Besser alleine? Freue mich über Anregungen

Die entstandene Diskussion hier wirkt seltsam verkopft und theoretisch auf mich… Bereits dein Eingangspost @desiderium erscheint mir abgeklärt und wenig emotional, dabei steckst du doch mitten in einer Krise. Hast/hattest Gefühle für die AF entwickelt, sorgst dich um den Fortbestand deiner Ehe und das Wohlergehen der Kinder, fragst nach dem „richtigen“ Weg für dich… Ich glaube, du hast Angst vor deinen Gefühlen und vor allem auch der Auseinandersetzung damit, deshalb der Rückzug ins Alleinsein und nicht der Weg hin zur AF oder zurück zur Ehefrau. Nun fühlst du dich einsam und weißt nicht, wie es weitergehen soll. Sei mutig und setz dich mit deinen Gefühlen auseinander, es wird sich lohnen.

@was-tun

Zitat von was-tun:

Ich glaube, du hast Angst vor deinen Gefühlen und vor allem auch der Auseinandersetzung damit, deshalb der Rückzug ins Alleinsein und nicht der Weg hin zur AF oder zurück zur Ehefrau.

Interessant, dass ihr euch da hier so einig seid. Vielleicht ist es so, ja. Vielleicht wirkt es deshalb etwas abgeklärt, weil ich nicht zuletzt nach dem Lesen hier aber auch in persönlichen Gesprächen erkannt habe, dass dieser Hormonrausch eben nur eine temporäre Geschichte ist und kein dauerhafter Zustand. Zudem ist er eben auch nicht real. Dahingehend mache ich mir keine Illusionen, was wahrscheinlich besser ist, als Luftschlösser zu bauen und dann hart in der Realität aufzuschlagen.

Was einen etwaigen Rückzug ins alleine sein betrifft, so war das eigentlich kein Fluchtgedanke, sondern ich dachte es wäre nur allen Beteiligten gegenüber fairer. Ich habe ja den Wunsch, mit EF glücklich zu sein. Mein eigentliches Ziel ist mir also schon vor Augen. Vielleicht wirkt das alles verkopft, weil mir die Leidenschaft aktuell fehlt?

Zitat von ElGatoRojo:

O.k. - körperliche Anziehung von wem?

innerhalb der Ehe meinte ich damit.

Entschuldige, aber das ist in meinen Augen auch Flucht von der Realität. Du wünschst dir etwas, was du als unmöglich findest. Konstruktiver Umgang mit dem eigenen Leben sieht anders aus. Hat den selben Stellenwert als würdest du dir wünschen, all die Jahre mit deiner AF anstatt Ehefrau verheiratet zu sein.

Hallo Desiderum,
Ich lese ab und zu mit und du bist ja einer der wenigen Menschen, der sich bewusst für oder gegen eine Partnerin entscheiden möchte. Das ist sicher irgendwie verkopft, aber auch recht selbstverantwortlich.
Ich möchte dir die Forscherin Esther Perel empfehlen und da besonders zwei Videos



Und



Vielleicht findest du sie ähnlich inspirierend wie ich

Zitat von desiderium:

@was-tun Interessant, dass ihr euch da hier so einig seid. Vielleicht ist es so, ja. Vielleicht wirkt es deshalb etwas abgeklärt, weil ich nicht zuletzt nach dem Lesen hier aber auch in persönlichen Gesprächen erkannt habe, dass dieser Hormonrausch eben nur eine temporäre Geschichte ist und kein ...

Dass Männer in solchen Situationen rational entscheiden, scheint der Standard zu sein:

https://www.typisch-mann.at/warum-bleib...au-lieben/

Ich frage mich nur, was ihr (Männer) mit euren Gefühlen macht. Wegatmen? Abspalten?

Trotzdem Respekt, dass du so reflektiert und umsichtig handelst. Ich finde es zudem fair und sicherlich auch hilfreich, erst einmal alleine leben zu wollen. Lote aus, wer du bist, was du möchtest und wohin deine Gefühle dich ziehen.

