Bewunderung

E
hallo ihr lieben,

erstmal hoffe ich, dass restless noch hervorschauen kann aus dem tempo-berg, aber weisst was, der wiegt nicht so schwer, schieb ihn einfach mal beiseite, und schaue kurz raus ::)

ohweh was habe ich gestern geheult, heute morgen wurde mir dann im spiegel bewusst, dass ich auch nicht mehr im zarten alter bin in dem ich eine durchheulte nacht vertuschen kann.

denke dieser ausbruch ist mal wieder notwendig gewesen und auch noch nicht vorbei, aber ich habe die letzten wochen wieder gemerkt, dass sich soviel anstaut, habe rückenschmerzen ohne ende bekommen und mich körperlich auch noch schlecht gefühlt....jetzt da die schleusen offen sind ist mein körper wenigstens nicht mehr so angespannt.

all das was ihr schreibt ist so schwer nachzuvollziehen, weil man da in seinem dunklen kartönchen sitzt und die luft so knapp wird. weiss auch nicht, seitdem ich allein bin fühle ich mich so ganz anders als ich es kenne. die schönen gefühle, die man ab und zu mal hat, werden wie durch eine riesige wattewand gedämpft und die üblen gefühle erreichen einen sofort dort, wo sie ankommen sollen.

gerade denke ich gar nicht so sehr an meinen Ex und trauere ihm hinterher, nein im augenblick bin ich ganz nah bei mir an meinem schmerz und der fühlt sich oft so an, als wäre er nicht mehr auszuhalten. komme mir vor wie in einem versuchslabor, da sie an mir austesten wollen, wieviel üble gedanken ein mensch aushalten kann, ohne tabletten, allein auf sich gestellt und ich wie in narkose kann noch nicht mal sagen STOOOPPPPPPPPPP es reicht jetzt, bitte sucht euch jemand anderen, ich will hier raus. und wenn ich ehrlich bin glaube ich, dass ich absolut meine mitte verloren habe, nicht mal weiss, wo vorne und hinten ist, alles ist so durcheinander, alles ungeregelt, chaotisch und ich mags eher bissi geordnet, damit ich den überblick behalte.

liebe c-c-l,

mei, wo warst du mit deinen gedanken? aber das kann ich mir vorstellen, wenn dann einer unbewusst voll in eine wunde haut, die noch nicht verheilt ist. der typ hat sich sicher gedacht, als er die falsche tankfüllung ausgepumpt hat FRAUEN . watt bin ich froh, dass mein fahrrad kein treibstoff braucht, denke ich würde vor lauter lass mich auch mit auch mal zur falschen zapfsäule greifen.
hoffe, du konntest gestern abend deinem frust und deinen tränen richtig freien lauf lassen!!! sag dir, was ich schon mein telefon angeheult habe, ist schon das 2. in der zeit, beim anderen haben sich die tasten schon verabschiedet, auf regen sind die nicht eingestellt............


liebe Steffi,

mir geht es beruflich genau so wie dir, ich mache gerade noch praktikum (naja im augenblick ist es mehr ABM, aber egal, hautpsache ich bin weg von zu hause), dass unentgeldlich und bin dabei mir einen job zu suchen, aber bisher nicht viel land in sicht, das erschwert natürlich den ganzen zustand noch. darf gar nicht daran denken, wie es weiter gehen soll..........und wenn ich dann nen job gefunden habe, dann muss man ja volle konzentration haben und alles geben, wie mir das gelingen soll, habe noch keine ahnung.


liebe shanna, mimi, marylee, susa und very,

euch einen lieben dank für die worte und euren schilderungen vom leben DANACH, kommt mir vor als würdet ihr mir etwas aus einer anderen galaxie berichten.......

so jetzt muss ich wieder was arbeiten, chefchen kommt gleich

10.04.2003 11:50 • #16


U
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für all eure Antworten. Ich möchte gerne auf jede einzelne eingehen:

