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Beziehung mit einem Depressiven Partner

S
Hallo Miteinander ,

Ich habe einen Freund mit dem ich seit fast 1 Jahr und 9 Monaten zusammen bin. Er hat seit letztes Jahr im Oktober Depressionen bekommen bzw ist seitdem in Therapie. Diese wurden durch einen Autounfall und den kommenden Stress verursacht (wir sind oft weiter weg zu Konzerten gefahren , in den Urlaub geflogen etc.)
Er hat mir vor 2-3 Monaten schon mal gesagt ' Ich weiß nicht ob das in der Zukunft so alles klappt'.
Jetzt hatten wir am Freitag (5.6) und Sonntag (7.6) ein Gespräch gehabt. Am Freitag schrieb er mir , dass es ihm garnicht gut geht , er sich schlecht fühlt etc. Er hat mir dann erzählt , dass er nicht weiß was richtig oder falsch ist. Er steht momentan unter enormen Druck bzw gibt sich diesen Druck selber. Das S. hat / leidet dadurch auch , aber um ehrlich zu sein brauche ich dieses nicht wie am Anfang. Er hat mir das alles unter kompletten Tränen erzählt. Er wisse nicht was richtig oder falsch ist , was er machen soll. Er sagte zu mir (ich habe noch den Dienstag bei ihm übernachtet) dass es sich falsch anfühlt nebeneinander zu liegen.Ich habe ihm in dem Gespräch gesagt gehabt , dass ich ihn verstehe. Das seine Gesundheit wichtig ist. Ich konnte um ehrlich zu sein in dem Moment nicht viel sagen , dadurch das ich ein wenig schockiert war. Ich bin nach diesem Gespräch heimgefahren. Ich habe es an den Abend nicht wirklich realisiert. Der nächste Tag , schon allein auf der Arbeit war es schlimm gewesen.
Ich bin am Sonntag (7.6) zu ihm gefahren , weil ich natürlich auch irgendwie klarheit möchte.
Wie es weiter geht , ob es eine Pause/bzw Abstand ist oder ob es endgültig Schluss ist. Wir haben 3 Stunden geredet gehabt. Das er immer noch nicht weiß was das richtige ist. Er möchte mich damit nicht verletzen bzw mich schützen. Ich habe ihm gesagt gehabt , dass ich für ihn da bin. Das wir 'zusammen' dadurch gehen. Am Ende hab ich einfach gesagt gehabt dass es besser wäre wenn ich diese 'Entscheidung' fälle. Weil ich nicht möchte , dass er so eine große Last hat. Um ehrlich zu sein , möchte ich nicht Schluss machen , aber wenn es für ihn besser wäre. Wir haben auch ein paar 'Proben' hinter uns wie zB das mit dem Autounfall letztes Jahr , dann Krebsdiagnose von meinem Vater letztes Jahr und natürlich viele schöne Erinnerungen.
Wir haben uns darauf geeinigt am Montag (8.6)uns unsere Klamotten wieder zu geben.
Ich habe dann am Sonntag(7.6) Abend noch Sprachmemos von ihm bekommen die mich ein wenig verwirrt haben.
Er möchte das mit dem Montag noch nicht machen , weil er dann von mir garnichts mehr hätte. Er will nichts überstürzen.
Er sagte mir auch , dass wir in den letzten Wochen / Monate mehr um ihn gekümmert haben bzw die Depression. Und das wir unsere Beziehung quasi 'schleifen lassen haben'.
Wir haben dann ausgemacht , dass wir uns jetzt einfach Zeit geben , damit beide ein wenig Zeit für sich haben , sich Gedanken sammeln können. Das alles ist jetzt schon eine Woche her. Er hätte am Donnerstag eine Therapiestunde gehabt , die aber durch den Feiertag ausgefallen ist. Er sagte mir auch , dass er direkt am Montag anruft und probiert eine Therapiestunde vorher zu kriegen. Ich habe ihm auch angeboten gehabt , wenn er möchte , können wir quasi zu Zweit dorthin gehen. Er möchte aber erstmal alleine dorthin und kommt oder auch nicht darauf zurück.
Er hat auch viele Tage durchgeweint gehabt.
Ich weiß nicht direkt was ich machen soll , ich habe natürlich viel Verständnis für ihn. Höre ihm auch gerne zu , bin für ihn da auch wenn er 'nur' eine Umarmung braucht usw.
Habe bei der letzten Beziehung es schon so gehabt das man eine 'Pause' hatte und beim Gespräch dann ein Schlussstrich gezogen worden ist. Ich weiß nicht ob ich das evtl. nicht wirklich verarbeitet habe. Bin mit meinen Gedanken schon beim 'es ist schluss wenn es zum Gespräch kommen wird'.
Ich nutze die Zeit momentan auch. Ich habe einen Brief geschrieben gehabt , wo ich alles aufgeschrieben habe was mir durch den Kopf ging. Vom ersten Treffen bis zu der jetzigen Situation.
Wir sind / wären am 16.6 dann 1 Jahr und 9 Monate zusammen. Ich weiß nicht wann es der beste Zeitpunkt ist , ihm diesen Brief zu geben. Er bemüht sich auch .. schreibt Dinge auf die ihn Druck machen und will dies mit seiner Therapeutin klären. Es gibt noch weitere Tiefliegende Probleme , die aufgearbeitet werden.
Bin momentan einfach nur Verzweifelt und weiß nicht was ich wirklich machen soll.

