Hallo in die Runde,
ich bin neu im Forum mit einer alten Geschichte, die es oder so ähnlich hier schon gibt. Danke, dass ich sie euch erzählen kann.
Ich lernte meinen Mann 1985 kennen, er war 10 Jahre jünger und verliebt. Ich war getrennt und in Scheidung und mit einem Kind. Er hat alle meine Bedenken weggewischt. Er hat mit seiner Familie gekämpft bis sie mich akzeptierten. Er stand zu mir, ich war seine große Liebe. Ich war vorsichtig, war zu oft enttäuscht worden, konnte mein Glück nicht fassen. Konnte nicht glauben, dass ich so eine Liebe finden würde. Meine Liebe zu ihm wuchs mit jedem Tag. Ich hing an seinen Lippen, konnte keine Minute ohne ihn sein. Seine Wünsche waren mir Befehle, wenn ich sie nicht schon im voraus ahnte. Er machte nichts ohne mich. Wir wurden zu siamesischen Zwillingen. Immer zusammen. War er unterwegs, dann rief er täglich an. Haben wir uns gestritten, dann endete der Streit vor der Schlafzimmertür. Dann kam die Zeit als er beruflich immer getrennt von mir war und nur am Wochenende nach Hause kam. Wir heirateten 1995. ...und es ging so weiter. Mit allen Hochs und Tiefs einer Ehe. Wir waren stolz, dass wir es schafften, trotz allen Widrigkeiten. Trotz Wochenend-Ehe. Ich lebte für seine Anrufe und die Wochenenden. Wir haben versucht gemeinsame Kinder zu haben, aber es klappte nicht. #Sei nicht traurig', sagte er, wir haben doch ein Kind. Es ist genauso meins wie deines . Ich erziehe ja mit. So ging es immer weiter und weiter.
Dann kam das Jahr 2010, das Jahr seiner Versetzung nach Frankreich. Er büffelte Französisch in Schule und über Skype mit Muttersprachlern, um perfekt zu werden. Er trat seinen Dienst an und buchte Flüge für mich. Er wollte es schön für uns machen. So skypten wir nachts, hingen am Telefon, ich flog zu ihm er flog zu mir. Mein Sohn wurde erwachsen, ging seinen Weg. Aber mir blieb immer die Sorge, den er war von geburt mit einer ERbkrankheit gezeichnet. Deshalb musst ich immer meinen Job behalten, damit ich dieses zweite Gehalt als Sicherheit hatte.
Im Jahr 2011 kurz vor Weihnachten starb mein Sohn. Da war mein Mann schon das zweite Jahr in Frankreich. Ich vergrubt mich in meinem Schmerz. Er zog sich zurück. Irgendwann, merkte ich, die Anrufe werden spärlicher. Aber ich flog weiterhin zu ihm. Nur jetzt fasste er mich auch nicht mehr an. Ja , ich war nicht mehr 'representativ'. Der Kummer und das Alter haben meine Hüften runter werden lassen. Ich färbte meine Haare nciht mehr. Das Grau kam raus -Salt and Pepper sagten die einen - eine Totsünde die anderen.
2013-2014 wurde er zurückversetzt, in eine Kleinstadt in Brandenburg. Kulturschock, die Versprochen Beförderung in weiter Ferne gerückt. Er kam jedes Wochenende nach Hause, mal mit dem Flugzeug mal mit dem Zug, mal mit dem Auto. Ja, es waren Strapatzen und er nahm sie auf sich. Aber etwas hatte sich geändert. Er ging zwar weiterhin in sein Fitness-Studio stundenlang, kam dann nach Hause zum Essen und wir saßen gemeinsam vor dem Fernseher, diskutierten, lösten die Probleme der Welt, aber er rührte mich nicht mehr an. Keine Umarmung nichts, aber immer einen Kuss, wenn er zu Training ging. Immer einen Kuß wenn er kam und immer eine Umarmung und Kuß wenn er ging. Ab und zu fuhr oder flog er für eine Woche nach Frankreich zu einem Kumpel zum Fahrrad fahren, weil die Provence ideal dafür sei.
Der Ärger im Beruf nahm zu. Ich wartete, sagte nichts. Hatte er mir mal gesagt, vor vielen Jharen, ich soll doch nicht immer so in ihn eindringen wollen. Er sei doch ein Einzelgänger, immer gewesen. Ich soll warten, es wird wieder. Also wartete ich jetzt wieder. Ließ ihn in Ruhe, forderte nichts, sagte nichts, beschwerte mich nicht, so wie ich all die Jahre mich nicht beschwert hatte. WEinte mich in den Schlaf von Montag bis Donnerstag, lebte auf wenn er am Freitag kam und viel in die verzweiflung wenn er ging.
Jeden Montag-Morgen ging ich zum Therapeuten. Versuchte meine Baustellen zu bewältigen. Langsam glaubte ich, jetzt hätte ich es geschafft.
Dann kam der 26.09.2015, er kam ausnahmweise Samstags, ging schnurrstracks ins Wohnzimmer und sagte mir als allererstes 'Ich will die Trennung'. Wupps, Schlag in die Magengruppe, kampf gegen die Ohnmacht. Ja, du willst die Trennung, gut trennen wir uns, was soll ich dazu sagen. Kopfkino läuft - du hast ihn vernachlässigt, du hast dich nicht bemüht, er hat recht, du bist Schuld. Tränen laufen leise übers Gesicht. Herz blutet, es zerreist mich. Bloß keine Szene, bloß ihm nicht noch mehr Kummer bereiten. Zwei Kamerden sind tot umgefallen, jünger als er, das gibt ihm zu denken. Du musst doch zugeben in den letzen Jahren leben wir wie Bruder und Schwester. So will ich nicht nicht weitermachen. Ich will die Trennung. Tränen, je wenn du meinst, dann lassen wir uns trennen.