SHANNA: Ich denke alleine möchte niemand gerne sein, unabhängig von einer bestimmten Person die einem fehlt. Ich bin es auch gewohnt, alleine einzuschlafen oder aufzuwachen, ich war vor dieser Beziehung mehrere Jahre allein und sie hat auch nicht lange genug gedauert, um mich an das Gefühl zu gewöhnen, immer neben jemandem aufzuwachen und ihn um sich zu haben. Das war eine sehr schöne Zeit, aber zur Gewohnheit ist es noch nicht geworden, deshalb ist es bei mir auch nicht das Problem, das mir die Zweisamkeit fehlt, und das Alleinsein für mich ungewohnt und dadurch schmerzlich ist. Ich komme sehr gut alleine klar. Natürlich sehne ich mich wie wohl alle Menschen nach Nähe, Zärtlichkeit und Geborgenheit. Und das Gefühlt verstärkt sich vielleicht, wenn man einen geliebten Menschen vermisst.
Aber der Schmerz kommt nicht durch diese Sehnsucht sondern wirklich durch das Fehlen des einen geliebten Menschen. Ich wüsste so gern, ob er auch mal an mich denkt oder ob er mich schon ganz vergessen hat. :'(

THILDE: es ist schon richtig, dass weiterleben an sich Stärke ist. Nur kann ich es bei mir nicht als Stärke auslegen, da ich nicht wirklich sagen kann, dass ich mich dafür entschieden habe, weil ich leben und kämpfen will und irgendwas positives sehe woran ich mich festhalten kann sondern schlicht und einfach, weil ich zu feige bin um wirklich Schluss zu machen.
Besser kann ich das nicht erklären, aber ich denke zumindest Sabs wird mich verstehen.
#8222;Schaut was ihr erreicht habt in den Monaten#8220; sagst Du. Was habe ich denn erreicht? Dass ich mich jeden Tag frage, was ich eigentlich hier tue? Dass sich all meine Gefühle und Gedanken um diesen einen verlorenen Menschen drehen und mich der Schmerz so ausfüllt, dass für nichts anderes mehr Platz scheint? Dass ich nicht mal mehr an Kleinigkeiten Freude finden kann, dass mir nichts mehr Spaß macht und ich nicht mehr unter Leute gehe weil ich mich da nur noch einsamer und unzugehörig fühle? Ich kann leider nichts erkennen, was ich geschafft haben soll in all den Monaten.
Ich weiss nicht, ob ich dabei bin, mein ICH zu finden. Ich dachte eigentlich das hätte ich vorher schon gehabt. Das WIR ist in der kurzen Zeit dieser Beziehung nicht wirklich zur Selbstverständlichkeit geworden also sollte ich das ICH ja auch nicht verloren haben.
Ich nahm auch nicht wirklich an, dass ihr alle wirklich mit eurer verlorenen Liebe abgeschlossen habt. Sonst wärt ihr vielleicht auch nicht mehr im Forum. Und ganz vergessen kann man vielleicht nie. Aber ihr scheint mir so stark damit umzugehen und aus euren Beiträgen lese ich so viele Fortschritte, so viel Hoffnung, Mut, Kampfeswille und ihr scheint andere positive Dinge im Leben gefunden zu haben. Das fehlt mir irgendwie.

CCL: Es ist immer wieder schön von Dir zu lesen. Du schaffst es irgendwie immer mit der Art und Weise wie Du schreibst, mir ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.
Ich werde mir Deine Worte zu Herzen nehmen und sie mir immer in Erinnerung rufen, wenn ich mich in mein #8222;Nest#8220; zurückziehe und mir nach Heulen zumute ist: #8222;ICH DARF DAS!#8220;
Und das mit dem Tanken hat bei mir auch Erinnerungen wachgerufen. Darüber konnte ich aber eher schmunzeln. Das habe ich auch schon geschafft. Und da war ich nicht emotional am Ende und mit den Gedanken weit weg! Und ich bin mir sicher, dass das nicht nur Frauen passiert. Die Männer geben das bloß nicht zu. ;)

MARYLEEN: Ich möchte mir Deinen Rat gerne zu Herzen nehmen und weiterhin Geduld mit mir haben und daran glauben, das es irgendwann wirklich besser wird. Das fällt nur sehr schwer, wenn man so gar keinen Fortschritt erkennen kann. Ich halte es da wie Steffi: ich habe das Gefühl demnächst durchzudrehen wenn das nicht besser wird. Obwohl STEFFI, ich kann Dich ein wenig beruhigen: das Gefühl habe ich schon länger und bin immer noch nicht durchgedreht. Anscheinend halten wir wesentlich mehr aus, als wir denken. Leider hilft diese Erkenntnis aber auch nicht weiter.

