Bewunderung

U
Hallo Ihr Lieben,

ich muss wirklich sagen, ich bewundere euch alle!
Leider komme ich seit ein paar Monaten nur noch selten zum Lesen und noch seltener zum Schreiben hier im Forum.
Trotzdem nutze ich jede Möglichkeit mal wieder reinzuschauen.
Und was ich hier lese erstaunt mich immer wieder, mal abgesehen von den Streitgesprächen, die mit dem eigentlichen Sinn dieses Forums nichts mehr zu tun haben und auf die wir wohl alle gerne verzichten könnten.

Jeder einzelne, ob eben erst getrennt oder schon länger alleine scheint mir so stark zu sein. Ihr kämpft gegen den Schmerz an, wehrt euch gegen miese Aktionen eurer Ex-Partner, versucht euer Leben neu aufzubauen und wieder Licht in die Dunkelheit zu bringen.
Das finde ich wirklich stark. Dagegen habe ich das Gefühl unheimlich schwach zu sein. Heute ist es genau ein Jahr her, als alles begann - die grösste Liebe meines (bisherigen) Lebens. Leider hielt sie nicht sehr lange. Ich weiss bis heute nicht warum. Ich werde es wohl nie begreifen. Es hat sich auch in meinem Leben sehr viel verändert und ich weine mich nicht mehr jeden Tag in den Schlaf wie in den ersten Monaten nach der Trennung. Ob ich das jedoch als Besserung bezeichnen würde weiss ich nicht. Ich fühle mich einfach nur leer. Das einzige was ich noch empfinden kann ist der Schmerz über den Verlust. Alle anderen Gefühle scheine ich verloren zu haben. Ich empfinde weder Angst noch Aufregung, Freude oder Wut. Ich habe es wirklich versucht, aber es gelingt mir einfach nicht. Alles ist so sinnlos geworden und ich habe nicht mehr das Gefühl zu leben sondern nur noch zu vegitieren und jeden Tag für sich hinter mich zu bringen ohne zu verstehen, wo der Sinn darin liegt.

Wie schafft ihr das nur? Wie könnt ihr immer weiter kämpfen?
Ich habe alles versucht. Habe den Schmerz zugelassen, habe ihn verdrängt, habe alles versucht um von IHM eine Reaktion zu bekommen, habe versucht ihn aus meinem Kopf zu verdrängen und alle Erinnerungen weggeräumt, habe eine Therapie angefangen und mit Freunden geredet... Und was hat es mir gebracht? Ich fühle mich total verloren. Ich gehe kaum mehr aus dem Haus weil mich in der Stadt alles an ihn erinnert und ich ihm auf keinen Fall begegnen will, fühle mich überall selbst unter Freunden nicht mehr zugehörig, fühle mich nirgends mehr zuhause. Und der Schmerz bleibt. Und die Gefühle für ihn sind immernoch da. Auch wenn ich mittlerweile sein Verhalten wirklich auch als feige und mies empfinden kann und in Gedanken oft Streitgespräche darüber mit ihm führe (in Wirklichkeit habe/hatte ich ja nicht die Möglichkeit dazu) kann ich nicht behaupten, dass ich ihn deshalb weniger liebe. Oder vielleicht ein bißchen weniger. Aber immer noch genug um ihn schrecklich zu vermissen. Der Mensch der so zärtlich, liebevoll und einfühlsam war, in den ich mich verliebt habe, steckt noch genauso in ihm wie der, der mir so weh getan hat.

