1576

Wie geht es nach der Affäre weiter?

T
Zitat von Martina76:
Dafür beneide ich euch ein bisschen. Verliebtheitsgefühle habe ich leider keine mehr nach all dem. Aber das wäre vielleicht auch zuviel verlangt.

Für Neid gibt es keinen Grund. Ja, ich hatte und habe immer noch Schmetterlinge. Aber mein Mann hatte sie für mich zeitweise verloren und wohl eher bei seiner damaligen Affäre gehabt. Du hast wieder deinen Mann, der dich nie betrogen hat. Fragt sich, wer da auf wen neidisch sein kann

13.02.2021 13:52 • x 2 #151


M
Zitat von Trust_him:
Fragt sich, wer da auf wen neidisch sein kann


Vielleicht ist es in den allermeisten Beziehungen so, das es einen gibt, der liebt und einen der sich lieben lässt.

13.02.2021 15:34 • x 1 #152


A


Wie geht es nach der Affäre weiter?

x 3


Löwin45
Liebe Martina...
Zitat von Martina76:
Vielleicht ist es in den allermeisten Beziehungen so, das es einen gibt, der liebt und einen der sich lieben lässt.

Was für ein trauriges Resümee.

Nun, ich sehe das nicht so.
Bei den meisten glücklichen Paaren wird es sich die Waage halten und, ehrlich gesagt, sollte es auch so sein.

Trotzdem macht es mich betroffen, wenn ich lese, dass du immer noch, nach wie vor, nicht wieder wirklich in deiner Ehe angekommenn bist.
Was könnte dir denn helfen?
Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, ob es dieses Forum ist. Du hast es hier sooft versucht.

Sehr gerne möchte ich auf deinen Kommentar eingehen. (Bitte sieh es mir nach, dass ich es der Einfachheit halber nicht genderneutral formuliert habe, aber es natürlich trotzdem so meine.)

Das Gefühl geliebt zu werden, ist sicherlich die eine Seite der Medaille, die wichtig ist und die Betrogene in der Zeit der Affäre nicht mehr hatten. Wieder daran zu glauben fällt schwer.
Die eigene Unsicherheit (naja und noch einiges mehr) zu überwinden, ist nicht einfach.
Aber, es ist auch nicht so ohne weiteres möglich, die ehemaligen Betrüger dann wieder ohne Vorbehalte zu lieben.
Es sind so viele starke Gefühle, die bei Bekanntwerden auf den Betrogenen einprasseln: möglicherweise anfangs Verlustangst gepaart mit Zorn, Enttäuschung, Verletztheit....
Aber, ist es noch Liebe?
Lohnt es sich überhaupt, dies zu ergründen?
Für den, der betrogen hatte und nun um Vergebung bittet, ist es ein Geschenk, wenn der Betrogene dies einräumt und es ehrlich versucht.
Es gelingt nicht immer.
Dennoch, das anzuerkennen und damit achtsam umzugehen ist das mindeste, das von dem ehemaligen Betrüger erwartet werden kann.

Es ist eine Frage des Respekts nach einer Zeit der Respektlosigkeit.

Wenn der ehemalige Betrüger nicht mehr lieben kann, wäre zwingend ebenfalls Ehrlichkeit zu erwarten.
Unbedingt!
Einfach bleiben, weil es behaglich ist, mag eine Zeitlang funktionieren.
Aber, wie lange?
Eines ist sicher, sollte der ehemals Betrogene irgendwann erfahren, dass es danach keine Liebe von der Seite des
ehemaligen Betrügers mehr gab und es alles nur eine Farce war, ist dies eine äußerst niederschmetternde und demütigende Erkenntnis.

Es wäre ein erneuter und vermutlich viel verletzendere Betrug.

Trotzdem erkenne ich an, dass jeder Fall sehr individuell ist. Eine pauschale Bewertung, die es vollständig trifft, kann es nicht geben.

Ich wünsche dir alles Gute!

13.02.2021 17:26 • x 9 #153


paulaner
Zitat von Martina76:
Vielleicht ist es in den allermeisten Beziehungen so, das es einen gibt, der liebt und einen der sich lieben lässt.

Zitat von Löwin45:
Was für ein trauriges Resümee.