VERY: Ja Galgenhumor ist in gewissem Maße noch da. Nur hat diese Art von Humor emotional leider nichts mit einem positivem Gefühl zu tun, was das Wort Humor ja eigentlich ausdrückt. Es ist nur irgendwie die einzige Art mit der man das Ganze aushält. :'(

SABS: Ja, ich habe bei Deinen Worten auch irgendwie das Gefühl, Du könntest meine Gedanken lesen. Mein Akku ist irgendwie total leer aber ich finde das Ladekabel nicht. ???
Ich frage mich auch oft, wieso mich das alles so runterzieht und wieso mein Leben seit der Trennung keinen Sinn mehr zu machen scheint. Ich war vor ihm doch auch viele Jahre allein. Natürlich habe ich mir da auch Nähe, Zärtlichkeit und Geborgenheit gewünscht, aber deshalb war ja nicht alles beschissen so wie jetzt. Ich hab zwar mit oder durch die Trennung auch meinen Job verloren der mir sehr viel bedeutet hat und die Freundschaft mit den Kollegen dort (zumindest dachte ich, dass es Freundschaft wäre) aber selbst beide Dinge zusammen können ja nicht mein ganzes Leben ausmachen, oder doch? Ich empfinde das genauso wie Du sagst. Warum soll ich rausgehen, unter Leute? Was soll ich da, wenn ich mich dann nur noch einsamer fühle? Bei mir funktioniert das irgendwie nicht. Ist es wirklich so falsch sich zuhause unter der Bettdecke zu verkriechen? Da fühle ich mich wenigstens ein bisschen geborgen, und wie schlecht ich mich fühle will in meinem Umfeld sowieso keiner mehr hören und irgendwie kann ich das auch verstehen. Aber mir geht es trotzdem schlecht! :'(
Habe gerade Deinen letzten Beitrag gelesen und stelle die Worte an Dich deshalb jetzt ganz nach unten um hier noch was hinzufügen zu können:
Ich kann aus meinem Tempoberg gerade noch so hervorschauen. Die bildliche Vorstellung hat es tatsächlich geschafft, mich kurz zum Lächeln zu bringen. Danke dafür!
Du sprichst mir wieder mal echt aus der Seele. Dieses Gefühl, im Schmerz zu versinken und nicht mehr zu wissen, wo Anfang und Ende ist und warum es überhaupt so weh tut und wodurch es jetzt schon wieder ausgelöst wurde... Man möchte schreien: hört auf! Ich kann nicht mehr! Lasst mich alle in Ruhe!
Es klingt vielleicht blöd, aber nachdem ich viele Jahre alleine war habe ich kurze Zeit vor der Beziehung mit IHM zu Gott bebetet, er soll mir doch auch mal ein bisschen Glück und Liebe gönnen, nur ein bisschen. Jetzt denke ich manchmal, vielleicht hat er das zu wörtlich genommen oder vielleicht wars das jetzt und ich habe nicht mehr Glück verdient.
Klingt sicher albern, aber wer kann mir denn garantieren, dass ich je wieder dieses Glück finde? :'(

Ich hoffe, ich hab jetzt niemanden vergessen. Vielen Dank jedenfalls, dass ihr mich versteht und mir das Gefühl gebt, nicht ganz alleine zu sein.

Ich umarme euch ganz fest!

restless

10.04.2003 15:46 • #17


A


Bewunderung

x 3


E
Hi restless und alle anderen!

Nachdem sich dieser Thread wie eine Art Erfahrungsaustausch zwischen aktiven und inaktiven Liebeskummerhabenden zu sein scheint, dachte ich, ich melde mich auch mal wieder zu Wort:

Es freut mich, dass immer noch einige von den alten da sind, die ich in meiner aktiven Zeit hier kennen und schätzen gelernt habe. Leider schreiben die aber viel zu wenig - für das Forum wäre es sicher gut. Andererseits ist es ein Glück für sie, dass sie weniger oder nicht mehr hier schreiben - denn das zeigt, dass sie keinen Grund mehr haben hier zu sein.
Zu denen gehöre auch ich.
Dennoch schaue ich ab und zu rein. Teilweise aus Gewohnheit, aus Neugier und Interesse.

