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Beziehung nach 20 Jahren zu Ende - er will nicht mehr

L
@marinus
Vielen Dank für deine Zeilen. Das mit der Paarberatung war tatsächlich längst überfällig. Das hätten wir dringend nach der ersten Trennung und dem wieder zueinander finden machen sollen. Aber hätte hätte…ist ja nicht passiert und ich fürchte dafür ist es zu spät. Er will jetzt nur noch weg. Er liebt mich nicht mehr…

Im Grunde können wir sehr gut miteinander reden, wir schaffen wenn es klappt eine tiefe Nähe und Verbindung zueinander. So konnten wir bislang jede Trennung abwenden. Der Fehler war, darauf nicht aufzubauen und stattdessen im seichten Fahrwasser mitzuschwimmen. Wir haben uns glaube ich zu oft im außen aufgerieben…durch psychische Erkrankungen von Familienmitgliedern, schwierige Pubertät des Kindes, Ablehnung von Seiten der Schwiegermutter, und viele andere Geschichten die ich hier nicht schreiben will. Und da haben wir uns wohl auch dabei verloren.

Es tut so weh, ich wünschte es wäre anders gekommen. Aber ich glaube es gibt keine Chance mehr das Ruder rumzureißen.

26.02.2022 10:07 • x 1 #16


L
@DieDirekte
Ich habe schon eine Telefonnummer für eine Beratung bekommen. Vielleicht ist es tatsächlich eine gute Idee.

26.02.2022 10:09 • x 1 #17


A


Beziehung nach 20 Jahren zu Ende - er will nicht mehr

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L
@Columbo
Ja, es braucht Zeit und ich weiß auch das ich durch dieses Tal durch muss, wenn ich möchte das es irgendwann wieder besser wird. Aber es wird wahrscheinlich die größte Herausforderung meines Lebens…ich habe mich noch nie so allein gefühlt…

26.02.2022 10:13 • x 1 #18


Columbo
@Lichtstrahl1

Das könnte es werden.
Aber wenn du da durch bist, hast du viel an Stärke, Mut und Erfahrung gewonnen.

Und weißt du was: Du, ich, wir alle werden aus solchen Erfahrungen die zukünftig schöne Dinge im Leben noch viel mehr zu schätzen und genießen wissen.
Das schöne daran ist, es gibt eine Garantie dafür, dass es besser wird, wenn man es zulässt und dafür kämpft!

Also Kopf hoch wann auch immer es geht!

26.02.2022 10:38 • x 2 #19


marinus
hallo Lichtstrahl,
im Grunde bist du schon sehr weit mit der Verarbeitung. Das entnehme ich aus einigen deiner Bemerkungen und Schlußfolgerungen. Nicht aus allen! In manchen Bemerkungen schwingt noch der Schmerz mit!
Da solltest du ansetzen! Drüber nachdenken, ohne Tränendüse, ohne Selbstvorwürfe, ohne Wut!
Was ist der eigentliche Grund für den Schmerz?
Da ist die lange Zeit! Das gemeinsam Erlebte während dieser Zeit. Da ist was gewachsen, durch deine und seine Persönlichkeit hat es sich entwickelt und ist so geworden durch eure kreative, teils liebevolle Arbeit und Art, Aufgaben anzugehen und zu lösen!
Gut! Vielleicht nicht immer - aber halt individuell an euch Personen gebunden!
Da war sehr viel Emotionalität enthalten - jetzt sind wir schon sehr nah am Schmerz!
War das jetzt alles umsonst? - Der Schmerz steigt! -Trennung, vielleicht sogar Scheidung - und aus is? - Jetzt tut's richtig weh!
Stell dich dem! Zieh einen Schlußstrich! Du sollst nicht vergessen! Nein! Es ist NUR ein Lebensabschnitt beendet!
Und du brauchst deine Kraft für morgen und übermorgen! Ich sage bewußt nicht: Für Neues! Denn das ergibt sich von allein!
Was gestern oder vorgestern war, hast du (und er) mehr oder weniger gut gemacht. Aber wie auch immer:
Es ist vorbei! Selbst wenn ihr zusammen bliebet: Was gestern war, ist so vorbei wie nur irgendetwas! Geschichte! History! Von gestern!
Das solltest du verstehen, verinnerlichen und dich auf morgen konzentrieren!
Du wirst sehen: Das hilft und es wird dir besser gehen! Ich wünsche es dir! Just do it! Zu gut deutsch: Dann mach es halt!
In diesem Sinne: Alles Gute marinus

