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Berühmt berüchtigte Worte - keine Gefühle mehr da

L
Guten Abend an Euch,

momentan gehen mir verstärkt die Gedanken zu Obigem durch den Kopf. Fast jeder hier hat diesen Satz ja schon gehört. Bin gerade in der Phase, wo mich das z.T. schon wütend macht. Wieso sind einfach alle Gefühle weg- wie kann man das einfach für sich so klarmachen? Gerade, wenn es keine gravierenden Probleme gab...
Klar, wenn dieser Satz fällt, ist beim Partner schon länger dieser Prozess im Gange.Aber wäre es nicht schon zu Beginn fair, dem Gegenüber zu sagen, dass die Beziehung nach eigenem Empfinden in Schieflage gerät?
So ists auch mir passiert, deshalb
fühle ich mich einfach um die Chance betrogen, gemeinsam dran zu arbeiten.
So, als ob es dem Partner nicht wichtig wäre, keine Lust dazu etc.
Warum um etwas kämpfen, oder sich Mühe machen- kann mir ja die Nächste suchen, so in etwa. Sind einige oder auch viele ( gute) Jahre denn gar nichts wert?
Und im Nachhinein bekommt man zu hören, dass der Partner es bedauert, das Problem nicht eher angesprochen zu haben.
Das geht mir gerade alles nicht in den Schädel- deshalb musste ich hier mal kurz rumjaulen

05.07.2016 20:14 • x 11 #1


Keto
Hier habe ich öfter gelesen, dass der Partner es anfangs nicht bemerkt, dass die Gefühle weniger werden oder gänzlich verschwinden.
Der Alltag schleicht sich ein (er rumpelt nicht durch die Vordertür), die Gewohnheit zieht ein, das Paar funktioniert... wenn man die Gefühle nicht bewusst belebt, verschwinden sie irgendwann.

Traurig aber wahr.
'Cause it's a bitter sweet symphony, this life....

05.07.2016 20:27 • x 1 #2


A


Berühmt berüchtigte Worte - keine Gefühle mehr da

x 3


K
Das man dem Verlasser wirklich gar nix angemerkt hat bzw. das es keine Anzeichen, Streits, Diskussionen, etc. gegeben habe, halte ich für ein Gerücht.
Ich schätze du warst noch nie auf der Verlasserseite, andernfalls würdest du wissen wie das ist.

Viele fangen nachher an sich auf das angebliche nicht zu erkennen geben des Verlassers zu berufen, was allerdings nur der Tatsache geschuldet ist dass das unwiderrufliche Nägel mit Köpfen machen bereits vollzogen wurde.

05.07.2016 20:41 • #3


SilentOne78
Zitat:
Aber wäre es nicht schon zu Beginn fair, dem Gegenüber zu sagen, dass die Beziehung nach eigenem Empfinden in Schieflage gerät?


Besser wäre das wohl, ja.

Aber dann ist da die Hoffnung, dass sich das schon wieder einrenken wird. Das ist nur eine Phase, das wird schon wieder. Nicht so schlimm, sowas gibts in jeder Beziehung mal, Höhen und Tiefen, das gehört eben dazu. Wenn ich das anspreche mach ichs vielleicht nur noch schlimmer. Wir haben gerade andere Sorgen - auf der Arbeit, mit den Kindern, etc pp... ist halt gerade stressig, wenns da mal ruhiger wird, läuft es mit uns bestimmt auch wieder besser.
Ich hab ja schon öfter mal Andeutungen gemacht - aber er / sie reagiert ja nicht drauf / ist dann ja gleich beleidigt. Ich will da kein Fass aufmachen... Merkt er / sie das nicht selber, dass es nicht mehr so läuft mit uns? Warum soll ich den ersten Schritt machen... ich mach doch eh schon so viel... jetzt ist er / sie mal dran.
Und so weiter und so fort...

Also steckt man den Kopf in den Sand, lässt es weiter laufen, und die Gefühle verblassen immer mehr... bis sie so schal geworden sind, dass der Gedanke an Trennung seinen Schrecken verliert oder sogar verlockend erscheint...

05.07.2016 20:44 • x 4 #4


K
Zitat:
Also steckt man den Kopf in den Sand, lässt es weiter laufen, und die Gefühle verblassen immer mehr... bis sie so schal geworden sind, dass der Gedanke an Trennung seinen Schrecken verliert oder sogar verlockend erscheint...

