Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

Zitat von Martin123:

Der Mann findet es anfänglich gail. Irgendwann verliebt sich die Frau, dann wirds blöd für den Mann.

Das ist mir jetzt aber schon zu kurz gesprungen. Es gibt genug offene Beziehung, die mindestens so stabil sind, wie monogame Beziehungen. Dass eine poly-amore Beziehung ganz andere Herausforderungen mit sich bringt, ist nun einmal so... es ist nicht immer einfach, aber welche Beziehung ist das schon.

Zitat von Gast2000:

Ist die gelebte TeilzeitEhe, wo die EF emotional und mit ihren Gefühlen, verliebt, bei einem anderen Mann
ist und sie nicht gleichzeitig bei den Kindern und dir sein kann, wirklich das, was du so wolltest und dauerhaft
willst?

Im Angesichte der Alternativen? Ja.

In einem von mir selbst komponierten Wunschkonzert? Natürlich nicht. Darin wären meine Frau und Miss K eine Person, die sich jeden Tag aufopferungsvoll um mein Wohlergehen kümmert, eine akademische Weltkarriere macht, der alle Männer nachstarren und die sich jeden zweiten Abend willig ans Bettgestell fesseln lässt.

Das Leben ist aber keine Wunschkonzert. Und daher gilt Antwort 1: Ja, ich will das so.

Zitat von carlos7:

Meine Frau will mich für den Alltag und den Schreiner für regelmäßige Auszeiten und wohl zunehmend auch mal im Alltag.

Naja, du merkst, wie deine Frau am Freitag aufblüht bevor sie zum Schreiner geht. Sie legt dann den ganzen Balast zur Seite, der sie den Rest der Woche begleitet. Ich will natürlich dich Carlos nicht als Balast bezeichnen, aber die bist nun mal Teil dieses oft stressigen Alltags. Der Schreiner bedeutet dagegen sich Gehenlassen, Freiheit, keine Verantwortung, Urlaub vom Alltag. Ich habe zum Beispiel nichts gegen meinen Alltag einzuwenden und trotzdem freue ich mich regelmäßig auf meinen Urlaub, auf einen Zeitraum, wo ich Sachen machen kann, die ich sonst nicht mache. Allerdings bin nachher oft froh wieder ins Gewohnte zurück zu kehren. Aber ich habe mir auch schon einige Male ausgemalt wie es wäre, einfach am Strand zu bleiben. Ob das bei deiner Frau auch so ist? Ob sie sich schon mal eine Zukunft in dieser anderen Welt ausgemalt, vielleicht mit dem Schreiner zusammen?
Es gäbe mir allerdings zu denken, wenn sich die Frau auf die Zeit mit dem Mitbewerber mehr freut, ob sich dann die Prioritäten nicht verschoben hätten.

Zitat von carlos7:

Dazu gehört eben auch, dass ich mich nicht nur vor die Kugel werf, sondern dass ich sie mit meinen breiten Schultern unterstütze ihren Weg zu gehen, auch wenn mich mal ein Querschläger wie Freitag abend trifft. DAs ist so ein Mini-Teufelskreis: Sie ist sich meiner sicher, also kann sie auch mal etwas über die Stränge schlagen , ich zeige ihr dass sie trotzdem meiner sicher sein kann, sie kann mehr über die Stränge schlagen, ich zeige ihr dadurch noch mehr wie sicher sie sich meiner sein kann usw usf.

Später, wenn die Trennung vollzogen ist, wird von den meisten gejault, dass man doch alles für sie getan hätte.

Deine ritterliche Einstellung in allen Ehren, doch in der Praxis geht sowas in den meisten Fällen irgendwann nach hinten los und der Dank bleibt = null.

Es liegt halt an dir, ob du mehr für dich einstehen kannst oder weiter für sie dich aufopferst.
Was soll sie denn sonst machen, außer sich woanders umzuschauen? Du bist jederzeit verfügbar, jede kleinste körperliche Hinwendung von ihr ist für dich das Größte und wird in den Himmel gehoben.
Wo bleibt da deine Attraktivität?
Wenn du jetzt schmollst (wg. letzten Freitag) und ihr das vor die Füße kippst, bringst du dich noch mehr in eine Position, wo sie noch so verständisvoll sein kann oder so tut. Ihr bleibt ja quasi nichts anderes mehr, als dir gegenüber zurück haltener zu werden. Oder dir halt eine Show vorzuspielen, dass du weiterhin der tollste und beste bist.

Du hast es ja schon erkannt. Bei euch gab es jetzt zwei Wochen Diskussion und Schwermut. Was sollte sie jetzt mit der nächsten Diskussion anfangen können?

Wenn du ihr jetzt deine Freitagsstimmung offenbahrst, wie wird ihr nächster Abend bei dem Schreiner sein?