Entweder habe ich es damals nicht so empfunden, weil ich noch zu sehr mit mir selbst beschäftigt war, oder es ist tatsächlich so, dass sich die Qualität des Forums ziemlich verschlechtert hat.

Hier sollten alle willkommen sein, die leiden, weil sie Beziehungsprobleme haben bzw. die Beziehung beendet ist. Und jeder, der hier etwas schreibt, sollte es vordringlich deshalb tun, um jemandem damit vielleicht helfen zu können. Nicht zur Selbstdarstellung oder als Angriff auf jemand, der anders denkt oder fühlt.

Offene Auseinandersetzungen gehören durchaus in ein Forum. Hier darf man sich ruhig mal fetzen. Unpopuläre Meinungen in der Öffentlichkeit zu äußern erfordert mehr Courage, als per e-mail beleidigend oder auch heuchlerisch zu sein.

Aber irgendwo muss es auch Grenzen haben. Jeder sollte möglichst von allein merken, ob sein Verhalten angemessen und richtig platziert ist. In diesem Forum sollten sich die Leute helfen, stützen und beraten. Dazu gehören Ratschläge, zuhören, ablenken, lachen....
aber bitte keine Vorträge, die mehr dem Ruhm als der Hilfe dienen.

Es freut mich zu lesen, dass es einigen von denen, deren Tiefs ich miterlebt habe, wieder gut geht. Es sollte denen, die neu hier sind, ein bisschen Trost geben. Denn es sollte beweisen, dass _alles_ vorüber geht. So wie die schönen Zeiten vorüber gehen, gehen auch schlechten vorüber. Das Leben ist im stetigen Wandel. Was uns noch alles bevorsteht, wissen wir alle nicht. Zumindest nicht genau. Mit Mut, Stärke und Selbstvertrauen haben wir sehr viel Möglichkeiten, unser Leben entscheidend mit zu beeinflussen. Je länger wir auf ein verletztes Herz hören und alles andere, was wir an Kräften haben, ausschalten, desto länger werden wir leiden. Andererseits ist die Leidenszeit auch wichtig. Denn die schlechten Zeiten erinnern uns daran, dass wir den guten Zeiten vielleicht zu wenig Beachtung geschenkt haben. Und nur so schärfen wir unsere Fähigkeit des Empfindens. Nur wer Leiden empfinden und ertragen kann, ist auch fähig, zu genießen oder zu lieben.

Was mich angeht: Mir geht es sehr sehr gut. Ich bin mit meiner Partnerin sehr glücklich. Glücklicher, als ich es jemals war. Wir sind beide nicht perfekt. Aber wir sind perfekt füreinander. Auch wenn ich weiss, dass es für nichts eine Garantie gibt. Die verlange ich auch nicht. Aber ich bin HEUTE glücklich. Und ich ich bin glücklich, die Hoffnung genießen zu können, mit dieser Frau alt zu werden.
Naja, alt bin ich eigentlich schon jetzt

