Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

Zitat von Felica2024:

Wenn wir uns erst am nächsten Tag wiedersehen, ja.

Und trotzdem hattest du zwei Affären. Was sagen uns solche Rituale also über die Qualität einer Beziehung? Absolut nichts!

@carlos7
Richtig. Natürlich sagt ein Kuss nichts über eine Beziehung aus.
Aber schaden tut er auch nicht, und ich finde solche Rituale schön und wichtig. Keine Ahnung, warum Dich das so stört. Denn Du magst es ja auch gern, wenn sich Deine Frau Dir ggü emotional verhält




Ein Bussi bekommt meine Freundin.


Den Hinweis auf meine Affären als Argumentationsbasis finde ich inzwischen langweilig und abgelutscht,

Zitat von carlos7:

Ob und was das Treffen verändert hat, wird sich zeigen... da wage ich noch keinerlei Prognose.

Heißt ja anscheinend, dass sich bei euch alles erstmal wie gewohnt zeigt.

Hat sich zwischen Miss K und dir was verändert? Ich meine gar nicht in emotionaler Hinsicht sondern auf euren Kink bezogen.

Zitat von carlos7:

?

Deine Worte haben mich unerwartet eiskalt erwischt und ein unschönes Déjà-vu in mir wachgerufen.
Ich sehe es halt so:: Für den einen ist es nur eine Mücke, aber für den anderen (Partner) könnte es aber durchaus ein Elefant sein.

Warum ist Carlos Beziehung lieblos..? Wo hat er das gesagt..?
Nur weil die Verabschiedung kein extrem wichtiges Ritual bei ihnen ist..?
Ist es bei uns auch nicht - und wir kuscheln jeden Tag und verbringen gerne Zeit miteinander... alles andere als lieblos.
Darf jeder seine Priorität dort haben wo er sie haben möchte - ohne deswegen als lieblos bezeichnet zu werden..? Ich persönlich finde das mit den übertrieben innigen Abschieden vor anderen Leuten total albern. Das ist doch reine Geschmackssache.

Zitat von ElGatoRojo:

Hast du mal wieder etwas in das Gelesene interpretiert, ohne dass es da steht?

Nicht doch. Ich orientiere mich grundsätzlich an dem, was geschrieben wird. Und speziell hier in diesem Thread werden enorm viele Bosheiten ein bisschen kaschiert und halbwegs durch die Blume gesagt (die Aussagen sind aber glasklar) - und so manch getroffener Hund jault dann mal auf, wenn er getreten wird (= man höflich darauf hinweist). Ist leider auch nichts Neues hier.

Zitat von thegirlnextdoor:

übertrieben innigen Abschieden

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich orientiere mich grundsätzlich an dem, was geschrieben wird.

Dann scheint das bei mir nicht zu gelten.

Du bist eigentlich Diejenige, die Sachliches gerne mit Attributen spickt, um Deine These zu untermauern.

Dabei glaube ich, dass ich inhaltlich Carlos viel näher stehe.

Zum Kuss denke ich nämlich, dass sein kurzfristiges Aufzucken über das Handnehmen seiner Frau vielleicht nicht aufgetreten wäre, wenn sie sich ihm gegenüber etwas inniger (nein, nicht übertrieben) verabschiedet hätte.
Von mir aus auch mit netten Worten ins Ohr Schlaf schön, freu mich auf morgen.....

So gabs kurzes Bussi und gleich darauf Nähe zum Schreini.

Guten morgen zusammen

Zitat von Felica2024:

Den Hinweis auf meine Affären als Argumentationsbasis finde ich inzwischen langweilig und abgelutscht,

Ich würde mich gerne für meine gestrige Äußerung bei dir entschuldigen, @Felica2024. Die war absolut fehl am Platz. Hätte ich den Hintergrundverstanden, anstatt mich gleich angegriffen zu fühlen, hätte ich anders reagiert.

Zitat von Felica2024:

Zum Kuss denke ich nämlich, dass sein kurzfristiges Aufzucken über das Handnehmen seiner Frau vielleicht nicht aufgetreten wäre, wenn sie sich ihm gegenüber etwas inniger (nein, nicht übertrieben) verabschiedet hätte.
Von mir aus auch mit netten Worten ins Ohr Schlaf schön, freu mich auf morgen..... So gabs kurzes Bussi und gleich darauf Nähe zum Schreini.

Bevor ich darauf eingehe: Ich teile @thegirlnextdoor s Ansicht zu fast 100%. Seit ich den Abend geschildert habe, passiert das, was mich schon im Velaufe dieses Threads schon häufiger frustriert hat: Ich habe das Gefühl, dass mir offen und unterschwellig die Authentizität meiner Gefühle abgesprochen werden und es wird mit den Lupe nach forensischen Details gesucht, die darauf hindeuten könnten, dass alles ja ganz anders ist... weil ja nicht sein darf, was nicht sein kann.

Ich bin glücklich bis euphorisch, wie toll und freundschaftlich der Abend gelaufen ist. Immer noch. So ein wenig Mitfreude , oder hätte ich mir gewünscht und erhofft, statt dessen habe ich das Gefühl, dass einige mir so reagien: (Mann bist du blöd nicht zu sehen, was da abging). Der Verabschiedungskuss, das erblickte Händchenhalten, das zusammen weggehen, der Ausklang mit Miss K, das anfänglich stockende Gespräch, meine demonstrative Zurückhaltung, sogar die Ausführung meines Jobs... alles mies.

Zum einen habe ich das Gefühl, dass mir meine eigenen Empfindungen abgesprochen werden und ich wahlweise nicht für voll genommen werde oder als gefühlsarmer Klotz gesehen werde. Zum anderen habe ich das Gefühl, dass einige mir gerne ein schlechtes Gefühl einreden möchten oder mich alternativ eben als Weirdo darstellen, der mit sich selbst im komplett unreinen ist, das aber sich selbst nicht zugeben will.

