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Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

C
Zitat von Springfield:
Du machst ihr klar. dass du leiden wirst, wenn der Schreiner mitkommt. Was soll denn da seitens deiner Frau noch groß entschieden werden?

Tja, aber ich hätte nun mal gelitten, wenn er mitgekommen wäre. Soll meine Frau sich dieser Realität verweigern oder soll ich meine Gefühle verschweigen? Das wäre doch beides grotesk!

Zitat von Springfield:
Ich meinte, dass du eine Entscheidung (also er fährt mit/ er fährt nicht mit) hättest treffen sollen. Eine Entscheidung, für die du stehst, die aus deiner Mitte kommt.

Wie soll das gehen? Ich habe keinerlei Möglichkeiten für andere Menschen zu entscheiden. Der Schreiner ist doch nicht meine Marionette, für die ich entscheiden kann. Ich kann auch nicht für meine Frau entscheiden, das kann nur sie.

Anders sieht es nr in den Sessions mit Miss K aus: Ab dem Zeitpunkt an dem ich ein bestimmtes Code-Antwort ausspreche oder eine bestimmte Geste mache, habe ich uneingeschränkte Entscheidungsgewalt über sie und uneingeschränkte Verfügungsgewalt über ihren Körper.

18.03.2024 13:44 • #13231


C
Zitat von Springfield:
..Und würde sie den Schreiner mitnehmen, würde es dich auch nicht umbringen .....

so isses und daher konnte sie frei entscheiden, was die beste Lösung in und für die 3er-Konstellation ist.

18.03.2024 13:45 • #13232


A


Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

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T
Ich glaube diese Diskussion kann endlos so weitergehen, weil es sich um eine der typischen Situationen im Leben handelt, wo es keine perfekte Lösung sondern nur einen Kompromiss geben kann.

Egal wie hier entschieden worden wäre - am Ende wäre einer von beiden nicht ganz glücklich mit der Entscheidung gewesen, und das gleiche gilt für alle Mitleser.
Der Eine hätte diesen Ausgang besser gefunden, der andere jenen.

Was zählt ist, dass das betreffende Paar einen Umgang damit gefunden hat, der für beide Seiten akzeptabel ist.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass Carlos Frau etwas daran auszusetzen hatte, wie die Sache mit der Coachin gelöst wurde und es tat ihr ja auch leid, dass sie es nicht selbst auf Anhieb verstanden hatte. Ich sehe persönlich nicht, was da aus menschenmöglicher Sicht speziell in dieser Situation hätte anders gemacht werden können.
Sie hätten natürlich noch ein paar Wochen streiten und sich die Hucke abdiskutieren können. Oder Carlos Frau hätte das Veto abgenickt und dann unterschwellig Ressentiments entwickeln können.
Gibt es alles. Kann man so machen. Wurde hier nicht so gemacht.
Jedes Paar löst diese Dinge (= Interessenskonflikte, die es auch in monogamen Beziehungen gibt) für sich anders (oder eben auch nicht).

18.03.2024 13:50 • x 3 #13233


C
ich habe morgen früh ein paar Minuten, dann erkläre ich warum ich mich so wohl damit fühle, dass meine Frau entschieden hat. Und auch, was meine Frau als Beweggründe für die Begleitung durch den Schreiner gesehen hat. Kann das beides nicht so zwischen Tür und Angel. Für mich ist beides sehr stimmig.

18.03.2024 13:58 • x 1 #13234


FrauDrachin
Zitat von carlos7:
Wie soll das gehen? Ich habe keinerlei Möglichkeiten für andere Menschen zu entscheiden. Der Schreiner ist doch nicht meine Marionette, für die ich entscheiden kann. Ich kann auch nicht für meine Frau entscheiden, das kann nur sie.

Da hast du recht.

Von der Seite aus trifft ja sowieso immer sie die Entscheidung. Bzw. sie und der Schreiner. Hatte ich so noch gar nicht betrachtet.

Insofern macht es wenig Sinn, wenn du die Entscheidung treffen willst, oder auch nur glaubst, dass du die Entscheidungsgewalt hättest. Irgendwie können wir ja immer und jeden Tag nur darauf hoffen, dass der andere möglichst viele Entscheidungen trifft, die der Beziehung förderlich sind, und möglichst wenige, die der Beziehung schaden.

Trotzdem können wir uns zu Entscheidungen ja mehr oder weniger klar positionieren. Und du hattest dir ja die klare, und durch das Coaching sogar begründete Position erarbeitet, dass das jenseits deiner Grenzen liegt.
Entscheide du, wie du es für stimmig hältst verwässert diese Position schon sehr, wie ich finde.

