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Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

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Zitat von meineMeinung:
würdest du dein Leben nicht seit Monaten in einem Forum über Beziehungsprobleme ausbreiten müssen.

klar, wir hatten drei nicht ganz einfache Jahre hinter uns. Mein derzeitige Betonung liegt auf hinter uns. Ich denke, während meines Sabbaticals im Sommer haben wir einen Weg gefunden, der uns beide (und damit auch die Kids) glücklich macht.

16.02.2024 15:30 • #12646


F
Zitat von carlos7:
klar, wir hatten drei nicht ganz einfache Jahre hinter uns.

Über 1/4 Eurer Beziehung.
Das wären in meinem Fall 7 Jahre

16.02.2024 15:37 • #12647


A


Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

x 3


C
Zitat von Felica:
Über 1/4 Eurer Beziehung. Das wären in meinem Fall 7 Jahre

Ich habe doch nie gesagt, dass die 3 Jahre schlecht waren. Aber sie waren nicht so optimal wie die 9 davor und nicht so optimal wie die Zeit danach. Meiner Frau ging es während der Zeit nicht ganz so gut wie mir, primär weil sie ihre wissenschaftliche Karriere aufgegeben hatte und mit sich selbst und ihrer Rolle unzufrieden war. Aber wir waren weit weg von etwas, was man eine ernste Beziehungskrise nennen würde.

16.02.2024 16:12 • #12648


F
Zitat von carlos7:
Aber wir waren weit weg von etwas, was man eine ernste Beziehungskrise nennen würde.

Was ist für Dich eine ernste Beziehungskrise?

16.02.2024 17:16 • #12649


C
Zitat von Felica:
Was ist für Dich eine ernste Beziehungskrise?

Wenn eine mögliche Trennung im Raum steht oder wenn sich eine negative Dynamik in der Beziehung entwickelt. Beides war bei uns nicht der Fall. Meine Frau hat eine ganze Weile gebraucht, bis sie die Ursachen ihre Verstimmung greifen konnte und wir die Ursachen beheben konnten. Mit dem Job (und sicherlich auch mit dem Schreiner) kam sie und damit unser Familienleben wieder ins Lot.

16.02.2024 17:23 • #12650


Waris07
Sorry, wenn ich da jetzt noch mal nachhake. Rein aus Neugierde ...und völlig wertfrei.

Eure Beziehung stand an einem Scheideweg und ihr wart jeweils für sich und miteinander nicht mehr so wirklich glücklich/ zufrieden.

Das heißt also nüchtern und rein rechnerisch Betrachtet:

Sie holt sich von außen Glück/ Zufriedenheit + Du holst es dir ebenfalls von außen diese Bestätigung = Ihr beide seid glücklich und zufrieden - Ehe gerettet und stabil.

Richtig? Ist das so deine (eure) Rechnung = Lösung?

16.02.2024 18:16 • x 10 #12651


C
Zitat von Waris07:
Eure Beziehung stand an einem Scheideweg und ihr wart jeweils für sich und miteinander nicht mehr so wirklich glücklich/ zufrieden.

Das heißt also nüchtern und rein rechnerisch Betrachtet:

Sie holt sich von außen Glück/ Zufriedenheit + Du holst es dir ebenfalls von außen diese Bestätigung = Ihr beide seid glücklich und zufrieden - Ehe gerettet und stabil.

Richtig? Ist das so deine (eure) Rechnung = Lösung?

So stimmt das nicht ganz. Ich muss zur Beantwortung etwas ausholen. Wer die Hintergründe aus den Posts im letzten Frühling kennt, kann ja drüberblättern.

Also, wir haben uns als Doktoranden am gleichen Institut mit dem gleichen Doktorvater kennengelernt. Meine Frau war der akademische Star, ich der Macher. Sie ist höchstbegabt (nein, nicht 130, sondern im nicht mehr wissenschaftlich bestimmbaren 160+ Bereich). Sie war immer Einzelgänger und Eiskönigin, ich everybodies Darling und im Mittelpunkt. Sie war die Trophäe, die jeder für den Vitrinenschrank erbeuten wollte, mir gelang es.

Wir heirateten, wollten früh Kinder, damit sie wieder in Wisschenschaft und Forschung einsteigen und ggfalls habilitieren konnte. Sie betreute die Kids erst ganztags und ich machte Karrieren. Sie begann halbtags als PostDoc an der Uni zu arbeiten und ich wurde der jüngste europäische VP eines internationalen Großkonzerns. Sie mühte sich ab, wenigstens halbwegs anspruchsvolle Aufgaben und Kinder unter einen Hut zu bekommen, ich verwirklichte mich. Sie wurde immer stiller, ich immer aufgekratzter.