Hat jemand eventuell auch sowas schon durch. ? Oder eventuell Tipps? Habe heute zB schon 3 mal von der 'Trennung' geträumt.
Weiß einfach nicht weiter.

Dankeschön , schon mal für die Antworten.

16.06.2020 13:14 • #1


Lilli70
Liebe Snivy, sei erstmal gedrückt. Es ist ja sehr gut, dass er zur Therapie geht, so scheint ja Einsicht für seine Probleme da zu sein. Eine Depression geht nicht einfach so weg, manche benötigen Jahre dafür, andere gehen durch ein auf und ab. Mal schlechter, mal besser. Die Frage ist: bist du bereit mit ihm diesen Weg zu gehen? Denn er wird lang und beschwerlich. Du wirst viel auf dich allein gestellt sein, vieles alleine unternehmen müssen, immer wieder Rücksicht nehmen. Sind eure Zukunftsaussichten dieselben? Wo möchtest du in ein paar Jahren stehen? Kommt ja auch auf euer Alter an. Ich hatte einen depressiven Partner und wurde am Ende verbal attackiert, wo ich gesagt habe, es reicht. Ich bin kein Mensch, der sich gerne andauernd runterziehen lässt. Und darauf wäre es hinausgelaufen. Du musst wissen, ob dir die Beziehung so reichen wird, auch für die nächsten Jahre. Hinterfrage dich selbst, denn du wirst vieles hinnehmen müssen. Ist die Liebe so groß?

16.06.2020 14:04 • x 1 #2


A


Beziehung mit einem Depressiven Partner

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D
Hallo Snivy,

erst einmal willkommen im Forum.

Es ist nicht einfach, wenn der Partner/die Partnerin Depressionen hat
.
Selbst erlebt.
Wir wären ein Dreamteam gewesen, aber da ich von Haus aus auch nicht auf der Sonnenseite des Lebens wandel und noch anderer privater Mist hinzukommt...es reichte leider nicht, auch wenn ich es mir wünsche.


Es ist gut das er in Therapie ist. Dadurch wird es um einiges einfacher. Und zwar für euch beide.
Die Frage ist, wie auch Lilly70 schon schrieb, ob du gewillt bist mit ihm den Weg zu gehen.


Da für mich das hier gerade viel wieder anschubst...Ich verfolge das erst einmal still mit.

Alles Gute!