Ich weiss nicht, wie ihr das alle schafft, aber ich bewundere euch dafür. Wenn ich denke, dass es vielen Menschen sicher schlechter geht als mir, dass manche hungern, frieren, keine Dach über dem Kopf haben, im Krieg leben oder einen geliebten Menschen an den Tod verlieren, dann fühle ich mich noch schlechter weil ich viel weniger Grund habe so zu leiden als all diese Menschen.
Ich weiss nicht, wie lange ich das alles noch durchstehe ohne durchzudrehen oder im wahrsten Sinne des Wortes daran kaputt zu gehen.
Wenn das alles zum Leben dazugehört und sogar mehrmals im Leben passiert, dann weiss ich nicht, wie ich das schaffen soll oder ob ich für dieses Leben überhaupt geschaffen bin.

restless

09.04.2003 16:25 • #1


E
liebe restless,

mir geht es heute bzw. die letzten tage ebenso wie dir und das auch nach 8 monaten trennung. weiss im augenblick auch gerade nicht, wie es weiter gehen soll, kann auch nichts mehr fühlen, bin auch leer.......und diese sinnlosigkeit kenne ich nur zu gut. habe heute zu einem freund gesagt, frage mich, warum ich noch auf dieser welt bin, welchen sinn hat das noch, um zu kämpfen, ich bin müde - ehrlich!!!! jeden morgen aufwachen und du bist allein - *beep*, das hatte ich mir soooooooo nicht vorgestellt. und das will ich so auch nicht!!!! er meinte, so lernte ich laufen, super, ich krieche und meine knie sind wund, echt mir ist gerade auch nach decke über den kopf oder einfach weg hier........*beep* gedanken!!!

sorry, ich hätte dir lieber ein schöneren kommentar geschrieben, aber ich kann nicht und du hast mir aus der seele gesprochen.

lg
sabs

09.04.2003 16:39 • #2


A


Bewunderung

x 3


U
Liebe sabs,

es macht mich traurig, dass es Dir auch so geht wie mir.
Aber es gibt mir auch das Gefühl, nicht ganz alleine zu sein.
Wenn es in dieser Situation wirklich Trost gibt, dann wohl diesen. Deshalb finde ich dieses Forum auch so eine schöne Einrichtung.

Ich verstehe sehr gut, was Du meinst. Der Sinn im Leben ist mir irgendwie abhanden gekommen. Ich weiss nicht wer wer oder was ich bin oder wozu ich eigentlich hier bin.
All die Menschen, die glücklich oder zumindest nicht so unglücklich sind wie wir meinen es echt gut mit ihren Ratschlägen und Kommentaren wie der, dass man dadurch laufen lernt. Das ist logisch betrachtet sicher auch richtig.
Aber was hilft mir das? Das verringert den Schmerz kein bißchen. Ich höre auch immer wieder, dass ER das garnicht wert ist, ich was besseres verdient hätte... Das kann ja alles sein, aber sooft ich auch versuche, mir das einzureden, ich vermisse ihn trotzdem und meine Gefühle für ihn verschwinden deshalb auch nicht. Meinen Stolz habe ich in dieser Trennung auch verloren. Aber wie ich mal so richtig gelesen habe Stolz wärmt einen nicht in der Nacht, Stolz nimmt einen nicht in den Arm.

Wie schaffen das all die anderen? Wie können die nach Wochen oder wenigen Monaten so weiter machen als wäre nichts gewesen? Wie können sie den geliebten Menschen vergessen oder zumindest aus ihrem Leben streichen? Wie schaffen sie es aufzuhören diesen Menschen, der noch vor kurzem ihr Universum war, zu lieben?

Ich habe mich schon oft gefragt, was dieses Leben noch für einen Sinn für mich macht. Sicher ist der Tod keine Lösung und das Leben hat so viel zu bieten. Aber wenn es so viel Schmerz für mich bietet und ich ja auch nicht davon ausgehen kann, dass ich bald oder überhaupt jemals wieder so glücklich werde, ist dann das Leben eine Lösung?
Ganz ehrlich gesagt bin ich nicht stark, weil ich weiterlebe sondern eher zu schwach bzw. zu feige um es zu beenden.

