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Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

Vienne
Lieber Carlos,

bei meinem Mann und mir gab es eine ähnliche Konstellation. Wir lernten uns am Anfang des Studiums kennen, wurden best buddies und erst nach 2 Jahren ein Paar.

Mein Mann, brillant, hochbegabt, beeindruckend, charismatisch....er wurde angehimnelt von Professoren, Dozenten, Studenten, einer der gescheitesten Köpfe, den ich je traf.

Ich hingehen war nur sehr gut, reichte nie an ihn heran beim Studium. Allerdings vom Äußeren her gesehen war es genau umgekehrt, er war nicht sonderlich attraktiv. In mich verliebte er sich, weil ich ihn nicht vergötterte und er auf keinem Sockel stand.

Auch bei uns entwickelte es sich so, dass eben nicht beide die Karriere machen konnten, ohne dass einer zurückstecken musste. Meinen Mann zog es ins Ausland, 1 Jahr hier, dann dort. Das war für mich karrieremäßig natürlich nicht sehr effektiv, während ich ihm natürlich den Rücken frei hielt und anstandslos in der Weltgeschichte mit herum zog.

Dann kann natürlich der Kinderwunsch....auch ich wollte unbedingt wie du, dass unsere Kinder nicht von Nannies und Au pairs aufgezogen wurden. Ich wollte für unsere Kinder da sein ...und musste relativ bald sehr zurückstecken, da mein jüngerer Sohn unglaublich viele Probleme hatte...so hing ich alles an den Nagel. Für meinen Sohn hat es sich gelohnt.

Warum erzähle ich das?

Leider bleibt nur die Entscheidung, karrieremäßig ab einem gewissen Bildungsgrad zurückzustecken oder eben sich für die Kinder zu entscheiden.

Denn deine Frau ist eben so hochqualifiziert, so dass sie mit Teilzeit und Kindern niemals den Zenit erreichen wird können, den sie angestrebt hatte.

Und du hast sehr gut erkannt, dass du deiner Frau nicht nur mit
so banalen Dingen wie gute Mutter, toller Job etc. kommen kannst. Das ist in ihren Augen selbstverständlich...und keine Leistung.

Deine Frau ist im Moment tatsächlich in einer Sinnkrise....dieses Problem lässt sich wahrscheinlich nur so lösen, indem du sie ihre Karriere machen lässt. Auf deine Kosten allerdings.. falls du ab nun den Hausmann und Teilzeit übernimmst.
Und dann aber bekämst du ein Problem....die zweite Geige zu spielen.

22.03.2023 13:24 • x 5 #556


unbel-Leberwurst
Zitat von Debby3:
@carlos7 , mein Eindruck ist es, dass deine Frau, intellektuell und auch auf anderen Ebenen sich überlegen fühlt… und aus dieser Position/ Sichtweise heraus , empfindet sie eventuell keine Bewunderung mehr für dich , auf jeden Fall nicht in dem Maße , dass ihre Libido dafür anspringen würde . Wie will man ...


Warum gleich überlegen?
Das Problem ist, dass sie de facto in der unterlegenen Position ist und sich schlicht unterfordert/ dadurch minderwertig fühlt.

22.03.2023 13:26 • x 5 #557


A


Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

x 3


Minusdioptrie
Zitat von Alduin:
auf die Erfolge der Frau hinweisen,


Glaubst du ernsthaft, dass diese Frau von ihrem Ehemann Hinweise auf ihre Erfolge braucht?
Gute Leute, wissen was sie können, werden entsprechend honoriert und können verhandeln.
Sie sind nicht auf gut gemacht , auch nicht von Ehemännern angewiesen.
Dass sie gut sind, wird ihnen im Aussen bestätigt, im Gegenteil, zu Hause, schätzen es solche Frauen eher, wenn sie sich zurücklehnen können und der Herr das Kommando übernimmt.
Iirgendwo, nämlich zu Hause, möchte Frau, Frau sein können, das Kostüm oder die Uniform ablegen und Ruhe und Umsorgung genießen;-).
Es interessiert sie weniger wenn der Gatte sie lobt,.. es sind 4 geschützte Wände, in denen sie einfach sie selbst sein kann;-).

