34764

Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

C
Zitat von thegirlnextdoor:
Wie kommst du auf die Idee?

Gegenfrage: Wie kommt jemand auf die Idee, dass es in unserer offenen bzw Poly-Beziehung Forced Compliance gäbe?

Ich wollte lediglich aufzeigen, dass es unabhängig von der Beziehungsform stets dissonanten Normierungsdruck des Partners gibt.

Ich finde die Frage tatsächlich unsinnig und wollte dies durch meine provokative These untermauern. Deine Reaktion gibt mir eigentlich Recht.

09.04.2024 20:00 • x 1 #13771


Ema
Zitat von ElGatoRojo:
S. ist o.k., Musikfavoriten des anderen stören nicht, sie kann sich stilvoll kleiden und er hat handwerkliche Skills, sie kann kochen, der Hund ist freundlich und er kennt den Frankenwinzer und kann 100 Gartenblumen unterscheiden. Langt doch.

Gato, so formuliert klingt das in der Tat echt nicht so übel

09.04.2024 20:07 • x 1 #13772


A


Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

x 3


C
Zitat von ElGatoRojo:
Geh doch einfach mal davon aus, dass es monogam lebende Paare gibt, wo beide miteinander zuugewandt zufrieden sind.

Hab ich das je bezweifelt? Ich denke nicht.

09.04.2024 20:58 • x 1 #13773


ElGatoRojo
Zitat von carlos7:
Und ist nicht eher eine monogame Beziehung ein Paradebeispiel für Force Compliance... in Gegensatz zu einer offenen?

Nö - eben nicht weil es genau so 1001 Arten monogamer Beziehungen gibt wie 1001 Sorten nichtmonogamer. Da tun sich beide Sorten von Beziehungen im Innenverhältnis nichts. Und in Bezug zur FC. Unterschiedliches Kategoriensystem. Und nebenbei auch Dynamik der Intensität der FC im zeitlichen Ablauf

09.04.2024 21:13 • x 3 #13774


Kampfschnake
Zitat von carlos7:
Gegenfrage: Wie kommt jemand auf die Idee, dass es in unserer offenen bzw Poly-Beziehung Forced Compliance gäbe?

Simple Frage: Wenn ich es richtig verstanden habe, ist genau das die ganze Zeit das Thema?

forced compliance, Technik der forcierten Einwilligung durch sanften Druck: Man bittet jemanden, z.B. in einer Diskussion einen Standpunkt zu vertreten, der der bisherigen Überzeugung völlig widerspricht.

Letztendlich ist doch der Diskurs irrelevant, mit dessen Hilfe man sich bemüht, Probleme oder auch das Fehlen derselben zu ummänteln oder aufzublähen. Es sei denn, es gibt nichts anderes als dieselben.

09.04.2024 21:38 • #13775


Philinea
Zitat von ElGatoRojo:
Geh doch einfach mal davon aus, dass es monogam lebende Paare gibt, wo beide miteinander zuugewandt zufrieden sind. S. ist o.k., Musikfavoriten des anderen stören nicht, sie kann sich stilvoll kleiden und er hat handwerkliche Skills, sie kann kochen, der Hund ist freundlich und er kennt den Frankenwinzer und kann 100 Gartenblumen unterscheiden. Langt doch.


Und es gibt ebenso auch Paare, denen das nicht langt. Es gibt so viele unterschiedliche Bedürfnisse wie Partner.

09.04.2024 21:59 • x 1 #13776


T
Zitat von carlos7:
Gegenfrage: Wie kommt jemand auf die Idee, dass es in unserer offenen bzw Poly-Beziehung Forced Compliance gäbe?

Vielleicht, weil du deine ursprünglichen Gefühle/Bedürfnisse/Empfindungen immer deiner Frau unterordnest, aus Angst, es könnte irgendwann doch in die anfangs (trotz ihrer Drohung) für unwahrscheinlich befundene Richtung gehen, dass sie der Beziehung überdrüssig wird..?

Zwei Dinge dazu:
A) - das hat gar nichts mit eurer Beziehungsform zu tun. Das gibt es in jeder Art von Beziehung, egal ob mono, poly oder was auch immer.
Das auf poly zu beziehen ist albern und entbehrt jeglicher Grundlage.
Auch in einer monogamen Beziehung könnte ein Partner seine Bedürfnisse grundsätzlich dem Glück des Anderen unterordnen, aus Angst, die Beziehung könne auf Dauer leiden/zerbrechen. Muss ja auch gar nicht zwingend mit einem anderen Partner zu tun haben. Menschliche Interessen und Bedürfnisse sind vielfältig.

