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Beziehung am Scheideweg Bitte um Rat

Jonas0766
Zitat von Blindfisch:
Das ist grundsätzlich richtig. Frauen brauchen emotionale Nähe für S. und Männer brauchen S. für emotionale Nähe. Das ist doch schon mal ein ...

Danke für deine ausführliche Antwort, Blindfisch!
Was du im zweiten Teil deiner Antwort beschreibst, habe ich tatsächlich in gewisser Weise schon in meine Beziehung einfließen lassen, allerdings mit einem etwas anderen Verlauf:

Am Anfang habe ich, wie bereits geschildert, mangels Erfahrung die Beziehung idealisiert, was rückblickend nicht optimal war. Das habe ich aber irgendwann erkannt und mein Verhalten über die vergangenen 1,5-2 Jahre angepasst. Ich habe mich wieder auf meine eigenen Ziele fokussiert und bewusst Grenzen gesetzt – worauf sie auch eingegangen ist. Allerdings kam es dennoch zum Verlust der Anziehungskraft und das hatte vermutlich andere Gründe und nicht mit der Übernahme von Verantwortung / Führung zu tun. (evtl ja wegen dem Punkt, dass ich meine Emotionen nicht im griff hatte)


In den 1-2 Monaten, in denen es mir nicht gut ging, war ich sehr in mich gekehrt und konnte wenig Freude empfinden. Trotz meiner klaren Kommunikation, dass mein Zustand nichts mit ihr zu tun hatte, begann sie laut eigener Aussage, daran zu zweifeln und sich viele Gedanken zu machen. Dieses ständige Grübeln hat aus ihrer Sicht auch einen die Anziehung zerstört.
Für mich ist allerdings nicht nachvollziehbar, wieso ein kleiner Fehler, der sich nur über die kurze Zeit streckte, nur so schwer reversibel sein sollte.

28.12.2024 04:48 • #136


Jonas0766
Zitat von Worrior:
@Jonas0766 Du hast Vollgas gegeben und sehr viel Engagement in der Beziehung gezeigt. Wie Du siehst kam diese Übermotivation nicht gut an, jetzt auf ...

Du sprichst einige Punkte an, über die ich selbst auch nachgedacht habe und ich muss dir in vielerlei Hinsicht zustimmen: Die Beziehung tut mir tatsächlich nicht so gut, wie ich es mir wünschen würde, und mein eigenes Wohlbefinden hat darunter gelitten.

Allerdings stimme ich in einem Punkt nicht ganz überein: Dass sie mehr Aufmerksamkeit fordern würde, sehe ich so nicht. Sie hat selbst wenig Zeit durch ihr Studium und ihre eigenen privaten Herausforderungen. Deshalb ist das aus meiner Sicht kein zentraler Faktor in unserer Situation.

Meine Bemühungen, die Beziehung harmonischer zu gestalten, wurden von ihr durchaus positiv wahrgenommen, aber dennoch hat sich an der Anziehung nichts verändert. Das ist für mich der Punkt, der schwierig zu akzeptieren ist. Es scheint, dass wir uns auf einer bestimmten Ebene einfach nicht mehr erreichen, unabhängig davon, wie viel Einsatz von mir kommt.

Danke jedenfalls für deinen Input.

28.12.2024 04:58 • x 1 #137


A


Beziehung am Scheideweg Bitte um Rat

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Jonas0766
Zitat von c_minor:
Sind wir da vielleicht ein kleines bisschen ungeduldig? Sie wird definitiv nicht wiederkommen, wenn du jetzt auf mehr oder weniger subtile Art und ...

„Sind wir da vielleicht ein kleines bisschen ungeduldig?“
Ich denke, das hat nichts mit Ungeduld zu tun. Es geht mir vielmehr darum, meine Zeit und meine Bemühungen nicht in etwas zu investieren, das am Ende sinnlos ist. Schließlich sollte eine Beziehung von beiden Seiten getragen werden und die Arbeit daran darf nicht nur von mir kommen. Wenn ich merke, dass es unausgewogen ist oder die Bemühungen einseitig bleiben, stellt sich eben die Frage nach der Sinnhaftigkeit.

„Die Anziehung wird definitiv nicht wiederkommen, wenn du jetzt auf mehr oder weniger subtile Art und Weise anfängst, ihr entsprechenden Druck zu machen.“
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, wie du das meinst. Wie soll man denn sonst an die Sache herangehen, wenn nicht mit Feingefühl? Wenn ich zukünftig jegliche Intimitäten oder Annäherungsversuche komplett unterlasse und nur noch auf ihre Handlungen warte, würde doch gar nichts mehr passieren. Ob das förderlich wäre, bezweifle ich stark.

Eine weitere Schwester brauche ich nicht, das habe ich bereits eine.

