Guten Morgen Kopfkino,
danke für das Update. Leider hat ich bei euch, auch wenn du das anders bewertest, nichts zum besseren gewendet. Sie lässt ihn jetzt in die Wohnung und in euer Bett. Irgendwann wird eins der Kinder ihn mal sehen, weil es krank ist oder nachts ins Schafzimmer tappst oder ...
Auch Austausch darüber, wie es weitergehen könnte, wenn der andere nicht mehr da wäre, sind kein Fortschritt, sondern meiner Erfahrung nach normal in der Phase, in der ihr seid.
Ich kann verstehen, dass du den Weg gehen, musst, den du für dich für richtig hältst und du einfach nicht anders handeln kannst im Moment. Mir ging es bei meiner Ehekrise wegen der Affäre meines Mannes ähnlich und ich konnte die Tipps, die ich hier bekommen habe, lange nicht umsetzen. Rückblickend würde ich anders agieren, ob damit die Scheidung hätte vermieden werden können, weiß niemand. Mein großes Problem damals war, dass ich meinen Ex auch nach vielen Ehejahren wirklich immer noch geliebt habe, nicht noch einen geliebten Menschen verlieren wollte und einfach nicht loslassen konnte - auch aus Sorge um die psychische Gesundheit meines Ex. Mein großes Problem war meine Vergangenheit: Verlust von geliebten Menschen, Brüder, Vater, Schwager, Neffe durch Unfälle, Krankheit, Selbstmorde und die Handlungsstrukturen, die ich mir dadurch angeeignet hatte. Immer funktionieren, immer
Du magst hier nicht viel darüber schreiben, was deine Vergangenheit vor dieser Beziehung betrifft. Das ist ok, man muss hier nicht nicht alles ausbreiten, aber: Wenn du deine Beziehung jetzt wirklich retten magst, dann solltest du auch hier reflektieren, was dich so hat werden lassen. Dein Handeln ihr gegenüber ist mütterlich und nicht partnerschaftlich: Du massierst und bekochst sie und ihr Kinder, damit sie ihre Affäre leben kann. Du bist immer noch in dem Hamsterrad, das du dir, ihr und ihren Kindern gebaut hast für euer Leben. Dadurch wird auch der räumliche Abstand, den du mittlerweile hast, wieder nivelliert.
Vielleicht kommt noch ein bisschen mehr Dynamik in die Sache, weil der AM jetzt auch mehr Raum will in ihrem Leben: Kinder kennen lernen, eine offizielle Beziehung führen, der neue Familienkoch werden, was auch immer. Nachdem er jetzt schon in die Wohnung darf, mag der nicht jeden Morgen vor dem Frühstück verschwinden. Nur weil sie einmal jetzt ein anderes Abendprogramm hatte, ist bei ihr und ihrem AM noch nicht die große Krise ausgebrochen, aber auch das kenne ich. Man schöpft aus jeder Kleinigkeit Hoffnung.
Ich wünsch dir wirklich von Herzen, dass du das Richtige machst, aber meiner Erfahrung nach wird das so nix mehr.
04.02.2017 08:47 •
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