restless

09.04.2003 16:58 • #3


E
Hallo,

ich habe seit Monaten nichts mehr geschrieben aber ich schaue ab und zu noch mal in dem Forum.
Bei mir liegt die Trennung 2 Jahre her und ich kann sagen, dass ich wieder glücklich bin. Nach einer Trennung hat man das Gefühl, man wird nie wieder glücklich aber es stimmt nicht. Bei mir hat es sehr lange gedauert (ca 1 Jahr) bis ich mich wieder wohl gefühlt habe. Aber diese Zeit der Verarbeitung war für mich sehr wichtig.
Und ich bin jetzt nicht glücklich weil ich einen Freund habe sondern weil ich merke, wie das Leben schön sein kann. Klar sehne ich mich manchmal nach einer festen Beziehung, nach einem Partner aber ich bin schon mit meinem Leben zufrieden.

Ihr wird auch wieder glücklich werden, lasst ihr Zeit, um die ganze Gefühle zu verarbeiten!

Ich wünsche euch Alles Gute!
Liebe Grüße
Mimi

09.04.2003 17:46 • #4


E
Liebe restless, liebe sabs,

bei mir ist es wohl am meisten die Gewohnheit. Ich lebe nun schon so lange alleine, dass es normal ist allein einzuschlafen, aufzuwachen, zu planen, usw. Viele Dinge sind mittlerweile normal, die früher mit meinem Mann verbunden waren.
Ich habe so den Eindruck, dass ganz langsam, die ganze Person von mir gesehen wurde. Die guten und die schlechten Seiten aus meiner subjektiven Sicht. Dies hat meine Gefühle irgendwie abgeschwächt, ich weiß auch nicht wie, aber irgendwann wollte ich ihn nicht mehr wieder, bin froh, dass er nicht mehr da ist. Dies hätte ich mir nie vorstellen können.
Ein weiterer Punkt ist, dass ich merke, dass mir das Alleinsein per se nicht gefällt. Aber das ist unabhängig von ihm, liegt nur bei mir.
Alle diese Punkte haben jedenfalls irgendwann dazu geführt, dass ich ihn nicht mehr geliebt habe. Heute empfinde ich viel Dankbarkeit für eine schöne Zeit, intensive Gefühle, selbst den Schmerz. Ich habe neue Erfahrungen gemacht, die ich aber nicht wiederholen möchte.
Was mich am meisten überrascht, ist dass mich andere Männertypen interessieren. Die die nett sind, die die von sich behaupten, keine Frau zu finden. All dies gibt mir Hoffnung, dass ich die schlimmen Erfahrungen nicht wiederholen muß. Denn davor habe ich eine Schweineangst.
Insgesamt hab ich ganz schön Federn gelassen, bin nicht mehr so unbefangen wie früher, reifer geworden, aber (Zitat von Very) ich hab auch meinen Kinderglauben verloren. Dies ist sehr sehr schade.
Ihr Lieben, ich wünsch euch, dass ihr die Zeit nach dem Schmerz findet, es gibt sie. Vielleicht braucht ihr auch einfach nur Geduld. Alles andere habt ihr schon getan.

Mit allerbesten Wünschen, drück euch die Daumen, ganz feste
Shanna

09.04.2003 18:13 • #5


E
liebe restless,

ohmeingott, hast du meine gedanken in deinem kopf und sprichst sie aus??? irgendwie hängen wir beide gerade ziemlich unten, aber weisst du was, wenn ich das lese, dann merke ich, hallo ich bin nicht allein, deshalb komme ich auch oft hier her!!!

