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Bewegst du dich geistig weiter oder bist du stehengeblieben?

E
Zitat von Kuddel7591:
....danke für deine sehr interessanten Hinweise...


Sehr gerne und danke fur das spannende Thema.

Was braucht ein Dialog, um fruchtbar und angenehm zu sein?

- Interesse an Austausch
- Offenheit für andere Meinungen
- Toleranz für Meinungen, mit denen ich nicht mitgehen kann
- Unterscheidung zwischen Person und Meinung, also keine Schlüsse auf die Person ziehen, weil sie eine bestimmte Meinung vertritt

Ohne diese Qualitäten, funktioniert es meiner Meinung nach nicht. Die Absicht, eine Diskussion zu eröffnen ist auch relevant, generell ist die Bedeutung der Absicht nicht zu unterschätzen und der Mensch hat oft nicht mal darüber Klarheit, warum er was tut. Unter anderem auch weil wir nicht so konstant und kohärent sind in unserer Persönlichkeit, auch wenn wir uns als einig sind, sich wir zwiespalten. Oft finden starke Interessenskonflikte in uns statt, treten Ambivalenzen auf, die irgendwie zu managen sind. Schon spannend so ein ich.…... Und davon gibt es sooooo viele verschiedene, oft wundere ich mich, dass es überhaupt mit der Kommunikation funktioniert.

04.07.2023 08:05 • x 1 #46


Pittyplatsch
Zitat von Ella:
Sehr gerne und danke fur das spannende Thema. Was braucht ein Dialog, um fruchtbar und angenehm zu sein? - Interesse an Austausch - Offenheit für andere Meinungen - Toleranz für Meinungen, mit denen ich nicht mitgehen kann - Unterscheidung zwischen Person und Meinung, also keine Schlüsse auf die Person ziehen, weil ...

einander dort abzuholen, um eine Diskussion zu ermöglichen. Du hast es geschrieben - Unterscheidung zwischen Person und Meinung des Gegenübers. Das Gegenüber SO zu sehen, wie sich das Gegenüber einem zeigt, was ja nicht zwangsläufig themenrelevant sein muss, nicht deckungsgleich ist/sein kann.

Allerdings - was braucht es, um überhaupt in diese Richtungen zu denken, reden, ggf. agieren? Wir wissen, dass es nicht jedem gegeben ist. Das macht das Gegenüber aber nicht andersklassig. Na ja... manchmal erschöpft sich eine Diskussion, was nicht gleichzeitig bedeuten muss Das war´s!

Allein die Bildung reicht da nicht aus....so meine Meinung. Es gibt sehr viel, was beeinflussend sein kann, bestimmt auch ist, um nicht mehr in dem dümpeln zu müssen, was einen umgibt.

Wir erleben es doch hier im Forum - einige Themen sind an der Tagesordnung, werden entsprechend aufgesucht, werden entsprechend kommentiert...und DIESE Tagesordnung als Grund für einen Kommentar zu sehen, macht einige Themen dann kaputt, hilft den TE nicht, hilft anderen Lesern nicht.

Die Spezifität jedes einzelnen TE fällt unter den Tisch, wenn auf Standard-Antworten übergegangen wird. Jede Geschichte eines TE ist individuell zu sehen, AUCH wenn sich ggf. Parallelen zu eigenen Geschichten oder zu Geschichten Anderer zeigen. Individuell in den Antworten zu sein - das muss man WOLLEN. Können ist da nicht allen gegeben, weil/wenn der Tellerrand oft als absolute Grenze ist. Individualität beginnt meist hinter dem Tellerrand...
so meine Meinung

04.07.2023 08:29 • #47


A


Bewegst du dich geistig weiter oder bist du stehengeblieben?

x 3


E
Zitat von Kuddel7591:
weil/wenn der Tellerrand oft als absolute Grenze ist

Das ist in der Tat etwas ungünstig, aber verständlich. Man verteidigt die eigene Sichtweise oft unbewusst, denn sonst müsste man sie gegebenenfalls revidieren. Ich selbst bin der Überzeugung, dass mein System nur eins von vielen ist und somit begrenzt. Aus meiner Erfahrung entstanden, passend fur mich. Für mein aktuelles ich. Bereitschaft, alles in Frage zu stellen, Kausalitäten zu entdecken und mich als Beteiligter anzusehen, Mitgestalter meiner Realität, Regisseur meines Films ist meine Entscheidung. Was nicht bedeutet, dass andere Entscheidungen nicht legitim sind.
Im Zentrum meiner Existenz ist dieses ich, das sogar meine Wahrnehmung filtert. Die Subjektivität aller wahrgenommenen Sachen ist fur mich nich zu verleugnen. Und aus dieser Begrenztheit eine Ausdehnung des Tellerrands scheint mir wünschenswert.

