Hallo ihr lieben,
ich bin zufällig auf diese Seite gestossen und Inas Geschichte und eure Antworten gelesen. Mir geht es nicht anders wie Ina . Nach 30 Jahren Beziehung und 20 Jahren Ehe kommt mein Mann am Wochenende nach Hause und erklärt mir, dass er die Trennung will, weil das nicht alles sein kann, weil wir wie Bruder und Schwester in den letzen 4 Jahren miteinander gelebt haben. Stoss in die Magengrube, Boden unter den Füssen weg - aber die Verständnisvolle vorspielen. Klar, wenn es dein Wunsch trennen wir uns. Dann kommt die Erklärung hat seit 4 Jahren eine Beziehung, zwei Jahre davon im Ausland zusammen gelebt. Jetzt hat sie ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt, sie hätte jemand anderen kennengelernt - und sofort macht er mit mir Schluss und rennt zu ihr. Habe ich was davon mitbekommen - nein beruflich bedingt haben wir eine Wochenende-Ehe geführt und waren stolz darauf, dass es bei uns klappt. Er sagt, dass er es nicht beabsichtigt hat, es ist halt SO passiert. Er erklärt mir, dass er mich noch mag und lieb hat und weiter für mich da sein will. Aber er hat sich ins Auto gesetzt und ist nach 9 Stunden Autofahrt jetzt bei ihr. Ich habe mein ganzes Leben auf ihn vertraut, alles hat sich um die WE gedreht wo er bei mir war. Habe versucht nicht in ihn einzudringen, wenn er verschlossen war. ER hat ja alles auf seinen schwierigen Beruf geschoben. Immer auf Zehenspitzen gehen, ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen, das war mein Leben. Die Quittung: Wir haben ja die letzten 4 Jahre als Bruder und Schwester gelebt. Lag es an mir? Ich wollte ja aber er rührte mich nicht an. Lieber ging er stundenlang ins Sportstudio (brauchte er ja schliesslich die Fitness für den beruf) danach gab er sich die Kanne vor dem Fernseher, damit er nicht das Bett mit mir teilen musste. Jetzt wir mir klar, dass er ihr nicht untreu werden wollte. Habe ich nichts gemerkt - wie denn, er war jedes Wochenende zu Hause (O-Ton auf Frage nach der Offenbahrung: Ich komme/kam gern nach Hause). Von mir wollte er nur die Absolution zu ihr gehen zu dürfen ( Meine Frau ist einverstanden, sie ist uns nicht böse). Ja - und ich war so verständnisvoll und habe genauso funktioniert wie er es haben wollte. Habe ihm sogar den roten Teppich ausgerollt. Ja , ich verstehe, bin einverstanden. Werde glücklich mit ihr. Hast es ja verdient, das bisschen Glück das sich jeder wünscht. Ich bleibe auf der Strecke , ersetzt duch ein jüngeres Model (sie ist wie du, sie hat auch ein großes Herz). Was aus mir wird - ich werde weiterhin für dich sorgen, es wird sich nichts ändern. Perfide, geplannt, gut durchgeführt, und mir die Schuldgefühle mit jedem Wort literweise eingetrichtert, bis ich geglaubt habe, ich wäre es ihm schuldig ihn mit meinem Segen gehen zu lassen, damit er seine Midlifecrisis ausleben und sein Glück finden und halten kann. Meine Gefühle fahren Karrusell. Wut, Hass auf mich selber, Verzweiflung, Trännen, Bitten und Betteln, sich erniedrigen, die ganze Palette. Stehe ich es durch - bleibt mir nichts anderes übrig. Wir haben keine Kinder. Mein Sohn (nicht unser gemeinsames Kind) starb vor 4 Jahren. Habe bis Anfang des Jahres gebraucht um damit irgendwie klar zu kommen. Hat er mir beigestanden - nein - nicht mal gefragt wie es mir geht. Nicht einmal mit mir ans Grab gegangen. Ich habe ihn im Ausland in seinem gemieteten Haus besucht, wo war sie? Nun in dieser Zeit im Hotel oder bei ihrer Mutter. Die Umzugskisten in der Garage - gehörten angeblich einem Kameraden! War ich der einzige Besuch -nein. Auch andere waren dort, aber keiner sah oder bemerkte was und falls ja, sagte keiner was. Also ein Trennung, weil wir uns ausseinander gelebt haben hätte ich akzeptiert, wenn auch es mich geschmerzt hätte. Das Wissen um den Betrug bringt mich um. O-Ton-Verteidigung: 'Ich habe dich nicht betrogen und belogen. Ich habe dir nur nicht die Wahrheit gesagt.' Spitzfindigkeiten der Semantik. Das Leben geht weiter - ja, und wie? Das bißchen Willen, Stärke was noch da war, ist weg - nichts mehr da woran man sich halten kann. Die Zeit heilt Wunden, auch du wirst wieder lachen, vielleicht sogar jemanden kennenlernen....... alles leere Floskeln.
Bleibt nur eines übrig - gegen den Drang zu kämpfen nicht mit dem Auto gegen die nächste Wand zu fahren, von der Brücke zu springen oder sich vor einem Zug zu werfen (sicher ist sicher). Aber vielleicht genügt es zu denken, dass man ihm nicht auch diesen Sieg schenken sollte. Vielleicht hilft es in den Wald zu gehen und lauthals los schreien bis man heiser ist.
28.09.2015 21:58 •
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