Liebe Grüße

Hubi

10.04.2003 17:46 • #18


juliet
ihr lieben,
ihr kennt mich sicher noch nicht, denn ich bin est seit zwei wochen hier. aber eure beitraege tun mir wirklich sehr gut, und ich bin so dankbar, dass ich euch gefunden habe.
vor zwei wochen wurde ich verlassen, und ich bin auch sehr froh, dass ich ein einigermassen stabiles soziales netz habe, das mich traegt, sonst haette ich bestimmt nicht bis jetzt durchgehalten. vor allem aber eure beitraege, der trost, den ihr gebt, euren schmerz und wie ihr damit umgeht zu lesen und zu hoeren, tut so gut, gibt mir hoffnung und kraft!!!
danke dafuer.
meine mutter sagte mir heute morgen: du hast jetzt die talsohle erreicht, jetzt sollte es wieder bergauf gehen. ich dachte: nee, das geht ueberhaupt nicht! ich kann das nicht, ich fuehle mich (noch immer) total traurig! und ich hatte das gefuehl, dass ich dabei ein kleines bisschen rechtfertigen muss, warum ich noch immer leide. viele leute halten mich fuer ausgesprochen stark, das bin ich ja eigentlich auch. aber dennoch bin ich auch sehr schwach, und mich hat diese trennung total umgehauen. mein ganzes leben, mein lebensplan, meine wuensche und hoffnungen, alles, woran ich felsenfest glaubte, wurde von einem moment zum anderen konplett zerstoert. ihr wisst, was ich meine... damit konnte ich nicht umgehen und ich bin noch lange nicht soweit, dass ich behaupten koennte, ich kann es. moeglicherweise ist um mich herum nicht so viel verstaendnis, dass das bei mir nicht so zack-zack geht. ich als starke frau sollte das doch dann bitte zuegig ueberwunden haben. aber: nein, das geht einfach nicht, und ich fuehle, dass ihr mich versteht! das lese ich auch aus euren beitraegen. wenn ich euch sage: ich habe zeitweilig keinen lebensmut mehr, null! - werdet ihr das auch verstehen, danke dafuer. ob es jetzt stark oder schwach ist, ist aus meiner sicht nebensaechlich, wichtig ist nur, wie sich jede/r einzelne entscheidet. ich kann jeden verstehen, der die entscheidung faellt zu gehen, aber ich bewundere jede/n, der/die nicht geht und es schafft, darueber hinwegzukommen! das sind echte helden fuer mich, denn ihr wisst, wie schmerzhaft es ist...
wisst ihr, ich habe mich entschieden: ich kaempfe jeden tag, immer nur einen nach dem anderen (erstmal nur ums ueberleben). ein tag, 24 stunden, kann ich ja wenigstens versuchen durchzuhalten, das ist eine ueberschaubare zeit. in der ersten woche waren es manchmal auch nur eine stunde nach der naechsten. jetzt ist es ein tag, wie z.b. die al-anons das auch machen. ein tag laesst sich also durchhalten, was danach kommt, weiss ich nicht. ich lasse es auf mich zukommen.
liebe c-c-l: deinen wasserfloh fand ich ganz besonders beruehrend: ich finde es sowohl traurig als auch liebevoll dir selbst gegenueber. das hast du wirklich ganz toll beschrieben.

mir faellt es momentan total schwer, liebevoll mit mir selbst umzugehen. ich esse nichts usw. - ihr wisst, wovon ich spreche. aber genau das ist meine aufgabe fuer heute:
gehe fuersorglich mit dir selbst um, halte durch, vertrau darauf, dass das nicht bis zu deinem lebensende so weitergeht, habe geduld (mit dir selbst), vor allem: schaue nach vorn (nicht zurueck) - sehr schwer, wenn ich weiss, dass mein expartner schon bei und mit der neuen frau zusammen ist.
ich habe in diesen zwei wochen sogar schon momente erlebt, in denen ich mich ertappte zu denken: huch, ich fuehle mich ja WOHL! seltsam und kaum zu begreifen. das war in momenten, in denen ich mit lieben menschen zusammen war, die mir etwas bedeuten. leider waren die momente nur kurz, aber sie zeigen mir: es gibt doch auch eine hoffnung, dass ich nicht ewig leiden werde. ich bin euch sehr dankbar, dass ihr mir das auch durch eure beitraege zeigt.
ich sende euch liebe gruesse
juliet

10.04.2003 17:55 • #19


U
Kennt Ihr das Gefühl, dass alles an euch vorbeigleitet? Das ihr es registriert aber nichts dagegen tun könnt, das es einfach vorbeizieht ohne euch zu berühren?
Ich habe manchmal das Gefühl, ich bin gefangen in einer Seifenblase und treibe irgendwo über all dem Geschehen. Ich kann alles sehen, was sich um mich herum abspielt, aber es kann mich nicht berühren und ich kann es nicht greifen. Und wenn die Seifenblase platzt stürze ich ab, und keiner fängt mich auf. :'(