04.07.2023 08:45 • x 1 #48


E
Zitat von Kuddel7591:
Jede Geschichte eines TE ist individuell zu sehen, AUCH wenn sich ggf. Parallelen zu eigenen Geschichten oder zu Geschichten Anderer zeigen.

Absolut. Es gibt Parallelen, aber auch Unterschiede und die wird es immer geben.

Als Richtwert nehme ich die Absicht zu helfen. Was aus meiner Erfahrung könnte einem TE helfen? Auf welcher Weise wünscht er sich, dass ihm geholfen wird? Bei was? Welcher ist das Anliegen des TEs? Dies total zu vernachlässigen scheint mir nicht zielführend.

04.07.2023 08:50 • #49


Pittyplatsch
Zitat von Ella:
Das ist in der Tat etwas ungünstig, aber verständlich. Man verteidigt die eigene Sichtweise oft unbewusst, denn sonst müsste man sie gegebenenfalls revidieren. Ich selbst bin der Überzeugung, dass mein System nur eins von vielen ist und somit begrenzt. Aus meiner Erfahrung entstanden, ...

klar spielen eigene Erfahrungen/Erkenntnisse eine gewichtige Rolle, aus dessen Fundus geschöpft werden kann - wobei immer gelten sollte, dass eigene Erfahrungen/Erkenntnisse nicht in übertragbar sind.

Auch das gehört für mich zu einer Weiterentwicklung mit dem Aspekt verbunden, mögliche Zusammenhänge beschriebener Details zu entdecken versuchen. Ab und an ist es da sinnvoll, nicht so viel Menschenkenntnis zu haben, um unbedarfter, unbekümmerter zu agieren/zu reagieren. Aus meiner Sicht ist dann eher Neutralität möglich, hält die eh gegebene subjektive Einschätzung auf Sparflamme.

So ist es - das eigene System zu haben, dazu zu stehen, das eigene System auch zu erweitern, zu aktualisieren bereit zu sein, um bloß nicht stehenzubleiben in der eigenen Weiter-Entwicklung. Ich halte es für elementar.


Zitat:
Als Richtwert nehme ich die Absicht zu helfen. Was aus meiner Erfahrung könnte einem TE helfen? Auf welcher Weise wünscht er sich, dass ihm geholfen wird? Bei was? Welcher ist das Anliegen des TEs? Dies total zu vernachlässigen scheint mir nicht zielführend.


zu helfen versuchen, mögliche Wege zu eruieren: Was möchtest du und was bist du bereit, dafür selbst zu tun?! Zu Fragen, was möchtest du WIRKLICH?, ist wohl erst nach einer gewissen Zeit möglich.
Ja... auch das gibt es - es kann nicht jedem geholfen werden. Das sind dann die schwierigsten Situationen, mit dem eigenen Latein am Ende zu sein. Auch das gehört in den eigenen Entwicklungsprozess, erkennen zu lernen, in solchen Situationen einen Rückzieher
zu machen - aus Respekt sich selbst gegenüber.

Stichwort - eigenes Ausbrennen vermeiden

04.07.2023 09:04 • x 1 #50


CocosPool
Zitat von Kuddel7591:
sich selbst zu korrigieren

Das hört sich so furchtbar an. Ich finde garkeine Worte dafür.
Man ist also falsch? Erstmal den Rotstift bei sich selbst ansetzen?
Entwicklung passiert von allein. Man kann sie anstoßen wenn man Interesse an anderen Einstellungen, Lebensweisen hat, man kann sich damit neue Welten eröffnen.
Zitat von Kuddel7591:
Das nicht nur zu wollen,
sondern es auch zu müssen, um voran zu kommen.

Und genau das ist dieses höher schneller weiter was du so anprangerst.
Selbstoptimierung bis zum erbrechen. Für mich ist es das selbe wie exzessiv im Fitnesstudio zu trainieren und sich dann auf Instagram zu präsentieren.
Es wird nur einfach als die gute Art von Selbstoptimierung verkauft, weil es nicht um Oberflächlichkeit geht.
Der absolute Wahnsinn der da hinter steckt ist der selbe.

