Hallo Mitleidende,
ich bin dabei meine fast 1 Jährige neue Beziehung mit einem tollen Mann dank meines unaufhörlichen Misstrauens zu zerstören.
Ich bin davor - leider würde ich sagen - von der Liebe meines Lebens über einen langen Zeitraum betrogen worden. Dreimal habe ich ihn zurück genommen und dreimal hat er mich weiter verarscht. Ich war zwei Jahre gefangen in Trauer und Wut. Wie das oft gesagt wird, man trifft dann einen Menschen wenn man null damit rechnet. Meinen aktuellen Partner. Wir sind beide Ende 30, ich habe eine Lebensgeschichte - er auch. Wir haben es langsam angehen lassen, er hat mein vertrauen langsam gewonnen. Es gab einen kurzen Zeitraum der Phase des unendlichen Glücks. Ich war wieder die alte, leistungsstark, optimistisch, gut drauf ohne Schafprobleme oder die ewigen Magen-Darm-Probleme. Die Trauerzeit damals haben mich um 3 Kleidergrößen schrumpfen lassen ich würde sagen wie Phönix aus der Asche. jung, dynamisch einfach alles toll....auch das seine ex nach der Trennung schwer krank an Krebs erkrankt ist, stellte kein Problem dar, als es hieß er muss mal hin und sich das anhören, Trost, spenden, einfach für sie da sein. Um Gottes Willen natürlich mach das - welcher Mensch würde sich nicht über echte wahre Freunde in der vielleicht schlimmsten Lebensphase freuen. Das geht seit 2 Monaten und der Kontakt nimmt stetig zu....ich spüre wie mein Verständnis dem altbekannten Gefühl da ist doch was im Busch weicht. Das Bauchgefühl, welches dir im Null-Komma-Nix Hitze, Kälte, Ekelgefühl, Magenkneifen, Angstzustände und Durchfall beschert. Eine Welle die unaufhaltsam auf dich zu rollt und du wie gelähmt als Hase vor der Schlange sitzt. Untätig die Kontrolle zu übernehmen. Es sind Nano-Sekunden und eine Welt stürzt ein.
Er ist liebevoll, er ist fast immer da, wir beide haben ausfüllende und anstrengende Jobs. Unsere Beziehung ist gefestigt und stark aber ich merke wie ICH es bin die ausbricht. Zwei große Streitgespräche gab es schon. Er ist zurecht böse geworden - sie ist wirklich schwer krank. Ich sollte mich schämen.
Aber ich war schonmal ungewollt in die Rolle der Zweitfrau gerutscht und habe alles dabei verloren.
Ich habe die Trennung in all ihren Phasen seinerzeit durchlebt habe an mir selbst gearbeitet, Selbstzweifel eliminiert. Selbstbewusst gestärkt. Ich bin über diesen Mann wirklich hinweg. wenn ich ihn heute manchmal noch sehe, gibt es kein Gefühl. Weder positiv noch negativ. Paradoxerweise bin ich ihm sogar irgendwie etwas dankbar - und diese Worte sind wirklich paradox wenn man bedenkt dass ich durch die Hölle gegangen bin wegen ihm...aber ohne dieses Ende hätte ich meinen jetzigen Partner nicht kennengelernt. Aber dieses Gefühl es frisst mich auf, ich komme nicht dagegen an. Ich liege wieder nachts wach, er liegt neben mir ich höre ihn leise atmen. Es hat mich immer sehr beruhigt, jetzt fühle ich mich alleine. Er ist da aber für wie lange? Geht jemand aus Mitleid zurück? Meine Gedanken kreisen.
Ich habe sein Handy gefilzt.
Sie schreiben täglich WA, mal Bildchen hier, mal guten morgen da...jeden Abend wird sich gegenseitig süße Träume gewünscht.
Am 08.09. hat er sie im Krankenhaus besucht, ich habe es beim schnüffeln im Handy entdeckt sie hatte geschrieben danke das du da warst... ich frag mich bis heute wie er das zeitlich gemacht hat. War er doch abends bei mir und tagsüber arbeiten. Bin ich wirklich schon wieder so naiv oder male ich den Teufel an die Wand?
Ist es nicht unter alter Sau, dass ich mich mit einer (wirklich) totkranken Frau messe? Ich schäme mich wieder.
Aber die Angst das er mich verarscht, dass es am Ende des Tages wieder nur heißt: es tut mir leid....ich könnte augenblicklich zusammenbrechen alleine der Gedanke daran...
Dieser Mann der mein Vertrauen zurück gewonnen hat und so sie letzten Spuren eines sehr schmerzhaften Kapitels in meinem Leben völlig beseitigt hat, wegen diesem Mann erlebe ich genau die gleichen schrecklichen ohnmächtigen Gefühle die mich nur noch aus Misstrauen handeln ja sogar schnüffeln lassen. Ein no-go in jeder Beziehung.
Natürlich habe ich ihm gesagt er kann jederzeit hin und auch mit ihr schreiben halt einfach Kontakt halten...aber ich gehe daran kaputt...zweimal ist er spontan als sie anrief zu ihr gefahren, also von mir weg....einmal kam er 3 stunden später zurück zu mir, beim zweiten mal (als die unheilbare Diagnose kam) war er die ganze Nacht da....sie hat einen großen Sohn der auch völlig tief gefallen ist... er sagt es lief nichts er musste einfach da sein...verständlich oder?
ich glaube ich schaffe das aber nicht... ihr werdet sagen, trenne dich von dem was dir nicht gut tut, aber die besondere Lage ist eben die unheilbare Krankheit soll ich einfach so mein glück aufgeben?
ich bin wirklich verzweifelt und kurz davor mir wieder Doxepin zu holen....ich möchte nicht nochmals so hart und schmerzvoll auf den Beton aufklatschen.
Da dachte ich, ich wäre so stark....nichts ist übrig geblieben von mir..fühle mich schon wieder klein und abhängig und merke wie ich mehr und mehr unsere Beziehung kaputt mache. Er merkt das natürlich auch und es gab schon paar entsprechende Ansagen für ihn ist die krnakheit kein Pappenstiel - für wen auch schon, er hält mich für echt bekloppt. Aber die Panikattacken sind da, dass Vertrauen weg.
Danke fürs lesen.
30.09.2016 13:13 •
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