Betrogen worden kurz nach der Hochzeit.
Hallo liebe Kummergemeinde. Ich bin momentan ziemlich verzweifelt und fassungslos über die letzten Geschehnissen in meiner Beziehung und ersuche hier Rat und Erkenntnis im Forum.
Zu mir, ich bin männlich 35 Jahre alt und seit knapp 7 Jahren in einer Beziehung mit meiner Frau (30 Jahre) die ich über alles liebe und mit der ich mir vorstellen konnte eine Familie zu gründen und gemeinsam mit ihr alt zu werden.
S. gesehen ist bei uns aber leider seit 3 Jahren ziemlich die Luft raus. Meine Frau hat seit Anfang an und auch in jeder Beziehung vorher, das Problem dass ihr der S. an sich, gar nichts gibt. Im Gegenteil, die Reibung und Trockenheit, trotz Gleitgel ist für sie äußerst unangenehm und verursacht Schmerzen. Sie kommt selbst auch nur ausschließlich durch SB und manueller Stimmulation der Klit. und dann auch erst nach sehr langer Zeit (ca. 1 Stunde) zum Höhepunkt. Orale und manuelle Befriedigung von mir für sie gestalteten sich so seit jeher ziemlich zäh. Organisch Ursachen konnten vom Frauenarzt ausgeschlossen werden, Empfehlung psychologische Ursachen in Betracht zu ziehen wurden durch meine Frau aber nicht weiter verfolgt, was letztlich eine gewisse Resignation und Frustration zur Folge hatte.
Aufgrund der hohen Anziehungskraft zwischen mir und meiner Frau in den ersten Jahren unserer Beziehung gelang es uns diese Probleme eher auszublenden und wir hatten dennoch regelmäßig S.. Dieser wurde schleichend immer weniger über die Jahre. Mir selbst wurde es auch deutlich unangenehmer, zu spüren dass der S. für meine Frau schmerzlich ist. Aus Rücksichtnahme drauf haben wir beide den Fehler gemacht uns mit der Situation zu arangieren und die S. zunehmend aus unserer Beziehung verschwinden zu lassen. -Im Nachhinein ein törichter und naiver Fehler von uns-
In dem Glauben dass S. nicht den Stellenwert bei uns hat wie in anderen Beziehungen gaben wir uns sehr viel Nähe und Geborgenheit durch Kuscheln, Umarmen, Küssen, Streicheln und Füreinander da sein. Im Alltag funktionieren wir auch prima, haben gleiche Interessen und waren über die Jahre ein prima Team.
Ich hatte ein schwieriges letztes Jahr 2019. Aufgrund eines Burnouts/ Angststörung , forciert durch Jahre langen Stress in der Arbeit (Selbstständigkeit und viel Montagetätigkeit) hatte ich mich Anfang Januar für 8 Wochen in eine psychosomatische Klinik begeben. Während dieser Zeit war meine Frau eine große Stütze für mich und immer liebevoll für mich da. Im Anschluss bereitete ich als Reaktion einen Jobwechsel vor. Eine Festanstellung in der Stadt unseres Wohnorts, ohne zukünftige Montagetätigkeit war schon länger unser Ziel auch im Hinblick auf die bevorstehende Hochzeit am 1. Juni und der im Anschluss geplanten Familiengründung. Ich fand jobtechnisch eine gute Alternative für den Zeitpunkt nach der Hochzeit, bei der ich finanziell kaum Abstriche machen sollte und jeden Tag geregelte Arbeitszeiten habe.
Seit 1. Juni letzten Jahres sind wir nun auch verheiratet. Es war eine Traumhochzeit mit großen Emotionen, vielen Gästen, perfektem Wetter und Location und allem drum und dran, so wie es sich meine Frau immer gewünscht hat.
Im Anschluss an die wunderschönen Flitterwochen trat ich dann auch meinen neuen Job an. Begleitet durch Einfindungsproblemen in das neue und andere Betriebsklima gestaltete sich der Start etwas holprig, hat sich mittlerweile aber beruhigt, so dass ich zufrieden bin mit der Entscheidung des Jobwechsels.