Und B) - so absolut unwahrscheinlich es sein mag, wie immer wieder betont wird, dass deine Ehefrau sich umorientiert... so unwahrscheinlich wäre es nicht, würdest du ihr nicht absolut alles ermöglichen, was sie glücklich macht. Wärst du nicht der wunderbare, perfekte Ehemann, der ihr Wohl immer an erste Stelle stellt (ganz gleich ob es sich in diesem Augenblick mit deinen Bedürfnissen wirklich deckt oder nicht) könnte sich an eurer Dynamik und Innigkeit einiges ändern.
So, wie es läuft, nennst du sie nicht nur Prinzessin sondern behandelst sie auch so. Und wie jedem halbwegs intelligenten Mann ist dir bewusst, dass eine Frau so etwas nicht freiwillig aufgeben würde.
Da müsste der andere Mann sich schon mächtig ins Zeug legen, mit auf Händen tragen... was sehr viele aber nicht tun. Und, wie ich mir vorstellen könnte, dem Schreiner in exakt dieser Form auch nicht liegt.
Deshalb ist dir deine Position, solange du weiterhin der liebevolle, alle Bedürfnisse erfüllende Ehemann bist, doch wirklich relativ sicher.

So meine Sichtweise zu dem Thema. Ich sehe es damit ein wenig anders als andere hier, ich meine dass das Thema poly an sich hier gar nichts zur Sache tut... das ist nur mit sehr viel moralischen Vorurteilen und mit noch mehr Kopfkino behaftet, ich denke deswegen gehen so viele immer wieder darauf los.
Ich finde es letzten Endes, wenn man sich die tiefer liegenden Ebenen ansieht, ziemlich irrelevant.

09.04.2024 22:20 • x 3 #13777


Kampfschnake
@Philinea

Sehe ich auch so. Aber warum muss so ein Gewese gemacht werden?

Frage ich mich.

09.04.2024 22:25 • #13778


Philinea
Zitat von Kampfschnake:
@Philinea Sehe ich auch so. Aber warum muss so ein Gewese gemacht werden? Frage ich mich.

Wessen Gewese um was genau meinst du?

09.04.2024 22:39 • x 1 #13779


C
Hallo Carlos,

ein befreundetes Ehepaar von mir praktiziert sowas ähnliches wie ihr bereits seit 15 Jahren, wobei es seit die Kinder in ihr Leben traten zum ständigen Auf und Ab wurde. Mehrmalige Trennungen, weil auch in solch einem Konstrukt es zu Betrug kam. Ihr Deal war die ersten Jahre, dass immer eine dritte Person oder Paare eingeladen werden, sprich dass beide immer beteiligt sind. Nach dem ersten Kind erfolgte der erste Betrug seinerseits, nach dem zweiten fing sie eine Affäre mit ihrem Chef an. Dann wieder Trennung, jetzt darf sich jeder mit wem er auch will vergnügen inkl. getrennter Wohnungen.

Ich für meinen Teil kann das nicht nachempfinden bzw. wäre das wohl eher nichts für mich. Ich habe allerdings keine Kinder und für mich fühlt es sich so an, wie wenn sie in der Beziehung ein totes Pferd reiten, der Kinder zuliebe.

Ging da bei euch mit dem öffnen der Ehe nicht etwas dermaßen Kostbares verloren, dass sich nicht wieder finden lässt oder wie siehst du das?

Für wen würde sich deine Ehefrau deiner Meinung nach entscheiden, wenn sie eine Entscheidung treffen müsste oder kennst du deinen Stellenwert in ihrem Leben bereits?

Würdest du diese Beziehungsform deinen Kindern auch ans Herz legen oder für sie doch die klassische Monogamie wünschen?

09.04.2024 22:44 • #13780


ElGatoRojo
Zitat von Philinea:
Und es gibt ebenso auch Paare, denen das nicht langt. Es gibt so viele unterschiedliche Bedürfnisse wie Partner.

Tja - wer hätte das gedacht ....

Der Haken ist nur dass viele (nicht alle!) derer, die die mühsameren Modelle leben, dann glauben auf die herabsehen zu können, denen die einfachen Modelle langen. Obwohl doch sonst viel am Erfolg gemessen wird ist es hierbei dann mal ausnahmsweise die Mühe. Strange

Zitat von thegirlnextdoor:
Auch in einer monogamen Beziehung könnte ein Partner seine Bedürfnisse grundsätzlich dem Glück des Anderen unterordnen, aus Angst, die Beziehung könne auf Dauer leiden/zerbrechen.

Völlig klar. Möglich bis zur stillschweigenden oder ausdrücklichen Duldung einer Aussenbeziehung. Trotzdem bleibt sie eigentlich monogam.

