Beste Freundin kommt nicht von Ar*** weg Borderlinerin

Hallo,
meine beste Freundin ist diagnostizierte Borderlinerin. Ich habe schon selbst mit der Nähe und Distanz zu kämpfen. Aber ich komme zurecht damit.

Die Frage die ich habe: Warum kommt sie von einem Typen nicht weg, der sie verlassen hat und der ein richtiges Ar******* ist. Sie hatte nach der Trennung echt tolle Typen kennen gelernt. Das hielt aber maximal. ca. 2 Monate.

Sie kommt einfach nicht weg von dem Mann. Obwohl er sie angeschrien, beschimpft und sonst was hat. Wenn ich sie frage, ob sie ihn liebt sagt sie: Ich weiß es nicht oder so einen Menschen kann man nicht lieben. Aber sie sagt auch, dass sie das irgendwie braucht.
Ein Mann der zu nett ist nervt sie einfach.

Ich habe jetzt schon 1,2 mal irgendwo gelesen, dass Borderliner Kontra brauchen. Wie ist das zu erklären? Vermissen sie evtl. dieses Gefühl der Erniedrigung aus der Kindheit?

Dieser Ex an dem sie so klammert ist einer der ihre Stimmungsschwankungen und teilweise Unterstellungen nicht mitmacht. Er macht sie sofort zur Sau. Ausserdem kam es immer wieder vor, dass er sich einfach mal eine Woche nicht meldet. Oder dass er sie nicht abholt, obwohl es abgemacht war.

Also ich als Frau würde mir das nicht bieten lassen.

Warum ticken Borderlinerfrauen da anders? Sie meinte zu mir mal, dass sie es einfach braucht verletzt zu werden.

Mit einem Satz würde ich sagen.... Die Lust und Sucht nach dem Leiden.

Zitat von melinchen:

Sie meinte zu mir mal, dass sie es einfach braucht verletzt zu werden.

Naja, dann hast Du doch schon die Antwort.

Vermutlich gehört das zum Krankheitsbild irgendwie dazu (kenne mich da nicht aus).
Also normal fühlender Mensch kann man das wohl nicht wirklich nachvollziehen.

Ich kann verstehen, dass Du Deine Freundin davor beschützen willst, immer wieder verletzt zu werden. Aber ich befürchte, Du wirst da nichts machen können.

Ist sie denn in psychologischer Behandlung?

Nein,
sie ist nicht in Behandlung. Das grausame an der Sache ist, dass der Typ dieses Spiel wohl bewusst mit ihr treibt. Er weiß genau wie sie klammert und gibt ihr nach einer gewissen Zeit immer ein wenig Hoffnung, dass es ja doch klappen könnte. Aber im Endeffekt weiß er genau, dass es mit ihr niemals was wird. Manchmal frage ich mich ob er nicht auch eine Störung hat und die beiden Störungen quasi immer wieder gut zusammenspielen, aber am Ende die Borderlinestörung überwiegt und er endgültig (erst mal) kein Bock mehr hat.
Nur so ne Theorie.
Sie tut mir wirklich Leid. Die Frau ist bald 30 und absolut neben sich. Mal superfreundlich über Wochen und dann wieder eiskalt und will nichts mehr von mir sehen und hören. Was mal aus ihr werden soll, kann sie nicht beantworten. Jobs sind unbeständig. Mal arbeitet sie irgendwas, dann hat sie aus welchen Gründen auch immer keine Lust mehr drauf.
Ich weiß nicht was ich tun kann. Will mir nicht anmaßen ihr eine Therapie zu empfehlen. Aber sie wirft ihr Leben weg.

Es soll keine Diagnose sein, aber für mich klingt das auch irgendwie nach bipolar.

So oder so, sie sollte dringend mal mit Ärzten darüber reden...

Das Problem ist... solange sie es nicht will, wird sie keine Therapie machen... und wenn sie eine machen würde (dir zuliebe) wird es nicht viel bringen...
Man muss erstmal so richtig auf die Schnauze fallen, bevor man merkt, dass man Hilfe braucht...! Als damals noch der letzte Freund aus meinem Freundeskreis mir den Rücken kehrte und sagte, dass er nicht weiter weiß und das so nicht weitergeht und er das nicht mit ansehen kann... war ich ganz allein... Erst hab ich alle verflucht, aber dann verstanden...

Natürlich machst du dir Sorgen... Aber solange sie es nicht einsieht, hast du fürchte ich nicht viele Möglichkeiten... Pass nur auf dich auf, dass es dich nicht zu sehr mit runter reisst!

LG

Hallo sickofitall. Wie kommst du zu der Vermutung, dass es bipolar ist? Da ist das Klammern ja eher unüblich glaube ich..

Im Übrigen weiß ich gar nicht, ob das, was Deine Freundin da mit sich machen lässt, unbedingt mit einem bestimmten Krankheitsbild in Zusammenhang stehen muss.
Es gibt schließlich auch genug Frauen, die keine diagnostizierte Persönlichkeitsstörung haben und trotzdem auf Ar***löcher stehen oder sich von ihren Männern wie Fußabtreter behandeln lassen...

Ich denke, mehr als für sie da zu sein, wenn sie Dich braucht, kannst Du als Freundin nicht machen.
Ihr Leben muss sie alleine auf die Reihe bekommen - oder sich helfen lassen. Aber auch das muss sie selbst wollen.

Mal superfreundlich über Wochen, dann wieder eiskalt..., starke Stimmungsschwanken... Hört sich halt nach emotional instabil an... Vielleicht ist das Klammern ja auch nur in einer der (extremen)Phasen zwischen manisch/depressiv?

Beide Krankheiten können sich öfter kreuzen, beide Krankheiten können so viele unterschiedliche Facetten haben. Beide Krankheiten werden selbst von Ärzten oft fehldiagnostiziert, sind recht neu und auch bei den Ärzten gibt es noch sehr vielfältige unterschiedliche Behandlungsmethoden.

Zum beurteilen wird ein Fachmann längere Gespräche brauchen...