Zitat von Vegetari:So eine Krise gleicht ja einem Tsunami und besser wäre es sich professionelle
Hilfe zu suchen. Es gibt Studien die besagen ,dass nach Affäre 80 % zusammen bleiben .2 Jahre später trennen sich ca. 50 % davon und die anderen 50% schaffen es nur mit Paarberatung gemeinsam an sich zu arbeiten mit beider postiven Verhaltensänderung und somit eine viel bessere Ehe als vor der Affäre
Liebe @Vegetari
Schön, Mal wieder von dir zu lesen
Ja, es stimmt, so eine Krise gleicht einem Tsunami.
Über deine statistisch erhobenen Zahlen kann ich nichts sagen, da ich diese Studie nicht kenne, möchte sie aber auch nicht komplett anzweifeln.
Aber, dass die von dir genannten 50% , die diese Krise überstehen und gefestigt daraus hervorgehen, dies ausschließlich mit Paarberatung geschafft haben, kann ich nicht bestätigen.
Denn uns gelang es damals ohne Hilfe von Außen.
Vielleicht erkläre ich es kurz.
Mein Tsunami ist jetzt über 4 Jahre her.
Es war damals eine sehr schlimme Zeit.
Nicht nur für mich, sondern auch für meinen Mann, der damals leichtfertig diese Affäre begann.
Vielleicht war es unser Glück, dass ich erst nach dem Affärenende davon erfuhr, vielleicht auch, dass sie nicht sehr lange dauerte und vielleicht auch, dass er sich nicht komplett emotional verlor... keine Ahnung.
Dennoch, ich war lange Zeit nicht sicher, wo mein Weg hingeht, ob es überhaupt noch einen gemeinsamen Weg geben kann und ob ich dazu überhaupt noch bereit bin, denn ich war sehr verletzt.
Eines ist Fakt, wäre mein Mann damals nicht, nachdem ich davon erfuhr, so unermüdlich bei mir gewesen und hätte nicht alles getan, um mein Vertrauen zurückzugewinnen, wären wir heute kein Paar mehr.
Er hatte es damals verstanden, bereute es sehr, schämte sich, mich so verletzt zu haben, tat alles, um mich aufzufangen und war ab diesem Zeitpunkt (das hat sich bis heute nicht geändert ) ehrlich, offen und immer gesprächsbereit.
Es war eine harte Zeit, die uns beiden viel abverlangte.
Wir lernten mehr über uns gegenseitig - aber auch über uns selbst, als all die Jahre zuvor.
Wir bemerkten beide, dass wir füreinander nicht selbstverständlich sind.
Wir bemerkten ebenfalls, dass eine gute Partnerschaft ein Geschenk ist, dass man nicht leichtfertig aufs Spiel setzten darf.
Und wir bemerkten, dass wir uns zwar gegenseitig verletzen, aber im Gegensatz dazu eben auch gut tun können.
Wir stellen fest, wie wichtig es ist, immer im Gespräch zu bleiben.
Das klingt vielleicht alles ziemlich banal - ist es aber nicht.
Nun, letztendlich gelang es, dass ich ihm wirklich verzeihen und wieder vertrauen konnte.
Ich habe es bis heute nicht bereut.
Wir führen jetzt - schon seit vielen Jahren - eine viel bessere Ehe, als zuvor.
Ja, für uns war es ein Weckruf.
Auch wenn ich gerne auf diese harte Zeit verzichtet hätte - ging es scheinbar aber ohne diese nicht.
Warum schreibe ich das alles?
Nun, ich glaube, dass diese Voraussetzungen (so wie beschrieben) gegeben sein müssen. Anderenfalls ist auch eine Paarberatung nutzlos.
Eine solche Paarberatung oder auch Paartherapie kann vielleicht helfen, um gegenseitige Erwartungen, Defizite... besser zu ergründen.
Vielleicht.
Aber, ohne die Gesprächsbereitschaft von beiden, ohne Ehrlichkeit und Offenheit und ohne die immer noch vorhandene Liebe inkl. Begehren von beiden, wird es trotzdem nicht zum Erfolg führen.
Dann ist es bestenfalls eine begleitete Trennung, was ja auch hilfreich sein kann.
Aber, es ist eh schwierig, solche Erfahrungen statistisch auszuwerten. Dafür ist es einfach zu individuell, auch wenn sich die Abläufe oft zu ähneln scheinen.