Ich hab das entweder nicht verstanden, oder anders.
@löwin
Ich widerspreche deinem Beitrag damit nicht. Ist nur so ein Gedanke:
Völlig unabhängig von Betrug und Co., gibt es glaube ich oft eine Konstellation, wo der eine den anderen sozusagen bedingungslos liebt, der andere aber irgendwie abhängig ist von der Liebe des Partners. Weil er geliebt wird, liebt er seinen Partner. Wenn der ihn nicht lieben würde, dann würde auch die eigene Liebe verfliegen.
Vielleicht hat Martina so etwas in der Richtung gemeint?

13.02.2021 17:45 • x 2 #154


Löwin45
Zitat von paulaner:
Weil er geliebt wird, liebt er seinen Partner. Wenn der ihn nicht lieben würde, dann würde auch die eigene Liebe verfliegen.
Vielleicht hat Martina so etwas in der Richtung gemeint?

@paulaner
Interessanter Gedanke!
Tja, ich hatte Martina bisher immer eher resigniert empfunden.
Aber, möglicherweise war es tatsächlich anders gemeint.

Hoffentlich verstehe ich dich jetzt richtig.
Denn ich muss gestehen, mir fehlt es etwas an Phantasie, um mir vorzustellen, dass man eine Liebe in kompletter Abhängigkeit zu der entgegengebrachten aufbringen bzw. empfinden kann.

Dass das Wissen geliebt zu werden, beflügeln kann und möglicherweise auch das Herz rührt, möchte ich gar nicht in Abrede stellen.
Aber, dass daraus ebenfalls eine Liebe (so als eine Art Replik) entstehen kann, die ausschließlich davon abhängt, kann ich mir nicht vorstellen.
Versteh mich bitte nicht falsch.
Dass daraus grundsätzlich eine Liebe entstehen kann, ist für mich schon vorstellbar.
Nur die Vorstellung von dieser absoluten Abhängigkeit fällt mir schwer.
Obwohl es eine gewisse Abhängigkeit sicherlich geben wird. Denn, wenn die Liebe nun nicht erwidert wird, endet sie vermutlich irgendwann.

Aber, wie gesagt, nur weil mein begrenztes Vorstellungsvermögen diesbezüglich nicht ausreicht, bedeutet dies ja nicht, dass es das nicht gibt.

13.02.2021 18:19 • x 2 #155


M
Liebe @Löwin45 lieber @paulaner vielen dank für eure Anteilnahme und eure Gedanken. Ich bin ein ziemlich kaputter Mensch. Es ist leider so das ich bisher in Beziehungen viele schwierige Erfahrungen machen musste. Nach der Sache mit dem AM glaube ich wirklich nicht mehr an die bobonrosa ewige Disneyliebe. Und Schmetterlinge fliegen in mir nun endgültig auch nicht mehr. Aber ich weiß das mein Mann mich liebt und ich ohne seine Liebe nicht überleben würde. Daher glaube ich sagen zu dürfen das auch ich ihn Liebe. Ich wäre in der Lage mich selbst zu ernähren und zu erhalten. Rein theoretisch. Aber wozu sollte ich das dann noch tun? Ich bin völlig allein auf der Welt. Meine Eltern sind tot, meine restliche Familie hat sich abgewendet, was mir sehr recht ist. An Freundschaft glaube ich nicht mehr. Mein Mann ist alles was ich habe. Ich habe ihn nie betrogen. Und das tue ich auch heute nicht. Er kennt meine Gefühle und er bleibt trotzdem bei mir. Wie nennt ihr das?

13.02.2021 22:09 • x 1 #156


paulaner
Zitat von Martina76:
Ich war dankbar darüber und ließ mich auffangen.

Zitat von Martina76:
Meine Liebe zu meinem Mann musste ich mir aber noch viele Monate lang hart zurück erarbeiten.

Zitat von Martina76:
Ich bin froh, mich angekommen, geliebt und zufrieden zu fühlen.

Zitat von Martina76:
Das mein Mann mich liebt, daran habe ich keinen Zweifel. Ansonsten hätte er all das nicht auf sich genommen. Ich bin zu dieser Art Gefühlen offenbar gar nicht mehr in der Lage.

Zitat von Martina76:
Vielleicht ist es in den allermeisten Beziehungen so, das es einen gibt, der liebt und einen der sich lieben lässt.

@löwin, @Martina76
Die Zitate zeigen das auf, was ich meinte.
Der EM von Martina liebt sie. Sozusagen ohne Bedingung.
Er würde sie wahrscheinlich auch dann noch lieben, wenn sie z.B. getrennt wären.

