Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

Zitat von meineMeinung:

Bist du schon mal auf die Idee gekommen dass dir deine Frau Sachen erzählt die du gerne hörst, die dein Ego streicheln? Sie ja wohl sehr intelligent und kennt dich gut. So schwierig bist du schließlich nicht zu lesen, man kann einige deiner Antworten schon so erwarten.

Klar kann man sich in Menschen täuschen, auch in meiner Frau. Wenn sie mir Sachen erzählt, die mein Ego streicheln, ist das aber ja per se nicht schlecht, sondern eigentlich etwas, das mir gut tut. Schlecht wäre es nur, wenn sie mich dadurch manipulieren würde.

Zitat von meineMeinung:

Noch ein Nachsatz: wo würdest du ohne die Kohle deiner Eltern wohl stehen?

Wer kann das schon beantworten. Ich hätte sicher einen anderen Lebensweg hinter mir und auch vor mir. Ich stelle mir die Frage nicht, da ich keine Kristallkugel habe. Ich lebe in den Randbedingungen, die mir gegeben sind und versuche das beste draus zu machen. Gelingt mir nicht immer, aber ich versuche es.

Zitat von Felica:

Und Du meinst also, diese Tendenz Polyamorität schlummerte schon immer in ihr?
Oder ist es vielleicht so, dass sie mit Dir/ Euch unzufrieden ward, wie Du sagst, und ihre Kompensation nun in Form einer Polyamorie ausübt? Das könnte ja bedeuten, dass sie mit einem anderen Partner keine Kompensation benötigt hätte, wenn dieser damals bei Kinderbetreuung und Karriere an ihrer Seite gestanden hätte.
Siehst Du eher die Fakten als Auslöser?

Das ist wirklich schwer zu beantworten und ich denke nicht einmal meine Frau kann das tun.

Ich sehe es wie manche Erkrankung, nehmen wir mal Zöliakie (also klinische Gluten-Intoleranz). Es gibt eine genetische Eigenheit, die darüber bestimmt, ob jemand Zöliakie bekommen kann oder nicht. Das ist die berühmte notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für den Ausbruch der Autoimmunerkrankung. Sie kann oder sie kann nicht ausbrechen. Was der letztendliche Trigger sein wird und ob der Trigger gezogen wird, ist nicht vorhersehbar.

So ähnlich sehe ich es bei meiner Frau auch. Was genau der Grund war und ob ihre Veranlagung durch etwas konkretes geweckt wurde, lässt sich nicht sagen. Ich vermute übrigens, dass Polyamorie in einigen von uns schlummert, aber nur sehr selten ans Tageslicht kommt weil es eben gesellschaftlich tabu ist.

Zitat von carlos7:

Das ist wirklich schwer zu beantworten und ich denke nicht einmal meine Frau kann das tun. Ich sehe es wie manche Erkrankung, nehmen wir mal ...

Ich sehe es als Entwicklung. Es gibt einen Auslöser, und dann geht es seinen Gang .....
Aber diesen Auslöser braucht es.
Ich überlege, wo Euer war...

Für mich interessant, dass Du PA mit einer Krankheit vergleichst

Zitat von carlos7:

Ich vermute übrigens, dass Polyamorie in einigen von uns schlummert, aber nur sehr selten ans Tageslicht kommt weil es eben gesellschaftlich tabu ist.

Das denke ich nicht wirklich.
Ich glaube eher, dass die Menschen einfach unterschiedlich sind. Es gibt Menschen, die können es sich nicht anders vorstellen als nicht monogam zu leben, und es gibt Menschen, die können es sich nicht anders vorstellen als monogam zu leben.

Und dann gibt es welche, die das eine oder das andere praktizieren und innerlich unzufrieden sind und nicht wissen, warum. Da mag ja sein, dass sie sich einfach nicht trauen, ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen zu folgen und daher für sich die falsche Lebens- bzw. Beziehungsform wählen... das aber grundsätzlich mit etwas gleichzusetzen, was verborgen in einem Menschen schlummert... in manchen vielleicht ja.

Ich hätte weder das Bedürfnis nach noch die Nerven für mehrere Partner. Dafür sind mir andere Dinge im Leben viel zu wichtig und als Partner genügt mir mein einer vollauf. Das partnerschaftliche Gefühlsspektrum (mir fällt kein passenderer Begriff dafür ein) deckt er für mich voll ab. Ich habe auch überhaupt nicht das Gefühl, mir da etwas zu versagen oder etwas zu verpassen. Respektiere aber, dass es anderen da durchaus anders gehen mag.