16.06.2020 14:22 • x 1 #3


S
Zitat von Lilli70:
Liebe Snivy, sei erstmal gedrückt. Es ist ja sehr gut, dass er zur Therapie geht, so scheint ja Einsicht für seine Probleme da zu sein. Eine Depression geht nicht einfach so weg, manche benötigen Jahre dafür, andere gehen durch ein auf und ab. Mal schlechter, mal besser. Die Frage ist: bist du bereit mit ihm diesen Weg zu gehen? Denn er wird lang und beschwerlich. Du wirst viel auf dich allein gestellt sein, vieles alleine unternehmen müssen, immer wieder Rücksicht nehmen. Sind eure Zukunftsaussichten dieselben? Wo möchtest du in ein paar Jahren stehen? Kommt ja auch auf euer Alter an. Ich hatte einen depressiven Partner und wurde am Ende verbal attackiert, wo ich gesagt habe, es reicht. Ich bin kein Mensch, der sich gerne andauernd runterziehen lässt. Und darauf wäre es hinausgelaufen. Du musst wissen, ob dir die Beziehung so reichen wird, auch für die nächsten Jahre. Hinterfrage dich selbst, denn du wirst vieles hinnehmen müssen. Ist die Liebe so groß?


Ich danke erstmal für die Antworten.
Also ich bin 24 Jahre alt und er ist 19 Jahre alt.
Mir ist natürlich bewusst , dass die Depression nicht innerhalb von kürzester Zeit weg ist und auch manchmal Jahre dauert bis sie weg ist.
Ich bin immer noch mit der Einstellung , dass man das bzw ich es mit ihm bewältigen möchte.
Er möchte eigentlich nach seiner Ausbildung die im Dezember endet , noch etwas anderes lernen. Dies steht noch nicht 100% fest bzw was.
Die Liebe ist sehr groß , von beiden Seiten.
Wir haben vor diesem Down auch geredet gehabt zwecks zusammen ziehen etc.
Pläne was zB heiraten anging , waren auch da.
Ich weiß einfach momentan nicht , wie ich darüber denken soll. Ich habe viel Verständnis dafür also wie er sich fühlt etc.
Will aber eigentlich nicht so im leeren schweben.. also am besten eine klare Entscheidung haben. Die ich ja momentan nicht kriege.
Wir haben auch genug durchgemacht um jetzt einfach uns zu trennen.
Für mich kam das natürlich auch plötzlich.. was mich umso mehr verwirrt.
Also meine Gefühle spielen momentan Achterbahn.

16.06.2020 15:08 • #4


Zweizelgänger
Hallo,
ich weiß nicht ob ich es übersehen habe, aber wie kam es zu den Depressionen?

Inwieweit hängt das mit dem Unfall zusammen?

16.06.2020 18:50 • x 1 #5


S
Hab total vergessen , dass der Unfall noch ein i Tüpfel war.
Er hatte sich nach dem ganzen viel Stress gemacht und seinen Körper nicht zur Ruhe kommen lassen.
Die Mutter von ihm leidet leider auch an Depressionen..

16.06.2020 21:33 • #6


S
Zitat von Dediziert:
Hallo Snivy,

erst einmal willkommen im Forum.

Es ist nicht einfach, wenn der Partner/die Partnerin Depressionen hat
.
Selbst erlebt.
Wir wären ein Dreamteam gewesen, aber da ich von Haus aus auch nicht auf der Sonnenseite des Lebens wandel und noch anderer privater Mist hinzukommt...es reichte leider nicht, auch wenn ich es mir wünsche.


Es ist gut das er in Therapie ist. Dadurch wird es um einiges einfacher. Und zwar für euch beide.
Die Frage ist, wie auch Lilly70 schon schrieb, ob du gewillt bist mit ihm den Weg zu gehen.


Da für mich das hier gerade viel wieder anschubst...Ich verfolge das erst einmal still mit.

Alles Gute!


Dankeschön für die Antwort.
Bin froh , irgendwelche Ratschläge zu kriegen weil bei mir im Umfeld niemand damit Erfahrung hat. Oder nicht offen darüber spricht ..

16.06.2020 21:34 • #7


Zweizelgänger
Zitat von Snivy:
Hab total vergessen , dass der Unfall noch ein i Tüpfel war.
Er hatte sich nach dem ganzen viel Stress gemacht und seinen Körper nicht zur Ruhe kommen lassen.

Sorry, hab's aber immernoch nicht verstanden...