Und Martina wird geliebt. Und sieht das auch. Aber sie selbst liebt nicht aktiv.
Sie lässt sich auffangen. Sie spürt die Liebe ihres Mannes, aber hat in sich drin ein eher ambivalentes Gefühl.
Ist ihre Fähigkeit zu lieben irgendwie abhanden gekommen?

14.02.2021 13:14 • x 2 #157


MissLilly
Zitat von Martina76:
Es ist leider so das ich bisher in Beziehungen viele schwierige Erfahrungen machen musste.


Darf man fragen wie diese genau ausgesehen haben ?

14.02.2021 13:18 • #158


M
Zitat von paulaner:
st ihre Fähigkeit zu lieben irgendwie abhanden gekommen?


Lieber Paulaner,

Danke für deine Einschätzungen. Ja, du hast Recht! Inzwischen denke ich, mir ist die Fähigkeit zu lieben abhanden gekommen. Ich habe ja eine akute Depression einigermaßen überstanden. Ich nehme aber noch immer ein Medikament, das mich zusätzlich stumpf macht, um nicht allzu großen Gefühlsschwankungen ausgesetzt zu sein. Gefühle also erlebe ich nur noch gefiltert. Rein kognitiv weiß ich, dass ich meinen Mann liebe oder ihn zuminest lieben sollte. Ich weiß auch, dass ich ohne ihn und seine Familiie nicht mehr leben könnte und möchte. Aber aktiv spüre ich keine Verliebtheitsgefühle. Zu niemandem! Man lebt aber auch so ganz gut.

15.02.2021 09:13 • x 2 #159


L
Diese Irrungen sind alleine darauf zurückzuführen, dass kein Optimismus besteht.
Wer glaubt Personen weiterhin vertrauen zu können, die einschlägig bewiesen haben, zu was sie fähig sind und IMMER sein werden, eben weil sie es können, der ist naiv.
Eine Person, die ihrem Ehemann Liebe vorgaukelt, gleichzeitig der Affäre ebenfalls, die geschickt darin ist, ein Lügenkonstrukt über Monate aufrechtzuerhalten, der kann niemals entgegengekommen werden.
Die macht einen Narren aus einem.
Es ist unmissverständlich diese Person aus dem Leben zu streichen, erst dann kann man Luft atmen und braucht diese heuchlerischen Augen nicht mehr zu sehen.

15.02.2021 09:30 • #160


M
Zitat von MissLilly:
Darf man fragen wie diese genau ausgesehen haben ?


Na ja, da wäre zuerst mal mein Vater zu nennen. Er war ein sehr dominanter strenger Mann, der meistens abwesend war. War er dann mal zu Hause, wurden wir von ihm erzogen. Ich war ein krankes, eher schwächliches Mädchen. Ein Stammhalter, den er sich gewünscht hatte, blieb ihm versagt. Ich war das 2. Kind und muss ihn sehr enttäuscht haben. Er liebte mich nicht, dafür aber meine Schwester umso mehr. In meiner Kindheit und jungen Erwachsenenzeit durfte ich also sehr wohl miterleben, wie Vaterliebe aussehen kann. Nur wurde sie mir eben nie zuteil. Als ich dann meinen Mann kennen lernte, wurde auch der von ihm und allen anderen Familienmitgliedern sehr abgelehnt und ich wurde über Jahre Stück für Stück aus der Familie eliminiert.

Als typisches Mauerblümchen hatte ich nie viel Erfolg bei Jungs. Mit 19 lernte ich meinen Mann kennen, der bis dato ebenfalls keinen Erfolg mit Mädchen hatte. Wir wurden als 2 hoffnungslose Fälle von Freunden verkuppelt. Eine Bewertung, die ich nie ganz abschütteln konnte. Obwohl ich schon bald sehr verliebt in ihn war. Dennoch fühlte ich mich immer wie ein Trostpreis für ihn und er war der Trostpreis für mich.