ja zum leben zu schwach und zum sterben zu feige, DAS kenne ich gut. wenn mich solche rückschläge überkommen, dann denke ich nur noch im viereck, sitze in meinem selbstgebastelten frustkarton und habe auch noch den deckel oben drauf gemacht - will heissen, bekomme nicht mal mehr luft. ich kann dir nicht sagen, wie oft ich schon dachte, am besten ist es sich hier einfach vom acker zu machen, das leben hinter mir zu lassen. weisst, ein freund hat sich vor ca. 8 wochen umgebracht, ich habe mich ihm sehr verbunden gefühlt, ich traue es gar nicht auszusprechen, manchmal denke ich, der hatte wenigstens den Ar. in der hose, das zu beenden was er nicht schaffen konnte, ergo doch eine ende zu finden. mich hat in dieser zeit sehr viel beschäftigt und ich habe auch fühlen müssen, wie es sich anfühlt wenn sich einer aus dem leben schleicht, abhaut, weg ist, freiwillig, war übel das gefühl!!! deshalb habe ich auch wieder mut gefasst, aber irgendwie scheint mein akku gerade absolut leer zu sein......ende, schicht im schacht!!! habe meiner therapeutin über diese gedanken berichtet, sie meinte nur, ob ich die möglichkeit hätte, wenn es ganz schlimm wird mich bei jemandem zu melden, ja habe ich, aber ich bin in diesen momenten total in trance, nehme nur noch mich und meine probs wahr sonst nichts mehr, fernab jeglicher realität, vielleicht versuche ich die ja damit auszublenden.

auf der anderen seite denke ich mir oft, das kann doch nicht sein, dass mich mein mann verlässt und ich schmeisse mein leben weg, nur wegen ihm, habe ich nur wegen ihm gelebt, was habe ich die ganze zeit vor ihm gemacht 24 jahre lang??? ging doch auch! irgend etwas habe ich verloren, wenn ich wüsste was, dann könnte ich handeln, aber gerade fühle ich mich so wie du diese leere ist übel, dieses nichts fühlen ausser schmerz, trauer und angst *würg. ich habe früher für mein leben gerne gelacht, habe mit anderen gerne die pferde geklaut, war unbeschwert, das ist alles weg. wenn ich mal kurz lache oder fröhlich bin, dieses gefühl hält max. paar stunden vor, dann ist es wieder in der versenkung verschwunden, weg, irgend wo im all. ich kenne mich nicht mehr, wer bin ich, was macht das hier alles mit mir??? alle sagen mir, ich müsste mal raus, was soll ich da draussen, ich kann nicht fröhlich sein, mich amüsieren, das einzige was ich da draussen sehe ist das, was ich nicht habe.

klar weiss ich, dass ich weitermachen sollte, ich nen hänger habe, aber ich kann gerade nicht mehr!!!! fühle mich einfach nur sch......, weil ich nicht mehr weiss, wer ich bin. wo ist mein lachen, wo ist mein witz, wo ist mein lebenswille, glaube habe ich alles an der garderobe abgegeben und nun weiss ich, da ich einen schlechten orientierungssinn habe und niemals zu den pfadfindern gehen könnte, nicht mehr, wo die garderobe ist.

hatte gestern abend einen netten flirt, so nennt man das wohl ich habe nichts gefühlt, war nicht mal aufgeregt, habe es einfach abgehandelt, obwohl mein gegenüber mächtig ein netter war. früher wäre ich vor begeisterung ausgeflippt, heute denke ich mir, ja ok und nun?

liebe restless, vielleicht sind wir beide überhaupt nicht stark, vielleicht müssen wir noch eine weile im selbtmitleid baden, keine ahnung, aber ich kann auch gerade keiner 'parole' folgen, auch wenn sie total lieb gemeint ist, wissen ja wenn es danach geht, der kopf sagt mir vieles, alles was mir gesagt wird ist richtig nur mein bauch hat eine andere meinung. da ich ein bauchmensch bin, muss das erst einmal bis dahin durchdringen und das ist zäh bei mir, ich bin in der beziehung snaily-mässig unterwegs.

wie tut das gut, dass mal einer zugibt dass er überhaupt nicht stark ist und auch wenn wir hier keine aufmunterung parat haben für den anderen, es hilft zu wissen, da draussen denkt noch jemand so wie ich, fühlt sich wie ich!!! liebe restless, DAS hilft mir!!!!