09.04.2024 22:58 • x 5 #13781


T
Zitat von ElGatoRojo:
Völlig klar. Möglich bis zur stillschweigenden oder ausdrücklichen Duldung einer Aussenbeziehung. Trotzdem bleibt sie eigentlich monogam.

Ja, das ist klar, aber eigentlich nicht worauf ich hinaus wollte... sollte Carlos Beziehung scheitern (ich hoffe, nicht! - und das meine ich ehrlich!) würde ich das Scheitern anders als viele andere hier gar nicht auf das Poly-Konstrukt zurückführen. Das ist m.E. nur ein Nebenschauplatz für eine Dynamik, die es ebenso in einer monogamen Beziehung geben kann.


Zitat von ElGatoRojo:
Der Haken ist nur dass viele (nicht alle!) derer, die die mühsameren Modelle leben, dann glauben auf die herabsehen zu können, denen die einfachen Modelle langen.

Das verstehe ich auch nicht.
Kann ich mir nur dadurch erklären, dass dieses Konstrukt sehr viel öfter von außen angegriffen wird (wie hier auch unschwer nachzulesen ist), da es in den Köpfen einiger eben doch noch nicht als so selbstverständlich betrachtet wird wie es die Toleranz gebieten würde - und man deswegen versucht, sich über die kleinen Spießbürger (in ihren monogamen Beziehungen) zu erheben, weil man nicht schlechter dastehen möchte (?)
Nur so eine Vermutung.

Ich selbst würde es weder körperlich noch seelisch schaffen, eine offene oder Poly-Beziehung zu leben. Ich wäre damit einfach unglücklich. Rein logistisch betrachtet könnte ich neben Arbeit und sonstigen Verpflichtungen ohnehin niemals zwei Männern gerecht werden, wenn ich noch etwas von meiner Familie und meinen sonstigen Interessen (die mir extrem wichtig sind) haben wollte.
Bei anderen habe ich aber moralisch gesehen absolut keinerlei Probleme damit. Die Keule von wegen ihr Vanilla-Menschen versteht das alles nicht finde ich daher so pauschal etwas unfair.
Hier sind einige Vanilla-Menschen, die sich sehr viel Mühe geben, zu verstehen, nicht zu werten und teils auch Hilfestellungen zu geben.
Warum so despektierlich alles über einen Kamm scheren, wenn man sich über einige wenige geärgert hat..?

09.04.2024 23:49 • x 7 #13782


A
Zitat von ElGatoRojo:
Der Haken ist nur dass viele (nicht alle!) derer, die die mühsameren Modelle leben, dann glauben auf die herabsehen zu können, denen die einfachen Modelle langen. Obwohl doch sonst viel am Erfolg gemessen wird ist es hierbei dann mal ausnahmsweise die Mühe. Strange

Welches Modell ist jetzt mühsamer und welches einfacher?
Ich sehe bei Poly und Mono jeweils Dinge, die einfacher funktionieren und Dinge, die schwieriger zu realisieren sind.

Der Idealzustand wäre wohl eine Art Kommune, bei der jeder mit jedem..., alles geteilt wird und jeder den anderen unterstützt.

Dürfte das Einhorn auf dem Regenbogen sein...

09.04.2024 23:57 • #13783


M
Zitat von Alduin:
Der Idealzustand wäre wohl eine Art Kommune, bei der jeder mit jedem..., alles geteilt wird und jeder den anderen unterstützt.



Und wen soll man dann heiraten!?

Zitat von Alduin:
Dürfte das Einhorn auf dem Regenbogen sein...


Oder der Drache hinter der Mauer.

10.04.2024 00:49 • #13784


ElGatoRojo
Zitat von thegirlnextdoor:
sollte Carlos Beziehung scheitern (ich hoffe, nicht! - und das meine ich ehrlich!) würde ich das Scheitern anders als viele andere hier gar nicht auf das Poly-Konstrukt zurückführen.


Zitat von thegirlnextdoor:
und man deswegen versucht, sich über die kleinen Spießbürger (in ihren monogamen Beziehungen) zu erheben, weil man nicht schlechter dastehen möchte (?) Nur so eine Vermutung.

Zitat von thegirlnextdoor:
Die Keule von wegen ihr Vanilla-Menschen versteht das alles nicht finde ich daher so pauschal etwas unfair.

Für mich ist es einfach nur die Attitüde, ein höheres Level erreicht zu haben und einer der Menschen zu sein, die mehr Ahnung haben. Eben Arroganz

10.04.2024 06:46 • x 4 #13785


A


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