@Anna-89
Viele raten dir hier nicht auf ihn zu achten wenn es darum geht dein Kind zu behalten oder nicht.
Dies suggeriert, dass er als Vater ausfällt und du allein bist.
Ich würde gern mal die Sicht auf die andere Möglichkeit, die da noch existiert, richten
Wenn du nicht abtreibst, sind deine Rechte, die du derzeit hast, ab dem 3. Monat der Schwangerschaft NICHT mehr existent!
Sowie der Fötus 12 Wochen alt ist, verlierst du das Recht der Einflussnahme und Alleinentscheidungsgewalt.
Als Vater hat er 50 % Mitspracherecht bei allem und auch ohne Ehe kann er seine Vaterschaft gegen deinen Willen sofort über das JA erhalten!
Sprich, wenn du nicht glücklich mit ihm bist, solltest du dir im Falle von nicht Abtreiben bewusst sein, dass zu einer großen Wahrscheinlichkeit du die kommenden 20 Jahre mit dem Mann zu tun hast. Du kannst ihn dann nicht mehr aus deinem Leben verbannen.
Nur er selbst kann dann seine Vaterrolle ablehnen und es auf Unterhaltszahlungen beruhen lassen oder sogar dies streitig machen, was wiederrum nur Ärger für dich bedeutet.
Ich persönlich würde ein Kind vermutlich nur austragen wollen, wenn es gewollt ist. Und du bist jung genug um weiterhin Kinder zu bekommen und was die Psyche angeht...ja es kann belasten, es kann aber auch nicht belasten.
Das wird dir keiner sagen können.
Nutze dein alleiniges Entscheidungsrecht, was du noch hast, weise und überlege mit ALLEN Pro und Kontras und Optionen was du möchtest.
Ist der Fötus erstmal älter als 12 Wochen verlierst du das Alleinentscheidungsrecht, es greift sofort das Familienrecht, indem der Erzeuger, wie er so schön genannt wird, als Vater die gleichen Rechte hat wie du und zwar für immer.
Vielleicht auch dann für dich das Horroszenario...du trägst es aus und trennst dich, weil du unglücklich bist.
Er nimmt die Vaterrolle an und kümmert sich um das Kind und beantrag das Wechselmodell. In der ersten Instanz wird er es nicht bekommen aber in der dritten spätestens ja - gegen deinen Willen.
Das beudeutet dann nicht nur ständige genaue Absprachen sondern auch, dass keiner von euch mehr wegziehen kann - also weiter als Bundeslandgrenze ginge so oder so nicht für dich, aber auch nicht Kommunalwechsel.
Viele verwechseln das damit, dass Deine Rechte eingeschränkt werden, das werden sie nicht, aber die Rechte am Kind werden geteilt, halt gemeinsame Sorge und Aufzucht.
Sprich du darfst wegziehen, aber nicht das Kind.
Behalte das im Hinterkopf.
Ich werde dir daher weder zu einen noch zur anderen Seite raten, dass musst du mit deinem Gewissen ausmachen, mit deinem Gott - sofern du an sowas glaubst, mit der Beratungsstelle und letztlich auch mit dem Vater des Kindes.
Ich möchte dir nur raten jede Position zu bedenken, auch die, dass er die Vaterrolle annimmt.
Ich z.B. war bei meinen Jungs seinerzeit auch für Abtreibung - aber aus anderen Gründen und bin froh, dass meine jetzige Ex-Frau sich dagegen entschieden hat.
Aber sie muss schon manchmal schlucken, wenn ihr die Behörden sagen, was sie alles nicht mehr allein entscheiden darf.
Ich bin eben auch nicht nur Erzeuger, sondern vollwertiger Papa und lasse mir die Rolle auch nicht wegnehmen, ganz gleich ob ihr das in den Kram passt.
Das funktioniert, ich habe ein gutes Verhältnis zu ihr, aber beide müssen es letztlich akzeptieren und wollen.
Geh zur Beratung und nimm diese nicht nur als 0815 Beratung an, sondern besprich mit der Dame dann alles.
Ich fand die ProFamilia Beratungsgespräche immer sehr gut. Ich war mit meiner Ex gemeinsam da und wir beide haben sachlich unsere Argumente vorgetragen.
Letztlich war das Gespräch gut und die Entscheidung meiner Ex dann auch ok für mich.
Nimm ihn ruhig mit zur Beratung, nutz es vielleicht auch als Möglichkeit der Paarberatung.
Ich gehe seit der Trennung von meiner Ex regelmäßig allein zu ProFamilia, die machen eben nicht nur Schwangerschaftsberatung sondern auch Paartherapie und Einzelgespräche.
Gerade wenn du dich entschließt das Kind zu behalten, hast du hier mit ihm vielleicht eine gute Gelegenheit das Wie zu klären sowohl innerhalb einer Beziehung als auch nach einer Trennung.
Viel Erfolg.