Obwohl es an Masochismus grenzt, frage ich mich immer noch oft, ob er auch manchmal an mich denkt oder ob er mich schon vergessen hat. Er hat sich ja trotz großartiger Versprechen seit meinem Weggang aus der Firma vor 4 Monaten nie wieder gemeldet und alle Briefe bzw. E-Mails ignoriert.
Ich fühle mich wie ein Pullover, der im Laden toll aussah und man(n) ihn unbedingt haben wollte und am Anfang auch am liebsten jeden Tag anziehen wollte. Doch irgendwann hat man(n) in den Schrank geschaut und aus (zumindest mir) unerfindlichen Gründen festgestellt, dass man ihn doch nicht mehr anziehen will. Man(n) nimmt lieber wieder seinen alten Pulli, der zwar abgenutzt, verblasst und voller Löcher aber eben bequemer ist als einen neuen einzutragen. Und der neue Pulli wird in die hinterste Ecke des Kleiderschrankes verbannt und nur noch gelegentlich mit einem kurzen Blick bedacht. Vielleicht bekommt man(n) beim Anblick sogar ein schlechtes Gewissen, weil man(n) ihn ja unbedingt haben wollte und jetzt nicht mehr anzieht. Um das endgültig abzustellen schmeißt man den Pulli letztendlich dann in die Altkleidersammlung. Und da liege ich nun im Altkleidersack und warte darauf, ob mich irgendjemand entdeckt, der mich gerne anziehen möchte oder ob ich am Ende im Müllheizkraftwerk lande. :'(
(#8222;Mann#8220; ist hier übrigens nicht gegen die Männer sondern nur auf einen speziellen bezogen.)

Na ja, so in etwa ist meine momentane Gefühlslage.
Vielleicht kann der eine oder andere von euch das nachvollziehen.
Gestern hatte ich wieder eine totale Heulorgie. :'(
Hoffe das WE wird besser.

Wünsche euch allen ein möglichst schönes, ruhiges WE mit viel Sonne (auch im Herzen) und umarme euch in Gedanken!

restless

11.04.2003 13:52 • #20


E
liebe uschi,

du bist definitiv kein fall für die altkleidersammlung; auch in einem müllverbrennungswerk fände ich dich nur schlecht aufgehoben. :o

du bist ein ganz lieber, sensibler und liebenswerter mensch, der einfach leidet und kummer hat, weil seine erste und daher auch wichtigste liebe beendet ist bzw. die chance gar nicht erst nicht gegeben wurde, diese liebe richtig ans laufen zu bringen. dass es nur 3 monate waren, spielt hierbei in keinster weise eine rolle. für dich war es bisher das intensivste gefühlserlebnis und deshalb ist deine leidens-/aufarbeitungsphase entsprechend lang und in deinen augen holprig. durch diese liebe hast du dich so aufgewertet gefühlt, dass du sie deswegen jetzt auch vielleicht noch gar nicht so richtig abgeben willst ....

ich halte das in keinster weise für komisch, unnatürlich etc., ganz im gegenteil.

liebe uschi, ich bin auch noch oft am hadern: schwanke zwischen völligem übermut, irrsinn, massiver lebenslust, anschmiegsamkeit, selbstbewusstsein, verzweiflung und traurigkeit, habe dienstags um 12.00 h einen mordshass auf monsieur, 5 min später mitleid mit ihm und seinen offensichtlichen fehlzündungen (stell dir bitte vor: er versteckte sich fast unter'm tisch, als er mich sah!!! ist das nicht panne?), dann 7 min später mitleid mit mir (fast 35, ohne kind und rind ...) .... bin ich dann abends nett unterwegs und bekomme aufmerksamkeit, ist alles wie weggeblasen und ich denke dann keine sekunde mehr an das was war ... das ist aber völlig normal! auch nach 10 monaten noch. ich war fast 3 monate nicht bzw. nur noch wenig mit dem film meines mannes beschäftigt, war voll auf mich konzentriert. habe dann aber durch ein zufälliges treffen und 2 dämlichen informationen (die ich besser nicht bekommen hätte!) wieder einen kleinen rückfall erlitten. ja, diese biester werden immer wieder kommen, aber: der abstand wird merklich größer.

wichtig: sich selbst mögen und liebhaben. nicht denken, dass man dies nicht mehr verdient hat, sonst hätte sich der andere ja nicht getrennt blabla. das ist völliger mist. mach eine liebenswerte und fröhliche zweier-WG mit dir auf!

liebe uschi, ganz ganz viele liebe grüße von

c-c-l (die zz auch wieder etwas rumeiert!)