Vor 4 Jahren hat ihr die Nachricht, dass eine weit minderbegabte Kommilitonin habilitiert hatte und direkt berufen wurde, den Boden endgültig unter den Füßen weggezogen. Sie begann an sich und ihrem Leben zu zweifeln und hätte am liebsten die Zeit noch mal zurückgedreht. Sie wollte nachholen, was sie verpasst hatte, nur gelang ihr das beruflich in dem bornierten akademischen Umfeld nicht ohne sich wieder voll reinzuwerfen. Also hat sie sich auf Nebenkriegsschauplätzen getummelt und wollte wenigstens nachholen, was die Eiskönigin verpasst hatte. Ich stimmte zu, die Ehe zu öffnen, denn ich bin 6uell nicht eifersüchtig und hatte klare Angebote einer attraktiven Fremdfirmen-Führungskraft. Außerdem efhoffte ich mir ein Aufflammen unseres ehelichen 6-Labens. Sie datete, ich v@gelte mit meiner Affäre und jetzt auch häufiger mit ihr. Sie v@gelte irgendwann auch fremd, aber eher selten. Ich dafür nicht mehr, denn meine Affäre hatte einen Partner gefunden und ich war passé. Ich hatte zunehmend Schwierigkeiten, Frauen für den kleinen Spaß zu finden und das Nutzen-/Aufwandverhältnis stand in keinem Verhältnis mehr. Ich schlug vor, die Ehe wieder zu schließen, sie lehnte ab. Sie lernte ein paar Monaten später ihren ersten Mann off-line kennen. Er ist erfolgloser Kunstschreiner, aber ein sehr attraktiver Mann und menschlich sehr nett. Sie stellt das Daten ein und konzentriert sich auf ihn. Ich bin froh, denn das Daten lag mir schwer im Magen, sie verliebt sich und sagt mir, sie würde uns beide lieben. Unser 6-Leben intensivierte sich und es war eine Win-Win Situation. Meine Frau bekam ein grandioses Angebot, das unser DrVater eingefädelt hatte. Ich nahm ein 3-Monats Sabbatical, um ihr den Neustart zu ermöglichen. Meine Frau war ab dato wie ausgewechselt, ausgeglichen und fröhlich. Sie feuerte auf allen Zylindern und liebt poly-amor. Ich lerne zufällig eine extrem (!) attraktive Frau auf dem Spielplatz kennen, die aus Jamaika stammte und mit ihrem Mann auf Abordnung hier was. Ich versuchte sie ins Bett zu bekommen. sie wickelte mich um den Finger. Ich verlor mich komplett und verliebte mich. Mein Frau warnt, sie wolle mich zum Absprung benutzen. Ich musste für mich eine Entscheidung treffen und zog mich zurück und litt. Meine Frau fing mich auf. Nach 2 Wochen hin und her rumpelte sich unser Modell ein und ist seit Spätsommer stabil. Ich fing an online zu daten und lernte Miss K kennen. Miss K bezeichnet sich als non-binär und hat die komplementären D/s Neigungen zu mir.

Sodele, das war der Schnell-Durchlauf. Du fragst, ob wir mit uns nicht mehr zufrieden waren. Doch, das waren wir. Nicht mit unserem 6-Leben, aber mir uns beiden und uns als Familie schon. Mit der Rollenverteilung aber nicht. Das Talent meiner Frau verkümmerte total. Du fragst auch, ob wir uns das Glück von außen holen? Nein, für mich ist das die Kirsche auf der Sahne, für meine Frau ist es eine zusätzliche, andere Erfüllung. Könnten wir beide drauf verzichten? Es würde uns schwerfallen, denn wer verzichtet schon gern freiwillig auf etwas emotional schönes und befriedigendes. Würde ich meiner Frau zuliebe verzichten? Ohne Frage. Würde meine Frau mir zuliebe verzichten? Gute Frage.

17.02.2024 15:01 • #12652


Saule1980
@carlos7
Allein beim Lesen wurde es mir schwindelig.
Trotzdem freue ich mich für euch, dass ihr einen Weg gefunden habt, Glücksgefühle zu generieren. Das ist doch schön.

17.02.2024 15:34 • x 3 #12653


Waris07
@carlos7 Ein souveränes - JA, das ist unser momentaner gemeinsamer Weg/ Lösung - hätte mir als Bestätigung ausgereicht.

Eine Zusammenfassung der letzten 844 Seiten hätte es nicht gebraucht, da ich sie alle gelesen habe und mir deine Schilderungen der Ereignisse noch recht frisch und lebhaft in Erinnerung sind.

Was jetzt aber auch nicht schlimm ist. Da es mir einen nochmaligen tiefen Einblick gewährt hat, wie du die Sache siehst/ wahrnimmst und reflektierst.

Deinen letzten Absatz allerdings hat es in sich und den lass ich erstmal auf mich wirken, bevor ich entscheide ob und wie ich darauf näher eingehe.

Wünsch dir ein schönes Wochenende!

17.02.2024 15:48 • x 3 #12654


F
Zitat von carlos7:
mit uns beiden und uns als Familie schon

Ihr wart also zufrieden mit euch beiden und als Familie.

