Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

Zitat von thegirlnextdoor:

In diesem Thread nicht. Darum geht es hier schon relativ lange.

Also gut. Vielleicht war mir das auch nicht mehr so bewußt.

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich glaube schon, dass es Leute gibt, die das können, aber ich glaube auch, dass es nicht besonders viele sind.

Ich glaube auch, dass sehr wenige Menschen ein solches Modell leben können. Aber meine Frau ist in vielen Dingen speziell und daher habe ich derzeit keine Zweifel, dass sie das zumindest Lebensabschnittsweise kann. Vielleicht nicht für immer, aber in den letzten 12 Monaten hat sie das so hinbekommen, dass der Schreiner ihr exklusiv für sie da ist und ich das Gefühl habe, unsere Beziehung ist fast besser denn je. Also damit hat sie schon den Nachweis geliefert, dass sie poly sehr gut über einen längeren Zeitraum kann.

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich selbst hätte weder Kraft, Nerven noch Zeit noch Lust für eine polyamore Beziehung. Und kenne mehrere, denen es auch so geht.

Ich auch nicht. Eine Spielbeziehung oder 6-Beziehung ohne Liebesgefühle neben meiner Frau ist mein Maximum.

Zitat von Martin123:

Meine Aussage hat sich auf die Tatsache bezogen, dass du selbst zugegeben hast, dich nun als (noch) Ehemann mit dem Schreiner in einer Konkurrenzsituation zu befinden.

Ob man sich in einer Konkurrenzsitution befindet, oder bewusst von jemandem in Konkurrenz gesetzt wird, oder, aus wechen Gründen auch immer, sich seber in Konkurrenz mit jemandem FÜHLT sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

Zitat von thegirlnextdoor:

Weil bei vielen mit einer neuen Verliebtheit die Gefühle für den bisherigen Partner weg sind.

Genau das passiert bzw. ist passiert in genau 100% aller vergleichbaren Fälle, die ich kenne.

Mag sein, dass eine polyamore Beziehung trotzdem möglich ist, da 100% aller Fälle, die ich kenne, ja nicht 100% aller Fälle insgesamt sind. Aber ich habe Zweifel.

Gut, ich würde hier die mangelnde Augenhöhe eher in dem Wunsch begründet sehen, Carlos, dass du ja explizit den Wunsch geäußert hast, dass deine Frau in der Beziehung die Verantwortung übernimmt - für gemeinsame Entscheidungen und dein Wohl. (Hattest du kürzlich explizit so geschrieben, aber der Thread ist mir zu lang und unübersichtlich zum Suchen. Vielleicht weiß zufällig ein anderer noch wo das ungefähr stand.) Das ist keine Augenhöhe im modernen Sinne sondern eigentlich nur eine Umkehr klassischer Rollen wie sie früher gesehen wurden (der Mann entscheidet und hat die Verantwortung für Beziehung, Familie usw.)
Ist eben das klassische, heute überkommene Rollenbild umgekehrt.
Modern ist der Gedanke, dass jeder zunächst für sein eigenes Wohl verantwortlich ist, selbst in einer Beziehung - natürlich schon in Zusammenhang mit gegenseitiger Rücksichtnahme und einer gewissen Fürsorge für den Partner, aber eben nur einer gewissen und keiner absoluten, wie es früher - zumindest in der Theorie - als üblich betrachtet wurde.

Zitat von FrauDrachin:

Ob man sich in einer Konkurrenzsitution befindet, oder bewusst von jemandem in Konkurrenz gesetzt wird, oder, aus wechen Gründen auch immer, sich seber in Konkurrenz mit jemandem FÜHLT sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

Ändert aber nichts.

Ich sehe die beiden nicht auf Augenhöhe momentan.

Zitat von carlos7:

Ich auch nicht. Eine Spielbeziehung oder 6-Beziehung ohne Liebesgefühle neben meiner Frau ist mein Maximum.

Ich nutze diese Aussage mal, um das mit der Augenhöhe nochmal zu präzisieren.

Sie führt, wie du selbst zugibst, nun trotzdem eine Polyamore Beziehung zum Schreiner.

Also musst du doch selbst erkennen, dass sie (einseitig) die Grenzen verschoben hat. Und damit seid ihr nicht mehr auf Augehöhe.

Zitat von thegirlnextdoor:

Du hast deine Bedürfnisse halt geschickt angepasst... wenn es für dich so okay ist, ist es ja auch in Ordnung. Dass die Grenzen verschoben wurden und du anfangs teilweise sehr zu beißen hattest, lässt sich ja aber hier an einigen Stellen nachlesen.

Das stimmt definitiv so. Wir haben die Grenzen angepasst. Und ich vielleicht sogar meine Bedürfnisse verlagert. Aber Augenhöhe ginge ja nur verloren, wenn ich das Gefühl des Verzichts auf eigene Bedürfnisse hätte. Das plakativ hier immer wieder diskutierte Beispiel waren die Intimitäten zwischen meiner Frau und mir. Ich hätte weder eine Reduzierung der Frequenz noch eine Reduzierung der Qualität akzeptiert. Meine Frau stellt sicher, dass sie in diesem mir wichtigen Punkt meine Bedürfnisse besser denn je erfüllt. Quality Time als Paar: Same here. Stimmung in der Familie: Same here. Ich habe nicht das Gefühl auf irgend was verzichten zu müssen.