Wir versuchen seit Oktober Nachwuchs zu bekommen, was ja unweigerlich wieder zum Thema S. geführt hat und anfänglich, nach so langer Zeit, auch ziemlich befremdlich anmutete. Bisher ist meine Frau auch noch nicht schwanger geworden trotz regelmäßigem S. um die Eisprung-Tage. Ich hatte daraufhin im Dezember 2019 sogar schon einen Termin im Kinderwunschzentrum und habe ein Spermiogram machen lassen. Ergebnis war, das es hinsichtlich meiner Fruchtbarkeit keinen Grund zur Sorge gibt und es normal wäre dass es manchmal nicht so schnell klappt und man erst nach 12 Monaten weitere Untersuchungen, auch im Hinblick auf die Frau, unternehmen sollte.
In letzter Zeit ist mir aufgefallen dass meine Frau zunehmend gereizter und genervter auf mich und mein Verhalten reagiert hat und ich mich darüber geärgert habe. Einmal hab ich sie daraufhin lapidar kurz vorm schlafen gehen gefragt ob sie mich überhaupt noch liebt. Ihre Antwort darauf hin hat mich völlig aus den Socken gehauen. Sie wisse es nicht mehr wirklich. Sie würde keine Anziehung mehr für mich empfinden. Findet mich auch nicht mehr so attraktiv wie früher und wisse dass das gemein und oberflächlich wäre, sie es aber auch leider nicht ändern könne.
Als ich mit ihr über die Definition von Liebe sprach, kam dann noch weiter zum Vorschein, dass sie mich womöglich nicht vermissen würde und auch nicht eifersüchtig wäre wenn ich mich für eine andere Frau interessieren könnte und dass sie vielleicht nur noch aus Mitleid mit mir, wegen meiner Angsterkrankung und dem Verpflichtungsgefühl der großen Worte wie wir bleiben für immer zusammen , in guten wie in schlechten Zeiten etc. bei mir ist. Das zog mir sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weg. Nie im Leben hätte ich mit so einer Reaktion gerechnet. Ich habe nur noch vor ihr geweint und war untröstlich. Sie hat dann auch sehr geweint und gesagt dass sie mich dennoch nicht verlässt. Ich wusste nicht was ich tun sollte und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Ich habe geistesgegenwärtig begonnen Sachen einzupacken um erstmal aus der gemeinsamen Wohnung zu flüchten. Das wollte sie aber auch nicht und bat mich unter Tränen zu bleiben. Am Ende sind wir dann doch wieder gemeinsam im Bett gelandet und letztlich zärtlich, eng umschlungen irgendwann eingeschlafen. Mir ist daraufhin in den nächsten Tagen klar geworden dass ich mir Ihrer über die letzten Jahre wohl zu sicher geworden bin, ihre Liebe vielleicht ein Stück weit als zu selbstverständlich erachtet habe. Worte wie: Ich liebe dich , ich bin froh dass es dich gibt wurden täglich und evtl. zu inflationär benutzt, wie Phrasen. Alles in allem erzeugte dieser Umstand und dieses Gefühl in mir seltsamer Weise, dass ich sie wieder deutlich anziehender finde. Ich muss gestehen, dass ihre S. Anziehung in der Vergangenheit auch bei mir völlig flöten gegangen war. -Das Ergebniss aus der S. Entwöhnung über die Jahre. Dennoch war ich mir zu jeder Zeit sicher dass ich sie über alles liebe und mein Leben mit ihr verbringen möchte auch wenn ich insgeheim S. Sehnsüchte hatte.
Die nächsten Tage verliefen wieder deutlich besser und bereits am nächsten Morgen sagte sie dass sie sich womöglich getäuscht hätte und mich trotz der fehlenden S. Anziehung noch liebt. -Dieser Umstand bedeutet mir ohnehin deutlich mehr als die S. Anziehung, ist er doch die Basis für eine weitere gemeinsame Zukunft.
2-3 Wochen später ging es allerdings erneut in Genervtheit ihrerseits über und eine neuerliche Debatte entstand abends im Bett vorm Schlafen gehen. Wieder stellte sie unsere Beziehung infrage und letztlich gestand sie mir seit August 2017, an dem Tag als sie ihre neue Arbeitsstelle angetreten hatte, unglücklich fremd verliebt zu sein in den Hausmeister ihrer Kita, in der sie arbeitet.
Der Mann ist 22 Jahre älter als sie und hat bereits 2 Erwachsene Töchter aus einer früheren Beziehung. Momentan lebt er in einer neuen Partnerschaft. Seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte, hätte sie sich in ihn verliebt. Die S. Anziehung wäre riesig, schon allein wenn er einen Raum betritt in dem sie gerade ist. Ständig hätte sie auf Arbeit nach ihm Ausschau gehalten. Gelaufen wäre aber zwischen beiden nichts.
