3 Jahre sind seit unserer Trennung vergangen und ein Teil von mir ist immer noch tief mit dir verbunden und jede Information über Dich bringt mich wieder ein bisschen von meinem Weg ab. Von meinem Weg, der am Anfang so schwer war und den ich langsam immer leichtfüßiger gehen konnte.
Ich war sehr lange sehr traurig, die Welt hörte für mich auf sich zu drehen und wurde auf einmal ganz dunkel, Du hast mein Herz mitgenommen und irgendwas war zerbrochen in mir, das Zuhause von heute auf morgen weg, Erinnerungen in jeder Ecke, in jeder Straße, überall. Du bist einfach gegangen nach 20 gemeinsamen Jahren und hast alles zurückgelassen, auch mich. Du bist zur Nächsten mit der Du mich offenbar schon lange betrogen hattest. Du hattest Dich entschieden zu schweigen und ich musste unser gemeinsames Leben alleine aussortieren, zusammenpacken, sogar Deine Sachen und einfach alles regeln. Dabei hattest doch Du es beendet. Aber um gemeinsam die Scherben aufzuräumen, dazu warst Du dann doch zu feige und hast es lieber mir überlassen.
Ich sehe heute die Sonne wieder, jedenfalls meistens und mein Leben ist ganz bunt geworden. Meinen Weg haben viele neue Menschen gekreuzt, ich war behütet durch FreundInnen habe sogar Neue gefunden. Ich habe meine Hobbys wieder auferstehen lassen und mir wieder ein Zuhause geschaffen in einer neuen Wohnung. Heute traue ich mich Dinge zu tun, vor denen ich früher Angst hatte. So reise ich in der Welt herum, manchmal sogar alleine und es gefällt mir sehr. Ich studiere wieder neben meiner Arbeit, wo ich sogar noch mehr Karriere gemacht habe, ich liebe Blumen und ich liebe Tiere und noch Vieles andere. Ich habe das Single-Leben wieder genießen gelernt und fühle mich mit mir selbst ganz oft wieder wohl. Aber eine neue Partnerschaft bleibt völlig unvorstellbar für mich. Ein solches Ende möchte und kann ich nicht noch einmal durchstehen und ich habe nicht genug Phantasie und vermutlich auch nicht mehr genug Vertrauen in Andere aber auch in mich, für einen Beginn.
Tief in mir drin ist ein Teil, der untröstlich geblieben ist bis heute. Der den Kontakt mit Dir will und ihn doch nicht ertragen kann. Der Deine Stimme hören will und Dir nahe sein will. Und doch genau weiß, ich halte es nicht aus und Du tust mir nicht gut.
Heute aber ist wieder so ein Tag, wo Du dich nach 3 Jahren das erste Mal wieder bei gemeinsamen Freunden gemeldet hast und ihnen stolz erzählt hast, dass die Entscheidung richtig war und wie glücklich Du bist. Zum Glück ahnst Du nicht wie weh mir das immer noch tut. Wie traurig aber auch wie wütend ich auf mich bin, weil es mir vor Augen führt, wie nahe mir die Erfahrungen immer noch sind, wie schmerzhaft und empfindlich die Narbe noch ist. Ich wäre so gerne viel weiter, ruhiger und gelassener, würde Dir gerne mit ganzem Herzen Glück wünschen können und meinen Weg dabei einfach weiter gehen. Auf mich gucken, ohne durchgerüttelt zu sein und froh und stark auf das Schauen können was jetzt ist, was ich geschafft und wieder geschaffen habe, würdigen wie mutig ich bin und wie stark, wie interessiert, neugierig und kreativ ich bin, wissen das viele Menschen mich schätzen und ich ein wertvoller Mensch bin. Manchmal, immer seltener zum Glück, aber immer mal wieder vergesse ich das und dann ist der Schmerz wieder da mit all seiner Wucht, packt sich mein Herz und quetscht es wieder einmal durch.
Ich weiß mittlerweile, dass es vorbei gehen wird und manchmal mache ich danach einen großen Schritt zu mir selbst, aber es tut so verdammt weh. Ich versuche es als Geschenk zu nehmen, dass ich heute meine Gefühle intensiver wahrnehmen kann und zwar nicht nur die schlechten, aber an einem Tag wie heute erfordert das ehrlich gesagt ziemlich viel Hirnschmalz.
Puuh das musste ich mal loswerden und jetzt heule ich eine Runde für mich.....
23.05.2017 19:13 •
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