Für mich ist es total verquer mich hinzusetzen und zu überlegen, was ist an mir wohl falsch und was könnte ich besser machen?
Wenn ich Leidensdruck habe, sollte ich handeln. Aber wenn ich mich persönlich wohl fühle und niemanden mit meinem Sein schade, warum kann ich dann nicht Jahrzehnte meinetwegen auf dieser Stelle bleiben?
Das erklär mir bitte einer.

04.07.2023 09:09 • x 1 #51


E
Zitat von CocosPool:
Aber wenn ich mich persönlich wohl fühle und niemanden mit meinem Sein schade, warum kann ich dann nicht Jahrzehnte meinetwegen auf dieser Stelle bleiben?

Der Logik kann ich absolut folgen und ich glaube auch zu erkennen, worauf es dir ankommt. Natürlich hat jegliches Tun einen Ursprung, verfolgt eine Absicht. Ohne Grund, wozu Veränderung suchen?

Meine These ist, dass man Veränderung nicht aktiv beifuehrt, sondern sich lediglich nicht vor ihr verschließt. Auf uns strömen neue Informationen zu, wir erleben neue Situationen und nehmen uns in diesen wahr. Was macht es mit mir, scheint mir eine günstigere Frage als was mache ich damit.

Beispiel, du erlebst eine Zurückweisung von einer Person, die dir nahe steht, von der du das echt nicht erwartet hättest. In einer Situation, wo du wirklich mit Hilfe gerechnet hast. Und das so sehr, dass du die Hand ins Feuer hättest legen können. Neues Erlebnis, nicht kohärent zu dem, was du kanntest. Du kannst es ganz verschieden ansehen und dicj vor der Veränderung verschließen, oder bereit sein, das Bekannte ein Stück loszulassen.

Nicht als Hobby, mit gegebenem Anlass. Nicht aktiv gesucht die Veränderung, sondern vom Leben aufgetischt. Wenn ich von der Bereitschaft sich zu entwickeln spreche, meine ich nicht Selbstoptimierung im engen Sinne, sondern eher eine Permeabilitaet, mit den Gegebenheiten des Lebens kreativ umzugehen, anstatt alles, was nicht in dem gegebenem System auszublenden oder auszulöschen.

04.07.2023 09:26 • x 2 #52


Pittyplatsch
Zitat von CocosPool:
Das hört sich so furchtbar an. Ich finde garkeine Worte dafür. Man ist also falsch? Erstmal den Rotstift bei sich selbst ansetzen? Entwicklung passiert von allein. Man kann sie anstoßen wenn man Interesse an anderen Einstellungen, Lebensweisen hat, man kann sich damit neue Welten eröffnen. Und genau das ist ...

das muss jeder für sich entscheiden! Jeder Mensch ist frei in seinen Entscheidungen, was er will, wohin er möchte, was ihm dazu ggf. fehlt - oder ob er da bleibt, wo er sich (schon immer) sah/sieht.

Weiterentwcklung ist doch nix negatives....Veränderung bringt doch Leben in die Bude Leben!

Ja, sich selbst zu korrigieren, ggf. eigene Standpunkte zu überdenken, ggf. zu revidieren, OHNE sich anzupassen. Was ist daran furchtbar? Es gibt Lebenssituationen, da ist n Mensch gezwungen, etwas zu korrigieren - egal was.

Worum geht es denn AUCH im Leben - Trott zu vermeiden. Trott wird doch meist bei Anderen gesehen/erkannt. Der eigene Trott wird doch sehr oft geflissentlich übersehen. Aus dem Trott rauszukommen, bedeutet natürlich, etwas zu verändern. Veränderungen sind zunächst mal sehr unbequem - für einen selbst und für das nächste Umfeld.

Nein.... das hat NICHTS mit dem höher, schneller, weiter zu tun. Eigene Weiterentwicklung hat etwas mit Selbstachtung zu tun, hat etwas mit Verantwortung zu tun, hat etwas mit Selbstschutz und AUCH mit Selbstvertrauen zu tun, den MUT zu haben/zu entwickeln, ggf. Veränderungen herbeizuführen, wenn sie erforderlich sein sollten.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, was es heißt, radikal verändert zu haben - ich wollte das. Dafür gab es diverse Gründe. Wenn es gravierende Lebenseinschnitte gab - weiter im Trott zu bleiben, ist durchaus möglich. Ich wollte das nicht mehr. Und nein - wie ich das gemacht habe, ist nicht übertragbar. Im Ergebnis ist wichtig, dass es Trott nicht mehr gibt - Trott im Sinne von ich bleibe bei meinen bisherigen Einstellungen!