Der AM setzte dem Fass dann die Krone auf. Der schien sich ja erstmals überhaupt für mich als Frau zu interessieren. Dass er nur meine Arbeitskraft steigern und ausnutzen wollten, hätte ich mir denken müssen. Ich stellte mich aber taub und blind und saugte jede seiner manchmal sehr platten Nettigkeiten auf, wie ein vertrockneter Schwamm. Ich lebte tatsächlich zunächst auf, veränderte mich auch optisch sehr, was selbst meinen Nachbarn auffiel. (Nur meinem Mann leider nicht!) Doch das alles war ja ein riesiger Schwindel. Im Grunde hatte er längst eine andere Frau auserwählt, die er als frisch gebackener Witwer , nach Einhaltung des Trauerjahres seiner Familie als neue Freundin präsentieren wollte. Dennoch scheute er nicht davor zurück, mit mir in der Zwischenzeit ins Bett zu steigen. Wohlwissend, das ich deshalb bereit war, meinen Mann zu verlassen. Das ich damit meine Existenzgrundlage verlor, ging ihm am Popo vorbei. Ich war es wohl in seinen Augen nicht wert, daran auch nur einen Gedanken zu verschwenden. Er machte mir Hoffnung auf einen Neubeginn mit Haus auf dem Land, Hund und schönen Urlauben. Dabei wusste er, das das alles nur Fake war. Ich machte mich für ihn zum Affen und er genoss die Macht, die er dadurch über mich gewann. Ansonsten war er nämlich eher ein sehr feiger Mann, der lieber zur Flasche griff, statt sich z.B. gegen Vorgesetzte zu wehren. Mehrfach war ich Zeugin geworden, wie er sich vor Konflikten drückte und zu seinem Vorteil log, dass sich die Balken bogen. Aber blind vor liebe übersah ich auch das.

Es mag sein, dass viele Frauen ähnliches oder schlimmeres erlebt haben. Mir als wenig resiliente, depressive Person reichte das aus, um mich in den Dreck zu stoßen.

Inzwischen bin ich aus der Jauchegrube, in der ich auch durch eigene Schuld gelandet bin aufgestanden. Nur den Gestank werde ich noch nicht ganz los. Deshalb schreibe ich immer noch in diesem Forum. Ja, ich habe meine Ehe gebrochen. Auch wenn ich mich bemüht habe, ehrlich zu sein, hat mich diese Geschichte in ihren Lügenstrudel gezogen. Und endlich wollte ich eben auch einfach mal ein cooles, männermordendes Mädchen sein und die Aufmerksamkeit eines Verehrers auskosten. Es war das einzige und sicher letzte Mal in meinem Leben. Es hat mich in Teufels Küche gebracht. Aber ich habe meine Lektion gelernt. Ich kann nicht aus meiner Mauerblümchenhaut. Und ich will es auch nicht mehr. Ich bleibe in dem Leben, in dem ich mich auskenne. Auch wenn dadurch an manchen schwarzen Tagen die Depression mich überrollt. Damit kann ich umgehen. Dann kaue ich euch eben wieder ein Ohr ab in diesem Forum oder strapaziere eure Lesekapazitäten. Danke, dass ich das hin und wieder tun darf!

Sorry for that!

15.02.2021 09:37 • x 5 #161


M
Zitat von Lancelot8:
Diese Irrungen sind alleine darauf zurückzuführen, dass kein Optimismus besteht.
Wer glaubt Personen weiterhin vertrauen zu können, die einschlägig bewiesen haben, zu was sie fähig sind und IMMER sein werden, eben weil sie es können, der ist naiv.
Eine Person, die ihrem Ehemann Liebe vorgaukelt, gleichzeitig der Affäre ebenfalls, die geschickt darin ist, ein Lügenkonstrukt über Monate aufrechtzuerhalten, der kann niemals entgegengekommen werden.
Die macht einen Narren aus einem.
Es ist unmissverständlich diese Person aus dem Leben zu streichen, erst dann kann man Luft atmen und braucht diese heuchlerischen Augen nicht mehr zu sehen.


Damit meinst du nicht mich, oder du hast mich nicht verstanden. Ich ziehe mir diesen Schuh nicht an. Er gehört deiner EX!

15.02.2021 09:39 • x 1 #162


B
Liebe Martina,
ich mus Dir gestehen,
Du bist mir das ganmze WE nicht aus dem Kopf gegangen. Ich habe die ganze Zeit versucht nachzufühlen, was in Dir so abgeht. Ich habe beschlossen, ehrlich und wertschätzend zu schreiben. Aber es ist für Dich an der ein oder anderen Stelle sehr hart. Deshalb vorsichtichtshalber als Spoiler gekennzeichnet. Wenn Du Dich starkfühlst, draufklicken.

Zitat von paulaner:
Und Martina wird geliebt. Und sieht das auch. Aber sie selbst liebt nicht aktiv.
Sie lässt sich auffangen. Sie spürt die Liebe ihres Mannes, aber hat in sich drin ein eher ambivalentes Gefühl.
Ist ihre Fähigkeit zu lieben irgendwie abhanden gekommen?