Einige Momente später kam dann heraus dass sie seit Dezember 2019 doch schon mit ihm intim gewesen sei. Er hatte sie beim gemeinsamen Rauchen letztlich geküsst, sie hat ihn wohl so offensichtlich angehimmelt dass es nicht zu übersehen war. In der Folge hatte sie 4 mal mit ihm 6 über die Weihnachtszeit auf dem Parkplatz in seinem Auto. Während ich wegen einem Fruchtbarkeitstest ins Kinderwunschzentrum gegangen bin.
Er sagte ihr auch noch dass er seine Partnerin nicht verlässt und ihre Affäre ihre Ehe nicht verbessern würde. Er wäre ein A. und sie solle sich keine Beziehung mit ihm erhoffen.
Ich erstarrte komplett, war nicht mal in der Lage zu weinen. Da war nur noch Leere und Enttäuschung in mir. Nie im Leben hätte ich ihr das zugetraut. Sie war für mich der liebevollste und tollste Mensch den ich kannte. Ich fragte sie warum sie mich vor 5 Monaten denn geheiratet habe und warum sie Kinder mit mir will. Es kam keine vernünftige Antwort.
Es war bereits 6 Uhr morgens und wir hatten noch keine Minute geschlafen. Ich musste erstmal raus aus der gemeinsamen Wohnung, das alles irgendwie sortieren und mir meiner Gefühle bewusst werden. Die ganze Geschichte erzählte sie mir mit einer Kälte die nicht zu ertragen war. Dieses Mal bat sie mich auch nicht zu bleiben. Schrieb mir nur kurz als ich aufbrach und fragte wo ich hin wolle.
Ich erwägte vorübergehend zu meiner Mum zu gehen. Zumindest für die Nacht um mich zu sammeln. Ich klingelte sie kurz nach sechs aus dem Bett und erzählte ihr alles. Sie war natürlich genauso entsetzt wie ich selbst und total enttäuscht von ihrer Schwiegertochter. Schlafen konnte ich kaum eine Minute mehr. Irgendwann in der Mittagszeit des folgenden Tages wollte ich wieder nach Hause, ich wollte unbedingt verstehen, was da falsch gelaufen ist außerdem war ich voller Verlustängste und unfassbar traurig. Als ich zuhause ankam schlief meine Frau seelenruhig, ein weiterer nicht zu fassender Anhaltspunkt. An dem Tag folgten trotzdem viele Gespräche zwischen uns und ihr Verhalten wurde wieder total ambivalent. Auf einmal weinte sie wieder und wollte sich nicht von mir trennen, sie wolle unsere gemeinsame Ehe und Zukunft nicht aufgeben, eigentlich ist es doch schön mit mir zu leben und sie wäre ja nicht unglücklich, außerdem haben wir uns ja auch materiell gemeinsam was aufgebaut.
Sie wolle weiterhin ein Kind von mir und die Sache mit dem Hausmeister würde sie beenden und das schon hinbekommen.
Als Außenstehender, nüchterner Betrachter hätte ich wohl früher jeden geraten sich nach so einem Betrug zu trennen, schon der Selbstachtung wegen. Nur gelingt mir das jetzt in meiner eigenen Situation überhaupt nicht. Ich liebe sie und würde alles daran setzen dass sich unserer Ehe noch irgendwie retten lässt. Nur weiß ich nicht wie ich die fehlende Anziehung wieder herstellen könnte. Die folgenden Wochen bis zum heutigen Tag verliefen immer auf und ab. Tage an denen sie wieder an uns zweifelt und Tage an den sie mit mir zusammenbleiben möchte, eben total ambivalent. Ich habe den Eindruck sie ist sich selbst total unsicher und begreift die ganze Situation irgendwie nicht so ganz im Rausche ihrer Verliebtheitshormone. Ich spüre auch keine echte Reue von ihr. Ich bin total unfähig die Situation in die eigene Hand zu nehmen aus Angst es falsch zu machen und sie zu verlieren. ja, alles was ich will ist, dass sie mich auch so liebt wie ich sie. Der Umstand zerrt auf Dauer sehr an mir und meiner Verfassung. Was würdet ihr mir raten?
27.02.2020 13:29 •
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