Du hast noch viele (Ehe-)Jahre vor dir, deine Kinder sind schneller groß als du denkst. Natürlich kehrt in jeder Beziehung irgendwann der Alltag ein. Trotzdem kann die Beziehungsqualität in einer späteren Partnerschaft besser sein. Aber hinterher ist man ja immer klüger.

Für mich wäre es ehrlich gesagt am schlimmsten, im Alter über vertane Chancen zu sinnieren. Am Ende sind es nämlich nicht die Fehler, die wir bedauern, sondern die Dinge, die wir nicht getan haben.

Zitat von Femira:

. Das ist sicher irgendwie verkopft, aber auch recht selbstverantwortlich.
Ich möchte dir die Forscherin Esther Perel empfehlen und da besonders zwei Videos

Mir ist schon bewusst, dass es keine mathematische Gleichung oder ähnliches ist, das wäre ja auch schrecklich und wird der Bedeutung nicht gerecht. Es ist natürlich keine reine Kopfentscheidung aber ja, da hast du recht, ich möchte eine bewusste Entscheidung treffen! Vielleicht drehe ich mich deshalb auch zu sehr in meinem eigenen Karussell der Gedanken.

Danke für die beiden Videos! Das erste kenne ich bereits, das zweite noch nicht. Dankeschön dafür.

Zitat von Funkenline:

Dass Männer in solchen Situationen rational entscheiden, scheint der Standard zu sein:



Ich frage mich nur, was ihr (Männer) mit euren Gefühlen macht. Wegatmen? Abspalten?

Hier geht es aber doch um Männer, die sich 6 woanders holen und dann mit dieser Zweigleisigkeit im Grunde zu 100% zufrieden sind. Sie haben alles, was sie sich wünschen und kein schlechtes Gewissen. Sie wollen gar nichts ändern und bei vielen geht das ja dann über mehrere Jahre so. Sie teilen ihre Gefühle auf zwei verschiedene Frauen auf.

Zitat von Funkenline:

Natürlich kehrt in jeder Beziehung irgendwann der Alltag ein.

Das ist mir bewusst, ich erwarte auch keine unrealistische Beziehung denke ich. Also es ist vollkommen normal, dass eben aus Verliebtheit Liebe wird. Das ist an sich ja auch gut so. Mir geht es um das Grundgefühl dabei.

Zitat von desiderium:

Hier geht es aber doch um Männer, die sich 6 woanders holen und dann mit dieser Zweigleisigkeit im Grunde zu 100% zufrieden sind. Sie haben alles, was sie sich wünschen und kein schlechtes Gewissen. Sie wollen gar nichts ändern und bei vielen geht das ja dann über mehrere Jahre so. Sie teilen ihre Gefühle auf ...

Im Artikel werden die Motive sehr S. dargestellt, da gebe ich dir Recht. Meistens ist es doch eine Mischung aus Körperlichkeit und Gefühlen. Ich vermute mal, dass auch du irgendwann mit deiner AF geschlafen hättest, wäre dir die Ratio nicht zuvorgekommen. Was ja für dich und dein Verantwortungsgefühl spricht.

Was ich sagen will: Selbst wenn Männer heftigst verliebt sind, tendieren sie offenbar dazu, aus Vernunftsgründen bei ihren aktuellen Partnerinnen zu bleiben. Ich spreche da aus eigener leidvoller Erfahrung. Im Forum gibt es auch einige Beispiele dafür. Lies beispielsweise mal den Thread von Löwenherz45. Mehr Herzschmerz geht nicht und trotzdem schafft er es nicht, zu gehen.

Den Artikel fand ich interessant, weil er die dahinter stehende Psychologie (der Männer) beleuchtet. Wenn ich dich richtig verstanden habe, hätte sich deine AF ja trennen wollen, du aber nicht. Obwohl du so ein trauriges Bild deiner Ehe zeichnest.

Was ich noch nicht verstanden habe, vielleicht habe ich es auch überlesen, bezieht sich auf die Offenlegung der Fremdverliebtheit gegenüber deiner EF. Hast du ihr davon erzählt? Falls ja, wäre es doch vielleicht gar nicht so dramatisch, dass du noch Gefühle für die AF hast. Denn dann könntest du diesen Sachverhalt ja offen kommunizieren und deine Frau es entsprechend einordnen. Schwieriger stelle ich mir die Situation vor, wenn sie nicht Bescheid weiß, denn dann weiß sie ja nicht, was in dir vorgeht und worauf sich manche Gefühlsregungen oder Handlungen beziehen. Ich selbst halte es aufgrund meiner eigenen Erfahrungen aber auch für möglich, sich von jemandem zu entlieben und parallel dazu an der Beziehung zu arbeiten und diese zu verbessern.