11.04.2003 16:33 • #21


E
liebe restless,

JA dieses gefühl mit der seifenblase kenne ich nur zu gut!!!! scheint eine völlig gestörte wahrnehmung zu sein, aus welchem grund auch immer. diese blase hält mich genau wie dich gefangen, würde so gerne mal nach 'draussen' greifen aber es gelingt mich nicht, alle sagen zwar, ich soll es tun, aber ich sitze völlig bewegungslos darin und ich kann es nicht.

mehr kann ich heute nicht schreiben, werde wohl irgendwie krank und liege schon den ganzen tag im bett, gestern nur noch zum anwalt gequält und dann war echt der akku völlig leer.

ich umarme dich in gedanken und wünsche dir eine schönes WE....ebenso dir liebe c-c-l, auch wenn Ex dich wieder einholt, deine fortschritte sind genial!!!

lg
sabs

12.04.2003 13:33 • #22


E
..leine korrektur:
...gelingt MIR nicht....... ::)

12.04.2003 13:35 • #23


U
Liebe c-c-l, vielen vielen Dank für Deine lieben Worte.
Du hast ja Recht, man sollte eigentlich mit den Ex nur Mitleid haben, so wie sie sich verhalten. Wenn es nur so einfach wäre, sie als Verlierer zu sehen und nicht sich selbst.
Und die WG mit mir selbst hatte ich so viele Jahre, ich komme mit mir allein einfach manchmal nicht mehr aus. Da fehlt einfach was.
Und sich selbst mögen...das ist so eine Sache. Sucht man nicht immer Bestätigung von außen? Muss man nicht in irgendeiner Form Bestätigung durch Ereignisse oder Menschen erhalten, um stark und von sich überzeugt zu werden? Ich bin es nicht. Und wie kann ich überzeugt sein, liebenswert zu sein, wenn es sonst wohl auch keiner ist? (Lieben scheint mich zumindest kein Mann zu können, oder wo sind die alle?)
Es gibt auch schon Stunden (noch keine ganzen Tage, aber immerhin) in denen ich ihn beinahe ganz vergesse. Und manchmal habe ich auch das Gefühl, alles ist so weit weg. Die Gefühle für ihn, die Erinnerungen...
Eigentlich sollte mich das ja freuen, aber irgendwie fühle ich mich bei dieser Erkenntnis noch schlechter. Ich weiss selbst nicht warum. Genau das ist doch mein Ziel. Dass ich ihn vergesse, dass der Schmerz und die Erinnerungen verschwinden. Warum fühlt sich das dann so besch.. an?

Habe übrigens Deine gelungene Gegenüberstellung gelesen. Ich bin stolz auf Dich!!! Hast Du prima gemeistert. In dem Fall war wirklich er der Dumme. Bei mir wäre das wohl genau umgekehrt abgelaufen. Er würde tun, als wäre es das normalste der Welt und seine Zicke würde alles dran setzten um mir zu beweisen, dass sie jetzt seine Nummer 1 ist. Und ich... ich würde panikartig das Weite suchen.
Wünsche Dir jedenfalls alles liebe und mach weiter so!

SABS, ich hoffe sehr, dass es Dir sehr bald wieder besser geht. Physisch wie psychisch. Bin in Gedanken bei Dir und drücke Dich ganz fest.

restless

14.04.2003 15:51 • #24


E
Hallo HubiH,

das Thema, welches Du anschneidest, sollte wohl von Dir in einem neuen Thread eröffnet und diskutiert werden, das wäre nicht schlecht. Auch mich würde interessieren, wie das Forum früher war und wie es jetzt ist. Ich denke, ich würde dann die vergangenen Artikel lesen in der Hoffnung, hier einen Ansatz für die Lösung meiner Noch-Schwierigkeiten zu finden. Der Umfang ist nur leider inzwischen etwas groß.Vielleicht könnten dann die Neuen (so wie ich) auch effektiver helfen.

