Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

Zitat von meineMeinung:

Du hast doch bestimmt in den letzten Jahren an mehrtägigen beruflichen oder externen Terminen teilgenommen, bei denen die Partner als Begleitung dabei waren. Ist dir aus dieser Zeit in Erinnerung, das jemand einen Freund oder Freundin anstatt des offiziellen Partners dabei hatte? Wahrscheinlich offiziell nicht. Deine Frau wird den Schreiner als ihren Mann vorstellen, was er in gewissem Sinne ja auch ist. Aber niemand wird auch nur im Entferntesten auf die Idee kommen, dass er nur der Zweitmann ist. Leider in diesen Momenten deine Frau auch nicht.

Doch, klar. Man sieht immer wieder mal Partner beim Frühstück oder in der Lobby. Manche ältere Teilnehmer kommen grundsätzlich mit PartnerIn und kennen sich als Familie schon über Jahre. Meist sind es eher ältere Personen im oder um das Rentenalter oder junge TeilnehmerInnen, die eine Konferenz als Kurzurlaub nutzen. Meine Frau wird den Schreiner das als this is [Vorname] vorstellen. Die Standard-Antwort ist dann: Great to meet you. Manchmal wird zurückgefragt, was die Profession ist. That's it. Ob das Partner, Freund oder Affäre ist, spielt nur bei wiederkehrenden Konferenz-Teilnahmen eine Rolle.

Zitat von Waris07:

Warum gehst du da nicht da alleine hin?- für dich.
Wäre vielleicht dann auch für dich einfacher mal frei Schnauze über deine Gefühlswelt reden zu können...ohne Frau im Nacken.

Nein, das ist ein Beziehungs-Coaching und ich will schon, dass meine Frau sich da einbringt.

Zitat von moose5:

Ich denke es ist wirklich die Tatsache dass seine Frau den Schreiner in eine Facette ihres Lebens einlädt in der bisher nur Carlos war.
Das ist nun klar nicht mehr ihre Auszeit in der Schreiner-Welt. Das hat Carlos nicht erwartet.

Ja, das ist auch ein sehr wichtiger Punkt. Es hat einen komplett anderen Touch als ein Ski-Wochenende. Die mir bisher heilige Abgrenzung der Welten verschwimmt damit ein kleines Stück. Und damit tu ich mir schwer.

Zitat von carlos7:

Das ist ein sehr valider Punkt. Mir gefällt es tatsächlich nicht, dass sie die Bedeutung dieser für ihre akademische Reputation wirklich wichtige Konferenz mit ihm verwässert. Sie glaubt zwar, dass seine Anwesenheit keine Distraction bedeutet, ich sehe das aber anders. Diese beiden Kommentare sind zu ...

Carlos, ich will nicht sagen, dass EClaire‘s Punkte nicht auch zutreffen, aber mein Eindruck ist, du würdest JEDE kognitive Erklärung dem Eingeständnis, dass du schlicht eifersüchtig bist und Sorge hast, deine Frau an den Schreiner zu verlieren, vorziehen.

Also mir tu es nur beim lesen schon fast weh, mit welcher Gewalt Du Dich an den neu designten polyamoren, drüber stehenden, Carlos klammerst und deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse verleugnest ( ja geschenkt , ihr hattet Versöhnungssex und die Quote stimmt, aber noch nicht mal da schaust du mal hin, um was es eigentlich darunter geht)

Schön, dass ihr intellektuell harmoniert. Vielleicht traust du dich mal, dich zu fragen, wie das Leben mit einer Frau wäre, mit der Du im Herz und im Bett harmonierst.

Zitat von Martin123:

Es wirkt ein wenig so, dass die bisher überzeugenste Geschichte einer funktionierenden offenen Ehe langsam zu kippen beginnt und zu dem wird, was offene Ehen eigentlich meistens sind: Das immer weiter verschieben von Grenzen und das schleichende Ende einer Beziehung.

Mir ist wichtig zu betonen, dass wir nicht offen, sondern Poly leben. Ich finde aber auch, dass Schwarzseherei nicht angebracht ist. Wir hatten eine Auseinandersetzung um einen von vielen Aspekten, der natürlich noch unter der Decke schwelt. Aber wir haben beide den Vorsatz und Willen, das zu lösen und einen tragfähigen Kompromiss zu finden. Das wirft uns nicht aus der Bahn, da mache ich mir nicht wirklich Sorgen.

Zitat von Gast2000:

Für mich war die Mitfahrt des Schreiners nach Orlando
von ihr eindeutig ein dreister, egoistischer und auf die Gefühle von ihrem EM keine Rücksicht nehmender
Versuchsballon um eine feste Regel und Tabu auszuhebeln.

