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Bevorstehende Trennung

M
Hallo ihr Lieben,
Ich versuche gerade Klarheit in meine Ehe zu bekommen und das Verhalten meines Mannes zu verstehen.
Vor acht Wochen hat er mir mitgeteilt das er sich trennen möchte, wir haben uns in den letzten Jahren auseinander gelebt, habe auch gedacht das keine Gefühle mehr da sind. Da hab ich mich geirrt. Er hat sich dann drauf eingelassen es zu versuchen unsere Probleme ohne Auszug zu lösen. Aber er fühlt sich von allem unter Druck gesetzt vor allem das ich mehr erwarte ans er mir geben kann. Er kann mir noch nicht mal klare Antworten geben. Er weiß nicht ob er mich noch liebt, er weiß nicht ob er seine Angst überwinden kann, ob er bereit ist an der Beziehung zu arbeiten. Er sieht keine Basis weil wir uns seit Wochen im Kreis drehen. Am Dienstag haben wir eine Termin bei der Paarberatung, ich frage mich was das bringen soll. Er hofft das ein dritter was sieht was wir nicht sehen und einen eventuell einen anderen Weg sieht. Aber was soll das alles bringen wenn er aus Angst nicht über seinen Schatten springen kann, er weiß noch nicht ob er springen will.

01.12.2018 14:42 • #1


hahawi
Zitat von melchin:
Er hofft das ein dritter was sieht was wir nicht sehen und einen eventuell einen anderen Weg sieht.

Das ist sehr klug und tatsächlich hilfreich.

Ich war vor knapp einem Jahr in der Situation Deines Mannes.
Es kostet viel Arbeit und Willen, aber es ist machbar, wenn beide es wollen.

01.12.2018 14:51 • x 4 #2


A


Bevorstehende Trennung

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M
Danke für die Antwort, er weiß noch nicht ob er das möchte. Wie kann man nicht wissen was man möchte?

01.12.2018 14:56 • #3


hahawi
Zitat von melchin:
Wie kann man nicht wissen was man möchte?

Das kann viele Gründe haben.
Ich kann mir zB vorstellen, dass Dein Mann in der MLC aufgeschlagen ist und es ihm dementsprechend geht.
Daher halte ich es für ein gutes Zeichen, dass er Hilfe von aussen zuzieht.
Erzähl mal, welche Dinge ihn stören, beschäftigen.
Gab es einen Auslöser, irgendein markantes Ereignis bei Euch in letzter Zeit?

Wie lange seid ihr verheiratet?
Habt ihr Kinder?

01.12.2018 15:04 • x 1 #4


M
Wir haben uns auseinander gelebt jeder hat sein Ding gemacht und keiner hat gegen gesteuert. Leider ist die körperliche Nähe auch eingeschlafen. Er hat einige Dinge angesprochen die ihn gestört haben aber erst jetzt, das ich mich immer um die Finanzen gekümmert habe, zuviele Tiere und materielle Dinge angeschafft um die leere zu füllen, habe jetzt verstanden das mir was anderes gefehlt hat. Haben aber in den 21 Jahren unserer Ehe nie über unsere Probleme geredet, es lief ja immer irgendwie. Ohne Ankündigung hat er dann die Reißleine gezogen und war dann über meine Reaktion überrascht er hat gedacht ich würde ihn nicht mehr lieben. Aber wenn ich Dinge jetzt ändern will ärgert er sich darüber das es erst jetzt passiert wo er den Schritt gegangen ist. Er glaubt aber das die Beratung zu spät kommt und Zuviel kaputt gegangen ist. Er hat Angst das wenn er sich wieder drauf einlässt es wieder so wird wie woher. Im Prinzip lässt er nur das zu was er will. Wir haben drei Kinder.

01.12.2018 15:20 • x 1 #5


S
Mit der Paarberatung macht ihr auf alle Fälle keinen Fehler. Im Gegenteil ihr beide zeigt euch damit, dass ihr eure Probleme ernst nehmt und gemeinsam, aber auch jeder für sich, daran arbeiten möchtet.

Gerade, wenn ein Paar sich wochenlang im Kreis dreht, eine Kommunikation hat, die durch die gemeinsamen Jahre geprägt und vielleicht auch sehr eingefahren ist, kann es sehr hilfreich sein eine Paarberatung in Anspruch zu nehmen.

In eurer Situation, in der gerade auch dein Mann jetzt Druck spürt - durch die Situation und vielleicht auch durch deine Erwartungshaltung - sich schnellstmöglich wieder einzukriegen und einfach weiterzumachen und zu probieren, wie es funktionieren könnte, kann gerade das ein Fehler sein.

Ihr hattet euch beide aus den Augen verloren als Paar, wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe. Vielleicht hat dein Mann auch Angst, wie dauerhaft euer Versuch jetzt sein kann ohne zusätzliche professionelle Unterstützung. Jemand Unbeteiligtes, der gemeinsam mit euch eure Ehe betrachtet und Hinweise, Tipps gibt, der deinem Mann vielleicht auch seine Angst nehmen kann oder besonders ihm professionelle Hilfestellung gibt, aber auch dir sagt, wie du deinen Mann durch dein Verhalten konkret unterstützen kannst auf eurem Weg, das scheint mir genau das richtige zu sein.

Versuch offen zu sein für den Termin am Dienstag und freu dich darüber, dass du und eure Ehe deinem Mann so viel bedeuten, dass er fachmännischen Rat suchen mag. Dein Mann hat einfach Angst, dass nach dieser Phase des Aufeinanderzugehens wieder der jahrelange Alltag von früher eintritt und er bzw. ihr dann wieder feststeckt.

