Hallo!
ich bin ganz neu hier und suche, ich glaube Erfahrungen, Meinungen und Austausch.
Ich weiß aktuell nicht weiter. Seit Anfang des Jahres bin ich in psychotherapeutischer Behandlung wegen einer mittelgradigen depressiven Episode, nehme auch Antidepressiva. In meiner Therapie geht es u.a. darum, mehr Raum für mich im Alltag zu bekommen,mehr Unterstützung bei der Kindererziehung (3J. und 10 Mon.). Ich soll einige feste Termine in der Woche haben in denen ich 2-3h nur für mich habe und da Dinge tun, die mir früher mal Spaß gemacht haben. Mein Mann soll mehr involviert werden, eine Haushaltshilfe eingestellt werden usw.
Mein Mann sperrt sich massiv. Er kann (eher will) nicht weniger arbeiten, die Kinder stressen ihn, er braucht seine Ruhe, er wird giftig, unfair, grob zu den Kindern.
Ich habe ein schlechtes Gewissen wenn ich ihn/die Kinder alleine lasse, bei Absprachen wenn ich frei habe haut er mir Sachen wie vielen Dank, dass du mich jetzt hier alleine lässt hin, wirft mir Egoismus vor, streut hintenrum Zweifel an der Therapie. Mehr und mehr an Situationen/Aussagen von ihm häufen sich an, die ich in den letzten Stunden auch bei der Therapeutin besprochen habe, in denen mir immer klarer wird dass mein Mann zumindest narzisstische Persönlichkeitszüge zeigt. Der Meinung ist auch die Therapeutin, was mich etwas beruhigt, ich sauge mir das also nicht aus den Fingern....
Mein Mann erwartet extrem viel Aufmerksamkeit von mir und kann es null akzeptieren (gibt es aber vor er würde es tun), dass ich das nicht (mehr) kann. Statt echtem Streit ist er immer beleidigt von Dannen gezogen und erwartet, dass ich weiß was ICH falsch gemacht habe (das sagt er tatsächlich so, er erwartet dass ich das weiß, wenn ich das nicht kann bin ich nicht einfühlsam genug und interessiere mich nicht für ihn). Er braucht ständig Bestätigung für die kleinsten Dinge (Abspülen, Müll runter bringen) und S. ist für ihn de totale Bestätigung. Meine Libido ist aber a.g. der Depression bei NULL. Das wurmt ihn natürlich auch. Zudem leidet er unter einem Verarmungswahn, er zeigt mir jede Rechnung und jammert wie teuer alles ist, wobei das letzte was wir haben Geldsorgen sind. Er verdient extrem gut und ich (derzeit in Elternzeit) verdiene auch nicht besonders schlecht. Mich macht das noch fertiger weil ich mir eh (aG der Depression) wenig gönne, und jetzt wo ich es wieder tue bekomme ich auch das vorgehalten: Er gönnt sich ja nichts und opfert sich total auf, was gar nicht anerkennt würde.
Gespräche mit ihm darüber, dass er sich nicht so zurück ziehen kann und nicht beleidigt reagieren soll bringen nichts, er hat alles Recht dazu, die Alternative wäre dass er rumschreit. Mein Vorschlag sich Unterstützung zu holen (Coach, Therapeut) weil die Situation aG meiner Depression einfach schwierig ist (2 Kinder, viel Arbeit, Frau kann nicht mehr so wie frühe rund wird wohl auch erstmal nicht) wird nur belacht und nicht ernst genommen. Insgesamt habe ich das Gefühl nicht ernst genommen zu werden, aber wenn ich etwas sagen dann stimmt das nicht, sondern es ist so wie er das sieht.
Mittlerweile beginnt er auch unseren großen Sohn emotional zu erpressen (wenn du nicht mitkommst dann bin ich aber ganz traurig) und das macht mich wahnsinnig. Insgesamt seine Einteilung von lieb und böse.
Ich denke - obwohl wir erst 1 Jahr verheiratet sind - mittlerweile an Trennung. Darüber habe ich mit ihm aber noch nicht gesprochen weil ich wirklich Angst vor seiner Reaktion habe.
Er kann äusserst charmant und liebenswürdig sein. Aber irgendwann kommt doch wieder zum Vorschein (in meinen Augen) dass er so viele Dinge nur FÜR SICH tut. zB hat er jetzt endlich eingewilligt die Haushaltshilfe einzustellen (war ihm ja zu teuer). Und was sagt er ja, die bezahle dann ich, dann kannst du auch wieder mit mir kuscheln - er sagt nicht, wir stellen sie ein damit es dir besser geht. solche Dinge fallen mir jetzt einfach auf - quasi wie Schuppen von den Augen. Es geht fast nur um ihn.
Mir geht es damit sehr schlecht, ich fühle mich wie taub, auch weil ich das alles vorher nicht gesehen habe, nicht wahrhaben wollte, und ich nicht weiß wieviel ich falsch gemacht habe und schuld bin. Ob es noch eine Zukunft für uns gibt. Ich fühle mich so einsam neben ihm.
29.06.2016 13:38 •
#1