28.12.2024 05:04 • x 1 #138


c_minor
Zitat von Vera3000:
Wenn ich mich zum Beispiel vom Partner nicht wertgeschätzt fühle oder nicht begehrt, hab ich auch keine Lust auf Körperlichkeit. Wenn sich das wieder ändert, könnte also eventuell schon auch meine Lust zurück kommen. Theoretisch zumindest.

Das ist eine der Kernaussagen von Herrn Ahlers bzw. des syndiastischen Ansatzes.
Wenn Grundbedürfnisse wie Wertschätzung in der Beziehung frustiert werden, leidet nicht nur die emotionale Nähe, sondern auch die S.. Ergo: Wenn Paare z.B. in einer Therapie lernen, besser über diese Grundbedürfnisse zu kommunizieren, kann es auch wieder besser in der Kiste klappen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich beide auch über die Bedeutungsebene klar werden. Solange S. nur auf der Lustebene belassen wird oder noch andere unbewusste Bedeutungszuschreibungen hat (z.B. Kompensation für niedrigen Selbstwert) kann es nicht klappen.
Finde den Fehler.

28.12.2024 07:40 • #139


c_minor
Zitat von Jonas0766:
Es geht mir vielmehr darum, meine Zeit und meine Bemühungen nicht in etwas zu investieren, das am Ende sinnlos ist.

Die Investitionsmetapher funktioniert in Beziehungen nicht. Das musst du wohl mit 22 noch lernen.
Nur weil ich jetzt ordentlich was reinstecke, muss nicht zwangsläufig auch in absehbarer Zeit ordentlich was rauskommen.

Zitat von Jonas0766:
Wenn ich zukünftig jegliche Intimitäten oder Annäherungsversuche komplett unterlasse und nur noch auf ihre Handlungen warte, würde doch gar nichts mehr passieren.

Und da ist sie wieder - die Ungeduld und die irrationale Überzeugung, dass sich dann eben gar nichts ändert, wenn du mal die Finger und den Zipfel ruhig hälst.

Zitat von Jonas0766:
Eine weitere Schwester brauche ich nicht, das habe ich bereits eine.

Dann hab wenigstens den Hintern in der Hose zu akzeptieren, dass du es leider verkackt hast, zieh die notwendigen Konsequenzen und versuch, es bei der Nächsten besser zu machen.

28.12.2024 07:46 • #140


c_minor
Zitat von Jonas0766:
aber es muss sich definitiv etwas ändern, sonst steht das meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung im Wege.

Wahrscheinlich spürt deine Partnerin, dass sich an dieser im Grunde ziemlich egozentrischen Grundeinstellung bei Dir nicht wirklich was geändert hat. Sie hat nämlich auch ein nicht unerhebliches und berechtigtes Bedürfnis nach Wichtigkeit und Bedeutsamkeit - und das hat nichts mit Aufmerksamkeitsjunkie zu tun, sondern mit Grundbedürfnissen in einer Beziehung.

Kurzfristiges und oberflächliches Aufpolieren des eigenen Verhaltens in die gewünschte Richtung als Anpassungsstrategie, um doch noch die eigenen interaktionellen Ziele zu erreichen, ist halt nicht authentisch und in der Konsequenz steigt auch nicht mehr die S. Attraktivität.

28.12.2024 08:00 • #141


W
Wenn du entdeckst dass du ein totes Pferd reitet, steig ab.

..... soll von den Dakota Indianern stammen .....

28.12.2024 08:46 • #142


c_minor
Zitat von Worrior:
soll von den Dakota Indianern stammen

Nicht eher von Kofuze?

28.12.2024 09:07 • #143


Wasabix
@Jonas0766

Guten Morgen Jonas,

Die Frage, die sich mir grade stellt, MÖCHTE man in deinem/ eurem Alter bereits dermaßen viel Beziehungsarbeit
leisten?
Das klingt ja durchweg sehr diszipliniert aber auch mühevoll

Möglicherweise folgst du ,unbewusst, dem Idealbild einer Beziehung, das du von deinen Eltern kennst?

Andererseits scheint dich S. sehr zu beschäftigen, was ja total normal ist..verstehst du?
Vielleicht brauchst du (noch) viel Freiheit in der Hinsicht, anstatt eine harmonische Beziehung, die gut läuft?
Und in deren Rahmen solls dann richtig abgehen S.?
Alles total legal.
Nun macht deine Partnerin aber nicht mit.
S. Praktiken die sie noch nicht möchte etc

Die Pauschalantwort habe ich jetzt leider nicht, jedoch klingt eure Beziehung, für mich, eher verkopft, was S. Lust und Freiheit abträglich ist.

Am liebsten hätte ich geschrieben, bes auf t euch mal und lasst es richtig krachen auf der Matte, oder wo auch immer

28.12.2024 09:56 • x 1 #144


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