Ihr Lieben, ich möchte mich ganz herzlich bedanken, für eure Einschätzungen und besonders dafür, dass ihr mir durch eure Antworten etwas von dem Selbstwertgefühl wieder gegeben habt, welches ich verloren glaubte. Und dafür, dass nicht der Schock und die Selbstkasteiung durch Gedanken Oberhand hat, sondern dass ich beim Lesen festgestellt habe, dass ich auch wütend bin.
Das lässt sich gerade besser ertragen, als NUR betrogen worden zu sein.
Ich nehme mir nachher noch die Zeit, jedem einzelnen zu antworten, da auch einige Rückfragen aufkamen.
Die Eckpunkte in Kürze:
Laut seiner Aussage hat es keinen S. gegeben. Ob es wahr ist oder nicht, werde ich nie herausfinden. Ich habe ihm alles gesagt, was mich verletzt hat und dass ich das nicht wie ein dummes Schaf einfach hinnehme.
Er sagt nicht nur, dass er mich liebt und dass er bei mir bleiben will, er zeigt es auch vermehrt und will sich zukünftig wieder mehr bemühen um mich.
Nachdem das Meiste durchgesprochen war, fragte er natürlich, wie er sich denn verhalten soll (was mich ein bisschen geärgert hat, das sollte aus ihm selber kommen, aber gut - er ist nicht umsonst in die Reha gegangen). Meine Antwort war ehrlich: du SOLLST rein gar nichts und ich werde dir auch nicht sagen, was du wann sagen, machen oder lassen sollst. Wenn ich dir wichtig genug bin, werde ich das spüren, wie ich gespürt habe, dass was nicht stimmt. Ich möchte nie wieder belogen und hintergangen werden. Ich möchte, dass du jeglichen Kontakt abbrichst und nur dann bin ich bereit, einen Neuanfang zu machen.
Es war schwer und ohne, dass ich meine Situation mit euch geteilt habe, hätte ich das vermutlich nicht geschafft.
Zuerst wollte ich sie anrufen und ihr den Kontakt verbieten. Dann dachte ich bei mir: damit schütze ich meinen Mann ja schon wieder! Dann hat er gesagt, er wird es sofort per WhatsApp beenden.
Nein! Du rufst sie an und ich höre zu. Da musste er jetzt durch.
Also hat er sie angerufen, in meinem Beisein, und hat es beendet. Ich habe ebenfalls mit ihr gesprochen (was mir so gar nicht leicht fiel, war ich doch noch tief verletzt und habe geweint). Sie hat sich aber zumindest bei mir entschuldigt und versprochen, dass sie sich daran hält, keinen Kontakt mehr zu ihm aufzunehmen.
Die aufrichtige Reue, Entschuldigung oder ein es tut mir so leid von meinem Mann, die habe ich leider von ihm nicht persönlich bekommen. Nicht mit Worten. Vielleicht kann er das nicht.
Friede, Freude, Eierkuchen? Nein. In meinem Unterbewusstsein war noch nicht alles wieder in Ordnung (ist es jetzt auch nicht, aber ich denke das braucht wirklich mehr Zeit als ein paar Tage).
In meinem Beisein durfte mein Mann alle Bilder von ihr löschen und Ihren Account ebenfalls. Klar, in der Gruppe ist sie noch, aber das wird sich mit der Zeit ausplänkeln. Ich bin realistisch genug, dass ich mich da nicht wie ein eifersüchtiger Teenager aufführe.
Mir war nur sehr wichtig, dass er nicht durch Zufall immer wieder daran erinnert wird, wenn er mal ein Bild sieht. Je schneller die optische Erinnerung an sie aus seinem Umfeld verschwindet, umso größer sehe ich die Chance, dass er sie auch im realen Leben vergisst.
Ich deute es als erstes Zeichen seiner Liebe zu mir, dass er (ohne dass ich das verlangt oder davon gesprochen hätte) mir sagte, dass er schon jetzt weiß, dass er zu dem geplanten Treffen der Gruppe in einigen Monaten, nicht hinfahren wird.
Ob aus Angst, dass es wieder zu eng zu ihr wird, wenn er sie wiedersieht, oder aus Selbstschutz, weil es ihm passieren könnte, ist mir egal. Keine Gelegenheit, keine Diebe. So sehe ich das für mich. Wehret den Anfängen!
Das war ein kurzer Zwischenstand, wie es seit vorgestern bei uns weiterging. Ich glaube schon, dass er es bereut. Nicht, dass es passiert ist denke ich, denn es hat ihm ja auch gut getan. Sondern dass er nicht darüber nachgedacht hat, welche Konsequenzen sich daraus ergeben in Bezug auf mich und unsere Ehe.
Wenn er vorher gewusst hätte, welchen Stress das für ihn bedeutet, hätte er mir zumindest davon erzählt und mich nicht hintergangen. Ich denke, ich habe seinen Höhenflug gestoppt und wenn auch dadurch seine Genesung einen Rückschritt erlitten hat, nehme ich das in Kauf. (hätte ich nie gemacht bisher, sondern alles versucht, damit es ihm besser geht)
Jeder macht Fehler und in langjährigen Beziehungen kann man einfach nicht mehr diese Gefühle füreinander auslösen, wie in der ersten Verliebtheit. Ich bin realistisch und stark genug, das zu verstehen.
26.11.2022 14:06 •
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