Zitat von Martin123:

Meine Aussage hat sich auf die Tatsache bezogen, dass du selbst zugegeben hast, dich nun als (noch) Ehemann mit dem Schreiner in einer Konkurrenzsituation zu befinden.

Ich sehe keine wirkliche Konkurrenz. Freitag abend war das vielleicht mal ein dem Portwein geschuldeter flüchtiger Gedanke.

Zitat von Martin123:

Für mich ist es damit eigentlich auch schon keine offene Beziehung mehr. Jedenfalls keine auf Augenhöhe.

Es ist auch seit einem Jahr eine polyamore und keine klassisch offene Beziehung mehr. Also auf ihrere Seite. Sie führt eine Poly-Beziehung (Carlos + Schreiner), ich eine offene (Frau + Miss K). Ersteres beinhaltet Liebe, zweiteres ist auf 6 bzw D/s beschränkt.

Zitat von carlos7:

Es ist auch seit einem Jahr eine polyamore und keine klassisch offene Beziehung mehr

Interessant. Dann haben wir also da gar keinen Dissens.

Zitat von carlos7:

Ich sehe keine wirkliche Konkurrenz. Freitag abend war das vielleicht mal ein dem Portwein geschuldeter flüchtiger Gedanke.

Auch interessant.

Zitat von thegirlnextdoor:

Gut, ich würde hier die mangelnde Augenhöhe eher in dem Wunsch begründet sehen, Carlos, dass du ja explizit den Wunsch geäußert hast, dass deine Frau in der Beziehung die Verantwortung übernimmt - für gemeinsame Entscheidungen und dein Wohl. (Hattest du kürzlich explizit so geschrieben, aber der Thread ist mir zu lang und unübersichtlich zum Suchen. Vielleicht weiß zufällig ein anderer noch wo das ungefähr stand.) Das ist keine Augenhöhe im modernen Sinne sondern eigentlich nur eine Umkehr klassischer Rollen wie sie früher gesehen wurden (der Mann entscheidet und hat die Verantwortung für Beziehung, Familie usw.)

Nachvollziehbar. Aber Augenhöhe ist für mich, meine Bedürfnisse anzuerkennen und dafür einzustehen. In dem Fall war und ist mein Bedürfnis, meine Frau führen zu lassen und mir einen schützenden Raum zu schaffen, in dem ich mich in den Wissen zurückfallen lassen kann, dass sie das beste für uns beide tun wird. Ich sehe das nicht als Verleugnung meiner Bedürfnisse, sondern eher als das Gegenteil.

Dass sie sich damit schwer tut (siehe Florida) steht außer Frage. Daher sind wir noch lange nicht da, wo ich gerne wäre. Aber mich verleugnen und damit Augenhöhe verlieren würde ich doch dadurch, dass ich in ein Verhaltensmuster falle, das mich eigentlich belastet. So helfe ich ihr auf dem Weg, der mehr Bewusstsein für Relationship Care zu entwickeln.

Zitat von Martin123:

Ich nutze diese Aussage mal, um das mit der Augenhöhe nochmal zu präzisieren.

Sie führt, wie du selbst zugibst, nun trotzdem eine Polyamore Beziehung zum Schreiner.

Also musst du doch selbst erkennen, dass sie (einseitig) die Grenzen verschoben hat. Und damit seid ihr nicht mehr auf Augehöhe.

Das wäre doch nur keine Augenhöhe, wenn ich den selben Wunsch nach poly verspüren würde, sie mir den aber verwehrt. Ich will aber keine Poly-Beziehung für mich, sondern Miss K ein Halsband umlegen und sie mit gesenktem Blick auf dem Boden vor mir knien sehen. Warum ist ihre Beziehung zum Schreiner in deinen Augen wertiger als meine Beziehung zu Miss K? Verstehe ich nicht. Jeder bekommt das, was er will. Perfekte Augenhöhe.

Zitat von carlos7:

Das halte ich für stereo-typischen Unsinn, hat aber wiederum nix mit meinem Thread zu tun.

Über 50% von dem was hier geschrieben wird, hat mitdem Thema kaum etwas zu tun.

Zitat von carlos7:

Ich sehe keine wirkliche Konkurrenz. Freitag abend war das vielleicht mal ein dem Portwein geschuldeter flüchtiger Gedanke.

Oder mal ein Moment, in dem du ehrlich in dich hinein geblickt hast (wenn auch mit Hilfe von Portwein). Ein Moment, in dem du erkannt hast, was wirklich abgeht, dass deine Frau die Tendenz zum Abdriften hast.

Zitat von carlos7:

So helfe ich ihr auf dem Weg, der mehr Bewusstsein für Relationship Care zu entwickeln.

Was würde die arme Frau eigentlich ohne deine permanenten Hilfsmaßnahmen machen?