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Beziehung aus der Jugend zu Ende nach 9 1/2 Jahren

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Hallo ihr da draußen,

ich würde gerne einfach mal meine Geschichte hier teilen, da ich die Realität leider kaum begreifen kann.

Ich wurde vor 12 Tagen für mich sehr überraschend verlassen. Ich bin gerade 26 geworden. Wir waren seit wir Jugendliche waren zusammen. Wir waren 9 1/2 Jahre zusammen und kannten uns 11 1/2 Jahre.

Wir kamen damals zusammen, als sie mir ihre Liebe gestand und auch wenn damals für mich die Umstände nicht schön waren, (Abweisung durch eine andere Person, in die ich verliebt war) waren wir in vielen Punkten auf einer Wellenlänge und verstanden uns echt super. Nur ihrer Mutter war ich gefühlt immer ein Dorn im Auge, weil ich ihr wohl ihre Tochter weggenommen habe, aber da will ich nicht zu tief ins Detail gehen. Nur so viel: Die Mutter konnte mich nie wirklich gut leiden und wirklich gut um ihre Tochter hat sie sich, aus der Außenperspektive, nie gut gekümmert.

Wir führten 1 1/2 Jahre eine schmerzhafte Fernbeziehung und dann entschied ich mich nach der Schule zu ihr in die Nähe zu ziehen, um bei ihr zu sein und dort meine weiterführende Schule zu besuchen. Diese brach ich nach 1/2 Jahr ab, da ich an starken Depressionen und Ängsten litt. Auch meine Freundin litt schon länger unter einer Depression und einem Trauma aus der Kindheit. Wir versuchten uns in diesen Situationen so gut wir konnten zu unterstützen. Beide von uns besuchten Therapeuten.

Zusammen unternahmen wir immer so viel wir konnten. Kino, Spazieren, Shoppen, Bekannte treffen, essen gehen oder andere Aktivitäten. An den Wochenenden übernachtete sie meist bei mir und verbrachte nach der Schule auch viel Zeit bei mir. Sie sagte mir immer, dass es ihr guttue nicht zu Hause bei ihren Eltern zu sein und sie bei mir sie selbst sein kann.

Diese Beziehung führten wir so ca. 3 Jahre und dann entschlossen wir uns gemeinsam in eine neue Stadt zu ziehen, damit sie dort studieren kann. Für mich war das damals sehr schön, weil ich näher an die Heimat konnte.

Wir zogen also in einer neuen Stadt zusammen und begannen dort unser neues gemeinsames Leben.

Zusammen hatten wir nun also eine Wohnung und teilten nun das Meiste. Wir kochten, putzen und kümmerten uns um alle anderen Dinge, die man so zu tun hatte.

Leider kam ich nie wirklich aus meinem Loch der Depression und Unzufriedenheit heraus und auch meine Freundin fing auch an, die leichtesten Aufgaben nicht mehr erledigen zu können. Kochen, Putzen, Selbstfürsorge und geplante Aktivitäten wurden für uns beide zu fast unüberwindbaren Themen. Trotzdem versuchte ich immer so viel und gut ich konnte für sie da zu sein.

Meine Bedürfnisse kamen, aber meist viel zu kurz. Etwas im Haushalt fehlt? Ich habe mich auf den weg gemacht. Wir können nicht kochen, weil es uns beiden schlecht geht? Ich bestelle etwas für uns. Das Katzenklo muss gemacht werden? Gut, ich reinige es.

Klar hat auch sie manchmal diese Aufgaben übernommen, wenn bei mir nichts mehr ging, aber im Endeffekt, war ich öfter dabei ihr hinterher zu räumen. Ich habe immer gedacht: Was brauchen WIR oder was kann ich IHR gutes tun? Andersrum bekam ich nicht viel zurück.

Auch im Bett lief es leider nicht wirklich und selbst Umarmungen oder mal ein Kuss war die Seltenheit. Nur Kuscheln war meistens noch möglich. Oft habe ich mich in den letzten Jahren selbst gefragt: Kann und darf es so weitergehen? Oft beantwortet ich mir die Frage dann mit: Ist schon okay, ihr geht es eben nicht so gut und die Depression ist eben nicht leicht für sie.

Das Resultat war, dass wir beide depressiv und mit unseren Problemen zu Hause saßen und die letzten 4 Jahre so vor uns hin lebten. Keinen richtigen Aktivitäten oder Freundeskreis.

Vor einem Jahr zogen wir nochmal um und es ging uns beiden eine ganze weile etwas besser. Wir fingen wieder an, gemeinsam Einkaufen zu gehen. Was davor fast nur ich alleine gemacht habe, da sie beim Einkaufen fast jedes Mal eine Krise bekommen hat. Bedauerlicherweise blieb es auch nur bei dieser Veränderung uns fast alles andere blieb gleich.

