewißheit, daß es so arg um die Beziehung noch nicht bestellt ist! Ein mißratener Urlaub hingegen ein Alarmsignal für notwendige Beziehungs-Aktivität!
Wenn da was ist, was nicht paßt in eurer Beziehung, dann ist es da! Wegen Corona dann auf Mitleid zu hoffen, ist verständlich! Aber aus Sicht des anderen Partners führt das eher zu dem Gedanken: Jetzt das auch noch!
Einen Schritt weiter ist, wer das trennen kann!
Euer stop-and-go im Verlauf der letzten Jahre war doch eigentlich ein Hinweis, daß da was zur Überarbeitung ansteht! Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen: reden, reden, reden und nochmal: reden!
Eine so lange Zeit macht einem dann Gewohnheit vor. Das ist aber nicht so. Das Verlangen nach Abwechslung, nach Erfrischung, nach dem Ideal der ersten Monate erwacht.
Aus meiner Erfahrung: Vor allem über die Zeit ist so eine Aufrechterhaltung einer Beziehung richtig viel emotionale Arbeit. Ich habe das verpaßt!
DieDirekte sprach vom Hausarzt! Da hab ich weder Wissen noch das Recht, irgendetwas zu empfehlen oder anzuzweifeln, aber ich bleibe dabei: Wenn du den Impuls bei dir selbst setzen kannst, etwas bei dir zu ändern oder anzustossen, also dich selbst im Denken zu heilen, ann hilft dir das langfristig und nachhaltig!
Die Kinder nicht zu belügen! Das habe ich damals auch gedacht! Inzwischen weiß ich:
Die Kinder sind Teil von meiner damaligen Frau und mir. Und das bleiben sie! Das heißt: Sie haben so feine Sensoren und spüren über alle Sinne soviel, daß es einer Lüge von einem der Elternteile gar nicht bedarf! Sie merken alles!
Lange, bevor man mit ihnen spricht oder sie belügt!
Freunde fangen auf und das ist gut so!
Aber die wirkliche Besserung bringt der eigene Impuls! Glaub mir!
Wünsche dir alles Gute marinus
25.02.2022 17:51 •
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