Lauf nicht weg, setzt dich, lass uns darüber reden. Aslo gut, rede mit mir, erklär es mir. Ich habe zwei Jahre in Frankreich mit einer Frau zusammen gelebt. Alles dreht sich, Boden weg, kein halt, zweiter Schlag in die Magengrube. Nur nicht in Ohnmacht fallen. Wie, wo, wann, ich war doch immer dort, wo war sie, du hast von der Verwandtschaft besuch bekommen, wo war sie? Zog aus ging ins Hotel oder besuchte ihre Mutte. die Kartons in der Garage waren ihre, nicht die eines Kumpels. Warum hast du nichts gesagt, warum hast du so lange gewartet? Wollte dich nicht verletzen, füjlte mich verpflichtet, Ich liebe dich, ich mag dich. Es ändert sich nichts ich bin weiterhin für dich da.
Die Achterbahn in meinem Kopf und das Karussel in meinem Magen drehen sich um die Wette. Kann keinen Gedanken fassen. Mein Mund bewegt sich und ich höre mich sagen, 'Wir hätten doch früher darüber reden können, Du willst di Scheidung, klar ich habe ncihts dagegen, lassen wir uns scheiden. Gehst du zu ihr?'
..und jetzt geht die Gehirnwäsche erst richtig los.... 'ach ich weiss nicht, ich glaube auch das habe ich verbockt, sie will mich wohl nicht mehr. Sie glaubt mir ncihts mehr, habe ihr schon so viel versprochen. Jetzt hat sie mir gesagt, dass sie einen anderen hat. Sie hat einen guten Job aufgegeben und ist zu mir gezogen. Jetzt muss sie als Kellnerin arbeiten. Warum sie nicht nach Deutschland in die andere Wohnung kam, weil sie Sicherheit wollte. ich mache die Steuererklärung fertig und dann fahre ich nach Frankreich habe drei Wochen Urlaub'.
Naja, du hast es ja mir jetzt gesagt, wenn du jetzt zu ihr gehst nimmt sie dich ja wieder. Verstädnis zeigen, die GRosszügige spielen, ja nicht zeigen wie verletzt man ist.
Telefonanruf am Sonntag morgen. Sie glaubt mir nicht, sie will mit dir sprechen. Sie ist 17 Jahre jünger, schlanker als ich aber sie sit dir ähnlich sagt er sie hat auch ein so großes Herz. Anruf kommt, ich nehme den Anruf an. Ja ich weiss Bescheid, du kannst ihm vertrauen er hält sein Wort. Sie: hast eine nette Stimme, vielleicht können wir uns mal persönlich kennenlernen. Ja, wenn alles vorbei ist. Ich habe mit ihr gesprochen, hier hast du das Telefon, flüstern, küsschen, küsschen. bei mir dreht sich der Magen, suche nach dem Loch zu verschwinden. Wünsche der Blitz möge mich erschlagen. Schaf, das sich freiwillig auf die Schlachtbank legt.
Er packt seine Sachen. Ich verliere nicht die Fassung. Lächle, lache, wie es innen drinnen aussieht geht niemanden was an. ER soll glücklich werden, du bist es ihm schuldig. Umarmung, seine Augen fühlen sich mit Tränen. Ich liebe dich, ich werde immer auch hinterher für dich da sein, nichts ändert sich für dich. Geh werde glücklich. Er geht, lächelnd. Alles ist wunderbar.
Er soll glücklich werden. Setzt dich an den Computer, schreib ihm eine Email. Ich wünsche euch alles gute. Werdet glücklich.
Langsam kommt die Ernüchterung. Was habe ich da gemacht, was habe ich gesagt. Wo war mein Gehirn. Geistige Umnachtung!
Dann der Zusammenbruch, die Verzweiflung, die Tränen. Er hat dich betrogen 4 Jahre lang und du hst nichts gemerkt. Er hat dein Vertrauen missbraucht.
Spät abends ein Telefonanruf. Bin gut angekommen. Habe ich meine Schlüssel vergessen? Sind sie da? Ja, kannst du später abholen, hast ja noch Sachen hier. Nee, sie ist nicht da und komme nicht ins Haus rein. Da reist die Fassade, Tränen, Fragen, Bitten, alles zu spät, zu spät. Beruhigt dich doch wieder. Ich habe mich entschieden.
Montag früh SMS -Ich hoffe dir geht es besser. Kuss x.
Ich antworte mit Verzweiflung, versuche mit einer Email ein Erklährung zu bekommen. Meine tatsächlichen Gefühle zu zeigen. Verzweiflung, Tränen, Selbstmordgedanken. Die Erkenntnis meine eigen Grube gegraben zu haben. Seitdem Funkstille.
Habe versucht, den Montag durch arbeit zu überstehen, geht nicht. Nichts geht mehr.
Sagt mir was kommt jetzt noch. Auf was soll ich hoffen oder warten? Ich habe nichts mehr, nichts nur die große Leere, die auf mich wartet.Was könnt ihr einer so dummen Frau sagen, dass ihr helfen kann? Was habe ich da angestellt? War ich wieder einmal mein größter Feind?
Bind dankbar für jede Hilfe. Jeden Rat.
29.09.2015 11:14 •
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