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Bewertung meiner Geschichte - weiterhin kämpfen?

H
Hallo zusammen,
nun bin ich seit ein paar Tagen hier im Forum unterwegs und habe viele Eurer Beiträge gelesen. Ich merke, dass mir das unheimlich hilft. Ich möchte nun meine eigene Geschichte erzählen, um auch das Ganze für mich selbst zu bewerten bzw. von Euch eine neutrale Rückmeldung zu erhalten.

Ich bin 34 Jahre (weiblich) alt und habe im Dez 2016 einen Mann (30) in einer Singlebörse kennengelernt. Wir haben uns auf Anhieb verstanden und uns dann ca. 2 Wochen später persönlich getroffen. Er kam aus dem Raus München, ich aus der Nähe von Frankfurt, also knapp 5 Stunden Autofahrt. Wir haben uns auch persönlich super verstanden und uns das erste Mal geküsst. Eine Woche später blieb er das Wochenende bei mir und so nahm das Ganze seinen Lauf. Wir haben uns fast jedes Wochenende gesehen und jeden Tag telefoniert und geschrieben. Es war eine wirklich intensive Zeit. Ich dachte, ich habe meinen Seelenverwandten getroffen, war überglücklich einen Mann gefunden zu haben, der mir das gibt, was ich brauche: Ehrlichkeit, Liebe, Zuneigung und mir das Gefühl gibt, etwas besonderes zu sein. Bereits, als wir uns kennengelernt haben, erzählt er mir, dass er nach einem neuen Job schaut (im Raum München). Ende Januar meinte er dann, dass er sich doch auch im Frankfurter Raum bewerben könnte, wobei das ja auch etwas zu früh ist. Ich meinte: „Ja, das stimmt etwas früh, aber bewerben kann man sich ja trotzdem mal“. Und so machte er es dann auch. Mitte Februar bekam er zwei Jobangebote und nahm einen der beiden an. Der Plan war, dass er erst einmal zu mir in die Wohnung zieht.
Als wir uns kennengelernt haben wusste er dass ich Raucherin bin. Am Anfang hat er dazu nichts gesagt. Ich wollte eigentlich auch 2016 aufhören, habe es auch mehrfach probiert aber nicht hinbekommen (wichtige Info für den weiteren Verlauf der Geschichte).
In der ganzen Zeit habe ich nicht hormonell verhütet und auch nicht mit Kond.. Ich habe meine fruchtbaren Tage gezählt (bitte keine Vorwürfe), das wusste er auch. Aber uns hat es irgendwie nicht gestört. Wir hatten glaub ich beide die rosarote Brille auf. An einem Abend (leider der fruchtbare Tag) hatten wir miteinander geschlafen und ich hatte nicht mehr daran gedacht. Eine Stunde später ist es mir eingefallen und ich habe die Pille danach genommen. Dachte, dass alles gut wird.
Wir sind dann in Urlaub geflogen, ich weiterhin geraucht und wir haben ziemlich viel Alk. getrunken (zumindest an einigen Tagen) und ihr könnt es auch vermutlich denken… im April habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht und der war positiv. Meine erste Reaktion war „das ist ein Albtraum“; seine „wir können dem Albtraum doch ein Ende setzen“- Dann haben wir uns gestritten und wieder beruhigt. Und gemeinsam überlegt, was wir jetzt machen. AN dem Abend klang es eigentlich so, dass wir es hinbekommen irgendwie. Am nächsten Tag ging es los. Er fing an, nachzudenken, wieviel Zig. und Alk. ich zu mir genommen habe. Was das Baby schon alles abbekommen hat. Ich war fassungslos und habe mich als Frau abgelehnt gefühlt. Ich hatte natürlich irgendwo auch Angst, aber eigentlich habe ich das nicht so gesehen wie er. Er hat mich quasi mit seiner Angst angesteckt. Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt, in der Hoffnung eine valide Aussage zu erhalten, wie schädlich mein Zig. und Alk. wirklich waren. Aber die bekam ich leider nie. Zwei Wochen lang habe ich mich gedanklich hin und her gerissen. Ihn auch oft beschimpft, weil er das Baby nicht will. Da ich schon in der 10. Woche war, hatte ich auch nicht mehr viel Zeit und habe mich letztlich für den Abbruch entschieden. Er war danach auch da gewesen, und hat versucht mich zu trösten, aber ich hatte das Gefühl, dass ich mit meinem Schmerz alleine war. Wo war denn sein Schmerz? Ich wurde wütend und ein Teil von mir begann ihn zu hassen. So wirklich verzeihen konnte ich ihm das Ganze nicht. Hatte dann zwei Mal schlussgemacht, er aber auch weil ich wieder mit dem Rauchen anfing. Und so gingen die „Machtkämpfe“ los