ich drücke dich........das geht noch
sabs

09.04.2003 18:43 • #6


E
liebe shanna, liebe mimi,

danke für eure lieben worte - echt, sie tun einfach nur gut. könnte heulen, dass ich hier sitze und mir eigentlich völlig fremde menschen, denen es auch nicht so dolle geht, die auch schon hölle hatten, mir und restless so nahe kommen mit ihren gedanken und dem willen zu helfen und trost spenden. ich würde euch am liebsten jetzt total arg drücken!!!

sabs

09.04.2003 18:55 • #7


E
Liebe sabs,
danke für deine lieben Worte. Leider bin ich auch nicht so schlau, noch einen tollen Vorschlag zu machen. Ich wollte ich könnte. Daher hab ich einfach mal geschrieben, wie es mir geht. Bewunderung hab ich jedoch keine verdient. Ich hab einfach immer weiter gelitten, so schwer und doch so einfach war das.

Liebe Mimi,
schön mal wieder von dir zu lesen, Freut mich sehr, dass es auch dir wieder besser geht.

Sabs und restless,
was mich an euch beiden so anspricht, dass ich seit langem mal wieder schreibe, ist dass ihr euch selbst nicht versteht, dass so ein Leid euch umhaut, weil ihr sonst eher macht, lacht, regelt. Zumindest hab ich eure Beiträge so verstanden, auch den über Eif/versucht.
Ich finde mich bei euch wieder, vielleicht haut es einen besonderes aus den Socken, wenn man sonst immer Kontrolle hatte, zumindest dies glaubte, viel fühlen kann und nicht allein sein.

Kopf hoch, ihr seit nicht allein
Shanna

09.04.2003 19:05 • #8


E
Liebe restless und alle anderen,

erstmal vorweg...wer sich das Leben nimmt ist nicht stark, sondern nur zu feige weiter zu leben. Es zeugt nicht von Stärke, sondern nur von Schwäche, der Schwäche, sich nicht dem Leben stellen zu wollen.


Und wer sagt, dass wir ach so starken nicht mehr unseren Ex lieben? Das wir ihn verbannt haben, mit ihm abgeschlossen haben?

Nein, so ist es nicht, jedenfalls bei mir nicht.....

Ich liebe ihn immer noch von Herzen, aber ich halte die guten Erinnerungen bei mir, forciere nicht die schlechten, sondern bin dankbar, dass ich diese Liebe eine Weile leben durfte.

Und warum liebe restless, liebe sabs, glaubt ihr schwach zu sein?? Nur weil ihr geliebt habt, vielleicht immer noch liebt?
Weil ihr (noch) nicht vor Freude tänzelnd durch die Welt geht?

Das ist doch Unsinn...schaut was ihr alles erreicht habt in 12 bzw 8 Monaten. Besinnt euch auf eure Stärken die ihr entwickelt habt, o h n e den Ex an eurer Seite.

Und klar, ihr fühlt euch, als würdet ihr nur noch existieren aber nicht mehr leben, ihr seid dabei, gerade euer eigenes ICH wiederzufinden.....denn alles, was euch mal ausgemacht hat, ist verschwunden....


Auch ich gehe nicht mehr gerne an den Strand, ich mag keine Mühlen sehen etc, und trotzdem zwinge ich mich dazu, denn ich kann es auch allein geniessen...wenn ich es nur will und zulasse....wenn ich mir sage...dies hier ist nur für mich, und damit sind schöner Erinnerungen an eine schöne Liebe verbunden.....
Klar vermisse ich ihn und hätte ihn gerne (wieder) an meiner Seite... aber ich habe Wünsche und Träume die ich für MICH verwirklichen will und kann...auch ohne ihn.

Deswegen liebe ich nicht weniger, oder ändere meine Gefühle in Hass, Verachtung, Wut oder Zorn um.

