Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

Zitat von unbel-Leberwurst:

Und was sind die subjektiven Gründe?

die kann ich einordnen. Ich verstehe mich da nicht ganz. Sage jetzt ein paar Meetings ab und gehe mal laufen, um den Kopf frei zu bekommen und nachdenken zu können. Vielleicht verstehe ich mich danach besser.

Zitat von Waris07:

Keine große Überraschung – für mich zumindest. Für dich offensichtlich schon. Das ist natürlich bitter.

Du hast recht, tatsächlich hätte ich damit rechnen können.

Zitat von Waris07:

Kann deine Frau eigentlich nicht mal ohne Hintergedanken etwas tun?

Nein, meine Frau denkt immer, bevor und während sie handelt. Das ist ihr Wesen und ein Teil, den ich an ihr schon immer anziehend finde. Da gibt's einen Begriff für: Brain P@rn.

Zitat von carlos7:

So wirklich verstehe ich mich nicht. Vielleicht ist auch ein bisschen passiv-aggressiver Frust dabei... jetzt hat sich alles so schöne eingespielt und prompt kommt meine Frau mit einer neuen Kletterroute ums Eck.

Deine Frau verschiebt (mal wieder) eine Grenze und du wehrst dich instinktiv dagegen.

Wenn man alles unter Ausschluss deiner eigenen irrationalen Gefühle betrachtet könntest du auch gleich den Schreiner bei euch einziehen lassen (spart Fahrtkosten und ihr habt eine kostenlose Kinderbetreuung ).

Hier ist aber das Problem: Gefühle sind nicht rational.

Man definiert nicht die eigenen Grenzen weil sie logisch sind.
Man definiert Grenzen, weil man sich mit ihnen wohl fühlt.

Ob du diese Grenze aufgeben willst solltest DU entscheiden.... entsprechend deiner Gefühle (und nicht was logisch ist).

Was mich und viele andere hier stört: Wieder verschiebt deine Frau EURE Grenzen einseitig zu ihrem Vorteil.

@Springfield und @FrauDrachin zeigen dir eine Sache ganz klar auf: Das was deine Frau gerade macht ist normal in einer Poly-Beziehung.

Zitat von carlos7:

Was mich besonders stört ist, dass ich keinen eleganten Weg raus sehe

Mann,
du bist doch eine Führungskraft. Gibt es in deinem Unternehmen keine Situationen, wo eben kein Kompromiss möglich ist?
Wo halt einer mal verlieren/verzichten muss?

Zitat von carlos7:

Einen von uns beiden wird unweigerlich Frust und Groll im Hinterkopf haben.

Weißt du wie man Menschen/Männer nennt, die nicht von Zeit zu Zeit mal irgendwo anecken?
Männer ohne Kanten ist die nette Umschreibung dafür.
Ich könnte meinen Partner verägern ist das Totschlagargument für alles....

Zitat von carlos7:

weil er ihn zu etwas überredet hat, was dieser nicht wollte.

Wozu hast du denn deine Frau überredet?

Deine Frau hat selbstständig eine Entscheidung getroffen, die gegen eure Beziehungsvereinbarung verstößt.
Die Folgen davon bzw. deine Reaktion habt ihr doch beide zusammen besprochen und (mehr oder weniger) festgelegt. War sie dabei unzurechungsfähig?

Zitat von carlos7:

Nein, meine Frau denkt immer, bevor und während sie handelt. Das ist ihr Wesen und ein Teil, den ich an ihr schon immer anziehend finde. Da gibt's einen Begriff für: Brain P@rn.

Legst du das zugrunde, war der Bruch eurer Vereinbarung geplant...

Zitat von carlos7:

Nein, meine Frau denkt immer, bevor und während sie handelt.

Okay. ich formulier es noch mal anders.

Sie handelt / tut nur etwas, wenn sie sich daraus einen unmittelbaren Vorteil verspricht?

Einfach mal Selbstlos und ohne Eigennutz ist nicht so ihr Ding, richtig?

So lange Carlos nicht wirklich benennen kann, was ihn eigentlich stört, wird er in einer Diskussion immer den Kürzeren ziehen. Weil es dann eben nicht klar benannt werden kann, sondern mehr einem zorningen weil ich es eben will! Stampfen gleicht.
Das kann auch legitim sein, fühlt sich aber für das Gegenüber in der Regel einfach bescheuert an und nimmt erheblich Souveränität aus der Diskussion .