Zitat von carlos7:

Ich sehe das nicht als Unausgeglichenheit. Unausgeglichen wäre es doch nur, wenn ich auch poly veranlagt wäre und dieses Bedürfnis hätte. Habe ...

Deine Frau ist ja sehr intelligent. Sie weiß, wie sie dir das ganze verkaufen kann. Polyamor.. das glaube ich bei ihr nach 800 Seiten immer noch nicht.

Zitat von kata_smiles:

Deine Frau ist ja sehr intelligent. Sie weiß, wie sie dir das ganze verkaufen kann. Polyamor.. das glaube ich bei ihr nach 800 Seiten immer noch ...

Ich auch nicht. Eine Eisprinzessin…Ehemann, Kinder…das ist für rationale, unterkühlte Menschen genug, würde ich vermuten. Und das vermute ich nicht ohne Grund. Soviel Gefühlswallung ist wohl für solche Menschen eher anstrengend. Zeitlich halte ich es, sowieso in eurem Fall, für noch viel anstrengender.
Aber wenn es ok für Dich ist, wie es ist, go for it.
Ich finde es schon irgendwie auch doof, dass Dir hier das alle madig reden wollen, aber das ungute Bauchgefühl teile ich mit den meisten Usern.

Zitat von So-What:

Ich finde es schon irgendwie auch doof, dass Dir hier das alle madig reden wollen, aber das ungute Bauchgefühl teile ich mit den meisten Usern.

Ich glaube das bringt es perfekt auf den Punkt. Ich finde auch, es macht keinen Sinn madig zu reden, womit gerade alle augenscheinlich so glücklich sind.
Auch mein Bauchgefühl ist beim Lesen nicht so gut - aber das muss ja auch nichts zu sagen haben, ich gehe nicht in den Schuhen der Beteiligten.
Und letzten Endes kann jedes Beziehungskonstrukt scheitern oder zerbrechen (oder auch für eine ganze Weile oder sogar lebenslang funktionieren), so oder so.

Zitat von Zaungast:

Er arangiert sich mit den Brocken, die ihm hingeworfen werden.
Und wenn ihm was nicht passt, jammert er rum. Anstatt Bedingungen zu stellen, die sie eingehen muss, damit sie das Glück hat ihn behalten zu dürfen.

Der Schreiner hat sicher eine bessere Position als du hier so schilderst. Tja - Bedingungen stellen ist immer eo eine Sache .....

Zitat von ElGatoRojo:

Der Schreiner hat sicher eine bessere Position als du hier so schilderst.

Allein schon die, dass er Single ist und letztendlich irgendwo immer das tun könnte, was ihm gerade angenehmer ist.
Z.B. könnte er problemlos morgen zu einer Weltreise aufbrechen, wenn das sein Wunsch wäre, auch könnte er sich noch andere Frauen halten von denen Mrs. Carlos nie erfahren würde.
Oder schlussmachen und eine andere heiraten.
Das kann sie nicht ohne weiteres. Insofern sehe ich ihn hier auch nicht in einer schwachen Position.

Zitat von ElGatoRojo:

Der Schreiner hat sicher eine bessere Position als du hier so schilderst.

Wie normalerweise immer ist der Verlangens-Schwächere in der besseren, weil unabhängigeren Position. Wer von den beiden jetzt stärker am anderen hängt, ist schwierig zu beurteilen. Ich kenne nur meine Frau und weiß, dass sie recht rasch und konsequent handelt, wenn es Not tut. Das zumindest sehe ich nicht bei ihm.

Der mit dem vermeidenden bindungsstil ist in solchen Konstellationen oftmals oberflächlich betrachtet besser dran als der anklammernde Part.

Dass alle sicher gebunden sind, schließe ich erstmal aus.

Zitat von Gretchen:

Dass alle sicher gebunden sind, schließe ich erstmal aus.

Bei Miss K ist das aber durchaus der Fall.

Zeitweise.

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Zitat von carlos7:

Bei Miss K ist das aber durchaus der Fall. Zeitweise. .

Don Carlos äh Dom Carlos hat gesprochen

Lustig! Humor ist schließlich wichtig

Hier weiß man ja zuweilen nicht ob lachen oder weinen

Zitat von Felica:

Obwohl Du in den Kreisen ja eher das Opfer bist...

Unterwerfungslust? Kann ich mir durchaus vorstellen, dass diese bei Carlos latent vorhanden ist. Vordergründig der absolute Machtmensch und im Unbewussten schlummert dann noch das gegenteilige Bedürfnis. Der Macher, der sich zuhause gerne bei Mama ankuschelt. Womöglich aufgrund dieser Ambitendenzen hat sich Carlos hier und da in Situationen manövriert, die er bewusst so gar nicht gesucht hat.