Ich passe mich den momentanen Gegenbenheiten des Lebens an, und lasse alle Gefühle zu, aber gleichzeitig bin ich mir bewusst, was ich noch er - leben möchte.

Der Sinn des Lebens ist doch zu leben , seine Träume zu leben, durch neue Türen zu gehen, neue Wege und neue Welten zu entdecken. Und dies ist nicht abhängig von einem anderen Menschen....und auch nicht von dem Gefühl geliebt zu werden....es liegt ganz allein in uns und an uns, und wir können dies mit und ohne einen Partner tun...denn es ist unser Leben, und nur wir können es leben, so wir wir es uns wünschen.



Denkt daran, dass Menschen, die wagen, lieben und hoffen die Welt verändern......


Ich wünsche euch Kraft und Mut euren Weg zu gehen


Alles Liebe

Thilde


09.04.2003 19:34 • #9


E
Liebe Sabs,

Du schreibst dass Du manchmal kurz fröhlich bist. Es ist schon etwas.
Kannst Du Dich erinnern, wie es direkt nach der Trennung war? Du hast bestimmt keine einziges Mal gelacht oder Dich keine einzige Sekunde fröhlich gefühlt und DAS schaffst Du jetzt wieder. Es bedeutet, dass es Dir jetzt besser geht und dass es Dir von Woche zu Woche besser gehen wird. Irgendwann wird dieses Gefühl, fröhlich zu sein, nicht nach einigen Stunden verschwinden sondern wird vielleicht einen Tag lang anhalten. Kleine Fortschritte sind auch wichtig:-)

Liebe Grüße
Mimi

09.04.2003 19:49 • #10


E
Hallo,

leider kann ich auch nur einstimmen in das Gejammer sorry, aber ich habe das Gefühl, dass zumindest ich nur noch am jammern bin, ich kann es kaum ertragen, wenn jemand fröhlich wissen möchte, wie es mir geht, ich kann doch jetzt nach über einem Jahr Trennung nicht jedem sagen, dass es mir eigentlich nur schlecht geht. Aber leider ist das so, ich vermisse auch nach einem Jahr meinen Ex immernoch und hoffe jeden Tag, dass er sich meldet - was er natürlich nicht tut. Es ist irgendwie gerade alles nur besch.... Gerade mit der Uni fertig, finde keinen Job, bin alleine und kann mich wie ihr seht so richtig reinsteigern und alles immer schlimmer machen.
Aber ich weiss jetzt immerhin, das ich einiges aushalte, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, das das nichtmehr lange so gehen kann und ich irgendwann durchdrehe, wenn es nicht bald aufhört weh zu tun.
So, jetzt habe ich schon wieder gejammert und bin auch schon wieder am heulen, deshalb höre ich jetzt besser auf.

Einen schönen Abend noch und Kopf hoch, es kann nur besser werden

09.04.2003 19:59 • #11


E
liebe klageweiber,

auch ich bin heute eine von euch, doppeldeutig, uneindeutig, der liebe hinterherweinend (oder auch nur dem schatten davon?), einfach manchmal unsagbar verletzt, sauer, getäuscht, enttäuscht, weggeliebt ...

habe eben einen totalen heulflash bekommen (einige kleinere konfrontationen mit meinem vorleben fanden die letzten tage statt, die ich oberflächlich gut meisterte, im anschluss jedoch erst mal verkraften muss) ... habe dann in völliger umnebelung anstelle 60 l diesel 60 l benzin getankt, liegen geblieben, ADAC gerufen, auto ausgepumpt ... zum glück die ADAC-PARTNERKARTE in der tasche (ach, ja, da können sie ja super von ihrem mann profitieren! sagte der nette unwissende ADAC-engel).

habe heute abend auf jeden fall wegen der idiotischen partnerschaftskarte die krise bekommen und bin klein und nassgeweint wie ein wasserfloh.