Wir blieben zusammen und fuhren 6 Wochen nach der Abtreibung wieder in den Urlaub. Ich habe an zwei Abenden wieder ziemlich viel getrunken (auch mit Filmriss) und habe ihn wohl in beiden Nächten ziemlich angeschrien, beim S. weggedrückt, beschimpft.
Wir kamen aus dem Urlaub wieder, ich fing wieder an zu arbeiten. Und er hatte noch 4 Tage Urlaub (zu dem Zeitpunkt war er offiziell in Frankfurt, hatte sich aber entschieden erst einmal eine möblierte Wohnung zu nehmen und nicht bei mir einzuziehen, da dieses on / off zu unsicher sei). Ein Tag bevor er seinen neuen Job angefangen hat, wurde ich von meinem Arbeitgeber freigestellt. Ich war so verzweifelt und fing das Rauchen wieder an. An dem Abend habe ich angefangen mich zu betrinken und ihm in der Nacht (also ein Tag vor seinem ersten Arbeitstag) geschrieben, dass es aus sei. Dass er was Besseres verdient hat und ich nicht mehr kann. Ich weiß eigentlich gar nicht so genau, warum ich das geschrieben habe. Ein Teil von mir wollte ihn nicht verlieren, aber ein anderer Teil in mir konnte diese Beziehung auch nicht führen.

Wir haben dann ein paar Tage später noch mal geredet. Und gesagt, dass wir erst einmal eine Pause machen. Die Pause ging ca. 5 Wochen und wir haben uns ca. 1 mal die Woche gesehen. Das war auch immer schön. Ich wollte wieder mit ihm zusammen sein, sein Bedingung war aber, dass ich aufhöre zu rauchen. Ich versuchte es immer und immer wieder, aber mir gelang es nicht. Aus Angst ihn nicht zu verlieren, habe ich ihn angelogen und gesagt, dass ich aufgehört habe. Ich wollte es aber auch wirklich schaffen, aber irgendwie war ich auch enttäuscht, dass er mich nicht so nimmt wie ich bin und das Rauchen als Bedingung sieht. Nach 5 Wochen sagte er, dass er uns noch eine Chance gibt und wir es noch mal probieren. Ich war sehr glücklich, aber konnte das Rauchen immernoch nicht sein lassen.

In der Zeit, obwohl wir zusammen waren, fühlte ich mich immer sehr einsam, weil ich das Gefühl hatte, er war nicht wirklich mit vollen Herzen anwesend. Obwohl wir zusammen waren, haben wir uns nicht oft gesehen (2 mal die Woche) und es kam oft zu Streitereien. Hauptsächlich durch meine Enttäuschung ausgelöst. Ich war traurig, dass er weniger Zeit mit mir verbringen will, als ich mit ihm. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er sich nicht so wirklich auf mich einlassen will. Mitte Oktober war er bei mir an einem Wochenende und am Sonntagabend sagt er dann, dass er heute noch nach Hause fährt. Ich war enttäuscht, aber machte keine Szene. Irgendwie ist das so eskaliert dass er dann meinte: „vielleicht ist es besser, wenn wir uns trennen. Wir tun uns doch irgendwie beiden nicht gut“. Dann bin ich ausgerastet, habe gesagt, dass er sich verpissen soll und nicht mehr blicken lassen soll. Ein Tag vorher habe ich seine Eltern kennengelernt und dann so was. Zwei Tage keinen Kontakt. Dann kam eine Nachricht von ihm, dass er unendlich traurig ist, und dass er hofft, dass wir noch mal reden. Dass ich ihm sehr fehle etc. Wir trafen uns, sprachen miteinander und haben uns dazu entschlossen, die Dinge langsam anzugehen, zu schauen, was wir jetzt daraus machen. Irgendwie dachte ich aber, dass wir schon irgendwie zusammen sind und nicht getrennt. Ich hatte also schon auch eine andere Erwartungshaltung. Eine Woche später trafen wir uns bei ihm und wollten eigentlich unsere Listen (was stört dich am Anderen) austauschen. An dem Abend kamen wir nicht dazu, weil es dann schon später wurde. Ich sagte, ok wann reden wir über unsere Listen? Er: „Am Mittwoch geht es“. Ich: „Warum erst am Mittwoch?- Er: Montag kann ich nicht, aber Dienstag ginge auch“- Ich war sooo enttäuscht, habe zu ihm gemeint, warum schlägst du initial Mittwoch vor, ich bin dir nicht wichtig. Das Ganze ist ihm nicht wichtig- So mein Gefühl. Ich bin dann gegangen, weil mich das so verletzt hat. Er hat mir noch eine Nachricht geschrieben, dass er hofft, dass wir noch mal reden. Von mir kam drei Tage später die Antwort, dass ich ihm alles Gute für die Zukunft wünsche, aber dass mir klar wurde, dass er nicht wirklich mehr kann oder will. Er schrieb zurück, dass er das versteht. Und dass wir es ja auch oft probiert haben, aber irgendwie sollte es wohl nicht so sein. Plötzlich bekam ich Panik. Ich wollte ihn doch nicht verlieren. Ich weiß, dass ist ein sehr kindisches Verhalten und daran arbeite ich auch bereits in meiner Therapie. Ich muss hier an dieser Stelle auch sagen, dass ich eine Tendenz zu Borderline habe. Aber ich bin seit 6 Monaten in Therapie und arbeite fleißig daran.

