Hallo liebe Mitfühlende,
danke für eure aufbauenden Worte
Heute Nacht konnte ich wieder nicht schlafen. Ich komme seit Wochen nur auf etwa 3 bis 4 Stunden pro Nacht. Ich bin aber witzigerweise körperlich nicht müde....aber gut.
Ja ich habe in den letzten beiden Wochen angefangen viel über meine Gefühle nachzudenken. Mit externer Hilfe konnte ich da auch ein paar Erfolge erzielen. Ich habe mein Herz jahrelang immer weiter isoliert. Quasi eine Schutzmauer aufgebaut. Durch die Supervision und meine Schreibereien merke ich aber das langsam die äußeren Schichten abbrökeln und mich immer mehr befreien kann. Es wird zwar noch viel Arbeit vor mir liegen, da ich auch die anderen Beziehung aufarbeiten möchte. Aber ich bin überzeugt, dass es sich lohnt und ich dann wieder aus tiefstem Herzen lieben kann.
So das war's jetzt mal mit der Gefühlsduselei.
Es ist immer noch schwer für mich, mit anderen Leuten über die Trennung zu reden.
Ich ganz allein habe die Trennung verursacht.
Es war so:
wir waren sehr glücklich. Dann erzählte sie mir, dass sie die Affäre von ihrem direkten Vorgesetzten war. Ihr Vorgesetzter ist verheiratet und hat Kinder. Das war vor unserer Beziehung - also konnte es mir egal sein.
Ich machte mir auch keine Gedanken darüber.
Dann war sie zu Besuch bei ihren Freundinnen im angerenzenden Ausland. Sie kam zurück und wir schauten Fotos an. Auf einem Foto sah man dann, dass sie mit einem anderen Kerl rumknutschte. Sie sagte das es nur so aussieht also ob sie knutschen, da war nichts.
Soweit so gut.
Dann war sie wieder bei ihren Freundinnen. Kam zurück und erzählte, dass sie soviel Alk. getrunken hatte, dass sie ein Black-out hatte. Als sie wieder zu sich kam, knutschte sie mit einer Freundin rum.
Ich wusste überhaupt nicht was ich sagen sollte. Ich war also still.
Innerlich zerfraß es mich bereits. Ich hatte dann Scheuklappen auf und dachte mir jeden Tag, mit wem sie nun wieder rumknutscht oder sonst was macht.
Nach ein paar Tagen war ich auf Schulung. Am Vortag machten wir uns aus, dass sie daheim was leckeres zu essen vorbereiten würde und auf mich wartet. Ich war schon voller Vorfreude, einen gemütlichen Abend zu verbringen. Ich kam heim, und die Wohnung war finster. Sie war nicht daheim. Ich schrieb ihr dann wo sie ist. Sie antwortete, dass sie mit ihrem Vorgesetzten noch mitgefahren ist zu einer Besprechung und jetzt gerade noch einkaufen ist.
Ich war damals noch nicht soweit, dass ich geistig einen Schritt zurück machte, tief durchatmete und das ganze aus einem anderen Blickwinkel zu sehen versuchte.
Sie kam dann heim und wir redeten kein Wort. Sie schlief auf der Couch. Am den nächsten Tagen hörten und sahen wir uns gar nicht. Sie war in ihrer Wohnung und ich in meiner.
Sie schrieb dann eine SMS was ich von der Beziehung halte.
Und dann machte ich den Fehler, mit dem ich selber die Beziehung beendete.
Ich schrieb alles auf was mich ankotzte. Ich schrieb und schrieb. Es waren über 2 Seiten. Es fühlte sich gut an in meinem Herzen, dass mal alles rauszulassen. Ich schrieb auch rein, dass ich Werte wie Treue, Offenheit.....für mich in einer Beziehung wichtig sind. Ich schrieb auch, dass das rumknutschen mit anderen für mich als fremdgehen zählt.
Und den größten Fehler machte ich, als ich auf senden klickte. Sie hat den Brief also bekommen und gelesen.
Sie schickte eine SMS und sagte das Schluß sei. Ich schrieb zurück, dass ich das gerne persönlich hören möchte und nicht per SMS. Also trafen wir uns. Sie war anfangs wie aus aus. Sie sagte aber auch, dass mich sehr sehr gern hat.
Wir redeten etwa eine Stunde. Sie blockte aber alle Versuche ab, dass wir zu einer Paartherapie gehen sollen.
Ich sagte ihr zum Schluß noch das ich sie liebe. Hatte ich vorher nie zu ihr gesagt. ch weiß nicht ob es Verzweiflung oder aus dem Herzen kam.
Das ich sie noch immer Liebe, weiß ich.
Als ich dann bei der Supervision war, erzählte ich auch von dem Brief. Die Therapeutin meinte, dass schreiben für mich offenbar ein sehr gutes Ventil ist um Dampf abzulassen. Jedoch gehören solche Schreibereien dann 2-3 Mal durchgelesen und dann vernichtet. Und erst dann wird der Brief geschrieben, denn sie auch erhalten kann.
Ja wiedermal viel Text. Sie holt heute ihre letzten Sachen noch bei mir ab, ich bin aber nicht daheim.
Ich weiß das ich sie auf ein Podest stelle. Sie war meine große Liebe. Ich hatte bis jetzt immer nur die guten Sachen in der Beziehung gesehen. Seit letzter Nacht habe ich aber auch die nicht so tollen (woe oben beschrieben) fokusiert.
Ich treffe mich heute noch mit einem Freund. Ich muss mit jemanden reden.
Wir waren zwar nicht lange zusammen, aber ich wusste, dass wir zusammengehören.
Liebe Grüße