War jetzt der Unfall das i-Tüpferl oder der Auslöser..?

16.06.2020 21:39 • x 1 #8


S
Zitat von Zweizelgänger:
Sorry, hab's aber immernoch nicht verstanden...

War jetzt der Unfall das i-Tüpferl oder der Auslöser..?


Der Auslöser zu allem.

16.06.2020 22:08 • #9


Zweizelgänger
Möchtest du dazu etwas erzählen.
Mir fällt es einfach schwer mich da rein zu versetzen, wenn ich keine Vorstellung habe was das für ein Unfall war bzw was die Konsequenz für ihn waren oder sind.

16.06.2020 23:19 • x 2 #10


S
Es war ein Autounfall gewesen der auf der Autobahn passierte. Seine Mutter war mit im Auto drin. Es hat sich halt im Graben überschlagen. Körperlich ist nichts passiert (beiden). Er hat selber nach dem Unfall gefühlt sofort wieder losgelegt mit dem Autofahren.. obwohl es ihm nicht gut ging und sich die Schuld dafür gegeben. Heraus gestellt hat sich dass er eine leichte Gehirnerschütterung hatte. Und eigentlich seinen Körper schonen sollte.
Nichts desto trotz sind wir in den nächsten 2 Monaten weite Strecken gefahren. Wodurch er dann Panikattacken bekommen hat. Er hatte nach dem Unfall auf der Arbeit Stress gehabt , weil er immer hören musste So schlimm ist es doch garnicht.
Ist einer der größten Auslöser , bei der letzten Fahrt (Ende September letzten Jahres) hatte er dann enorme Panikattacken gekriegt , Angstzustände usw.
Körperlich war alles Fit. Nur durch dieses Trauma und die Panikattacken hat es bei ihm dann klick gemacht.
Es ist auch jetzt die erste wirkliche Downphase.
1 Woche vor dem Gespräch (am 30.5) hatte er Geburtstag , hat mir noch gesagt , wie toll alles ist. Er froh ist mich zu haben , kamen dann auch Liebes Geständnisse.
Und Joa , an dem Tag wo wir geredet haben kamen dann Dinge wie zB wenn wir nebeneinander liegen fühlt es sich komisch bzw falsch an. Was mich natürlich irritiert hatte .. weil so welche Dinge noch nie angesprochen worden sind..

Ich hoffe ich habe es irgendwie ausführlicher erklären können.
Bin was sowas angeht , nicht die beste Person.
Sorry

17.06.2020 00:48 • #11


Zweizelgänger
Zitat von Snivy:
Körperlich war alles Fit. Nur durch dieses Trauma und die Panikattacken hat es bei ihm dann klick gemacht.
Es ist auch jetzt die erste wirkliche Downphase.

So, jetzt kommen wir der Sache doch schon näher

Also, ich finde grundsätzlich, dass so ein Unfall durchaus mehr auslösen kann, als einem erstmal bewusst ist.
Ich hatte selbst schon einen Autounfall, beg dem ich definitiv schuld war und zum Glück niemanden etwas passiert ist, außer eben Blechschaden.
Mir fiel dann das fahren auch erstmal schwer und ich habe bemerkt, dass ich eine Zeit sehr viel ängstlicher war als ich es erwartet hätte.
Es hat einfach an meinem Selbstvertrauen genagt und das braucht man aber um sicher fahren zu können.

Kann es sein, dass ihm seine Mutter unterschwellig Vorwürfe gemacht hat?
Du hast ja gesagt, dass seine Mutter auch an Depressionen leidet und ich nehme an, dass das vermutlich schon länger so ist.
Man darf nicht vergessen, war da mit einem Kind passiert.
Ein Kind wird sich fragen Was ist mit Mama los, ich merke ihr geht es nicht gut, bin ich schuld? und wird versuchen, dass es ihr wieder besser geht.
Man kann das bei Kindern gut beobachten, ob das auf dem Spielplatz oder sonst wo ist. Spannend finde ich es, wenn du zB zwei Kinder beobachtest die sich nicht kennen, die zwei Familien stehen beide an einer Kasse an und ein Kind weint. Das andere Kind wird immer ganz interessiert sein, was mit dem anderen los ist. Manchmal gehen auch Kinder zu anderen und wollen sie trösten.