22.03.2023 13:43 • x 1 #558


CanisaWuff
Irgendwie fühlen sich viele begabte Männer oft unt.ervö.gelt.
Kann es sein, dass sich die Männer dann über den S. definieren, weil der Ihnen der berufliche Erfolg zu banal ist, weil selbstverständlich?
S. dagegen müssen sie sich erarbeiten, erkämpfen und bekommen dann trotzdem nicht das was sie wollen.
Im Gegensatz zum Beruf.

22.03.2023 13:43 • x 2 #559


A
Zitat von Minusdioptrie:
Glaubst du ernsthaft, dass diese Frau von ihrem Ehemann Hinweise auf ihre Erfolge braucht?

Unter der Prämisse, dass die Frau ihrem Mann die Wahrheit gesagt hat: Ja.

Das du die Frau als Powerfrau siehst, die ihrem Mann gerade einen Haufen Lügen erzählt und ihn nur noch als Fußmatte benutzt haben alle verstanden, wahr muss es aber noch lange nicht sein.
Die Frau hat deutlich Defizite in ihrem Selbstbild kommuniziert, ein bisschen Bestätigung durch den Partner kann da nicht schaden.
Zudem scheint die Frau sich mit ihrer Mitdoktorantin zu vergleichen, die zumindest akademisch gerade einen besseren Stand hat. Das deutet eben nicht auf großes Selbstvertrauen hin.

Zitat von Minusdioptrie:
Gute Leute, wissen was sie können, werden entsprechend honoriert und können verhandeln.

Die Aussagen aus dem Gespräch des TE deuten aber NICHT auf eine Frau mit großen Selbstvertrauen hin, sondern auf jemanden, der sich trotz exzellenter akademischer Bildung unter Wert verkauft....

Zitat von Minusdioptrie:
Sie sind nicht auf gut gemacht , auch nicht von Ehemännern angewiesen.

Habe ich geschrieben, dass er so plump kommunizieren soll?

Zitat von Minusdioptrie:
Dass sie gut sind, wird ihnen im Aussen bestätigt, im Gegenteil, zu Hause, schätzen es solche Frauen eher, wenn sie sich zurücklehnen können und der Herr das Kommando übernimmt.

Nur weil das bei dir so ist muss das nicht bei allen so sein ....

Zitat von Minusdioptrie:
Iirgendwo, nämlich zu Hause, möchte Frau, Frau sein können, das Kostüm oder die Uniform ablegen und Ruhe und Umsorgung genießen;-).
Es interessiert sie weniger wenn der Gatte sie lobt,.. es sind 4 geschützte Wände, in denen sie einfach sie selbst sein kann;-).

Äh ja und das hat jetzt was damit zu tun, dass der TE im Gespräch mit seiner Frau ihr eine neue Perspektive eröffnen kann?

22.03.2023 13:59 • x 2 #560


D
Zitat von unbel Leberwurst:
Das Problem ist, dass sie de facto in der unterlegenen Position ist und sich schlicht unterfordert/ dadurch minderwertig fühlt.

Ja, an der Oberfläche erscheint es so … aber ihre eigene Gedankenwelt , sagt ihr eventuell : Hätte ich einen anders Kurs gewählt , wäre ich Dir weit überlegen .
Es reicht einfach manchmal nur dieses Gedankenwelt zu haben, was ein so ein Überlegenheitsgefühl gibt .


Ich hoffe, ich bringe das verständlich rüber, was ich damit sagen will.

22.03.2023 14:00 • x 3 #561


Fliesentisch
Zitat von Minusdioptrie:
Glaubst du ernsthaft, dass diese Frau von ihrem Ehemann Hinweise auf ihre Erfolge braucht? Gute Leute, wissen was sie können, werden entsprechend ...


Bist du mit dem TE verheiratet? Oder projizierst du gerade nur eigene Vorlieben und Verarbeitung auf die EF und machst den TE dadurch zum Surrogat desjenigen, der deine Wut eigentlich verdient hätte?

22.03.2023 14:07 • x 2 #562


unbel-Leberwurst
Zitat von Debby3:
Ja, an der Oberfläche erscheint es so … aber ihre eigene Gedankenwelt , sagt ihr eventuell : Hätte ich einen anders Kurs gewählt , wäre ich Dir weit überlegen .