Du hast weiterhin Angst, dass sie sich trennen würde, oder?
Deshalb auch die Verstärkung deiner Gefühle für sie? Ist ja normal, dass die mehr werden, je mehr man erkennt, dass einem die Felle wegschwimmen.

Sie bleibt sicherlich weiterhin bei dir. Doch das der Schreiner mehr Stellenwert bekommen soll, hat sie angekündigt und wird es durchziehen.

Du brauchst neue Wege für dich damit klar zu kommen.

Kann sein, dass es kein guter Plan ist zu Hause zu sitzen während sie beim Schreiner ist.
Kannst ja beim nächsten Mal für dich selber was schönes planen.

Ebenso ist es doch albern zu zweit bei einer Beziehungscoachin zu sitzen, wo deine Probleme gewälzt werden, die sie verursacht hat.

Geh doch mal alleine zu wem hin. Wenn die Person fit ist, wird sie dir was ganz anderes erzählen, als das was ihr da zu zweit sitzend präsentiert bekommt.

Sicher hilft reden und Beziehungscoaching.
Das zählt jedoch so nicht für Eisprinzessinnen.
Deine Frau hat Defizite im emotionalen Miteinander.
Das braucht eine ganz andere Ansprache, als ein 08/15 Beziehungscoach überhaupt bieten kann.
Geh zum Spezialisten. Zum Besten. Erstmal alleine.

Zitat von Timeconsumption:

Das ist keine Erkenntnis für die man eine Flasche Portwein braucht.

Sehr schön gesagt ....

Zitat von carlos7:

sie komplett abgemeldet, weil der sich sonst nicht kümmernde Papa das Super-Weekend-Bespaßungsprogramm

Jo.
So in etwa hatte sich ja deine Frau gefühlt, wenn du früher am Wochenende das Super-Papa-Programm abgeliefert hast.
Jetzt macht das der Schreiner für deine Frau und du bist die Mama, die mit den doofen Alltagsverboten und Diskussionen und Aufräumen und manchmal auch Spaß.
Thats it, deal with it.

Zitat von carlos7:

Carlos = anstrengender Alltag, Schreiner = beschwingte Auszeit.

Ja, so ist das.
Das liegt diesem Modell inne und das ist halt, was ihr bestellt habt.
Geht logischerweise auch damit einher, wenn dem Schreiner bewusst viel weniger Zeit eingeräumt wird und er eben nur der Mann für Auszeitbespaßung ist und eben kein gleichberechtigter Partner im Alltag.
Für dich sind die Stunden mit Miss K.ja auch beschwingte Auszeit vom Vanillasex-Alltag mit deiner Frau.
Same Same but different.

Zitat von Gefühl:

Meinst Du das darauf bezogen , würde die Ehefrau der offenen Beziehung sich für den Handwerker entscheiden und dann monogam leben wollen , aber nicht mit dem ursprünglichen Ehemann ?
Wäre dann die offene Beziehung offiziell gescheitert ?
Rein hypothetisch gesprochen selbstverständlich

Selbstverständlich wäre bei der Beendigung einer offenen Beziehung, diese offene Beziehung gescheitert. Das ist eigentlich selbsterklärend. Wir reden ja nicht über freie Liebe oder Beziehungsanarchie.

Zitat von Vorbeigeschaut:

Das ist Ihr Ergebnis der Ehe 2.0
er darf ja auch, sie sind gerne zu dritt oder zu viert

Eine erzwungene Öffnung der Ehe hat nix mit einer offenen Beziehung zu tun. Eher mit seelischer Nötigung oder Vorteilnahme irgendeiner Form.

Zitat von carlos7:

Eine erzwungene Öffnung der Ehe hat nix mit einer offenen Beziehung zu tun. Eher mit seelischer Nötigung oder Vorteilnahme irgendeiner Form.

Ach komm - sie wollte doch mehr Erfahrung und hat, um es zu erreichen, dich auf Diät gesetzt. Um das mal auf die Essenz einzudampfen.

Zitat von carlos7:

Ich muss echt aufpassen, dass ich mich jetzt nicht noch stärker als eh schon in meine Frau verliebe, sonst dulde ich irgendwann keinen Nebenbuhler mehr und verlange Exklusivität.

.. was nicht geschehen wird, denn das macht deine Frau nicht mit!
Ein Zurück zur Exklusivität ist laut deinem Eingangspost eh nicht mehr möglich. Zur Erinnerung:

Zitat von carlos7:

Wo stehen wir jetzt: Ich habe meiner Frau gesagt, dass ich die Beziehung schließen möchte, sie besteht darauf, dass sie ihre Auszeiten braucht und dass sie sich eine geschlossene Beziehung nciht mehr vorstellen kann. Sie deutete an, dass für sie auch eine Trennung nicht augeschlossen, wenn ich ihr einfach die vereinbarten Freiheiten nehmen würde. Diese wären für sie lebenwichtig. Ich antwortete, dass für mich eine Trennung im Raum steht, wenn sie egoitisch ihr Ding durchziehen würde.