Natürlich hatten wir auch immer wieder schöne Momente. Gerade vor kurzem waren wir z. B. seit Jahren mal wieder schwimmen, haben einen echt schönen Waldspaziergang gemacht oder mal wieder regelmäßig zusammen gekocht, aber dann kam wieder ihre Depression und das alles war wieder nicht möglich. Oft habe ich mich auch schon in der Beziehung einsam gefühlt.

Ich war bereit trotz all dieser schlechten Phasen und dem Gefühl wenig zurückzubekommen bereit mein Leben mit ihr zu verbringen und diese Hürden auf mich zu nehmen. Ich habe fest daran geglaubt, wir können das alles zusammen schaffen und sie kann mehr geben wenn sie wieder die Kraft dazu hat.

Sie hat vor 12 Tagen dann weinend mit Worten wie: Knoten geplatzt, unabhängig sein, Depression/Therapie von mir getrennt.
Es war schwer zu verstehen, was sie mir wirklich sagen wollte. Ich war am Boden zerstört, aber auf meine Angebote zum Thema: mehr Therapie und Paartherapie sagte sie mir, dass sie sich trenne, aber auf jeden Fall darüber nachdenken würde. Im Laufe der Tage habe ich aber gemerkt, dass sie gar nicht wirklich meinte, was sie sagte. Sie wollte gar nicht mehr über mein Angebot nachdenken und sie war gedanklich schon viel weiter. Sie wollte am Tag der Trennung direkt die Finanzen und Wohnräume trennen. Ich konnte sie gar nicht mehr erreichen.

Nun zieht sie morgen und übermorgen aus. Ich werde an den Tagen nicht da sein, da sie zu sehen mir verdammt weh tut. Trotz all der negativen Dinge, unserer Depression und Streitigkeiten, hatten wir auch so viel gemeinsam und haben so viel geteilt.

Nach der Trennung, hatte ich aber immer wieder das Gefühl, dass sie mir alle Worte, die ich sage, im Munde umdreht. Sie wirkte eiskalt und hatte kein Verständnis für meine Sichtweisen zur Aufteilung des Eigentums. Was mich so verwundert hat, da wir erst vor kurzem Pläne für den Sommer geschmiedet hatten und sie mich einen Tag vor einem Konzert was wir besuchen wollten abserviert hat. Dafür hatte ich mit ihr zusammen 4 Tage vorher ein Hotel gebucht. Generell hatte ich die letzte Zeit das Gefühl sie würde sich endlich mehr um sich kümmern können und dann kam der Cut.

Ich kann einfach nicht verstehen, wie sie mich vom einen auf den anderen Tag so abweisend und kalt behandeln kann.

Ich habe aktuell das Gefühl viel zu viel für die Beziehung aufgegeben zu haben und gar nicht mehr zu wissen, wer ich bin und was ich will. Zusätzlich habe ich Angst, niemals mehr einen Menschen kennenzulernen, mit dem ich so innig umgehen kann.

Tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist. Ich musste das alles mal loswerden.

Ich würde mich über Gedanken zu meiner ganzen Situation freuen.

Liebe Grüße
Rico

14.06.2022 22:39 • #1


BrokenHeart
Hallo,

ihr seid sehr früh und unter nicht ganz glücklichen Umständen zusammen gekommen.

Vielleicht, und es nur meine Vermutung, sieht sie keine Weiterentwicklung in der Beziehung.
Ihr steht auf der Stelle ... nein, ihr macht Rückschritte.

Eure Depressionen spielen sicher auch eine große Rolle, welches ich aber nicht beurteilen kann und möchte.

14.06.2022 23:34 • x 1 #2


R
Hallo BrokenHeart,

mit deiner Vermutung liegst du wahrscheinlich richtig.

Ich selber habe ja hier und da auch Zweifel gehabt, aber zu mir und ihr immer gesagt: Wir schaffen das zusammen.

Enttäuscht hat mich einfach, dass sie mit ihrer Unzufriedenheit nicht zu mir gekommen ist und darüber gesprochen hat.

Ich wusste nur, dass sie wieder eine ihrer sehr depressiven Phasen hat und plötzlich war es aus.

Ich habe sie regelmäßig gefragt wie es ihr psychisch geht und was sie über unsere Beziehung denkt, aber sie hat nie Zweifel geäußert.

Die kälte die sie mir zeigt könnte ein Schutz für sie sein, aber das tut verdammt weh.

15.06.2022 00:12 • #3




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