Ich wollte nun kämpfen, uns nicht aufgeben. Wir trafen uns noch 2 3 Mal, bis er dann 4 Wochen später, Ende November mitteilte, dass er glaubt dass er es nicht mehr versuchen kann. Er sagt, dass wir viel gemeinsam haben, er sich wünschte, dass er morgens aufwacht und er ein Zeichen bekommt, was das Richtige für ihn, für mich und uns ist. Aber das Zeichen kommt nicht. Ich war so am Boden zerstört. Bin ein Tag später noch mal zu ihm gefahren, habe ihm versichert, dass wir es diesmal richtig machen, ich ihm bei seinen Ängsten helfen kann, wir eine Paartherapie machen könnten, aber er meinte nur, dass es nicht mehr geht. Ich habe es akzeptiert.

Drei Tage später kommt von ihm eine Nachricht, in der stand, dass er viel nachdenkt. Dass er Angst davor hat, die falsche Entscheidung zu treffen. Und wir vielleicht danach noch unglücklicher sind. Und was meine Gedanken dazu sind. Und so ging die Schreiberei weiter, obwohl ja eigentlich Schluss ist. Bis Weihnachten, also 4 Wochenlang, schrieben wir uns, ein Wechsel zwischen Hoffnung und Vernunft. Mal schrieb er so schöne Sachen, dass ein Teil von ihm immer noch mit mir zusammen sein will, dass er überlegt was das richtige ist, dass er sich bis Weihnachten seine Entscheidung treffen will etc. 2 3 Mal habe ich ihn auch angerufen, doch da hatte ich dann immer das Gefühl, dass ich nur mit seiner Vernunftsstimme spreche, kein Gefühl von Unsicherheit. Kurz nach Weihnachten schrieb ich ihm, dass ich so nicht mehr weiter machen kann. Und es vielleicht sinnvoll wäre, erst einmal keinen Kontakt zu haben, solange er sich nicht klar ist, was er wirklich will. Wir einigten uns darauf, dass wir Ende Jan/Anfang Feb wieder Kontakt aufnehmen, wenn dann beide überhaupt noch wollen. Es war so furchtbar schmerzhaft, denn ich liebe ihn wirklich sehr. Und habe das Gefühl, dass ich meine Liebe verspielt habe. An Silvester und Neujahr bin ich leider noch mal schwach geworden. Ich rief ihn an Neujahr an, weil ich ihn soooo sehr vermisst habe und es irgendwie nicht akzeptieren kann, dass es aus ist. Wir haben ca. 1 Stunde telefoniert, es war wie immer ein schönes Telefonat, wir verstehen uns wirklich sehr gut. Ich fragte ihn, was sein Umfeld zu unserer Situation sagt und er meinte, dass seine Mutter sagt er soll die Trennung jetzt durchziehen, dass es ihm ja nicht gutginge. Und dass er weniger Hoffnung hat wie ich, was uns angeht bzw. er es für unwahrscheinlich hält, dass wir wieder ein Paar werden. Dann meinte ich: „dann für was brauchen wir denn diese „Pause“ und dass ich mich ja dann logischerweise nicht melden kann sondern dass das von ihm kommen müsste, wenn überhaupt. Er meinte daraufhin, dass ich mich doch auch melden kann. Naja, das ernüchternde und traurige Gespräch ging dann zu Ende und er schrieb mir noch, dass es ihm sehr wehtut, mich so traurig zu erleben. Und dass er so hart sagen „muss“. Das war das letzte Mal, dass ich von ihm etwas gehört habe. Das ist jetzt 24 Tage her und ich bin noch immer sehr traurig und schwanke zwischen Hoffnung und Trauer. Ich weiß, dass ich mich eigentlich nicht melden sollte und würde es trotzdem gerne tun. Je nähe Ende Jan/Anfang Feb rückt, desto klarer wird mir, dass er sich nicht mehr melden wird. Er fehlt mir so sehr. Ich habe Angst, ihn wirklich verloren zu haben. Ich dachte, ich habe mit ihm den Mann meines Lebens gefunden. Endlich einen Mann gefunden, der für mich hierherzieht, mit mir ernsthaft eine Beziehung eingehen will. Und ich habe es verspielt. Ich mache mir auch unglaublich viele Schuldgefühle, wie alles so weit gekommen ist.