Deswegen denke ich, dass er dem nachgehen sollte oder es ggf. nochmal mit dem Coach thematisiert.

@carlos7 Dürfte dein Vergnügen auch mit auf Geschäftsreise?

@carlos7

Zitat von carlos7:

Sie ist davon ausgegangen, dass ich es eine gute Idee finden würde.

Klar geht sie davon aus. Aber nicht, weil es eine gute Idee ist, sondern, weil sie weiß, dass du dich früher oder später mit jeder ihrer Ideen „anfreundest“.

Vielleicht kommt ja dein innerer, leiser, Widerstand daher, dass du immer mehr spürst, wie der Schreiner dir gleichwertig ( mind.) wird?

Poly theoretisch kann ja ganz cool sein, zumindest kopfmässig, aber praktisch und v.a. vollumfänglich ist es halt dann doch nochmal eine andere Hausnummer, als ab und an Dritt- S. nebenher.

h/Sieht aus als würdest du an den Punkt kommen wo du dich entscheiden musst ob du wirklich Poly leben willst, wie das Frau Drachin angesprochen hat. Between a rock and a hard place…

Ich glaube das hat jetzt nichts mit deiner Frau zu tun sondern nur mit dir. Sie weiss was sie will.

Sagst du wirklich ja zu Poly dann ist auch die kompensatorische (?) Konzentration auf dich nicht notwendig.

Zitat von carlos7:

wäre sie davon ausgegangen, dass ich mich freuen würde, wenn sie sich die Wochen davor und danach nur auf mich konzentrieren würd

Zitat von carlos7:

mit Extra-Badge ein paar Häppchen einwirft und darauf wartet, dass der Partner abends ein paar Stunden Zeit hat. Eher wäre ich zum letzten Tag eingeflogen und wir hätten ein paar Tage angehängt, so wie in Wien.

Auch könntest vorschlagen dass der Schreiner, wie du das auch tun würdest, am letzten Tag hinfliegt um ein paar Tage anzuhängen. Dann wär das berufliche Umfeld nicht tangiert und für die Kids gibts mehr qality time mit dem Papa … win-win-win-win

Dazu eine extra Session Coaching und ein paar Treffen mit Miss K

Die Alternative dazu ….?

Hey @carlos7 ,

also, wie ich die Sache angehen würde:

Eifersucht.
Für mich hat sich die Sichtweise bewährt, dass Eifersucht, ähnlich wie Wut, eine zusammengesetzte Emotion ist, hinter der sich andere Gefühle und Ängste verstecken.
Erst mal schreit die Eifersucht: Dieses undankbare Miststück, wie kann sie nur! Mir passiert hier furchtbares Unrecht! Jetzt muss sie mindestens zu Kreuze kriechen, sich unter Tränen entschuldigen, und mindestens 100 Jahre Buße tun! Mindestens! Und unser Großhirn springt sofort bei, und findet die passenden, unabweisbaren Argumente.
Wie du schon selber erkannt hast, wird das der Komplexität der Situation nicht so ganz gerecht, und steht echten Gesprächen und Verbindung entgegen.
Also, was sind die dahinterliegenden Gefühle?
Ich rate mal aus meinr Erfahrung und aus dem heraus, was du bisher geschrieben hast, möchte dich aber bitten, da wirklich selber in dich zu gehen. Das ist ein ganz wichtiger Schritt, um wirklich zu merken, wo genau deine Trigger, deine Grenzen und deine Bedürfnisse sind.
-Macht und die gesunde Form davon: Selbstwirksamkeit. Wirst du wirklich gehört? Wird auf deine Bedürfnisse und Grenzen wirklich Rücksicht genommen? Kannst du deine eigene Beziehung wirklich so gestalten, wie es für dich passt?
-Für mich wird es immer dann schwierig, wenn mein Partner mit einer anderen Partnerin etwas macht, was er bisher nur mit mir gemacht hat.
-Angst, weil die Beziehung mit dem Schreiner ein Eigenleben bekommt, auf das du keinen Einfluss mehr hast?
-usw. usf.
Und dann im nächsten Schritt DARÜBER in Gespräche mit deiner Frau gehen. Ist total scary, weil du dich damit sehr verletzlich machst. Außerdem habe ich den Eindruck, dass du und deine Frau auf der Ebene keine so gute Gesprächskultur habt? Ich behaupte aber, die werdet ihr brauchen, dringend.
Und dann könnt ihr gemeinsam schauen, wie ihr diese Ängste und befürchtungen auf gesunde, konstruktive Art adressieren könnt.
Bei mir zumindest löst sich dadurch schon das allermeiste. Was ich allerdings von einem noch so verkopften Partner verlsnge ist, dass ich damit Raum bekomme.

