Hallo zusammen,
ich habe den schlimmsten Liebeskummer meines Lebens mit 44 Jahren und habe genug Lebenserfahrung um zu wissen, dass das diese Schmerzen wohl irgendwann aufhören. Aber wie läuft das, wenn man mit dem Verursacher weiterhin zusammen arbeiten muß?
Folgendes zu meiner Geschichte:
Ich bin 18 Jahre verheiratet und in den letzten 5 Jahren sehr unzufrieden gewesen in meiner Ehe. Wir konnten nicht kommunizieren. Das war unser Hauptproblem. Mein Mann und ich haben 2 Kinder und ein Haus. Der Klassiker. Es kam, dass ich mich in meinen (sehr viel älteren) Kollegen verliebt habe. Es hat sich langsam zwischen uns entwickelt. Erst waren wir beide nicht sicher, in welche Richtung diese Gefühle gehen (eben wegen des Altersunterschieds), aber es war (ist) Liebe. Wir haben uns phantastisch verstanden, konnten miteinander lachen, rumalbern, halt so wie man es hier zuhauf liest. Wir fühlten uns beide angekommen.
Ich habe recht schnell die Konsequenzen gezogen. Mich von meinem Mann getrennt. Auch wenn ich nicht wußte wohin die Beziehung mit meinem Kollegen mich führte, ich wollte einfach ehrlich sein und die Karten offen legen.
Mein Kollege hatte auch eine langjährige Beziehung, aber trennte sich eben noch nicht. Es folgten MOnate in denen ich drängte, dass er mit ihr redet. Natürlich hatte ich die berechtigte Befürchtung, dass er bei ihr bleibt, wenn sie ES weiß und kämpft. Obwohl er mir immer versicherte, mich zu lieben. Mit mir (und den Kindern) zu leben, sowas wie mit mir noch nie erlebt habe. Es war eine eine sehr innige Beziehung. Er ist ein sehr liebevoller, sensibler Mensch. (So mein Eindruck) Ich hangelte mich von einem Ultimatum zum nächsten, aber nichts passierte. Er beteuerte immer wieder, es zu tun, fand Ausreden warum es nicht ging, sie war krank, ihre Kinder waren da, dann waren die Kinder krank, dann musste sie zu Fortbildungen, immer war was. Er war der Meinung, dass sie es psychisch nicht verkrafte, da sie bei ihrer Scheidung vor 15 Jahren in eine Psychiatrie stationär behandelt werden musste. Weihnachten 2012 versprach er mir, das nächste Weihnachten wären wir zusammen. Trugschluss. Es waren 2 Weihnachten, 2 Silvester und 2 Geburtstage und die Tage dazwischen die er mich hinhielt. Um es abzukürzen, er hat Anfang des Jahres (nachdem ich total heulend zusammengebrochen bin) dann mit ihr geredet und das Drama fing dann erstmal richtig an.
Außer das sie es wußte änderte sich nichts. Er war nach wie vor bei ihr, spielte den Tröster und diskutierte. Tage, Wochen, ja jetzt Monate. Vor 4 Wochen stand er dann vor mir und meinte, es müsse jetzt gut sein, er führe nicht mehr zu ihr und er wäre jetzt für mich da. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich habe meine Kinder endgültig eingeweiht und er verbrachte eine Woche bei mir. Doch irgendwas war....ich spürte was unterschwellig. Auf meine Fragen kam immer nur, es sei alles ok. Es wäre ja jetzt eine völlig neue Situation für uns beide, ohne Tränen und Diskussionen. Er würde das genießen.
Nach der Woche fuhr er nach Hause und rief mich abends an. Er sagte, dass mein Gefühl mich nicht getrügt hätte. Er würde mich über alles lieben, aber er KÖNNE es nicht. Seine Lebensgefährtin schwirre immer noch in seinem KOpf und er brächte es nicht über Herz sie einfach so alleine zu lassen. Ja, er würde sie wohl auch noch irgendwie lieben. Er sei so zerrissen. Bei ihr denke er nur an mich und wenn er bei mir sei, denke er daran wie alleine sie jetzt ist.
Es fühlte sich schrecklich an. Ich habe sofort gesagt, dass ich Schluß mache. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich will eine richtige Beziehung. Einen Menschen der bedingungslos zu mir steht. Er hat fürchterlich geweint und beteuert (immer noch) wie sehr er mich liebt, ich die Liebe seines Lebens sei, etc. Aber mein Verstand hat endlich gesiegt. Es geht doch so nicht. Ich weiß das ja auch, aber mein Herz hängt mit jeder Faser an diesem Mann. Ich liebe ihn so sehr wie keinen Anderen je zuvor. Ich fühle mich benutzt, weggeworfen und so verdammt schrecklich! ICh heule in fast jeder Sekunde und bin kaum fähig meinen Alltag zu bewältigen.
Das schlimmste ist, dass er mein Kollege ist. Wir können uns zwar relativ gut aus dem Weg gehen, machen aber quasi den gleichen Job und müssen uns absprechen und 5 Wochenenden im Jahr zusammen wegfahren. Ich schaffe das nicht. Ein neuer Job ist ausgeschlossen. Das geht nicht. Gar nicht.
Ich weiß nicht mehr weiter. Er fehlt mir so. Ich fühle mich wie amputiert.
Ich spüre aber auch unendliche Wut auf ihn. Ich habe mein Leben hingeschmissen für ihn und er schlüpft jetzt so ohne weiteres in sein altes Leben zurück. Ich hätte mit allen Konsequenzen zu ihm gestanden! Trotz des Altersunterschiedes. Dessen war ich mir zu 100% bewußt...
Doch wie kann es bei der Arbeit weitergehen? Ich kann mir das nicht mehr vorstellen.
02.05.2014 17:32 •
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