Ja, ich habe auch schon daran gedacht und noch viel tiefer: Diese Gefühllosigkeit ist insgesamt da, auch Wut und Leidenschaft vermute ich, fühlt sie gerade eher nicht. Wie sie weiter unten erklärt, ist das zum Teil medikamentös bedingt; etwas, was ich auch von meiner Frau kenne, wenn sie höher dosiert die Antidepressiva schlucken muss.
Spoiler / Trigger

Zitat von Martina76:
Liebe @Löwin45 lieber @paulaner vielen dank für eure Anteilnahme und eure Gedanken. Ich bin ein ziemlich kaputter Mensch.


Das glaube ich Dir unbesehen. Und jetzt? Uns Menschen ist doch die Fähigkeit angeboren worden, zu überleben. Und sich wieder zu erholen, Aufzustehen aus dem Sumpf, sich befreien, L E B E N.
Bei allem Respekt, Du lebst gerade nicht. Ich habe dafür ganz böse Wörter. Aber, der Punkt ist, das bist Du jetzt, in Zukunft kann das ganz anders aussehen.

Zitat von Martina76:
Nach der Sache mit dem AM glaube ich wirklich nicht mehr an die bobonrosa ewige Disneyliebe.


Das ist sicherlich ein guter Ansatz. Keine einzige Beziehung ist ewig rosa. Aber Liebe kann ewig andauern und das allercoolste an Liebe ist, sie nutzt sich nicht ab. Je mehr man gibt, desto mehr kommt zurück.
Zitat von Martina76:
Aber ich weiß das mein Mann mich liebt und ich ohne seine Liebe nicht überleben würde.

Ein Schlüsselsatz. Hast Du DIch mal ernsthaft gefragt, was Du wirklich sagst? Du begibst Dich in die absolute Abhängigkeit von einem anderen Menschen- aber der wichtigste Mensch in Deinem Leben bist Du. Niemand sonst. Der Grund, jeden Tag aufzustehen bist Du, niemand sonst.
Zitat von Martina76:
Ich bin völlig allein auf der Welt. Meine Eltern sind tot, meine restliche Familie hat sich abgewendet, was mir sehr recht ist.

Da mag ich nicht urteilen, Manches in Familien läuft sehr schräg ab und es passieren unentschuldbare Dinge. Dennoch bin ich der Meinung, dass Familie eine gute Stütze sein kann.

Zitat von Martina76:
An Freundschaft glaube ich nicht mehr.


Da läuft es mir kalt den Rücken runter. Warum denkst Du so? Freundschaft ist ein unfassbar wichtiges Lebensgefühl, man wird von einem Freund aufgefangen, eingenordet, kann sich ausweinen, bekommt Unterstützung, Lebensqualität durch gemeinsame Zeit. Es gibt so viele tolle und erfüllende Freundschaften, warum denkst Du, dass Du keinen Freund findest?

Zitat von Martina76:
Mein Mann ist alles was ich habe.

Falsch. Du hast Dich!

Zitat von Martina76:
Und das tue ich auch heute nicht. Er kennt meine Gefühle und er bleibt trotzdem bei mir. Wie nennt ihr das?


Da gibt es einen Haufen anderer Gründe. Das fängt bei Mitleid an und hört bei Bedürftigkeit nicht auf. Besessenheit auch eine Möglichkeit. Versteh mich nicht falsch, ich kann seine Gefühle nicht beurteilen, aber das, was Dir von ihm gegeben wird muss nicht zwingend Liebe sein. Sorry.

Zitat von Löwin45:
enn ich muss gestehen, mir fehlt es etwas an Phantasie, um mir vorzustellen, dass man eine Liebe in kompletter Abhängigkeit zu der entgegengebrachten aufbringen bzw. empfinden kann.


Mir auch nicht. Und aus einem einzigen Grund. In meinen Augen fehlt Dir Martina etwas ganz entscheidendes.: Selbstliebe.

Zitat von Löwin45:
Nur die Vorstellung von dieser absoluten Abhängigkeit fällt mir schwer.

Mir nicht- es gibt so Konstellationen
Zitat von Martina76:
h nehme aber noch immer ein Medikament, das mich zusätzlich stumpf macht, um nicht allzu großen Gefühlsschwankungen ausgesetzt zu sein. Gefühle also erlebe ich nur noch gefiltert. Rein kognitiv weiß ich, dass ich meinen Mann liebe oder ihn zuminest lieben sollte. Ich weiß auch, dass ich ohne ihn und seine Familiie nicht mehr leben könnte und möchte. Aber aktiv spüre ich keine Verliebtheitsgefühle. Zu niemandem! Man lebt aber auch so ganz gut.