Ja, sie trauert ihren verpassten Chanen nach, da bin ich bei Dir und hat dadurch wohl Neid auf den TE entwickelt, Blue Woman nennt es Konkurrenz.
Läuft aber alles darauf hinaus, dass die Frau sehr unzufrieden mit der Situation ist, aber auch keine Lösung sieht, wie man 2 Karrieren und angemessene Kindesbetreuung unter einen Hut bekommt.
Dazu müsste sie die Quadratur des Kreises erfinden, was sie nebenbei noch sehr berühmt werden liesse;-)

22.03.2023 14:28 • x 3 #563


C
Zitat von Debby3:
mein Eindruck ist es, dass deine Frau, intellektuell und auch auf anderen Ebenen sich überlegen fühlt…

Nix für ungut, aber hat du von dem thread mehr als den letzten post gelesen? Ihre schon immer geringe Libido liegt sicher nicht an einem gefühlten Überlegenheitsgefühl ihrerseits.

22.03.2023 14:33 • x 2 #564


CanisaWuff
Zitat von carlos7:
Ihre schon immer geringe Libido

und nun erklär mir mal, warum sich die Libido plötzlich steigern sollte, nur weil ein anderer Typ auf ihr liegt?

Es gibt Menschen die haben nicht das Verlangen wie Du.

22.03.2023 14:35 • x 2 #565


Minusdioptrie
@carlos7 seltsam, wenn du ein guter Liebhaber wärest, würde das ihre Libido wesentlich erhöhen.
Wenn ein Mann eine Frau, sagen wir mal, im Akt, ins Nirvana bringen kann, ist das etwas, was man durchaus öfter als alle 2 Wochen, nicht nur wünscht, sondern erhofft;-).
Warum möchte sie die Liebhaber nicht missen?
Tja, jeder hat seine Grenzen, auch ein Messias;-).

22.03.2023 14:46 • x 1 #566


D
Zitat von carlos7:
Ihre schon immer geringe Libido liegt sicher nicht an einem gefühlten Überlegenheitsgefühl ihrerseits.

Hmm , meine Meinung !? Ihre immer schon geringe Libido ihrerseits … unterliegt vielleicht ihr immer schon Überlegenheitsgefühl, gegenüber die Männer die sie bis jetzt kennengelernt hat . Währe doch möglich ….

22.03.2023 14:46 • x 2 #567


E
Zitat von Minusdioptrie:
Wenn ein Mann eine Frau, sagen wir mal, im Akt, ins Nirvana bringen kann, ist das etwas, was man durchaus öfter als alle 2 Wochen, nicht nur wünscht, sondern erhofft;-). Warum möchte sie die Liebhaber nicht missen?

Ihn jetzt immer wieder hier abzuwerten, ist wenig nützlich.

22.03.2023 14:53 • x 1 #568


S
@Debby3
Zitat von Debby3:
Hmm , meine Meinung !? Ihre immer schon geringe Libido ihrerseits


bei diesen Thesen frage ich mich ja immer, warum Männer nie auf die naheliegendste Vermutung kommen?
Dass die Frau einen geringe Libido hat, weil es ihr keinen Spaß macht.

Ich meine hier spricht sie es doch sogar aus, siehe Gummipuppe und hat bei anderen Männern ja offenbar kein Problem.

22.03.2023 14:54 • x 11 #569


E-Claire
Zitat von carlos7:
Inzwischen bin ich leitender Angestellter und sie ein Nichts. Ich bin der Super-Papa, sie die Durchschnitts-Mama. Ich der reiche Erbe, sie die verkorkste Tochter verkorkster Eltern. Ich der 6-Protz (bin ich weit weg von, nur um Kommentaren hier vorzubeugen), sie das verklemmte Mauerblümchen. Ich der energiegeladene Strahlemann, sie das arrogante Nichts. Das (subjektiv von ihr empfundene) Machtgefälle macht ihr enorm zu schaffen.

Zitat von carlos7:
Sie muss funktionieren: Egal ob bei den Kindern oder mir.