Ich bin ihr da überhaupt nicht böse. Ich kann ihren Wunsch zu 100% nachvollziehen und verstehe inzwischen auch, warum sie meine heftige Reaktion so überrascht hat. Ich hege da keinerlei Groll auf sie, warum auch? Es macht unsere Beziehung doch aus, dass wir solche Dinge besprechen und das beidseitig Ziel haben, einen guten Weg für uns beide zu finden. Ich wäre nur böse, wenn sie mich hinterher vor eine vollendete Tatsache gestellt hätte. Das wäre schwer verzeihlich gewesen. So ist bis auf Gespräche nichts passiert. Sozusagen: Der Akt ist nicht vollzogen.

Zitat von SchlittenEngel:

Schön, dass ihr intellektuell harmoniert. Vielleicht traust du dich mal, dich zu fragen, wie das Leben mit einer Frau wäre, mit der Du im Herz und im Bett harmonierst.

Ich empfinde es so, dass wir in Herz und Hirn wunderbar harmonieren. Und im Bett war es noch nie so gut, wie in den letzten 6 Monaten.

@carlos7
Würdet ihr im Herz harmonieren, gäbe es die Orlando Frage nicht….

Zitat von SchlittenEngel:

mein Eindruck ist, du würdest JEDE kognitive Erklärung dem Eingeständnis, dass du schlicht eifersüchtig bist und Sorge hast, deine Frau an den Schreiner zu verlieren, vorziehen.

Nein, Verlustangst habe ich immer noch nicht. Ich sehe den Schreiner nach wie vor lediglich als Add-On. Mathematisch gesehen, war er vielleicht für meine Frau notwendig, ist aber nicht hinreichend.

Zitat von SchlittenEngel:

@carlos7 Würdet ihr im Herz harmonieren, gäbe es die Orlando Frage nicht….

Das bezweifle ich.. Auch in der harmonischsten Beziehung gibt es Konflikte. Vielleicht nicht um Orlando, sondern um andere Themen. Es kommt darauf an, ob man diese gut lösen und befrieden kann. Und davon bin ich bei uns überzeugt.

Zitat von carlos7:

Es gibt im Rahmen der Konferenz keinen Event, bei dem die beiden als Pärchen auftreten würden. Vielleicht beim Frühstück, aber das wäre schon alles.

Dann bleibt von dem beruflichen Umfeld aber nicht mehr viel übrig?
Wo ist dann noch der Unterschied zu einem Skiausflug, nur das Deine Frau zwischendurch allein der Konferenz beiwohnt?

Zitat von carlos7:

Mir ist wichtig zu betonen, dass wir nicht offen, sondern Poly leben.

Wenn dir die Definition wichtig ist dann gib sie auch korrekt wieder. Deine Frau lebt poly, du nicht, du lebst offen. Oder liebst mittlerweile Miss K.? Hat sie jetzt schon den Stellenwert vom Schreiner bei deiner Frau?

Zitat von carlos7:

Ich wäre nur böse, wenn sie mich hinterher vor eine vollendete Tatsache gestellt hätte. Das wäre schwer verzeihlich gewesen. So ist bis auf Gespräche nichts passiert. Sozusagen: Der Akt ist nicht vollzogen.

Sie hat aber, bevor sie mit dir gesprochen hat, die ganze Sache mit dem Schreiner geplant. Sie hat hat ihm das in Aussicht gestellt. Da sie sich scheinbar ihrer Sache sicher war (sie ihre Reaktion auf deine Ablehnung) werden die Planungen auch schon relativ konkret sein. Bist du dir sicher dass die Tickets nicht schon gebucht sind?

Zitat:

Mathematisch gesehen, war er vielleicht für meine Frau notwendig, ist aber nicht hinreichend.

Schon wieder der unzulängliche Versuch, Gefühle mathematisch zu definieren.

Du hast wieder mal dein Gesamtpaket erwähnt. Überlege mal, wieviel Prozent in diesem Paket deine Kinder, euer Haus und euer Standing in der Gesellschaft ausmachen und wieviel Prozent noch für die Person Carlos bleiben. Wie hat sich wohl dieser Prozentsatz im letzten halben Jahr zu deinen Ungunsten verschoben.

Zitat von carlos7:

Ich kann mir schon vorstellen, dass dadurch eine latente Sehnsucht in ihr schlummert, mehr Zeit mit ihm zu verbringen und diesen Teil des Liebeshungers zu stillen.

Aha. Siehe weiter unten.

Zitat von carlos7:

dass die Erfahrungen und Vorstellungen von [Springfield] stark an unserem Beziehungsmodell vorbeigehen. Er lebt eine radikale, unregulierte offene Beziehung.

Richtig. Und aus gutem Grund gilt - jeder, wie er möchte.

Der Thrill ist im Springfield-Modell ja die größere Freiheit der Fremdbeziehung und aufgrund der Regellosigkeit logischerweise größeres Vertrauen in den Partner. Wenn der ein anständiger Mensch ist, weiß er, welche roten Linien zu respektieren sind. Mit einem Fiesling kann man daher kein Springfield-Modell machen. So wie ich ebenso erinnere, dass der eigentliche Thrill meiner Frau damals bei ihrer Affäre ihre Ungeregelheit war, ihre Gestaltungsfreiheit. Trotzdem hat sie bestimmte Grenzen eingehalten, ohne dass das kontroliert werden musste.