Wie schätzt ihr sein Verhalten ein? Was denkt ihr, soll ich mich noch mal melden. Ich habe natürlich in den letzten Wochen auch viel an mir gearbeitet, mache weiterhin meine Therapie. Ich glaube wirklich, dass wir es schaffen können, aber ich alleine kann natürlich viel glauben

24.01.2017 12:18 • #1


I
moin hoffnungslose,

ich denke, du solltest dich auf dich und deine therapie konzentrieren.

das, was du mit dir rumträgst, fällt nicht weg, nur, weil man eine beziehung hat.
dadurch werden die probs nur verlagert und die beziehung dient als katalysator.

alles gute

24.01.2017 13:05 • #2


A


Bewertung meiner Geschichte - weiterhin kämpfen?

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L
Zitat von Hoffnungslos17:
Ich dachte, ich habe mit ihm den Mann meines Lebens gefunden. Endlich einen Mann gefunden, der für mich hierherzieht, mit mir ernsthaft eine Beziehung eingehen will. Und ich habe es verspielt. Ich mache mir auch unglaublich viele Schuldgefühle, wie alles so weit gekommen ist.


Kenne das Gefühl. Du versteifst dich aber zu sehr darauf.
So wird er nicht wiederkommen.

Was hast du für ihn, in deinen Augen, in der Zeit, als ihr zusammenwart getan?
der für mich herzieht, mit mir ernsthaft eine Beziehung eingehen will.
Wie ernsthaft war es dir? Wenn du Borderline-Tendenzen hast,
ist das der Schlüssel. Du musst das womöglich jetzt als Erfahrung abhaken
und als Initialzündung sehen, etwas für dich zu tun.

Bei Borderline muss der Partner von Anfang an miteingeweiht werden,
selbst in Behandlung, da es zu einer Co-Abhängigkeit kommen kann.
Und aus der ist es wiederum extrem schwer rauszukommen.

Es gibt in diesen Beziehungen kein Richtig und Falsch, da das Verhältnis Nähe-und Abwehr völlig gestört ist.
Man wird zum Spielball. Und das ist ja auch so jetzt entstanden.

So schlimm sich das anhört..du kannst nichts tun, außer etwas für dich.
Intensiviere die Therapie, schaffe dir klare Regeln und einen Tagesablauf.
Tue Dinge, die dich glücklich machen.
Und nimm als erstes Projekt die Raucherei aufzugeben, wenn du das aber nicht willst,
dann stehe dazu. Wer damit nicht klarkommt, geht eben keine Beziehung mit dir ein,
da es dann nicht veränderbar ist. Ist wie mit Haustieren. Entweder man kommt klar oder eben nicht.
Das ist nichts schlimmes..aber das bringt man dann eben nicht mit und wird wie ein gährender Virus,
am Anfang noch nicht so schlimm, irgendwann aber dauerndes Streitthema und Exitus der Beziehung.

24.01.2017 13:19 • #3


L
Zitat:
Bei Borderline muss der Partner von Anfang an miteingeweiht werden,
selbst in Behandlung, da es zu einer Co-Abhängigkeit kommen kann.
Und aus der ist es wiederum extrem schwer rauszukommen.