Gruß, Gerd

14.04.2003 16:07 • #25


E
Hallo restless,

ich denke, das Ganze hat doch nichts mit Zeit zu tun, oder? Die Probleme, die einen beschäftigen, sind immer in diesem Moment akut, auch wenn wir auf hohem Niveau jammern.

Ich bin etwas verunsichert, da ich nicht weiß, ob die eigene Situation, die ich durchlebe, in irgendeiner Form helfen kann. Nur kann ich auch nur aus eigener Erfahrung und Sicht argumentieren.

Für mich war der August letzten Jahres die Stunde der Wahrheit und der September letzten Jahres der Monat der Konsequenzen. Eine der Konsequenzen war der absolute Kontaktabbruch, was ihr Leben anging (die Kinder verhinderten weitere Konsequenzen, sonst hätte ich sie einstelllungsmäßig beerdigt.) Sie unterstellte mir, ich würde die Kinder ausfragen, was ihr Privatleben angeht. Es hätte mir nur geschadet.
Bis Dezember habe ich unüberschaubar und ohne Hoffnung auf Linderung gelitten wie ein Hund. Keine Perspektive auf ein besseres Leben. Den Suizidgedanken hatte ich September, ich denke, das ist legitim, ihn zu haben - es ist aber nicht legitim, ihn auszuüben, so meine jetzige Sicht.
Zum Jahreswechsel, als ich Weihnachten und Sylvester hinter mir hatte (der erste hl. Abend ohne meine Kinder) habe ich einige Vorsätze gefasst, die ich eingehalten habe.

Ich habe hier sehr viel gelesen, Artikel, die mir sehr halfen. Sie gaben mir die Sicht, daß man es irgendwie übersteht. Etwas Hoffnung, auch wenn getrübt durch den eigenen Schmerz. Irgendwie gab es dann mal einen Abschnitt, wo ich nicht an sie dachte, wo anderes wichtiger war.

Ich merkte, daß es ein Leben ohne meine EX gab und ich erkannte immer mehr, was falsch lief. Ich fing an, mich an Kleinigkeiten hochzuarbeiten und wenn es nur die Wahl des Fernsehprogrammes war, welche am Schluß ausschließlich sie traf. Da muß ich lächeln... wahnsinn, wie habe ich mich kontrollieren lassen, unglaublich.

Und sie hat genommen, unweigerlich. Ich bin ihr deshalb nicht böse, ich habe es ja zugelassen. Und der Mensch nimmt, bis er satt ist... wenn der Esel satt ist, geht er aufs Eis...

Restless, auch wenn es bei mir noch immer ein Auf und Nieder ist, es gibt AUFS!!! Die Erkenntnis war für mich die Wichtigste. Ich weiß, daß ich auch wieder Abschnitte habe, wo ich das CCL-Kerosin gesoffen habe und richtig abgehe. Da plane ich ohne sie, es macht Spaß. Momentan hänge ich zwar wieder ein wenig, aber es geht vorbei, ich weiß es!!

Ich glaube, so lange Du zum kegeln gehst, die Kugel auf der Bahn ansetzt aber... vorne keine Kegel stehen, bleibt alles sinnlos. Wo ist denn Dein Ziel, was sind denn Deine Kegel?

Ich bin ehrlich, ich suche auch noch. Aber eines weiß ich, ich war schon immer reiselustig (konnte aber nicht, da ja Frau und Kinder - viel zu teuer... wurde alles vertagt, bis die Kinder aus dem Haus sind...), die Domrep ruft im Juni und mal schauen, wo es mich nächstes Jahr hinverschlägt.

Vielleicht verschicke ich ein paar Ansichtskarten (grins), aber, moment, die Rache lassen wir lieber.
Nein, ich will fahren, weil ICH ES WILL!!! (und das ist gut so...)

Mal schauen, was ich noch alles will, ich bin auf der Suche...

Ich hoffe, Du suchst und findest bald, Gruß, Gerd

14.04.2003 16:36 • #26


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