Dagegen hätte sie mich nur verwundert angesehen, wäre ihr ein Carlos-Modell vorgeschlagen worden. S. z.B. interessierten sie insofern nicht, weil sie ja auch da direkt oder indirekt in meiner S. Kontrolle gewesen wäre. Also eben keine freie Affäre. Und so wie das Carlos-Modell mit der Verleih-Vorstellung begann und zum Schreiner-Polyamor wurde ist von der Erwartung seiner Frau her noch Spielraum in Bezug auf Regellosigkeit. So etwas muss natürlich nicht das Ende der Liebe zu und Ehe mit Carlos bedeuten. Nur um den möglichen Weg von ihr zu erahnen

Zitat von carlos7:

Körperlich hat er sicher mehr zu bieten, auch kreativ, handwerklich, künstlerisch. Ich habe andere Stärken.

Für mein Gefühl bist du viel zu viel mit dem Vergleichen beschäftigt.

Zitat von carlos7:

Mir gefällt es tatsächlich nicht, dass sie die Bedeutung dieser für ihre akademische Reputation wirklich wichtige Konferenz mit ihm verwässert. Sie glaubt zwar, dass seine Anwesenheit keine Distraction bedeutet, ich sehe das aber anders.

Kann man nur zustimmen. Für mich beginnt das hier unprofessionell zu werden. Auch, dass sie ihren Eigenwert mindert - bei dir.

Zitat von carlos7:

Ich vermute, du willst darauf hinaus, dass meine Frau in Richtung gleichberechtigter Beziehungen unterwegs ist. Dieses Bedenken habe ich am Montag abend auch geäußert und meine Frau wollte in sich reinhorchen, ob sie tatsächlich diesen Wunsch im Verborgenen hegt. Falls ja, und da waren wir uns einig, muss sie gegensteuern. Das wäre ein Modell, das nicht umsetzbar ist.

Sie strebt dieses Modell doch immer mehr an durch ihre Grenzüberschreitung.
Du lässt dich zurzeit unglaublich breit quatschen von ihr.

Du klingst wie ein J. auf Dro.. Alles wird für sie getan. Koste es Selbstachtung, wie es wolle.

Du weißt, dass ich hundert pro für offene Beziehungen bin. Doch die funktionieren nicht, wenn einer sich dabei aufgibt.
Das bist in dem Falle du.

Sorry, für die offenen Worte: Es wirkt als plapperst du alles brav nach, was sie dir vorgibt.
Bist du überhaupt noch in der Lage für dich selber zu denken? Mal ein paar Schritte abseits von deiner Frau?

Davon ab war jetzt ein paar Wochen Ruhe bis deine Frau jetzt das nächste Ding rausgeschossen hat und ihr wieder routieren könnt.
Warum? Vertrug sie die Harmonie nicht?

Könnte es sein, dass es ihr gar nicht so richtig um den Schreiner geht? Schließlich hätte sie kein Problem damit ihn sofort wieder für Orlando abzusagen um dich wieder auf Spur zu halten.

Ein bißchen Stimmung in die Bude bringen, Schreiner sowie dich aufheizen und gegeneinander ausspielen, könnte für sie ein heimliches Vergnügen sein.

Und wenn du sie da nun auch gleich fragst, ob das im Reich des Möglichen wäre, fällt mir das Wort Hörigkeit ein.Sowas spielt man für sich alleine durch und beobachtet. Trifft bei bestätigten Verdacht Entscheidungen für sich und das eigene Seelenheil.

@carlos7 Was ist am Orlando Trip so anders als am Ski Kurzurlaub, wenn du mal die Triplänge außer Acht lässt?

Bist du eifersüchtig auf dein Tagungsrevier, was bislang nur dir und deiner Frau eigen war und welches du jetzt unweigerlich durch den Trip mit dem Schreiner teilen müsstest (ob einmalig oder in Zukunft häufiger)?

Was nimmt er dir weg symbolisch? Die klassische Eifersucht verspührst du ja nicht eigenen Aussage nach, also muss es irgendeine tiefergehende Unsicherheit in Bezug auf etwas in diesem Bereich haben.

Oder hast du Angst, dass dieser Businesstrip mit dem Schreiner zu einer ungewissen Dynamikveränderung zwischen deiner Frau und dir oder in eurem Konstrukt allgemein führen könnte und du diesen Trip deshalb so vehement ablehnst?

Oder hast du Sorgen darüber, dass dieser Businesstrip eure bestehenden Beziehungsregeln nachhaltig unangenehm für dich beeinflussen könnte?

Mögliche Motive des Schreiners wurden hier ja schon aufgezählt und seine langfristigen Intentionen als Zweitpartner.