Ich mag es ja immer, emotionale Situationen mit körperlichen zu vergleichen:
Angenommen, sie drückt dir ein Messer auf die Haut und du sagst: Fester darfst du nicht! Und sie sagt: Warum? Du: Wenn du fester drückst, geht es durch die Haut, blutet und tut weh. Sie: Also sollte ich das nicht tun? Dann wäre deine Antwort: Tu, was du für stimmig hältst irgendwie absurd, oder?

Ja, ich weiß, der Vergleich hinkt, wie alle Vergleiche, aber ich hoffe, ich konnte es erklären.

Und lass es damit auch wirkich gut sein.

18.03.2024 14:11 • x 4 #13235


ElGatoRojo
Zitat von carlos7:
Ab dem Zeitpunkt an dem ich ein bestimmtes Code-Antwort ausspreche oder eine bestimmte Geste mache, habe ich uneingeschränkte Entscheidungsgewalt über sie und uneingeschränkte Verfügungsgewalt über ihren Körper.

Das dies einfach nur Theater ist, ist dir aber bewußt?

Du kannst nicht uneingeschränkt über Miss K verfügen. Selbst dann nicht, wenn sie damit einverstanden ist.

Letztlich - nimme es nicht übel - sind dies Teenagerträume. Als ich 14 war habe ich mir auch vorgestellt, ich wäre Barbarenhäuptling und hätte ein paar Gefangene im Harem.

18.03.2024 14:20 • x 5 #13236


C
Zitat von ElGatoRojo:
Das dies einfach nur Theater ist, ist dir aber bewußt?

Du kannst nicht uneingeschränkt über Miss K verfügen. Selbst dann nicht, wenn sie damit einverstanden ist.

Natürlich ist das Theater in dem Sinne dass Miss K genau das Gefühl absoluter Ohnmacht vermittelt bekommen will. Aber es gibt fest vereinbarte Regeln, unumstößliche Tabus, ein Safeword, eine Safe Gesture und rechtliche Rahmenbedingungen. Dennoch ist es innerhalb des vereinbarten Rahmen uneingeschränkte Entscheidungshoheit, der sie sich ausnahmslos beugen muss oder gezwungen wird, sich zu beugen.

18.03.2024 14:30 • x 1 #13237


ElGatoRojo
Zitat von carlos7:
Dennoch ist es innerhalb des vereinbarten Rahmen uneingeschränkte Entscheidungshoheit,

O.k. korrekt

18.03.2024 14:33 • #13238


C
Zitat von carlos7:
Natürlich ist das Theater in dem Sinne dass Miss K genau das Gefühl absoluter Ohnmacht vermittelt bekommen will. Aber es gibt fest vereinbarte Regeln, unumstößliche Tabus, ein Safeword, eine Safe Gesture und rechtliche Rahmenbedingungen. Dennoch ist es innerhalb des vereinbarten Rahmen uneingeschränkte Entscheidungshoheit, der sie sich ausnahmslos beugen muss oder gezwungen wird, sich zu beugen.

Tatsächlich habe ich durch das Erleben des extrem verschobenen Machtverhältnisses zwischen Miss K und mir sehr viel über die Dynamik zwischen meiner Frau und mir gelernt. Vor allem über den Aspekt, mit dem sich meine Frau so schwer tut (und der mir in meiner Dom-Rolle bei Miss K viel abverlangt): Nämlich Verantwortung für 2 Menschen mit allen Konsequenzen voll zu übernehmen. Das ist etwas, das viel schwerer ist, als es auf den ersten Blick erscheint, selbst in einem in sich geschlossenen D/s-Setting, wo dennoch manche Dinge physisch und psychisch fürchterlich schief laufen können.

18.03.2024 14:43 • #13239


T
Zitat von carlos7:
Nämlich Verantwortung für 2 Menschen mit allen Konsequenzen voll zu übernehmen.

... und das sollte nie das Ziel einer gesunden Beziehung sein, es sei denn es handelt sich um eine Beziehung zwischen Elternteil + minderjährigem Kind.

Allein so etwas vom Partner zu erwarten, ist sehr gewöhnungsbedürftig und auf sehr lange Sicht wenig erfolgversprechend. Wirklich auf Augenhöhe kann eine Beziehung so nicht stattfinden.
Natürlich trägt man auch in einer normalen Beziehung immer ein Stück weit Verantwortung dafür, den Partner nicht durch sein Handeln zu verletzen. Hat aber dennoch mehr mit dem eigenen Handeln zu tun, und nicht mit uneingeschränkter Kontrolle über den Anderen oder Entscheidungsgewalt.