Das hat mich gestern wirklich frustriert... und daher nehmen ich @thegirlnextdoor auch ausdrücklich in Schutz. Sie hat sich einfach wertfrei für mich gefreut, dass sich das Risiko des Treffens ausgezahlt hat und wir alle 4 so gut miteinander als Freunde ausgekommen sind. Es war natürlich ein Risiko... es hätte auch schiefgehen können... umso mehr habe ich mich gefreut, wie reibungslos alles geklappt hat und wie gut alle 4 am Ende drauf waren. Wir hatten 10 L Suppe zusammen angerührt und das aller einzigste Haar Händchenhalten war nach ein paar Augenblicken vergessen.

Zitat von Waris07:

Deine Worte haben mich unerwartet eiskalt erwischt und ein unschönes Déjà-vu in mir wachgerufen. Ich sehe es halt so:: Für den einen ist es nur eine Mücke, aber für den anderen (Partner) könnte es aber durchaus ein Elefant sein.

Das verstehe ich im Prinzip aber nicht im konkreten Fall: Warum sollte es für meine Frau ein Elefant sein, dass ich sie beim Händchenhalten gesehen habe?

Zitat von Zaungast:

Sobald Carlos versteht, dass seine Regulierungswut (etwas übertrieben) seinen Schmerz, sein permanentes Kopfroutieren und sein gehetzt sein auslöst, kann er dort ansetzen. Bis es soweit kommt muss halt mehr Schmerz her.
Mehr Gehetze und innerliche Unruhe. Auf Dauer hält das niemand aus. Spätestens dann kommt die Wandlung.

Ich glaube ich bin da einfach anders gestrickt. Für mich sind Regeln etwas Sicherheit gebendes, sogar beruhigendes (das spiegelt sich sogar in meinem Kink wieder und meinem starken Fokus auf Rituale und Regeln im D/s-Kontext). Ich liebe die Verlässlichkeit eines klares Regelwerk und empfinde ungeregelte Anarchie als verstörend. Was viele nicht verstehen: Ein klare Regelwerk behindert keine bisschen die Flexibilität und Spontaneität. Denn klar heißt nicht starr. Ein Regelwerk ist wie ein Lebewesen, es wächst und schrumpft, es verändert sich ständig. Aber man sieht es immer klar umrissen. Ohne Regelwerk hat man eine amorphe Masse an impliziten Erwartungen und Grenzen, was nicht mein Ding ist.

Gehetze und Unruhe, wie du es nennst, kommt für mich mit Regellosigkeit und Kontrollverlust daher.

Nachdem ich im letzten Kommentar ja einen Kritik-Rundumschlag gemacht habe, will ich jetzt das Gegenteil machen und sagen, warum dieses anonyme Forum eine grandiose Sache ist. Ich habe nämlich erst durch die Diskussion nach dem Treffen zwei ganz entscheidende Erkenntnisse gewonnen:

1. Miss K ist mir viel wichtiger als ich mir bisher eingestanden habe. Ich glaube, so eine Art Riesen-Zuneigung zwischen uns ist vorhanden (ich will das Wort Liebe bewusst vermeiden). Ich empfinde auf vielen Ebenen so viel für sie... sie ist ein Mittelding zwischen Kink-Partnerin, Geliebte, Mentee, Tochter, Familienmitglied, Kumpel, Ratgeber, Trostspender, Aufheiterer, Cringe-Erzeuger,... Ohne Miss K würde mir etwas im Leben fehlen und das ist nicht nur auf ihre Rolle als meine Sub bezogen. Inzwischen mag ich sogar ihre Hosenanzüge (aber nur ein bisschen)

2. Meine Frau ist der eigentliche Bremser in Richtung einer vollständigen Integration des Schreiners. Sie teilt meinen we are all family Gedanken nicht und bevorzugt diese Trennung ihrer Welten. Yin/Yang, schwarz/weiß, warm/kalt, hell/dunkel.... sie hat mit dem Schreiner ein Gegenstück zu Carlos und mit Carlos ein Gegenstück zum Schreiner. Ich fühle mich immer mehr wie im Film Männer... meine Frau will nicht, dass wir uns angleichen, wie will bewusst diese Welten-Trennung. so explizit habe ich da mit ihr eigentlich noch nie drüber gesprochen, aber das werde ich über die Feiertage nachholen. Da bin ich sehr, sehr gespannt drauf.

Zitat von carlos7:

Das verstehe ich im Prinzip aber nicht im konkreten Fall: Warum sollte es für meine Frau ein Elefant sein, dass ich sie beim Händchenhalten gesehen habe?

Mir ging es um das hier:

Zitat von Waris07:

Mir ging es auch um die zweite Sache - auf die du leider nicht eingegangen bist.
Nämlich hinsichtlich der Tatsache, dass es dich doch etwas gefühlsmäßig aus der Bahn geworfen hat und Miss K dich daraufhin liebevoll aufgefangen hat.
Immerhin war es ja nicht so, dass du und Miss K durch die ausgelassenen Stimmung nach dem Essen spontan beschlossen habt eurem sonst üblichen Spieltrieb nach zu gehen, sondern ihr hattet Vanilla S., den du normalerweise ( nur) mit deiner Frau praktizierst - oder hab ich da was missverstanden?

Wie ging/ geht deine Frau damit um, dass nicht sie sondern eine andere Frau dich emotional aufgefangen und dich stabilisiert hat? Welche Gedanken und Gefühle empfindet sie in der Hinsicht - hat sie sich diesbezüglich überhaupt geäußert?