Kenne keine ernsthafte Liebesbeziehung wo es so läuft. Es wird sehr wohl versucht dem Partner was klarzumachen.
Aber entweder es passt nicht und/oder der Partner checkt es ganz einfach nicht, dann holt man sich in der Tat jeden Tag aufs neue die Bestätigung das die Trennung nunmal das ist was sie wirklich ist: Nämlich richtig.

05.07.2016 20:52 • #5


L
@kent
Natürlich haste recht, klar merkt man vorher schon was und hat ein diffuses Gefühl. Und dann ist der Grund die Arbeit oder sonst was. Und erstmal fühlt man sich beruhigt. Erstmal verdrängen...
Aber ganz tief drinnen hat man vielleicht schon mal so eine Ahnung.

05.07.2016 20:57 • x 1 #6


R
Da es offenbar oft so ein schleichender Prozess ist, der ganz leise daher kommt und schwierig zu kommunizieren ist, wäre es ja mal interessant zu sehen, wie die ersten Anzeichen sich zeigen.

Wenn jemand über längere Zeit genervt ist und abweisend reagiert, dann ist es doch Wurst ob das die Arbeit ist oder ich oder sonst was.
Hey, wenn Du mich abturnst geh ich dahin, wo´s wärmer ist
Und dann kann der (in meinem Fall die) das sich ja überlegen.

05.07.2016 20:58 • #7


L
Zitat von SilentOne78:
Zitat:
Aber wäre es nicht schon zu Beginn fair, dem Gegenüber zu sagen, dass die Beziehung nach eigenem Empfinden in Schieflage gerät?


Besser wäre das wohl, ja.

Aber dann ist da die Hoffnung, dass sich das schon wieder einrenken wird. Das ist nur eine Phase, das wird schon wieder. Nicht so schlimm, sowas gibts in jeder Beziehung mal, Höhen und Tiefen, das gehört eben dazu. Wenn ich das anspreche mach ichs vielleicht nur noch schlimmer. Wir haben gerade andere Sorgen - auf der Arbeit, mit den Kindern, etc pp... ist halt gerade stressig, wenns da mal ruhiger wird, läuft es mit uns bestimmt auch wieder besser.
Ich hab ja schon öfter mal Andeutungen gemacht - aber er / sie reagiert ja nicht drauf / ist dann ja gleich beleidigt. Ich will da kein Fass aufmachen... Merkt er / sie das nicht selber, dass es nicht mehr so läuft mit uns? Warum soll ich den ersten Schritt machen... ich mach doch eh schon so viel... jetzt ist er / sie mal dran.
Und so weiter und so fort...

Also steckt man den Kopf in den Sand, lässt es weiter laufen, und die Gefühle verblassen immer mehr... bis sie so schal geworden sind, dass der Gedanke an Trennung seinen Schrecken verliert oder sogar verlockend erscheint...


Ja so in etwa kann ich zumindest einiges bestätigen:
Die Hoffnung des Gegenüber, das dass nur ne Phase ist und die Gefühle wiederkommen
Persönlicher Stress....
Ist nicht so weit hergeholt

05.07.2016 21:01 • #8


VictoriaSiempre
Ich frage mich ja, ob die allermeisten, die hier schreiben, nie selbst mal Schluß gemacht haben?

Da ich mittlerweile ein paar Jahre auf dem Buckel habe, hab ich mich auch schon getrennt. Und immer hab ich mich schwer getan, weil natürlich auch noch Gefühle da waren: Aber eben keine ausreichenden mehr für eine Partnerschaft. Das hatte verschiedene Gründe - mal waren wir beide sehr jung und haben andere Interessen entwickelt, mal war die räumliche Distanz doch zu groß, um die Beziehung auf Dauer zu stabilisieren, mal wurden die anfänglichen Schmetterlinge zu Motten, mal passte die jeweilige Lebensplanung nicht und man kam auf keinen gemeinsamen Nenner.

Das ist bitter und tut weh. Meist beiden. Ich habe da bestimmt auch schon ein paar Herzen gebrochen und wollte dabei überhaupt nicht bewusst verletzten. Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass diese Herzen wieder geheilt wurden im Laufe der Zeit

Ich denke, man muss einfach akzeptieren (und die Lebenserfahrung zeigt es), dass sowas passiert. Ist immer doof für denjenigen, der verlassen wird. Wichtig ist, dass so eine Trennung fair abläuft und ein Gespräch dazu stattfindet. Finde ich als Verlasserin genauso wie als Verlassene. Übel wird es, wenn Lug und Betrug und eine lange Zeit des Hintergehens eine Rolle spielt. Find ich!