Ich werde niemanden davon abhalten, sich selbst auf den Prüfstand zu stellen. Ich werde ach niemanden zu überzeugen versuchen, dies zu tun - das sollte jeder für sich entscheiden.

Denn - jeder ist seines Glückes eigener Schmid!

Zitat @Ella
Zitat:
Nicht als Hobby, mit gegebenem Anlass. Nicht aktiv gesucht die Veränderung, sondern vom Leben aufgetischt. Wenn ich von der Bereitschaft sich zu entwickeln spreche, meine ich nicht Selbstoptimierung im engen Sinne, sondern eher eine Permeabilitaet, mit den Gegebenheiten des Lebens kreativ umzugehen, anstatt alles, was nicht in dem gegebenem System auszublenden oder auszulöschen.

Genau so sehe ich das auch.... Leben passiert, kommt auf einen zu, bringt äußere Veränderungen mit sich. Und dann bleibt die Entscheidung jedem selbst überlassen, sich Veränderungen zu stellen, um sich ggf. AUCH entsprechend zu verändern.

04.07.2023 09:36 • #53


CocosPool
@Ella
Danke für diesen Text, du hast genau das geschrieben was ich nicht geschafft habe in Worte zu fassen
Volle Zustimmung

04.07.2023 09:59 • #54


Pittyplatsch
Meine Idee ist, dass es für einige Menschen nach heftigen Lebenseinschnitten zu inneren Veränderungen kommt. Es tut sich was in einem, wofür es ggf. keine direkt erkennbare Gründe gibt. Dass Körper, Geist und Seele durch heftige Lebenseinschnitte beeinflusst
werden können - mal einzeln, mal als GesamtBild - ist nicht immer gleich wahrzunehmen.
Nein... nicht alle Menschen kommen nach heftigen Lebenseinschnitten wieder auf die Beine.
Gründe werden gesucht: Warum komme ich nicht wieder zurück? Wann werde ich wieder
der Alte sein? Was ist mit mir passiert? Klar.... im Idealfall nimmt das nächste Umfeld Veränderungen wahr, will das Umfeld doch auch wieder in eine normale Situation - wie vor
dem heftigen Lebenseinschnitt - zurück.

Bewegst du dich geistig weiter oder bist du (schon) stehengeblieben?

Wenn es denn so einfach wäre! Es gibt keinen Schalter! Von allein auf den Trichter zu kommen, dass etwas passieren sollte/muss - woher soll diese Erkenntnis kommen?

Mir wurde nach einem heftigen Lebenseinschnitt gesagt, was ich dadurch alles verloren habe! Mir wurde im Detail regelrecht aufgezählt, was alles damit zusammenhängen kann. De facto habe ich das in dem Moment gar nicht verstanden, was da alles flöten gegangen sein soll.

Dann kam das böse Erwachen. Mir wurde bewusst, dass es ein zurück in die Zeit vorher nicht geben wird. Wo blieben die Hoffnungsschimmer - es gab keine. Meine Aussichten, wieder in die Spur zu gelangen - eine total andere Spur - mehr als gering. Fakt war - es konnte nur besser werden. Schlechter.... das wäre in der Tat das Ende gewesen.

Was ich konkret angefangen habe - NIX. Es war von Vielem ein bisschen, ohne wissen zu können, ob und was daraus wird. Mich neuen, mir zuvor total unbekannten Dingen zu widmen - in der Summe hat es dazu geführt, dass und wie ich heute bin. Ja...es war zeitweise dramatisch.

Bewegst du dich geistig weiter oder bist du stehengeblieben?

Wenn der Boden unter den Füßen abhaut - stehenbleiben oder weiter machen!? Im richtigen Moment an die richtigen Leute zu gelangen, die sehr gut zuhörten, die die für mich richtigen Entscheidungen trafen, die ich dankbar annahm, obwohl niemand wissen konnte, wohin meine Reise gehen kann - nicht gehen wird... das war mit viel Hoffen und Bangen verbunden.