26.02.2022 13:31 • x 2 #20


L
@marinus
Lieber Marinus, danke für deine Sicht auf die Dinge! Ich bin schon dabei zu reflektieren und merke dabei das ich mir bestimmte Dinge genauer anschauen muss. Gerade auch meine eigenen Anteile. Und ich verstehe auch immer besser, dass es Zeit braucht, viel Zeit wahrscheinlich. Noch schmerzt es alles und mich plagen auch Selbstvorwürfe. Ich neige leider auch leicht dazu, die Fehler immer bei mir zu suchen. Ich hoffe es gelingt mir bald, realistisch drauf zu schauen und ohne Groll oder Trauer die Fehler zu benennen die wir gemacht haben. Ich möchte ja auch draus lernen um irgendwann einmal eine wirklich gute und innige Beziehung führen zu können.
Leider gibt es jetzt keinen Weg mehr zurück. Auch wenn ich weiß das es besser so ist, zerreißt es mir mein Herz. Und ja du hast recht, die vielen gemeinsamen Erlebnisse (wir haben nun mal die wichtigsten zusammen erlebt), die etlichen Tiefen und auch die schönen Höhen verbinden uns halt und schmerzen beim Gedanken diese bald nicht mehr gemeinsam zu teilen. Es war wirklich alles da. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er mich nie mehr anfässt und ich ihn. Es ist alles noch so unwirklich. Ihm fällt die Trennung auch schwer, das merke ich und hat er auch gesagt. Wir können gerade gar nicht miteinander reden, nur das nötigste halt. Die Stimmung ist so bedrückend. Das belastet mich auch, denn wir konnten immer reden. Komische neue Situation.
Das Ganze als beendeten Lebensabschnitt zu sehen, gelingt mir noch nicht. Ich versuche aber an deine Worte zu denken und mich auf das Morgen zu konzentrieren. Das ist wirklich für mich ein hilfreicher Gedanke! Danke dir dafür.

03.03.2022 16:11 • x 1 #21


L
@Columbo
Das hast du schön geschrieben! Danke. Dann hoffe ich darauf, dass es besser wird.

03.03.2022 16:12 • x 1 #22


DieSeherin
hallo du... ich bin heute erst auf deinen faden gestoßen - lass dich erst mal drücken

Zitat von Lichtstrahl1:
Auch wenn es schon lange nicht mehr gut lief und ich selbst auch an Trennung gedacht habe, hat es mir dennoch das Herz zerbrochen...


es geht ja auch bei einer trennung nicht nur darum, dass man einen geliebten menschen gehen lassen muss, sondern dass auch ein lebenskonzept gescheitert ist. jede*r von uns sagt doch ja zueinander, in dem tiefen glauben, dass man miteinander die kinder bis zum auszug begleitet, miteinander alt wird, händchen haltend auf einer bank den enkeln beim spielen zuschaut... sonst würde doch niemand mehr heiraten.


außerdem wartet da draußen etwas unbekanntes. oft hält man an einer kaputten beziehung fest, weil man da wenigstens einschätzen kann, was daran doof ist - was nach der trnnung auf einen zukommt, ist unbekannt und macht angst. und angst kann ganz schön lähmen. deswegen solltest du wirklich die beratung in anspruch nehmen, weil...

Zitat von Lichtstrahl1:
Vor dem Gang zum Anwalt habe ich aber auch Angst, ich bin grundsätzlich sehr auf Harmonie aus


... es ja gar nicht darum geht, den startschuss für einen rosenkrieg abzugeben, sondern im gegenteil. wenn man seine rechtliche position kennt, weiß was alles zu bedenken und zu regeln ist, dann kann man sachlicher an das ganze heran gehen, läuft nicht gefahr in angststarre zu verfallen und man hat etwas zu tun... das lenkt ganz gut ab.

geh behutsam mit deiner kraft um und ich wünsche dir, dass du schnell wenigstens körperlich auf die beine kommst, damit du den ersten schritt des anstrengen weges gehen kannst