Zitat von was-tun:

Was ich noch nicht verstanden habe, vielleicht habe ich es auch überlesen, bezieht sich auf die Offenlegung der Fremdverliebtheit gegenüber deiner EF. Hast du ihr davon erzählt? Falls ja, wäre es doch vielleicht gar nicht so dramatisch, dass du noch Gefühle für die AF hast. Denn dann könntest du diesen ...

Das mit der Kommunikation mit der EF sehe ich auch so.
Was das mit dem Entlieben parallel zur Beziehungsarbeit an der alten Partnerschaft angeht, bin ich nicht sicher. Mein Ex hätte das niemals geschafft und auch bei mir selbst in einer vergleichbaren Situation bin ich da nicht sicher.
Allerdings, und darin könnte die Chance für @desiderum liegen, erscheint er mir selbst nicht so rasend verliebt in die AF, wie mein Ex es beispielsweise war / ist. Dies könnte an ihm (@desiderium) selbst und seinem Charakter liegen (vielleicht ist er eher ein rationaler Mensch), an der AF (vielleicht ist sie einfach nicht seine ganz große Liebe) oder an der Situation (er ist sich im Grunde recht sicher - aus welchen Gründen auch immer - dass er lieber seine Ehe retten als sich trennen möchte). Daraus schließe ich, dass hier ggf. die AF tatsächlich nur die rote Warnlampe sein könnte, die signalisiert, was in der Beziehung wirklich fehlt und woran man arbeiten sollte.

Zitat von Funkenline:

m Artikel werden die Motive sehr S. dargestellt, da gebe ich dir Recht. Meistens ist es doch eine Mischung aus Körperlichkeit und Gefühlen. Ich vermute mal, dass auch du irgendwann mit deiner AF geschlafen hättest, wäre dir die Ratio nicht zuvorgekommen.

ja, so habe ich das auch empfunden, bei den körperlichen Affären wird das Gefühl eventuell im Laufe der Zeit immer mehr, zumindest bei vielen, was man hier so liest, während gerade bei den Männern zu Beginn das körperliche einzig entscheidend war.

Was deine Vermutung betrifft: ich weiß es natürlich nicht, da ich diesen Weg nicht eingeschlagen habe. Sage niemals nie im Leben gilt natürlich auch hier. Natürlich war die Fantasie da, das gebe ich zu.

Zitat von Funkenline:

Was ich sagen will: Selbst wenn Männer heftigst verliebt sind, tendieren sie offenbar dazu, aus Vernunftsgründen bei ihren aktuellen Partnerinnen zu bleiben.

Ja, das ist wohl der Regelfall und entspricht wohl dem Naturell vieler Männer. Sind diese Fälle nicht aber anders als hier? Dort bleiben die Männer in der Affäre und versuchen gar nicht, wieder aktiv in eine monogame Beziehung mit ihren EF zu kommen? Ich kann diese Fälle ohnehin nur schwer nachvollziehen, weil diese Männer häufig ja auch 6 mit EF haben plus mit der AF. Nicht immer aber ich habe das hier häufig schon gelesen. In all diesen Konstellationen finde ich mich nicht wieder.

Zitat von was-tun:

Was ich noch nicht verstanden habe, vielleicht habe ich es auch überlesen, bezieht sich auf die Offenlegung der Fremdverliebtheit gegenüber deiner EF.

Das könnte ich nicht offen legen. Es würde extrem verletzen und ich sehe eigentlich auch nicht wirklich einen Vorteil darin. Ich würde als Mann auch nicht darauf warten wollen, dass sich meine Partnerin entliebt (wie lange soll das dauern...) und sich dann irgendwann wieder mir zuwendet. Wie kann ich das umgekehrt dann erwarten? Sehr schwierig.