Betrogen, verarscht und jetzt mit 4 Kindern alleine

Guten Abend an Alle hier lesenden,

ich warne vor mein Text wird lang und uferlos. Mir ist, wie ich finde, ganz furchtbares widerfahren und ich weiß grade nicht wie ich aus meinem Loch raus kommen soll.

Mit meinem Mann zusammen bauten wir uns seit knapp 10 Jahren unser „Traumleben“ auf. Wir hatten die gemeinsamen Ziele: heiraten, viele Kinder, großes Haus am Weinhang oberhalb des Flusses, viele Reisen, Wohlstand, Gesundheit, Glückseeligkeit was wir uns durch unseren Plan erhofften.

Wir arbeiteten dafür hart und unser Leben baute sich auf. Es ergab sich und ging aus der Hand. Bis unser jüngstes Kind zur Welt kam. Das änderte einiges. Zum einen war ich während der Schwangerschaft als Frau nicht so verfügbar wie bei vorhergehenden weil ich körperlich starke Beschwerden hatte und mich nicht wohlfühlen. Zudem wurde die freie Paarzeit in der Schwangerschaft des vierten Kindes so kurz und auch danach - da lagen meine Prioritäten anders als auf S. obwohl wir damit nie ein Problem hatten im Vorfeld. Ich tat das auch nur als Phase ab was sich wieder ergeben würde.

Mein Mann war mir immer ein Fels in der Brandung, ein sehr präsenter Papa der mir viel abnahm und abnehmen wollte. Er war immer einer, der mir such Freiraum schenken wollte den ich initial nie gewünscht hatte. Für mich war er der perfekte Mann und Vater, was sich auch auf unser Intimleben immer entsprechend auswirkte.

Mit der Geburt des jüngsten Kindes änderte sich das plötzlich. Er zog sich mehr und mehr zurück und war unterwegs. Anfangs nahm er die älteren immer mal noch mit aber kurz darauf zog er immer später los, kam später heim und die Kinder blieben auf der Strecke - von mir ganz zu schweigen. Mein Leben zentrierte sich zwangsläufig auf unser zu Hause und die Kinder, weil ich das jüngste nicht abgeben konnte länger und durch seine Abwesenheit auch kaum noch Möglichkeiten hatte.

Viele streitereien und Ärgernisse änderten nichts an der Situation. Wir waren in der Situation gefangen. Besser gesagt ich war es…

Vor gut 8 Wochen zog er abends wieder los. Es war grundsätzlich nichts ungewöhnliches da er dies beruflich auch öfter tat. Da allerdings das Interesse an der Familie auch zunehmend abnahm und sich das Begehren nach mir, machte ich mir meine Gedanken und lag wortwörtlich auf der lauer.

Vor 8 Wochen bekam ich dann mit, dass er von einer Frau heim gebracht wurde die er leidenschaftlich küsste. Ich konfrontiere ihn direkt und war dabei auch sehr penetrant bis er mir nach einigen Tagen gestand, er hätte eine Affäre. Er stellte sich der Konfrontation nicht sondern verschwand direkt für einige Tage.

Als er zurück kam waren es vollendete Tatsachen: er liebt eine andere, es tut ihm leid er kann dazu nichts sagen das hat sich gschwind entwickelt, er kümmert sich um die Kinder und finanziell.

Seither ist er eigentlich nur noch weg, ich lebe in einem offenen Käfig weil er jederzeit kommen kann/könnte um die Kinder zu sehen. Allerdings tut er das auch nicht groß. Finanziell ist leider auch nichts geregelt, Strom wurde den Monat nicht abgebucht zum 1. jetzt habe ich gesehen wenigstens zum 14. aber Geld für Einkäufe habe ich leider keines weil der Dispo ausgereizt ist was ich auch jetzt erst gesehen habe. Meine Eltern haben mir jetzt was überwiesen zum einkaufen aber ob die Annuität für das Haus bedient wird sehe ich leider nicht.

Ich fühle mich schwammig weil ich nichts weiß. Ich weiß nicht was ich den Kindern zum Verbleib ihres Vaters sagen soll noch, ob wir bald ausziehen müssen oder was wird. Ich bin abhängig wie ein Kind weil wir ein gemeinsames Einkommen über die Firma hatten wo ich mich offen gestanden die letzten Jahre nicht drum geschert habe da ich in erster Linie für die Kinder da war.

Irgendwie versuche ich eine Stange für die Kinder hoch zu halten, bin aber ehrlich gesagt völlig im Eimer und kann nicht mehr und habe existentielle Ängste. Mit einem Anwalt war ich schon in Kontakt wir versuchen gerade die Offenlegung der Einkünfte um die Unterhalts Forderungen geltend zu machen.

Emotional bin ich leider auch am Ende. Und dennoch brauche ich die Kraft für unsere Kinder.

Vielleicht habt ihr mir einen Rat wie ich mit der Situation umgehen soll.
Lieben Dank an alle vorneweg!
AnnKi

Erst sm aufrichtiges Beileid zu deiner Situation.

Aktuell als erste Hilfe kann ich wohl auch nur gerade wegen der Kinder raten Familie und Freunde um Hilfe zu fragen. Gerade auch weil man selbst nicht nur funktionieren sondern even auch verarbeiten muss.