Ich sehe keinerlei Parallele zwischen gesunden Beziehungen auf Augenhöhe und D/S Spielen.
Letzteres sind (mit gutem Grund) Spiele - und nicht Alltag.

18.03.2024 15:06 • x 2 #13240


S
Zitat von thegirlnextdoor:
die Krux ist aber: was hätte er eigentlich sonst tun sollen?
Denn es ist ja die Wahrheit!
Hätte er seine Grenze jetzt komplett ignorieren sollen und lügen sollen? Sagen er findet super, wenn sie den Schreiner mitnimmt..?


Ich hatte ja geschrieben, er solle eine Entscheidung treffen. Entweder Ja, der Schreiner fährt mit, oder Nein geht nicht, der Schreiner muss hier bleiben
Und es ist auch gar nicht so schwierig, die ganze Problematik und die Entscheidung so zu kommunizieren, dass es von Anfang an keinen Streit gibt und alle mit der Entscheidung gut leben können. Beispiel:

Sie Ich möchte den Schreiner mit nach Orlando nehmen

Carlos: Oh... Der Schreiner soll mitkommen? Das trifft mich jetzt aber ganz unvorbereit. Irgendwie gehen jetzt bei mir alle Lichter an. Echt, der Schreiner soll mitkommen?...Oh man, ich muss mich da erstmal sortieren. Keine Ahnung, warum ich damit so ein Problem habe. Bin doch sonst nicht so. Gib mir etwas Zeit um rausfinden, was da los ist. Ich gebe mein Bestes, für dich..

Später.

Carlos: Das geht mir gar nicht aus dem Kopf. Die ganze Zeit überlege ich, warum mich der Schreiner in Orlando so stören würde, mal ganz unabhängig davon, dass wir ja da so eine Regel haben. Eifersucht? Verlustangst? Neid? Vielleicht von allem etwas? Es kickt mich derart an, dass ich nicht so einfach ja sagen kann. Und das ist kein gutes Gefühl, verstehst du mich etwas? Ich glaube, es ist wahrscheinlich besser wenn der Schreiner nicht mitkommt. Aber wir fragen mal die Coachin. Vielleicht bringt es ja etwas...

Danach:

Carlos So, jetzt wissen wir woran es liegen könnte, dass ich so ein schlechtes Gefühl habe..Aber wir wissen nicht, wie wir dieses schreckliche Gefühl abstellen könnten. Ich glaube, ich bin einfach noch nicht so weit, dass es für mich in Ordnung wäre, wenn der Schreiner mitkommen würde.Und ich denke, du siehst es bestimmt auch so, dass es besser wäre, wenn der Schreiner hier bliebt. Vielleicht kann er jaq beim nächsten Mal mitkommen. Bestelle ihm bitte einen herzlichen Gruß von mir, er soll nicht sauer sein, aber ich bringe es einfach nicht. ..... Bestimmt klappt es bein nächsten Mal.....

So, in dieser Art, wär es eine faire und nachvollziehbare Entscheidung mit viel Akzeptanzmöglichkeiten für alle.

18.03.2024 15:06 • #13241


C
Zitat von Springfield:
So, in dieser Art, wär es eine faire und nachvollziehbare Entscheidung mit viel Akzeptanzmöglichkeiten für alle.

Ziemlich exakt so ist die Entscheidung auch abgelaufen.

Lediglich diesen für mich unangebrachten Suggestivsatz ...
Zitat von Springfield:
Und ich denke, du siehst es bestimmt auch so, dass es besser wäre, wenn der Schreiner hier bliebt.

... habe ich ersetzt durch:
Du weißt jetzt, wie es in mir aussieht. Triff du bitte die für dich stimmige Entscheidung. Ich kann und werde mich damit arrangieren.

Man kann jetzt über das Wording streiten, aber du hättest sie mittels der Formulierung du siehst es bestimmt auch so? genauso zu ihrer Entscheidung in deinem Sinne gedrängt. Sie hätte nämlich deine Frage einfach auch mit Ich sehe es anders und halte es für die bessere Entscheidung ihn daher mitzunehmen statt mit einem ja, ich sage ihm ab beantworten können.