ich bin auch oft fröhlich und erlebe nette dinge, aber es gibt immer noch die anderen tage, wo ich einfach keine lust habe, gedopt mit du-bist-stark-parolen durch die welt zu laufen, wo ich einfach wieder klein sein will und muss und so gerne ein nest (dieses besondere partner-nest!) spüren möchte.

habe mich heute abend bewusst dazu entschieden, nicht stark zu sein, ich werde jetzt noch ein wenig weinen: ICH DARF DAS!!!!!!!!

ich drücke euch alle ganz fest und wünsche euch ganz viel liebe für euch selbst.

c-c-l


09.04.2003 20:55 • #12


E

Guten Morgen, Ihr Lieben,

auch ich fühle mich als eifrige Leserin, der das Forum vor ca. 2 Jahren auch eine wirklich große Hilfe war, bei diesen Beiträgen angesprochen!

Erst mal an Mimi und Shanna: Toll, dass wir alle doch mehr oder weniger noch hier zugange sind, freut mich wirklich, von Euch zu lesen! Freut mich, dass es Euch soweit gut geht, hoffe, wir treffen uns mal wieder im Chat oder per ICQ!

Und nun zum eigentlichen Thema des Threads:
Was kann ich Euch gut verstehen, liebe restless, liebe sabs und liebe Steffi. Diese immer wiederkehrenden Tiefs, die einen umhauen, die einem das Gefühl geben, nicht mehr weiterleben zu können, die einen dauernd wieder lähmen!
Ich habe ebenfalls stark darunter gelitten und wusste nicht mehr, wie ich arbeiten gehen soll, wie ich jemals wieder einigermaßen ins Gleichgewicht kommen soll. Meine Trennung war in mehreren Schritten vollzogen, d.h. immer mal wieder mit einem neuen Versuch und dem neuerlichen Bruch, der daraus folgte.
Alles in allem dauerte es 2 Jahre (insgesamt waren wir damit 8 Jahre zusammen) und irgendwann kam aber der Punkt, an dem ich langsam aber sicher spüren konnte, dass es mir wieder viel besser geht. Ich war selbst überrascht davon, denn es war meine erste lange Beziehung und meine ersten Verlust-Erfahrungen überhaupt. Es war schlimm, aber es stimmt, was die Leute sagen: Man kann hinterher wirklich um Welten besser laufen!!

Was ich Euch raten möchte, ist: Gebt Euch bitte einfach die Zeit. Macht Euch doch selbst keinen Druck, von wegen wir müssten doch schon längst anders fühlen, weniger lieben usw..
Jeder verarbeitet anders, der eine braucht länger, der andere kürzer, jeder sollte sich die Zeit nehmen, die er braucht. Wenn Ihr Euch selbst unter Druck setzt, macht Ihr Euch nur noch mehr nieder!!!
Und sonst macht Ihr ja schon alles richtig!
Mir hat auch am besten der Kontakt zu Leuten geholfen, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich, ich habe durch dieses Forum meine beste Freundin kennengelernt und wir sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen.
Heute geht es uns beiden wieder gut und das Trennungsthema ist nicht mehr Hauptthema unserer Freundschaft.
Und ich bin mir 1000prozentig sicher, dass das irgendwann bei Euch auch der Fall sein wird.
Geht immer weiter, das Tal ist irgendwann zu Ende!