Mental wie körperlich wieder in Bewegung zu kommen, es auch zu bleiben - das zumindest zu versuchen - war das Mindeste, was ich von meiner Seite aus tun konnte - OHNE zu wissen, was daraus wird. Es gab und gibt keine Blaupause... so einfach ist das.

@CocosPool @Ella

meine Wortwahl ist in dieser Hinsicht recht rustikal. Vllt. setze ich inzwischen einfach viel zu viel voraus - bei Anderen. Nun waren/sind Andere nicht in gleicher/ähnlicher Situation. Aus meiner Sicht - Stand jetzt - es lohnt sich immer, aufzustehen, zu gehen, anzupacken und schauen, was dann passiert. Und es passiert IMMER was....egal was.






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04.07.2023 11:02 • #55


E
Zitat von Kuddel7591:
Warum komme ich nicht wieder zurück?

Diese Frage verhindert meiner Meinung nach die Einsicht, dass es kein Zurück gibt. Wenn man an die eigene Vergangenheit denkt, ist das bereits nur eine Erinnerung. Das jetzige ich interpretiert die Erinnerung eines vergangenen ichs, deutet das, was es glaubt damals gefühlt zu haben. So viele Parameter, so viele Unbekannten. Wenn man das geschnallt hat, verliert die Vergangenheit völlig die Macht. Es gibt kein zurück, es ist nur eine Fata Morgana.

@Kuddel7591 danke für das Erzählen deiner Geschichte, solche Erfahrungen sind kostbar. Ich habe noch nie müssen, ich befasse mich freiwillig mit der Natur (meines) Geistes. Aus Neugier und aus einer Ahnung, dass vieles nicht so ist, wie es (mir) scheint.

04.07.2023 18:25 • #56


Pittyplatsch
Zitat von Ella:
Diese Frage verhindert meiner Meinung nach die Einsicht, dass es kein Zurück gibt. Wenn man an die eigene Vergangenheit denkt, ist das bereits nur eine Erinnerung. Das jetzige ich interpretiert die Erinnerung eines vergangenen ichs, deutet das, was es glaubt damals gefühlt zu haben. So viele ...

²Warum komme ich nicht (wieder) zurück?

Mit zurück war gemeint, wieder zurück in die Normalität normalen Lebens zu wollen! Wenn es einen sehr kapitalen Crash im Leben eines Menschen gab, geraten viele Dinge völlig aus dem vorherigen Gleichgewicht. Wenn ALLES aus dem Gleichgewicht geriet, denkt man mit der Zeit nicht an ein ich will wieder zurück! Ich war froh, dass es irgendwie ging. Das hatte mit einem normalen Leben gar nichts zu tun.

Der Rückblick zeigt auf, dass das, wo ich mal war, nicht mehr interessant ist - das war vor dem Crash. Dann trat der Crash ein....der warf alles über den Haufen. Daran zu arbeiten, doch zu versuchen, wieder zurück zu kommen...logo. Ohne Erfolg.
Es ergaben sich etwas - mach etwas, irgendwas! Und wenn NICHTS mehr als Basis da ist - noch weiter runter ging kaum. Also konnte es nur nach oben gehen. So leicht sich das liest, so heftig war die Zeit, so langwierig und schwierig war es. Denn - auf ein Ziel hinarbeiten... was für ein Ziel?

Ob ich meinen Weg als ich musste was tun beschreiben kann - nein. Denn... ich fand dann bei einem Seminar Flyer: Ich will.....! 5 Flyer, 5 verschiedene Motive. Diese Flyer liegen immer noch im Blickfeld meiner Wohnung...seit über 20 Jahren, Bei mir heißt es nur noch - ich will...!
Auch was ich nicht mehr will...dann will ich das auch nicht.

Und all das hat mich neugierig gemacht - mehr zu erfahren, mich zu erfahren, mich zu entdecken. Vor allem - mich mögen, mich lieben zu lernen, mein Herz zu entdecken.

Daher hört es niemals auf, neugierig zu bleiben, Fragen zu stellen, zu hinterfragen, um ggf. mehr Fleisch an den Knochen zu bekommen. Und ja.... aufzupassen ist wichtig - auf sich selbst (an 1. Stelle) und auf alles, was es mit einem Gegenüber auf sich haben kann. Gelernt habe ich daraus, dass zu akzeptieren, was sich ergibt, ohne alles verstehen zu müssen/zu wollen/zu sollen. Ja...so bleibt auch mal etwas einfach so im Raum stehen.