01.12.2018 15:22 • x 3 #6


hahawi
Ja, ich kann seine Angst nachvollziehen.
Wenn Du das Gefühl hast, Dich für ihn ändern zu müsen, für ihn Dinge zu tun, ohne das auch für Dich zu tun, dann wird es auf Dauer nicht klappen.
Ihr habt Euch anscheinend in den letzten Jahren verloren, jeder von Euch hat halt sein Ding gemacht, habt gemeinsam halt gut funktioniert, ohne dass das, was Euch als Paar ausmacht, zum Zug kommen habt lassen.
Ihr habt vor vielen Jahren Eure Ehe, Eure Partnerschaft als Liebespaar begonnen, seid dann Eltern und Versorger, Erzieher geworden.
Jetzt, ich nehme mal an, Eure Kinder sind aus dem Gröbsten herausen, stellt er sich die Frage, ob das denn alles war.
Wie empfindest Du seine Bedürfnisse?

01.12.2018 15:28 • x 1 #7


M
Du hast genau seine Sorgen beschrieben. Meine Sorge sind seine angeblich fehlenden Gefühle laut ihm bin ich seine beste Freundin und er weiß nicht ob er zulassen kann. Er kommt mir ein Stück näher und hat dann Angst in mir die Hoffnung geweckt zu haben das alles wieder gut wird. Es tut ihm leid das er mir nicht das zurückgeben kann was ich ihm gebe und dann zieht er sich wieder zurück aus Angst mich weiter zu verletzen. Er will kleinere Schritte machen aber durch seinen Termin zum Auszug setzt er mich unter Druck und ich gebe Vollgas obwohl ich das gar nicht möchte. Im Prinzip gibt es nur zwei Möglichkeiten entweder es stellt sich raus das er die Trennung als einzige Möglichkeit sieht oder er ist bereit ein bisschen Willen aufzubringen.

01.12.2018 15:34 • #8


hahawi
Hat er sich optisch verändert, zieht sich jugendlicher an, achtet mehr auf seinen Körper?
Hat er irgendein neues Hobby angefangen?
Hat er manchmal sehr nachdenklich, fast depressive Momente, Stimmungsschwankungen?

01.12.2018 15:37 • #9


M
Nein das macht er nicht,hat mehr Kontakt zu einer Kollegin mit der man viel Spaß haben kann und die mitten in einer Scheidung steckt

01.12.2018 15:40 • #10


hahawi
Zitat von melchin:
hat mehr Kontakt zu einer Kollegin mit der man viel Spaß haben kann und die mitten in einer Scheidung steckt

Oo!

Das ist es also.
Und jetzt hat er die Defizite entdeckt, die ihn an Dir stören. Leider ein Klassiker.
Die Paartherapie würde aber nur dann Sinn machen, wenn er sich auf Dich konzentriert und nicht auf die kollegin.

01.12.2018 15:44 • x 2 #11


M
Zitat von hahawi:
Oo!

Das ist es also.
Und jetzt hat er die Defizite entdeckt, die ihn an Dir stören. Leider ein Klassiker.
Die Paartherapie würde aber nur dann Sinn machen, wenn er sich auf Dich konzentriert und nicht auf die kollegin.


Dann kann ich nur hoffen

01.12.2018 15:47 • #12


hahawi
Zitat von melchin:
Dann kann ich nur hoffen

Es macht schon einen Unterschied aus.
Hoffen wird nicht reichen.
Er sollte sich über die Konsequenzen auch im Klaren sein.

Wie alt sind denn die Kinder?
Habt ihr Eigentum?
Ehevertrag?
Wie schaut denn Eure wirtschaftliche Situation aus?

Dass es da eine Frau gibt, das ändert natürlich schon etwas die Sache.

01.12.2018 15:50 • x 1 #13


M
Zitat von hahawi:
Es macht schon einen Unterschied aus.
Hoffen wird nicht reichen.
Er sollte sich über die Konsequenzen auch im Klaren sein.

Wie alt sind denn die Kinder?
Habt ihr Eigentum?
Ehevertrag?
Wie schaut denn Eure wirtschaftliche Situation aus?

Dass es da eine Frau gibt, das ändert natürlich schon etwas die Sache.


Wenn er sagt da ist nichts, glaube ich ihm das blind
Wirtschaftlich sieht es ganz gut aus
Kein Eigentum, kein Ehevertrag
Kinder 21,19,16
Laut ihm ist das Vertrauen das es wieder so klappen könnte weg, seine Angst ist größer
Nähe lässt er zu, kann sich aber nicht komplett drauf einzulassen weil er meint das hört wieder auf

01.12.2018 15:56 • #14


hahawi
Zitat von melchin:
Wenn er sagt da ist nichts, glaube ich ihm das blind

Ja, das kannst ihm durchaus glauben, dass da nix körperliches war.
Was allerdings möglich ist, das ist, dass er sich ein wenig in seine Kollegin verknallt hat, in seinem Bäuchlein ein paar Schmetterlinge herumirren und er sich wieder jung und begehrt fühlt.
Das ist leider das Gift, das Eure Beziehung grad zum Scheitern bringen kann.

Er ist im Moment in einem emotionalen Konflikt.
Einerseits scheint es zwischen Euch schon noch einiges zu geben, was er behalten will, andererseits lassen ihm seine Hormonwallungen ein wenig fremdeln.

Knifflig.
Manchmal reicht es bei Männern, ihnen die Konsequenzen einer Trennung aufzuzeigen, um sie wieder in Spur zu bringen, die menschlichen, aber auch die wirtschaftlichen Konsequenzen.

01.12.2018 16:06 • x 1 #15


A


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