03.03.2022 16:33 • x 2 #23


L
Wie ist bei euch eigentlich der Umgang mit dem Ex Partner? Ich habe gerade das Gefühl, dass wir ab jetzt wie Fremde füreinander sind. Er ist so distanziert und förmlich geworden. Ich habe ihn schon darauf angesprochen, dass mich der Zustand sehr belastet. Wir haben immer miteinander reden können und "nur" weil eine Trennung ins Haus steht muss man den anderen nicht so behandeln. Er meinte es fiele ihm auch alles schwer und er will nicht das Hoffnung entsteht. Ich hab gesagt, ich hätte keine. Hm trotzdem ist es so. Ich verstehe es nicht und das macht das Ganze nicht besser. Jetzt denke ich, wenn er raus ist aus dem Haus war es das. Übergabe Kinder und that’s it. Ist das normal so? Wie war oder ist es bei euch? Sind 20 Jahre einfach weggewischt? Das trifft mich ziemlich…

04.03.2022 21:26 • #24


marinus
Liebe Lichtstrahl,
ist das normal? Wie ist es bei euch? fragst du. Glaub mir, weiter könnten zwei Fragen nicht auseinanderliegen!
Bevor ich das erkläre, laß mich ein paar Worte zu deiner vorigen Meldung sagen. Ich hatte angefangen zu antworten, dann aber unterbrochen, weil mir das, was ich bis dahin geschrieben hatte, so unglaubwürdig erschien! Warum?
Weil ich vermute, daß du kaum nachempfinden kannst, was mich so beschäftigt!
Weil ich nämlich der Meinung bin, daß wir unfassbar ähnlich auf einer Wellenlänge funken! Ich möchte aber nicht den Eindruck erwecken, daß ich dir nur irgendwas erzähle, um dich, wie soll ich sagen, anzulocken. Ich sag's mal ganz vorsichtig!
Zurück zu deiner vorherigen Meldung:
Ich hatte sinngemäß angefangen, daß ich mich gefreut habe, daß du mir a) geantwortet und b) daß du meine Zeilen ernst genommen hast! Ich fühle mit dir und kann mir sehr gut vorstellen, wie es dir gerade geht!
Nun bin ich generell ein sehr einfühlsamer Mensch und kann mich, manchmal fast zuviel, in andere Menschen hineinversetzen.
Manchmal fast zuviel, weil das auch belasten kann!
Aber wenn ich spüre, daß da jemand so tickt wie ich, und bei dir ist das so, dann pack ich meine ganzen Erfahrungen aus und versuche, meinen Gesprächspartner davon profitieren zu lassen. Vermutlich als Kompensation meiner gemachten Fehler. Weiß man's?
Ich spüre also, daß du in ganz weiten Teilen so denkst ... und auch handelst, wie ich!
Zurück zum ersten Satz:
LEIDER, ja: leider, habe ich zur EX 0,00 Kontakt mehr und das seit nun fast 10Jahren! Sie lebt in etwa 15km Entfernung. Auch über meine Kinder kommt kein Kontakt, nicht mal etwas Wissen über das Befinden zustande.
Ich bedaure das, denn ich erlebe von vielen anderen Paaren, die sich getrennt oder geschieden haben, daß sie mehr oder weniger freundlich und normal miteinander umgehen. Das wünschte ich auch bei uns! Ich glaube jedoch, daß das von den Charakteren der Personen abhängt und eine Frage der Zeit ist!
Bezogen auf dich und deinen Partner: Wenn ihr das beide wollt, wird sich selbstverständlich ein Weg finden, daß ihr miteinander kommuniziert, ohne euch weh zu tun! So, wie du schilderst, wird das auch bei dir/euch so sein! GEDULD! Die Zeit wird's richten!
Wenn nicht, dann ist es so, und die Zeit wird helfen, das zu akzeptieren!
Ich brech jetzt hier mal ab! Nur Unterbrechung, kein Beenden! Verbinden möchte ich es mit einem Vorschlag, daß wir eine Möglichkeit finden, unseren Austausch zu zweit fortsetzen zu können. ((Mail, Whatsapp, irgendsowas). Das hat natürlich Nachteile wegen der Veröffentlichung der Adressen oder Nummern. Hast du eine Idee oder überhaupt Interesse? Laß es mich wissen!
Ich bin da einerseits relativ offen, andererseits lieber etwas vorsichtig!
Jedoch hauptsächlich möchte ich den liebenswürdigen Kontakt zu dir nicht einschlafen lassen! Hab schon so viel investiert!
Lieben Gruß marinus