Dinge, Situationen, Menschen verändern sich... Frau/Mann selbst auch. Und das gilt es zu nutzen - für sich und AUCH ggf. für Andere.

04.07.2023 19:06 • #57


E
Zitat von Kuddel7591:
Und das gilt es zu nutzen - für sich und AUCH ggf. für Andere.

Ein gutes Motto, finde ich. Das Leben verteilt Karten. Sich andere Karten zu wünschen, ist eine never ending story. Stets das bejahen, was ist, durchlässig werden. Nicht aus dem Urteilen heraus agieren, wer weiß, wozu etwas gut ist. Das Leben als Erfahrung ansehen. Erfahrung ohne Adjektiv. Und ich mittendrin. Auch eine Erfahrung. Mehr fällt mir dazu nicht ein.

04.07.2023 19:24 • #58


Pittyplatsch
Zitat von Ella:
Ein gutes Motto, finde ich. Das Leben verteilt Karten. Sich andere Karten zu wünschen, ist eine never ending story. Stets das bejahen, was ist, durchlässig werden. Nicht aus dem Urteilen heraus agieren, wer weiß, wozu etwas gut ist. Das Leben als Erfahrung ansehen. Erfahrung ohne Adjektiv. Und ich ...

Ja, das Leben verteilt diese Karten. Aussuchen können wir als Mensch nicht großartig - sie werden einem in die Hand gedrückt - im übertragenen Sinne. Da das Kartenspiel bunt gemischt ist, kann jeder versuchen, das Beste aus seinen Karten zu machen. Die Karten sind manchmal als Trümpfe zu sehen, mal auch nur als Luschen, was sich meist erst nach dem ziehen und aufspielen einer Karte zeigt. Gibt es bei DEN Karten auch Joker? Können wir auch jemanden anrufen, der uns Tipps gibt, wie wir uns entscheiden sollten/könnten?

Den Grand mit Vieren - wünschenswert oder nicht? Alles zu haben, alles serviert zu bekommen, aus allem aussuchen zu können - wäre das ideal? Mir sähe das eher wie ein in den Tag/in das Leben hineinleben aus.
Dabei machen einen Mensch doch auch seine Ecken und Kanten aus, die sich ein Mensch regelrecht erarbeitet hat. Nein... Ecken und Kanten zu haben, ist ja nicht nur negativ. Auch sie machen einen Mensch aus.
Stets das anzunehmen, was sich einem stellt! Du beschriebst es anders - stets zu bejahen, was ist, durchlässig werden! Ich denke, dass es dann möglich ist, den eigenen Weg gehen zu können, viele Hürden meistern zu können, aber auch das Leben genießen zu können - so, wie es sich einem stellt.

Für irgendwas ist alles im Leben gut. Das zeigt sich aber erst nachher, wofür sich irgendetwas als gut erwiesen hat, als hilfreich, als lehrreich erwiesen hat. Leben mit Erfahrungen, aus Erkenntnissen heraus leben (lernen) - geht das auf?

Wie schaut es mit Erwartungshaltungen aus, wie mit so hat das im Leben nun mal zu laufen - an sich und andere gerichtet?
Gestern sah ich eine Comedy-Sendung. Der Joke - Frauen würden meinen, Männer könnten Gedanken (der Frauen) lesen und MANN habe das auch dann umzusetzen! Da das nicht gelingt, sei FRAU dann immer erzürnt/aufgebracht, böse auf den Mann. Mein Gedanke war - warum formuliert FRAU nicht ihre Gedanken/Wünsche, um die verbal mitzuteilen, damit Missverständnisse ggf. im Keim erstickt werden. Anschließend habe ich herzlich gelacht

05.07.2023 06:05 • #59


CocosPool
@Kuddel7591
Es tut mir leid, aber was du hier als Erkenntnis des Lebens darstellst, ist für mich ein völlig natürlicher Vorgang.
Das man sich nach einem harten Einschnitt im Leben wieder aufrichtet und auch reflektiert gehört für mich zum ganz normalen Verlauf.
Anders wäre es wenn man im Trott oder in der Situation bleibt und darin regelrecht versinkt.
Das würde für mich aber nicht bedeuten das der Mensch mal nachdenken sollte, sondern das er Hilfe von außen benötigt, um aus dem Sumpf wieder hinaus zu steigen.

05.07.2023 07:20 • x 1 #60


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