Was brauchte es dann das
Zitat von carlos7:
unser Familienleben wieder ins Lot

?

Um Zufriedenheit in eure Rollenverteilung zu bringen, wäre keine Zweitbeziehung nötig gewesen, auch keine Affäre.
Um das S. aufzupeppen, wäre ebenfalls wiederum keine Liebe und Zweitbeziehung nötig gewesen, wenn alles andere zwischen euch - laut deiner Aussage - ja zur vollsten Zufriedenheit lief.

17.02.2024 15:59 • x 4 #12655


C
Zitat von Florentine:
Um Zufriedenheit in eure Rollenverteilung zu bringen, wäre keine Zweitbeziehung nötig gewesen, auch keine Affäre.
Um das S. aufzupeppen, wäre ebenfalls wiederum keine Liebe und Zweitbeziehung nötig gewesen

Nötig ist vieles im Leben nicht. Natürlich hätte es auch andere Wege gegeben. Dein Beitrag liest sich aber so, als wären die Zweitbeziehung etwas negatives, also eigentlich ein Malus und kein Bonus. Warum siehst du das so? Wir sehen sie als Bonus.

17.02.2024 16:32 • #12656


meineMeinung
Zitat von carlos7:
Nötig ist vieles im Leben nicht. Natürlich hätte es auch andere Wege gegeben. Dein Beitrag liest sich aber so, als wären die Zweitbeziehung etwas negatives, also eigentlich ein Malus und kein Bonus. Warum siehst du das so? Wir sehen sie als Bonus.

Ich bin allerdings mittlerweile der Meinung, dass es bei euch ohne Zweitbeziehung(en) nicht mehr funktionieren würde. Weder du noch deine Frau könnten die entstehenden Löcher stopfen. Je länger es dauert, desto mehr hält man den Bonus für unverzichtbar. Du bist der Meinung, dass du zurück könntest aber bei deiner Frau bist du dir da ja schon selbst nicht mehr sicher.

17.02.2024 18:42 • x 9 #12657


F
Zitat von carlos7:
Würde ich meiner Frau zuliebe verzichten? Ohne Frage. Würde meine Frau mir zuliebe verzichten? Gute Frage.


Das liest sich nicht gut.
Man könnte interpretieren, dass Du die Antwort Deiner Frau entweder nicht kennst oder verdrängst.

17.02.2024 19:25 • x 11 #12658


F
Zitat von carlos7:
Natürlich hätte es auch andere Wege gegeben. Dein Beitrag liest sich aber so, als wären die Zweitbeziehung etwas negatives, also eigentlich ein Malus und kein Bonus. Warum siehst du das so? Wir sehen sie als Bonus.

Ich habe das gar nicht bewertet, sondern auf den inneren Widerspruch deiner Aussagen hingewiesen, in denen du einerseits schreibst, ihr wäret sehr zufrieden gewesen mit euch und eurem Familienleben und andererseits, dass sie mit sich total unzufrieden war und das Familienleben wieder ins Lot gebracht werden musste.
Fakt ist daneben, dass weder aushäusiger S. das ins Lot bringen konnte, noch du mit deinem Gesamtpaket.

Es ist kein Bonus, wenn unsicher ist, ob es ohne diesen Bonus überhaupt noch funktioniert.
Dann ist es nämlich nicht mehr die Kirsche auf der Sahne, sondern der halbe Eisbecher.
Du kannst die Kirsche weglassen, kein Ding, hast du immer noch ein lecker Eis mit Sahne, guten Appetit.
Bei deiner Frau sieht das möglicherweise anders aus. Ob die sich dann ihren Teil mit geschmolzenem Eis und einer aufgeweichten Maraschinokirsche noch so richtig schmecken lassen kann, ist fraglich und das weißt du auch.

18.02.2024 00:02 • x 8 #12659


C
Zitat von meineMeinung:
Ich bin allerdings mittlerweile der Meinung, dass es bei euch ohne Zweitbeziehung(en) nicht mehr funktionieren würde. Weder du noch deine Frau könnten die entstehenden Löcher stopfen

Ich verstehe nicht ganz, warum der Wegfall einer Bereicherung gleich zur existenziellen Krise werden sollte. Für mich kann ich das definitiv verneinen und meine Frau geht in ihrem Job so dermaßen auf, dass ich stark anzweifle, dass ein Wegfall des Schreiners sie groß aus der Bahn werfen würde. Aufgrund ihrer herausragenden Arbeit (und meiner Unterstützung bei ihren Veröffentlichungen), ist die Befristung auf 18 Monate aufgehoben und ihr Team um 2 PostDocs und 4 Doktoranden gewachsen. Sie hat jetzt schon 3 Einladungen zu Konferenzen in 2024 (die nächste ist April in Orlando). Sie hat zwei wunderbare Kinder und einen liebenden Ehemann. Kann sie nicht mehr poly leben, wird sie sich eben umstellen. Oder sich eine neue Nebenbeziehung suchen.

19.02.2024 07:56 • #12660


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