05.03.2022 06:48 • #25


marinus
Liebe Lichtstrahl,
noch eine Ergänzung:
Die 20 Jahre, all das Erlebte und Überstandene, positiv wie negativ, ist nicht weggewischt, nicht ausgelöscht!
NEIN! Es ist Teil von dir (und ihm), lebt in dir, nicht nur als Erinnerung, auch als Teil deiner Erscheinung, deines Charakters, deiner Erfahrung und Lebensweisheit!.
Das formt uns alle! Du nimmst es mit, vielleicht mit der Zeit in eine neue Beziehung!
Und denk mal an die Kinder! Sind die ausgelöscht? NEIN, um Himmels Willen!
Es liegt an dir, dein künftiges Leben so zu gestalten, daß allen, vor allem deinen Kindern, ein Lachen oder zumindest ein fröhlicher Schimmer über das Gesicht huscht, wenn ihr euch trefft!
Auch hier ist die Zeit ein wichtiger Faktor! Auch hier wirst du vielleicht dran arbeiten müssen! Es lohnt sich, glaub mir!
Lieben Gruß marinus

05.03.2022 07:05 • #26


L
@marinus
Lieber Marinus,

danke für deine lieben Zeilen, welche mich sehr berühren. Ja, auch ich bin sehr feinfühlig und kenne das auch sehr gut, dass es Fluch und Segen zugleich sein kann. Ich danke dir für dein Angebot mit mir deine Erfahrungen auszutauschen. Ich denke, ich würde es tatsächlich gerne annehmen. Ist einfach ein Gefühl und da ich sowie neue Wege gehen muss, passt es doch ganz gut:). Vielleicht können wir uns erstmal über Email austauschen. Gibt es hier ein Postfach?

Bei den Sätzen kommen mir die Tränen…
"Die 20 Jahre, all das Erlebte und Überstandene, positiv wie negativ, ist nicht weggewischt, nicht ausgelöscht!

NEIN! Es ist Teil von dir (und ihm), lebt in dir, nicht nur als Erinnerung, auch als Teil deiner Erscheinung, deines Charakters, deiner Erfahrung und Lebensweisheit!.

So ist es, es hat viel versöhnliches und hilft sicherlich dabei irgendwann nur dankbar auf das Vergangene zurückzublicken. Wir haben uns persönlich weiterentwickelt, gerade auch durch den Partner. Das darf man nicht übersehen und vergessen. Und natürlich unsere Kinder, sind und werden immer ein Teil von uns beiden sein. Das kann man natürlich nicht wegwischen.
Allerdings von jetzt auf gleich keine Bezugsperson mehr für einander zu sein ist schmerzhaft. Daran muss ich erstmal gewöhnen. Auch daran Geduld zu haben.
Liebe Grüße!

05.03.2022 08:24 • #27


L
Zitat von DieSeherin:
hallo du... ich bin heute erst auf deinen faden gestoßen - lass dich erst mal drücken es geht ja auch bei einer trennung ...

Danke dir! Du hast recht, die Angst vor der großen unbekannten Zukunft hat auch mich sozusagen irgendwann handlungsunfähig werden lassen. Ich bin eigentlich ein positiv denkender Mensch aber die letzten Jahre haben mich tatsächlich sehr negativ werden lassen. Alles wird bestimmt ganz schlimm werden….da darf ich jetzt ran und mir das anschauen bzw. wieder freilegen was in mir ist. Es hilft mir sehr, von euch allen zu lesen, wie ihr mit diesen Erfahrungen umgegangen seid. Es scheint tatsächlich ein "Danach" zu geben und die Möglichkeit, dass es viel besser werden kann. Das gibt Hoffnung!

05.03.2022 08:47 • #28


DieSeherin
Zitat von Lichtstrahl1:
Es scheint tatsächlich ein Danach zu geben und die Möglichkeit, dass es viel besser werden kann. Das gibt Hoffnung!

es gibt ein danach! und das wird erst mal einfach anders! mache dir bewusst, dass es weder schrecklich wird, noch superduper, sondern anders! du kannst in kleinen schritten diesen weg gehen und immer wieder innehalten und betrachten, was da gerade passiert. du hast ja keine wahl, dass du den weg gehen musst - aber du kannst ihn gestalten, wie du das willst. ich bin den weg ruhig und sachlich angegangen, habe mich ganz langsam von dem gedanken verabschiedet, dass eine ehe für immer hält, dass familien nur richtig sind, wenn alle zusammen leben... und das war für mich richtig.

ich weiß, wie groß der berg erscheint, den man zu bewältigen hat und wie irre man kämpfen muss, überhaupt mal loszusteifeln... aber heute in einer woche bist du schon weiter und in einem monat noch mal und dann kommt ein kruzer durchhänger, aber dann bist du in einem halben jahr ein ganzganz großes stück vorangekommen... du schaffst das

07.03.2022 13:13 • x 2 #29


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