Naja, unterschätze nicht den Watteeffekt Deiner Medikamente. Das Gute ist-Du hast alle Chancen, die Dosis zu verringern- dann kommen Gefühle und Emotionen zurück.

Und noch einmal- Du kannst sehr wohl sehr gut ohne Deinen Mann leben. Noch nicht , würde ich akzeptieren, Aber gar nicht- no way auf Dauer.

Verliebtheit ist ein nettes add-on. Das wichtigste ist Liebe. Du spürst sie nicht. Noch nicht. Wie Du schreibst- Du bist aus der Jauchegrube ausgekommen und Dir haftet der Gestank noch an. Glaub ich. Aber Duschen sind erfunden.
Und nein, ohne Liebe lebt man nicht gut. Man existiert. Thats it.

Ich möchte Dich wachrütteln. Lerne Dich einmal kennen und lerne Dich selbst zu lieben. Das kannst Du sehr gut im Rahmen einer Therapie. Du wirst sehen, damit wird sich sehr viel verändern.


Zitat von Lancelot8:
Wer glaubt Personen weiterhin vertrauen zu können, die einschlägig bewiesen haben, zu was sie fähig sind und IMMER sein werden, eben weil sie es können, der ist naiv.

Lancelot, ich akzeptiere Deine Einstellung, dass Du dem Betrüger nicht mehr vertrauen kannst, das ist okay. Nicht okay ist Dein Urteil über Menschen, die das anders sehen und leben.

15.02.2021 10:11 • x 4 #163


L
Zitat von BernhardQXY:
Nicht okay ist Dein Urteil über Menschen, die das anders sehen und leben.

Ich will ehrlich sein, mein jetziger Kommentar muss nicht gelesen werden.
Diese Martina, fremdgegangen, die Affäre hat sie sitzen lassen, mimimi in der Wohnung, die sie sich eigens angemietet hatte.
Rettung durch den Ehemann, jetzt erneut mimimi, ich schätze mal, wenn ein Neuer am Horizont auftaucht, macht die erneut die Biege.
Der Ehemann, ein Loser vor dem Herrn, ich, würde so eine Person nicht aufnehmen.
Das ist Mitleid, sonst nichts.
Was im Himmel will man von einer Frau, die einen nicht liebt, aus Bequemlichkeit bleibt?
Aber, wie du sagst, nicht meine Baustelle.

15.02.2021 11:07 • x 1 #164


paulaner
Zitat von BernhardQXY:
Mir auch nicht. Und aus einem einzigen Grund. In meinen Augen fehlt Dir Martina etwas ganz entscheidendes.: Selbstliebe.

Ich persönlich finde ja den Begriff Selbstliebe immer ein bisschen - wie soll ich sagen - pathetisch.
Wie wär's mit Selbst-Wert-Gefühl?
Das Gefühl zu sich selber, vollkommen ohne Bezüge nach außen. Das finde ich wichtig.
Dass man mit sich selbst sozusagen zufrieden ist. Dass man nicht abhängig ist von Bestätigung von außen.
Nicht wie eine Pflanze, die, wenn sie mal eine Zeit lang nicht gegossen wird (=Bestätigung), anfängt einzugehen.

Nur...wie soll man das erreichen, wenn man auf solch ein negatives Leben zurückblickt (oder, wenn man so negativ auf ein Leben zurückblickt) wie Martina es tut?
@Martina76
Vielleicht würde hier wirklich eine gute Therapie helfen. Damit du irgendwann sagen kannst Ich bin mit mir im Großen und Ganzen zufrieden. Ich bin mit mir einverstanden. Ich habe positive und negative Eigenschaften. Aber so wie ich bin, bin ich (für mich) in Ordnung.

Und noch was zu Liebe:
Ich glaube, dass man durchaus eine Beziehung haben kann, obwohl man den anderen vielleicht nicht ganz so hollywood-mäßig liebt. Es gibt bestimmt eine Menge funktionierender Partnerschaften, ohne diesen großen Anspruch auf die gegenseitige Liebe. Beziehungen funktionieren ja nicht automatisch immer gut, bloß weil sich beide unheimlich lieben. Da gibt es eine ganze Menge anderer Aspekte, die manchmal viel wichtiger sind.
Vertrauen. Intimität. Den anderen kennen. Freundschaft. Loyalität, usw.

15.02.2021 11:53 • x 3 #165


A


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