Ich möchte hierzu mal ein paar Sätze verlieren. Wer sich mit der Thematik mal wirklich beschäftigt hat, der wird feststellen, dass die gängigen Klischees nicht immer und wirklich stimmen. Und es gibt auch Borderliner, die ihre Partner nicht abhängig machen oder das auch versuchen, das sind meistens diejenigen, die nämlich an sich arbeiten oder gearbeitet haben. Und eins ist auch mal klar, es ist immer leicht die Probleme in der Beziehung auf den Borderliner zu schieben, denn die Klischees passen nahezu auf alle Beziehungsprobleme und dienen als perfekte Begründung für einfach alles. Und dann sitzt der ,,böse Bordeliner,, in seiner Klischeeschublade und ist für jedes Elend in der Beziehung verantwortlich.
Daher bitte auch mal die andere Seite beleuchten und nicht gleich jedem Klischee folgen

24.01.2017 13:25 • x 1 #4


L
@LadyLune

Da hast du vollkommen Recht. Es ist wirklich so, dass viele Tendenzen vereinzelt
in fast jeder Beziehung vorkommen. Ich bin nur darauf angesprungen, da die TS es ja anscheinend selbst
in ihrer Therapie gesagt bekommen hat? Wobei das auch nichts zu heißen hat.

Alles in allem ist das ein riesen Wirrwarr und absolut nicht wohltuend für eine gesunde Beziehung,
was zwischen den beiden war. Sowas erleben manche Menschen ihr ganzes Leben nicht.
Aber manchmal geht sowas auch gut aus, da man daran wächst. Und einiges durchmacht.

24.01.2017 13:32 • #5


L
@LordChandos

Ich finde manche Menschen machen es sich verdammt einfach, sobald sie wissen, dass jemand das Borderline Syndrom hat. Am Anfang ist das Verständnis noch da, aber sobald es Probleme gibt werden die Borderliner dafür regelrecht ,,verantwortlich,, gemacht, weil man in jedem Internetartikel ja auch lesen kann, was das für ,,Monster,, sein müssen. Und ja alle Partner eines Borderliners hinterher einen Schaden haben müssen. Es gibt unbehandelte Borderliner auf die mag das vielleicht auch zutreffen, aber im allgemeinen hat diese Krankheit wohl auch den schlechtesten Ruf überhaupt.

24.01.2017 13:42 • #6


H
Vielen Dank an alle Antworten! Ich sitze jetzt hier und bin sehr traurig und weine.

Ich sehe es schon auch so, dass ich an mich denken muss und weiterhin meine Therapie fortsetzen muss.
Er fehlt mir aber dennoch sehr und natürlich verstehe ich ihn auch, dass er nicht mehr kann oder will.
Er sagte das auch immer wir haben Sachen erlebt in einem Jahr, was andere noch nicht mal in 10 Jahren erleben und umso mehr tut es weh, wenn ich daran denke.

Als es hieß, dass er zu mir ziehen will, war ich überglücklich und habe mich auch darüber gefreut. Der Bruch kam mit der Schwangerschaft und seinem Wunsch das Baby nicht zu wollen. Danach hat unsere Liebe einen Knacks bekommen. Aber anstatt das Ganze richtig anzugehen oder direkt dort zu beenden sind wir in dieses Wirr Warr immer tiefer gerutscht und wurden beide ziemlich fertig zum Schluss. Er auch, es ging ihm gar nicht gut. Ich hatte im Sommer bereits gesagt, dass er mit mir eine THerapie machen soll, aber das wollte er irgendwie nicht.

24.01.2017 13:49 • #7


L
Ich war 3 Jahre lang in so einer Beziehung..einfach habe ich es mir nie gemacht.
Und auch nicht gleich generalverdächtigt. Ich habe viel gelernt. Vieles falsch gemacht
und vieles versucht. Es war ein Kampf. Das waren meine Erfahrungen, daher schildere ich aus meiner Sicht.
Es hat weitere 2 Jahre gedauert, aus alle dem..dem aussichtlosen Kampf wieder herauszukommen.
Es sagt auch viel über einen selbst aus in so einer Phase. Daher..viel gelernt. Im Guten.