Genau. Dadurch solltest du auch aus dem Machtkampf rauskommen und aus dem Groll und daraus, sie zur bösen zu erklären.

Good Luck!

Zitat von FrauDrachin:

weil die Beziehung mit dem Schreiner ein Eigenleben bekommt, auf das du keinen Einfluss mehr hast?

Zitat von carlos7:

Es gibt objektiv keinen Grund, meiner Frau die gemeinsame Schreiner-Zeit in Orlando zu missgönnen.

So ist es.

Zitat von carlos7:

Meine Frau würde im Vorfeld und danach ihr bestes tun, mich in den Mittelpunkt zu stellen.

So ist es.

Zitat von carlos7:

Mehr Quality Time für mich und mehr Zeit für den Schreiner. Sie versteht nicht, warum ich das nicht als Win-Win-Win sehe.

Da bin ich voll bei deiner Frau.

Zitat von carlos7:

Und was sie in Orlando macht, kann mir objektiv gesehen, doch völlig egal sein. Aber dennoch...

Was sollen sie in Orlando machen, was sie hier nicht machen?

Gut, hier besuchen sie nicht das Kennedy Space Center, sind auch nicht am Cocoa Beach surfen oder flanieren den International Drive herunter, aber sonst machen sie hier doch auch alles, was zwei Menschen miteinander tun können.

Jedoch Orlando und das ungestörte Paarsein bieten natürlich einen tollen Rahmen, um ein herrliches Fest der Liebe zu feiern. Und genau das ist es doch, was ich der Schreiner und deine Frau dort wünschen: Die Welt vergessen und der Liebe unter der Sonne Floridas freien Lauf lassen. Das ist so ein Emotional für deine Frau! Und du willst es ihr verbieten? Tu das nicht. Es passt auch nicht in den Lauf eurer aktuellen Beziehungsdynamik.

Sie möchte mit dem Schreiner nach Orlando. Das ist völlig nachvollziehbar und auch überhaupt nicht das Problem. Stelle dich deiner Eifersucht und überwinde sie. Das wäre die weitaus bessere Investition in dich und eure Beziehung, als ein Nein zum Schreiner in Florida.

@Springfield
Ich hab eine Frage an dich, als Experte, aus reiner Neugierde.

Ab wann wäre bei dir persönlich eine Grenze erreicht, wo auch du sagen würdest. Das geht in eine Richtung die nicht gut ist?
Oder gibt es die für dich nicht? Jeder darf machen was er will - egal wie?
Wie muss ich mir das vorstellen?

Zitat von carlos7:

die kann ich einordnen. Ich verstehe mich da nicht ganz

@Leberwurst... sorry, ich meinte, die subjektiven Gründe kann ich nicht einordnen. Auch das Laufen hat mich da nicht weitergebracht. So ganz verstehe ich mich selbst nicht.

@Waris07 ich bin zwar nicht @Springfield , aber für mich ist die Grenze da, wo ich mich mit meinem Partner nicht mehr wohl fühle, z.B. wenn ich mich nicht gesehen, geliebt, gewertschätzt, wichtig fühle.

Zitat von carlos7:

@Leberwurst... sorry, ich meinte, die subjektiven Gründe kann ich nicht einordnen. Auch das Laufen hat mich da nicht weitergebracht. So ganz ...

Was sagt denn dein innerer Monolog?
Einfach mal ungefiltert, mit allen Vorwürfen und Beleidigungen und drum und dran sufschreiben. Nicht unbedingt hier.
Das hilft oft, um der Sache auf die Spur zu kommen.