Langfristig verschiebt sich dann aber sozusagen die Position. Plötzlich ist das Kind gefühlt für die Mutter verantwortlich, was ja eigentlich falschrum ist. Das kann (bzw hat meistens) dann eine Auswirkung auf spätere Beziehungen haben.

Ist denn dein Freund, als er das bemerkt hat, dass es ihn mehr belastet als gedacht, zum Psychologen gegangen?
Ich denke er muss das dringend bearbeiten.
Erinnerungen an Unfälle können durchaus belastend sein, deshalb ist ja unser Gehirn so schlau, dass es einfach bestimmte Zeitabschnitte einfach verschiebt und wir uns dann an den direkten Unfall gar nicht mehr erinnern.
Manches kommt dann so Stück für Stück wieder und kann bewusst verarbeitet werden. Manchen bleibt aber zunächst weggesperrt oder auch ganz lange ganz tief vergraben (klassische traumatische Erlebnisse). Das kann dann eben langfristig sogar zu einer PDBS führen.

Depressionen sind aber leider so, dass sich die Wahrnehmung durchaus verschieben kann und so werden positive Situationen nichtmehr als diese wahrgenommen.

Vielleicht ist das Ganze sogar eine Chance für ihn und für euch, da so alte Muster aufgebrochen werden.
Dazu muss er aber etwas unternehmen, sonst wird das, meiner Meinung nach, nicht besser sondern langfristig schlimmer.

Zitat von Snivy:
Ich hoffe ich habe es irgendwie ausführlicher erklären können.
Bin was sowas angeht , nicht die beste Person.
Sorry

Sei nicht so hart zu dir
Du hast das doch ganz gut erklärt, aber eben für mich etwas wichtiges weggelassen.
Wenn dich keiner danach fragt und alle trotzdem Antworten parat haben, wie sollst du es bemerken.

17.06.2020 07:58 • x 1 #12


S
Zitat von Zweizelgänger:
So, jetzt kommen wir der Sache doch schon näher

Also, ich finde grundsätzlich, dass so ein Unfall durchaus mehr auslösen kann, als einem erstmal bewusst ist.
Ich hatte selbst schon einen Autounfall, beg dem ich definitiv schuld war und zum Glück niemanden etwas passiert ist, außer eben Blechschaden.
Mir fiel dann das fahren auch erstmal schwer und ich habe bemerkt, dass ich eine Zeit sehr viel ängstlicher war als ich es erwartet hätte.
Es hat einfach an meinem Selbstvertrauen genagt und das braucht man aber um sicher fahren zu können.

Kann es sein, dass ihm seine Mutter unterschwellig Vorwürfe gemacht hat?
Du hast ja gesagt, dass seine Mutter auch an Depressionen leidet und ich nehme an, dass das vermutlich schon länger so ist.
Man darf nicht vergessen, war da mit einem Kind passiert.
Ein Kind wird sich fragen Was ist mit Mama los, ich merke ihr geht es nicht gut, bin ich schuld? und wird versuchen, dass es ihr wieder besser geht.
Man kann das bei Kindern gut beobachten, ob das auf dem Spielplatz oder sonst wo ist. Spannend finde ich es, wenn du zB zwei Kinder beobachtest die sich nicht kennen, die zwei Familien stehen beide an einer Kasse an und ein Kind weint. Das andere Kind wird immer ganz interessiert sein, was mit dem anderen los ist. Manchmal gehen auch Kinder zu anderen und wollen sie trösten.

Langfristig verschiebt sich dann aber sozusagen die Position. Plötzlich ist das Kind gefühlt für die Mutter verantwortlich, was ja eigentlich falschrum ist. Das kann (bzw hat meistens) dann eine Auswirkung auf spätere Beziehungen haben.