Das ist ein kleines hamsterrad. Ich gebe dir recht man sollte das tun plötzlich fühle ich mich schäbig mir eingestehen zu müssen dass mein Leben eine Farce war/ist

War es nicht und ist es nicht .

Manche menschen merken leider erst später das sie im Grunde zwar bei dem Punkt Familie genickt haben aber im Kopf noch bei S. waren.

Verantwortung übernehmen und stolz haben auf das was man der Welt hinterlässt ersetzt zwar nicht vollständig ein Privatleben aber sich lieben auch mit weniger S. geht durchaus.

Es gibt sogar Menschen die da sganz ohne S. praktizieren also muss das doch i wie vereinbar sein.

Und kommuniziert worden ist das seinerseits auch wohl nicht so richtig sauber was er will

Zitat von KlausHeinrich:

Hier kann aber auch keiner in seinen Kopf schauen und prüfen, ob das ausschliesslich der Grund war. Gibt noch zig andere Faktoren, wegen denen man ...

Weshalb ich das als meine Meinung betitelt habe die ich hypothetisch als vielleicht geäußert habe .
Und leider hab ich keine mutantenkräfte wie dr. X aus den X-men

Zitat von KlausHeinrich:

Glaub mir, die willst auch nicht haben

Aber egal wie hilft man der TE ?

4 Kinder + Haus + Arbeit innerhalb 10 Jahren. Ja, da bleibt einiges auf der Strecke.
Warum, weshalb , wieso er sich anders orientiert hat, ist je im Prinzip nicht wichtig - aber er hat es getan und kümmert sich nun noch nicht mal mehr um das Wichtigste.

Erreichst du ihn, oder ist er wirklich abgetaucht?
Gut das du schon beim Anwalt warst, gibt es für dich mentale Unterstützung?
Es gibt auch Familienberatung bei der Diakonie oder Caritas, die können zuhören und haben sicherlich den einen oder anderen guten Tipp.

@AnnKi erstmal tut es mir sehr Leid, dass du hier gelandet bist.
Das allerwichtigste hast du bereits getan.
Einen Anwalt aufgesucht.
Ganz oben auf der Liste der Dinge die es zu klären gilt, stehen die Finanzen und der Umgang.
Sichere sämtliche Unterlagen und Papiere.

Wie alt sind eure Kinder? Wie gehen die mit der Situation um?

Zitat von KlausHeinrich:

Ist er erreichbar, was das betrifft? Warum verspricht er Dir, sich um das Geld zu kümmern, wenn er es am Ende nicht tut? Wurde nicht geklärt, von welchem Geld die Kinder leben können?

Zitat von Einfachatmen:

Erreichst du ihn, oder ist er wirklich abgetaucht?
Gut das du schon beim Anwalt warst, gibt es für dich mentale Unterstützung?
Es gibt auch Familienberatung bei der Diakonie oder Caritas, die können zuhören und haben sicherlich den einen oder anderen guten Tipp.

Nein leider komplett nicht mehr bezüglich der Finanzen ich sagte ihn dass Strom zweifach nicht abgebucht wurde (Wärmepumpe und Hausverbrauch ca. 450Euro) da sagte er, er kümmert sich. Ich kam nicht durch mir wurde von der Zentrale empfohlen eine email an die Buchhaltung zu senden was ich natürlich tat ohne Ruckmeldung zum 14.4 war das Konto dafür gedeckt und es wurde abgebucht steht aber jetzt wieder im Maximum im Dispo.

Das Kindergeld geht Gesammelt auch auf das eine Konto. Ich hab jetzt außer das von meinen Eltern nichts.

Das sind gute Hilfestellungen die sind, nehme ich an, kostenfrei als kirchliche Träger?

@Payne
Das riet mir auch mein Papa den ich wirklich nur sehr ungern wieder um Hilfe bat. Habe hier tatsächlich nicht das Gefühl dass mein Mann mir voraus ist aber wissen tue ich es nicht, es gibt diverse finanzielle Eingänge auf Konten die ich nicht einsehen kann. Er lebt also, wie und ob das Geschäft läuft weiß ich nicht. Die Unterlagen sind im Büro. Ich war zu unbedarft..

Die Kinder sind 7, 5, 3 und 10 Monate.

Zitat von AnnKi:

Das sind gute Hilfestellungen die sind, nehme ich an, kostenfrei als kirchliche Träger?

Ja, genau - bei uns macht das die Diakonie, aber es gibt noch mehrere Träger die das kostenfrei anbieten. Eigentlich solltest du auch innerhalb einer Woche einen Termin bekommen.
Google einfach nach Familienberatung.

Die bieten auch für Eltern die sich trennen, gemeinsame Gespräche an. Ich fand das im geschützten Rahmen sehr gut.

Liebe @AnnKi ich möchte dir einfach nur sagen, dass es mir sehr Leid tut, dass du vor so einem riesigen Scherbenhaufen stehst. Deine Geschichte berührt mich sehr. Ich drücke dich mal.

Ich kann nicht verstehen, wie dein Mann so emhathielos und eiskalt sein kann, auch den Kindern gegenüber.

Gut, dass du deine Eltern hast, die dir helfen. Hast du Freunde? Gut, dass du schon beim Anwalt warst.

Zitat von AnnKi:

Und dennoch brauche ich die Kraft für unsere Kinder.

Du lässt dich nicht gehen und bist für die Kinder da. Das verlangt dir sicher im Moment einiges ab. Du bist eine starke Frau!