Ich würde auch niemanden da direkt irgendwas unterstellen..habe nur in 2 Sätzen meine Erfahrungen dazu mitgeteilt,
aufgrund meiner Erfahrung, die ich in dem Bereich machte.
Und natürlich stellt man fest, dass es auch andere Arten gibt und nicht alles auf eine Stufe zu stellen ist

24.01.2017 13:50 • x 1 #8


H
Das ist meine größte Angst.
Dass er nicht mehr will, weil ich Borderlinekrankund ich beziehungsunfähiges Monster bin, so wie es oft in vielen Foren steht.
Dass ich eine Tendenz dazu habe, habe ich erst im Oktober erfahren, somit waren wir schon fast getrennt.

Ich glaube schon, dass meine Muster vieles kaputt gemacht haben, aber ganz unschuldig war er an den Streitereien ja auch nicht. Ich kann und darf mir nicht komplett die Schuld am Scheitern der Beziehung geben.


Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass er zurückkommt, und wir die Problematik gemeinsam angehen, aber dazu ist er wohl nicht mehr bereit


Wieso hat es bei Dir zwei Jahre gedauert, aus dem Kampf rauszukommen?

24.01.2017 13:56 • #9


L
@Hoffnungslos17

Meine damalige Partnerin hat in einem Auf und Ab und Hin und Her, eine Parallelbeziehung irgendwann geführt.
Ich habe das nicht gemerkt, da wir irgendwie dann auseinander waren und wieder nicht.
Sie verstand und dirigierte das Spiel wirklich gut.
Vorwürfe gegen mich bis zum Umfallen, dann 2 Wochen Ruhe und ich lief ihr hinterher,
weil sie mir immer wieder Brocken hinwarf. War dann aber parallel mit dem anderen im Urlaub usw.
Ich hatte durchweg ein ungutes Gefühl, das was nicht stimmte, konnte es aber nicht benennen..
und ich bin wirklich nicht dumm, aber die Lügen usw...waren alles sehr sehr geschickt platziert
und geradezu absurd abgestimmt.
Irgendwann, obwohl ich garnichts tat, außer teilweise nur SMS mit ihr zu schreiben
und ihr so hinterherzulaufen, sagte sie mir, sie würde eine einstweilige Verfügung gegen mich erwirken,
weil ich sie stalken würde. Solche Sachen halt.
Irgendwann fiel das Lügengerüst zusammen, aber da war ich schon in der Abhängigkeit drin
und verzeihte und machte. Ich war gefangen. Daher sage ich..das sagt dann viel auch über die gegenwärtige Schwäche
des Co-Partners aus. Mit mir konnte sie es damals machen, da ich in der Zeit selbst krank wurde (Bandscheibenvorfall etc.),
da ich schwach war.
Es dauerte eben, bis ich das verwunden hatte und nicht, bei den vielen vielen Vorwürfen gegen mich als Mensch,
für Dinge, für dich garnichts konnte, mir immer wieder so schlecht vorkam.

24.01.2017 14:04 • #10


H
Deine Geschichte klingt gar nicht gut. Sie klingt auch sehr böse, v.a. ihr Verhalten ihr gegenüber.
Ich habe meinen Partner allerdings niemals betrogen im Gegenteil, alle anderen Männer haben mich nicht interessiert, wobei er mich zum Schluss mehrmals gefragt hat, ob ich jemand anderen habe, weil das ja so in der Borderlinelektüre oder Foren so drin stehe. Das hat weh getan...

Belogen habe ich ihn nur wegen den Zig., aber nicht weil ich ihn verarschen wollte, sondern ihn nicht verlieren aber das Rauchen zu dem Zeitpunkt einfach nicht aufgeben konnte. Ich wollte ihn nie verletzen, es ging nur einfach nicht...

24.01.2017 14:24 • x 1 #11


L
Dann fahr doch einfach mal runter und kümmere dich um dich.
Man muss ja auch nicht immer sich selbst Vorwürfe machen bis zum Umfallen.

Ihr wart riskant (mit dem Baby) - an so etwas nehmen auch völlig stabile Beziehungen Schaden.
Und ihr wart wohl beide nicht beziehungsreif FÜREINANDER.

Ob du nun eine Störung hast oder nicht..(ich finde nicht), ist gerade egal.
Finde doch Zugang zum Therapeuten und sammele dich. Du wirst rausfinden,
was du wie willst. Und ja, manchmal kann so eine Sache wie Rauchen oder die oben angesprochenen Haustiere,
wie ein Virus sein, der Paare grundsätzlich entzweit. Das kann alles auch anders kommen mit jemand,
der offen ist und nicht DARIN eine Bedingung knüpft. Bringt ja nichts.