18.03.2024 15:17 • #13242


T
@Springfield jeder geht mit solchen Dingen anders um, denn jeder steckt in seiner Haut und seiner Realität...
Ich finde Carlos Umgang damit offengestanden gar nicht so viel anders als deinen, er hat nur manches etwas anders formuliert.

Dass sein Angebot der Entscheidung letztendlich übersetzt hieß: Nun zeig mir mal ob du begriffen hast worum es ging und ob du meine Grenzen wirklich respektierst... Na das war sicher auch seiner Frau klar. Dafür muss man nicht gerade Einstein sein.

Ich denke selbst wenn Carlos es so gemacht hätte wie von dir beschrieben wäre das Ergebnis jetzt exakt dasselbe.
Nur dass Carlos Frau einen Grund hätte, sich zu ärgern: ich als ewachsener Mensch würde mir auch von meinem Partner nichts verbieten lassen.
Selbst aus Rücksichtnahme verzichten - ok.
Dass mein Partner mit mir spricht wie mit einem unartigen Kind: da lege ich mein Veto ein..! Ich verbiete dir...! Nö. So nicht.
(Klar hätte ich aus Rücksichtnahme von Anfang an anders gehandelt. Aber das wurde ja nun lang und breit diskutiert warum Frau C. sas nicht konnte - und die Erklärungen der Coachin hier hilfreich waren.
Jetzt hat sie so entschieden, seine Grenze zu wahren. Das ist am Ende, was zählt.)

Insofern - diese Dinge empfindet halt jeder anders und jeder würde am Ende etwas anders damit umgehen.
Warum jeder so stur darauf beharrt, dass sein Weg der korrekte wäre, erschließt sich mir gar nicht (und ich werde mich jetzt auch nicht weiter dazu äußern).

Das Paar hat für sich eine Lösung gefunden, das ist alles, was in solchen Situationen zählt.

Niemals, auch bei keinem der hier mitschreibt, würden alle anderen immer zustimmen, wenn hier ehrlich dargelegt würde wie jeder seine Kompromisse eingegangen ist.
Liegt in der Natur der Sache - Menschen sind und fühlen eben verschieden.

Ich persönlich freue mich für Carlos und seine Frau, dass sie einen Kompromiss gefunden haben, der für beide gangbar ist. Und dass Frau C. hier etwas entscheidendes verstanden hat und vermutlich nicht ganz so schnell versuchen wird, den Zahn immer weiter auszuhöhlen. (War anfangs nicht nur meine Befürchtung, wer sich nicht mehr erinnert blättere einfach 4-5 Seiten zurück.)

Immerhin hat sie nun einen kleinen Dämpfer bekommen und ihr ist bewusst geworden, dass Carlos auch Grenzen hat. Auch wenn er bereit ist, diese grundsätzlich zu verschieben.
Ich denke trotz seines Angebotes ist ihr schon klar, dass nicht alles uneingeschränkt möglich ist, so wie sie es sich gewünscht hätte.

18.03.2024 15:18 • x 4 #13243


T
Zitat von carlos7:
Ziemlich exakt so ist die Entscheidung auch abgelaufen.

Genau das dachte ich mir auch. Ich sehe da keinen großen Unterschied außer in ein paar Formulierungen, die ich bei dir geschickter fand.

Manche scheinen zu vergessen, dass deine Ehefrau ein erwachsener Mensch ist.

Die Idee von Vetos und Verboten ist ja ganz nett.
Aber in der Praxis so gegenüber einem anderen Erwachsenen, der noch im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten ist, niemals wirklich durchzusetzen.

Für mich ist so ein Veto ein Hilfeschrei - bitte sieh meine Ängste! Bitte sieh meine Not!
Mehr nicht.

Welcher Erwachsene Mensch lässt sich von einem anderen, egal ob Partner oder nicht, etwas perfekt legales verbieten ?

An die Empathie oder ans Gewissen zu appellieren... das ist etwas vollkommen anderes. Das ist legitim, und wer noch einen Funken Restintelligenz oder zumindest ein kleines bisschen Empathie hat, versteht das auch.

18.03.2024 15:24 • x 2 #13244


T
Zitat von thegirlnextdoor:
und wer noch einen Funken Restintelligenz oder zumindest ein kleines bisschen Empathie hat, versteht das auch.

Ich meinte damit die Partner, an die man (durch ein Veto oder andere Formulierungen) appelliert! (Nicht Mitleser/Mitschreiber hier! Nur für den Fall, dass das falsch rüberkam. Mir ist leider erst später aufgefallen, dass das missverständlich formuliert war.)

18.03.2024 15:46 • #13245


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