Sie hat wohl die weitere Öffnung der Beziehung faktisch erzwungen.

Zitat von carlos7:

Eine erzwungene Öffnung der Ehe hat nix mit einer offenen Beziehung zu tun. Eher mit seelischer Nötigung oder Vorteilnahme irgendeiner Form.

wie soll man das jetzt interpretieren?

Und die Reise der EF mit dem Schreiner wird weiter gehen. Nur Carlos hat es noch nicht begriffen...

Es wundert mich wirklich, dass Du das vorher nie so gesehen hast, @carlos7.

Um es mal ganz plakativ zu sehen:
Du bist mit den Kids, Eurem Haushalt und dem Job nunmal der Alltag.
Bequeme Kleidung, Sofa, n gutes Buch, ins Bett, ne Runde S. und am nächsten Morgen zur Arbeit. Was ja auch nichts schlimmes ist. Kann bisweilen nur eintönig werden und genau dafür habt ihr die Ehe doch geöffnet?

An seltenen Tagen gibt es dann die Praline aus einer kleinen Manufaktur, statt Milka Schokolade aus dem Supermarkt. Natürlich freut sie sich darauf, weil sie eben all das, was sie zu Hause hat, dort nicht hat. Da gibt es keinen Alltag, da wird eben jeder Moment ausgekostet, weil er so selten, so rar und begrenzt ist. Du bist jeden Tag verfügbar.

Das ist es, was viele User hier schon sagten: es ist, wie in einer erlaubten Affäre. Genau deswegen führen Menschen diese ja - um dem Alltag zu entfliehen, anders zu sein, sich herauszuputzen, neue Dinge entdecken. Ich breche hier keine Lanze für Affären, um Gottes Willen. Aber man führt ja keine 2. Beziehung, die genau so lahm und alltäglich ist, wie die erste. Wozu sich das gleiche nochmal ans Bein binden, bei dem sie doch vorher bereits so unglücklich und gefangen war. Der Schreiner ist wenn Du so willst, der Ausbruch aus dem goldenen Käfig - die Königstochter, die zu Hofe kehrt und mit dem Stallburschen Schäferstündchen auf dem Heuballenboden hat. Um es so ungefähr in Deiner Ansicht zu beschreiben.

Zitat von Timeconsumption:

es ist, wie in einer erlaubten Affäre. Genau deswegen führen Menschen diese ja - um dem Alltag zu entfliehen, anders zu sein, sich herauszuputzen, neue Dinge entdecken.

Diese Versuchunbg ist für viele da - so eine Art Fluchtrelex aus dem Eintönigen. Wie sehr man diesem Reflex im jeweilgen Lebensalter und in der jeweiligen Situation dann nachzugeben bereit ist, ist eine individuelle Einstellung. Verstärkt wird dieser Reflex in bestimmten Situationen. Beispielsweise bei früh gebundenen Frauen, die dann so um 28 bis 33 merken, dass ihre Welt zu eng gewesen ist. Oder erst spät aufgetaute Eisprinzessinnen. Oder ... oder ....

Zitat von Timeconsumption:

Aber man führt ja keine 2. Beziehung, die genau so lahm und alltäglich ist, wie die erste.

Denn wäre dem nicht so, dann könnte man es auch bleiben lassen. Daher ist der euphorische Abgang von Carlos Frau zum Schreiner nichts Besonderes, sondern ganz normal. Damit hätte Carlos eigentlich rechnen müssen. Also ist er jetzt insofern eher ohne viel Grund und überflüssig unruhig.

Mir kommt es vor wie Portwein-Mimimi, tut mir leid.
@carlos7
Gehst du mit langem Gesicht und angestrengt/gestresst zu Miss K?
Was erwartest du da von deiner Frau?
Mal abgesehen davon, dass du ganz bequem in den Portwein hast fallen lassen, wie oft du uns hier schon Zeilen mit Zuckerguss da gelassen hast: wunderbar Paris und Wien und blitzende Augen und so toller S. zwischen dir und deiner Frau, super innige Gespräche und so viel Nähe usw.
Das lässt sich mit einem läppischen Port und ein bisschen energiegeladener Vorfreude abwischen ? Come on.
Es ist mitnichten so, dass eure Ehe der angeschmackte Lamo ist - aber du schwankst in deinen Bewertungen echt krass mit deinen Emotionen.
Weswegen ich von Anfang an weder dir noch deiner Frau abnehme, so tierisch rational zu sein.

PS: DEIN Port war natürlich bestimmt nicht läppisch, sondern irgendein edler Tropfen aus den Weinkellern von Louis XIV - beg your pardon.

PPS: deine Frau glaubt dir das ja wohl nicht ernsthaft?! Zwei Tage down wegen Weinchen? Auch hier: come on.