24.01.2017 14:31 • #12


H
Ja, ich denke Du hast Recht. Ich sollte erst mal runterfahren.
Ich habe halt Angst, dass wenn so viel Zeit vergeht, er mich vergisst oder es noch weniger will, was ja jetzt heute eh schon der Fall ist... Danke für Deine Ehrlichkeit

24.01.2017 14:55 • #13


H
Noch mal hier, da ich aus Versehen neuen Thread geöffnet habe

Hallo zusammen,
ich brauche Eure Hilfe, weil ich langsam nicht mehr kann.

Mein Freund (30) hat sich von mir (34) vor 2 Monaten getrennt, seit 25 Tagen haben wir keinen Kontakt mehr.
In der Zeit nach der Trennung hatten wir immer wieder Kontakt (nur per WhatsApp), weil er meinte, dass er oft überlegt, ob die Trennung der richtige Weg sei. Oder ob man es nicht doch noch versuchen wollte. Aber es gab auch Tage, an denen er ganz klar formulierte, dass er eher keine Hoffnung hatte. Seine Ambivalenz hat mich kaputt gemacht. Daher von mir der Wunsch eine Kontaktpause einzuleiten. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass wir Ende Jan/Anfang Feb schauen, wie es uns geht und ob wir dann noch Kontakt wollen.

Mein Problem ist dass ich eigentlich weiß, dass es nichts mehr wird. Warum sollte es auch, sonst hätte er sich ja auch schon früher gemeldet. Ich hatte gehofft, dass es ihm in der Zeit ohne Kontakt klar wird, dass er die Beziehung doch noch will. Aber je näher der Termin rückt, desto klarer wird es, dass das nicht eintreffen wird. Jedes Mal, wenn es mir dann klar wird, werde ich unendlich traurig und bekomme Panikattacken. Um mich da wieder rauszuholen, verfalle ich automatisch in die Hoffnung, um mich selbst zu beruhigen. Ich weiß, dass das nicht gut ist, daher schreibe ich Euch. Kennt ihr das? Was tut ihr dagegen oder soll ich einfach noch etwas geduldig mit mir und meinem Gefühlschaos sein? Ich bin soo traurig, dass es vorbei ist. Ich dachte, er wäre der Mann fürs Leben. Es fing eigentlich auch sehr gut an, nur ist sehr sehr viel passiert.

25.01.2017 16:49 • #14


L
Ja total!

Aber die wenn, dann-Sätze bringen nichts.
Du kannst nicht in die Zukunft blicken. Nur unken.
Falls du doch blicken kannst, lass die Lottozahlen für heute noch rüberwachsen

Geh vom worst case aus. Dann wirds nicht sooo schlimm.
Wird es zwar eh, aber besser ist es, sich nervliche Rücklagen zu bewahren.

Wenn ihr euch wiedertrefft oder sprecht, sei ehrlich, aber nicht aufdringlich.
Mach deutlich, dass du dich im Griff hast und parallel an deinem Projekt Leben arbeitest
und da positiv in die Zukunft blickst. Mit oder ohne ihm (letzteres sage ihm so nicht).
Einfach, dass du etwas ausstrahlst, was positiv ist. Das bekommt man dann auch zurück.
Es bringt dir dann auch selbst was, weil die Stimmung in dir besser wird.

Versuche mal nicht an ihn, euch zu denken, sondern deinem Geregelten Tag nachzugehen.
Oder bring Regel rein. Schmiede Pläne, stoße was an. Und setze was um.
Und wenn es nur eine halbe Stunden laufen ist am Tag.

Du merkst wie du freier im Kopf wirst.
Und natürlich wirst du an ihn denken und Angst haben.
Aber es hilft nichts. Vergeude deine Zeit nicht mit Dingen oder Dinge zu denken,
die du ohnehin nicht beeinflussen kannst gerade.

Versuche der Mensch zu werden wieder, in den er sich verliebt hat.
Der bist du, der ist in dir. Löse dir die Verkrampfung. Massa., Wellness,
spreche dich hier aus oder die Telefonseelsorge oder deinen Therapeuten.
Raus mit den Emotionen. Und schon wirst du lockerer werden und merken,
dass nicht das Ende der Welt bevorsteht.
Du lebst weiter. Du atmest. Das funktioniert also.

25.01.2017 17:58 • x 1 #15


A


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