Ist denn dein Freund, als er das bemerkt hat, dass es ihn mehr belastet als gedacht, zum Psychologen gegangen?
Ich denke er muss das dringend bearbeiten.
Erinnerungen an Unfälle können durchaus belastend sein, deshalb ist ja unser Gehirn so schlau, dass es einfach bestimmte Zeitabschnitte einfach verschiebt und wir uns dann an den direkten Unfall gar nicht mehr erinnern.
Manches kommt dann so Stück für Stück wieder und kann bewusst verarbeitet werden. Manchen bleibt aber zunächst weggesperrt oder auch ganz lange ganz tief vergraben (klassische traumatische Erlebnisse). Das kann dann eben langfristig sogar zu einer PDBS führen.

Depressionen sind aber leider so, dass sich die Wahrnehmung durchaus verschieben kann und so werden positive Situationen nichtmehr als diese wahrgenommen.

Vielleicht ist das Ganze sogar eine Chance für ihn und für euch, da so alte Muster aufgebrochen werden.
Dazu muss er aber etwas unternehmen, sonst wird das, meiner Meinung nach, nicht besser sondern langfristig schlimmer.


Sei nicht so hart zu dir
Du hast das doch ganz gut erklärt, aber eben für mich etwas wichtiges weggelassen.
Wenn dich keiner danach fragt und alle trotzdem Antworten parat haben, wie sollst du es bemerken.


Also um ehrlich zu sein , hätte ich auch nicht gedacht , dass ein Unfall sowas direkt auslösen kann.
Wir sind erst Ende September hingegangen , weil wir erstmal dachten das sich das legt. Haben da uns nicht so viele Gedanken gemacht ..
Er erinnert sich nicht so wirklich viel an den Unfall.
Zum Thema mit der Mutter : sie gibt ihm keine Schuld etc.
Es war auch so , das er zuhause nicht so wirklich Ruhe hatte. Vielleicht liegts auch daran ? Dann kam noch Stress mit der Ausbildung usw.
Die Therapeutin und Er arbeiten daran diese tiefliegenden Probleme aufzuarbeiten und zu lösen.

Bringe ihm da natürlich Verständnis entgegen.
Klar hätte man das evtl von Anfang an schon ernst nehmen müssen ..
Für mich ists nur schwierig dass man jetzt so im leeren steht. Nicht weiß wie es weiter geht und ob es überhaupt klappt.

Und danke dir für diese Ausführliche Antwort

17.06.2020 10:18 • x 1 #13


D
Was mir dazu noch einfällt und was eventuell hilfreich sein könnte, ist folgendes:

Dein Freund könnte einmal bei einem Endokrinologen die Schilddrüsenwerte checken lassen.
Bei Männern wird dies leider oft vernachlässigt bzw.gar nicht erst in Betracht bezogen.
Schon geringe Abweichungen können einem das eigene Leben ja leider zur Hölle machen.

Dazu sei noch gesagt, dass die deutsche Depressionshilfe davon ausgeht das Menschen ein um bis zu 70% höheres Risiko haben an Depressionen zu erkranken, wenn auch ein Elterteil damit diagnostiziert ist.

17.06.2020 10:35 • x 2 #14


S
Zitat von Dediziert:
Was mir dazu noch einfällt und was eventuell hilfreich sein könnte, ist folgendes:

Dein Freund könnte einmal bei einem Endokrinologen die Schilddrüsenwerte checken lassen.
Bei Männern wird dies leider oft vernachlässigt bzw.gar nicht erst in Betracht bezogen.
Schon geringe Abweichungen können einem das eigene Leben ja leider zur Hölle machen.

Dazu sei noch gesagt, dass die deutsche Depressionshilfe davon ausgeht das Menschen ein um bis zu 70% höheres Risiko haben an Depressionen zu erkranken, wenn auch ein Elterteil damit diagnostiziert ist.


Dankeschön
Ich werde mal schauen müssen , wie es aussieht wenn wir unser Gespräch haben.
Wird wohl eine Zeit dauern , aber ich denke mal , Klarheit hab ich irgendwann mal.

Das habe ich auch gehört gehabt ..

Dankeschön für die hilfreichen Antworten bis jetzt

17.06.2020 12:30 • #15


A


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