Liebe Grüße und viel Kraft wünscht Euch
maryleen








10.04.2003 08:35 • #13


V
Liebe Sabs, liebe Restless,

den Zustand, den ihr beide beschreibt, kenne ich auch noch. Meine Trennung ist nun mittlerweile
über 2 Jahre her, nach 1 Jahr ging es langsam aufwärts und mittlerweile geht es mir gut.
Ich hatte oft das Gefühl, dass es einfach nicht weiter geht und ich diesem vor mich hin dümpelnden
Zustand bleibe für den Rest meines Lebens. Ich bin aber auch ein Mensch, der gerne lacht und
eigentlich positiv durchs Leben geht. Irgendwann bin ich mir selbst auf die Nerven gefallen, dieses
ständige dumpfe Gefühl in mir, an nichts mehr Spaß haben etc. Und tief in mir, wußte ich auch, dass
es irgendwann besser wird - nur, ich war der einzige Mensch, der daran etwas ändern konnte.
Auch wenn es mir anfangs überhaupt keinen Spaß gemacht hat wegzugehen - eher das Gegenteil;
ich kam mir in Menschenmengen noch einsamer vor - ich habe es trotzdem immer wieder gemacht.
Eigentlich habe ich mich gezwungen und es kamen immer mehr Abende dabei raus an denen ich
zumindest für ein paar Stunden abgeschaltet habe. Das alleine war es wert..und so langsam wurden
die guten Phasen länger und Löcher weniger und kürzer. Dieser Prozeß dauerte eine ganze Weile und
oft habe ich die kleinen Minischritte, die ich machte gar nicht realisiert....aber viele Minischritte ergeben
irgendwann einen SCHRITT. Natürlich hatte ich auch viele Menschen an meiner Seite, gerade auch hier
aus dem Forum.... nach langem Leidendruck befanden wir uns plötzlich in der Partystimmung...ich denke mal wir hatten einfach die Nase voll...die Seele schrie nach was anderem. In der Zeit hatten wir die
besten Parties und ein wunderschönes gemeinsames Silvester bei Jensi in HH. Das alles hat dazu beigetragen, das Leben auch wieder von der schönes Seite zu sehen, dass es sich lohnt durchzuhalten.
Das Dumme daran ist nur: Es dauert....aber Zeit vergeht. Völlig banal und platt.

Wenn ich mir allerdings Eure Beiträge durchlese - vorallem Deine Sabs - lese ich trotz allem viel Humor-
auch wenn es momentan eher der Galgenhumor ist. Ich glaube schon, dass bei Euch beiden bald der
Wille zum Wieder-Eintauchen in das Leben da ist, denn eigentlich wißt ihr, dass es da draußen auch viel
Schönes gibt. Holt es Euch!!!!

Liebe Grüße

VERY

10.04.2003 09:00 • #14


E
hallo ihr lieben!
... heute ist anscheinend veteranentag schon komisch, aber manche beiträge sprechen einen einfach an. und man erinnert sich wieder an die alten zeiten. nicht an die schönen alten zeiten mit dem (ex)partner, sondern an die jammerzeiten aber auch die partyzeiten hier im forum und im chat und später dann mit den hier neu gefundenen freunden. ich bin auch einer von den alten hasen hier, aber einer der exotischen hasen- einer, bei dem ein neuanfang geklappt hat. trotzdem bin ich auch durch diese ganze hölle gegangen, kann all das nur bestätigen, was very schon geschrieben hat. irgendwann geht es weiter. und vermutlich wäre es auch ohne diesen neuanfang weiter gegangen- in eine andere richtung.
wie oft habe ich auch in diesen höllenmonaten gedacht, wenn ich einfach nur tot wäre... wie oft habe ich beim autofahren die augen geschlossen und kurz gedacht, wenn ich einfach das lenkrad einschlagen würde... und wie froh bin ich jetzt, dass ich nie den mut dazu hatte! ich habe so viele tolle leute kennengelernt, habe gelernt, dass es wichtig ist, dass der partner nicht der einzige (wichtige) mensch im leben ist, habe mich selbst wieder gefunden.
aber sabs und restless: ich verstehe euch zu gut. man denkt, es wird nie aufhören... aber es hört auf. und glaubt mir, irgendwann werdet ihr froh sein, dass ihr nicht aufgegeben habt- auch wenn man solche sätze nicht hören will, wenn man mitten drin steckt. wie habe ich sie gehasst! und jetzt schreibe ich sie selbst...
ich wünsche euch alles alles gute! haltet durch!
susa

10.04.2003 11:17 • #15


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