Zitat von carlos7:
Wir waren uns beiden klar, dass wir unbedingt Kinder wollten und meine Frau hast noch am Tag ihrer Verteidigung die Pille abgesetzt. Es hat dann eine Weile gedauert, bis es mit dem Ersten geklappt hat, aber es hat geklappt. Ich hätte gerne 3 Kinder, meine Frau nach nach dem zweiten den SChlussstrich gezogen.

Warum Du Kinder wolltest, erschließt sich mir, aber warum wollte Deine Frau welche?

Klingt alles irgendwie nach einer Variante von #regrettingmotherhood, wobei nicht die Kinder selbst bedauert werden, aber das, was Mutterschaft mit einem macht und vor allem abverlangt, lässt sich kaum ins Selbstbild integrieren.

Wenn dem so wäre, dann geht es bei den Fremddates auch nicht um das Nach-holen verpasster Jugend sondern eher das Zurück-holen bestimmter Anteile ihrer Identität. In dem Fall dann sind das extrem schlechte Nachrichten für Dich, weil es wieder nicht um S. per se geht, woran dir massiv viel gelegen ist, sondern S. nur als Vehikel dient, um diese Anteile für sie spürbar zu machen.

Das Problem solcher (recht extremen) Kindheiten wie der Deiner Frau ist, daß sie im Regelfall zu einer von zwei möglichen Störungen bei der Identitätsbildung führen. Entweder führt es in die Rebellion oder in die Überangepasstheit.
Letztere hat sie mit brillanter Leistung kompensiert, sprich ihre Identität, ihr Selbstbild ist an der Stelle auf eine sehr ungesunde Weise mit (Performance)Erfolg verknüpft.

Daher eben auch die etwas verstörende Frage, was sie denn in den letzten 12 Monaten brillantes geleistet hätte. Mutterschaft, die ja durchaus von einigen Frauen als sehr sinnstiftend empfunden wird, wird da nicht reichen, weil das vor allem auf Frauen mit sehr gefestigter Identität mit tiefen Kontakt zu den eigenen Instinkten zutrifft.
Für überangepasste Frauen, die eben da möglicherweise mit Leistung kompensieren, kann sich Mutterschaft schnell auch mal zur Falle entwickeln, jedenfalls aber lässt sich damit nun mal kein Nobelpreis gewinnen.

Die Erkenntnis, daß man trotz aller Talente am Ende nur so ein bissl über Durchschnitt bleibt, ist eine schmerzhafte aber notwendige. Die Arroganz und Naivität der Jugend weicht einer gewissen Demut und ein gefestigtes Selbst trägt da auch nicht mehr als ein paar leichte Blessuren davon, denn ein Nobelpreis ist letztlich nur Insigne eines mit Sinn und Purpose gelebten Lebens und nicht das Leben selbst.

Schwierig wird es eben dann, wenn der Preis zum Selbstzweck wird. Wenn die eigene Identität so wenig selbst entdeckt und verstanden wird, das die Frage, was einem denn Sinn gibt gleichgesetzt wird, mit einem gesehen werden. Genauso wie Talent und Sinn weder das gleiche sind noch in bestimmten Fällen eine Schnittmenge bilden müssen.

Der Komponist, welcher seinen Sinn im komponieren findet, wird auch dann komponieren, selbst wenn ihm gesagt wird, daß keins seiner Stücke je veröffentlicht wird. Die Doktorandin, ungleich weniger talentiert als Deine Frau, hat sich dennoch ihrer Forschung hingegeben, sicher nicht ausschließlich aber weil eben doch auch große Teile ihrer Tätigkeit für diese sinnstiftend sind.

Im Zweifel bist Du auch nicht der glänzende Vater, weil du das bessere Elternteil bist, sondern weil Dir Vaterschaft Sinn vermittelt, den sie so oder anteilig nicht verspürt. Und mach dir nichts vor, aber zu glauben, sie würde nicht konkurrieren, hat etwas mit deinem fehlenden Problembewusstsein zu tun, als mit dem, wie sie tatsächlich denkt.

Ein Mangel an und in Identität führt recht schnell zur Frage, wer man denn eigentlich sei, wenn keiner mehr hinschaut.

Daher das ganz klare Nein zum Schließen der Beziehung.

22.03.2023 14:55 • x 4 #570


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