05.07.2016 21:17 • x 3 #9


A
Zitat von VictoriaSiempre:
Ich frage mich ja, ob die allermeisten, die hier schreiben, nie selbst mal Schluß gemacht haben?

Tatsächlich habe ich noch nie eine langjährige Beziehung beendet. Das man es akzeptieren muss, ist klar. Aber begreifen kann ich es nicht. Ich habe hier und da mal eine Beziehung in der Kennenlernphase beendet, weil eben klar wurde, dass es einfach nicht passt. Das ist sicherlich auch nicht schön für den Verlassenen. Aber dass nach mehreren Jahren, wenn es ja also grundsätzlich passt, Gefühle plötzlich weg sein sollen, das ist mir selbst tatsächlich nie passiert. Bei mir werden sie eigentlich immer mehr bzw. tiefer mit der Zeit. Bis mir mein Gegenüber irgendwann mitteilt, seine Gefühle wären weg/anders/nicht genug. Das ist dann schwer zu begreifen und das macht es schwer zu akzeptieren. Man kann ja auch nie wissen, wie ein anderer Mensch fühlt, seine Gefühle interpretiert etc. Das macht es leider nicht greifbarer. Ich habe mir angewöhnt, die bei einer Trennung ausgesprochenen Gründe nur noch als Ich will nicht mehr zu verstehen. Alles andere spielt ja eigentlich sowieso keine Rolle.

05.07.2016 22:29 • x 3 #10


VictoriaSiempre
Das stimmt. Ich will nicht mehr! ist die Essenz, die es zu akzeptieren gilt. Und wenn es noch so weh tut!

Die Beziehungen, die ich beendet habe, waren in der Dauer relativ. Von 2 Wochen bis 2 Jahren war alles dabei (und nein - es waren nun keine unzählbaren Massen ) Ich habe keine leichtfertig aufgegeben, sondern MEINE Gründe dafür gehabt. Manches kann man dem Partner auch nicht vermitteln - wäre man da auf einer Wellenlänge, wäre ja evtl. die Beziehung auch nicht kaputt gegangen? Ich weiß es nicht...

05.07.2016 22:37 • #11


K
Zitat:
Aber begreifen kann ich es nicht.

Hat auch mit Selbstschutz zu tun. Man will es eher nicht begreifen, wahrhaben. Weil es sonst ein Angriff und in infrage stellen der eigenen Person wäre, da sich der Verlasser mit einer klaren Ansage abgewendet und sich somit gegen einen gestellt hat.

05.07.2016 22:41 • #12


A
Zitat von Kent:
Zitat:
Aber begreifen kann ich es nicht.

Hat auch mit Selbstschutz zu tun. Man will es eher nicht begreifen, wahrhaben. Weil es sonst ein Angriff und in infrage stellen der eigenen Person wäre, da sich der Verlasser mit einer klaren Ansage abgewendet und sich somit gegen einen gestellt hat.


Das glaube ich gar nicht mal. Ich will nicht mehr wäre eine klare Ansage, die ich wohl schneller begreifen und akzeptieren könnte. Ein irgendwie sind mir da wohl die Gefühle abhanden gekommen ist ja eben keine klare Ansage, sondern Antrieb unendlicher Gedankenkarussels. Zumindest wenn dem Verlassenen das selbst noch nie passiert ist, dass Gefühle einfach verschwinden und er es daher einfach wirklich nicht nachvollziehen kann.
Vielleicht ist es ja auch Selbstschutz des Verlassenden? Ein nicht-mehr-Wollen wäre schließlich eine bewusste Entscheidung. Verloren gegangene Gefühle scheinen da eher ein von außen auferlegtes Schicksal zu sein. Vielleicht will er sich da auch selbst nur ein wenig vor der Verantwortung drücken, ganz unbewusst?

06.07.2016 06:30 • x 1 #13


L
@ambivalent
finde ich gut zusammengefasst.
Dieses meine Gefühle sind weg lässt noch immer Spielraum für vielleicht nähern wir uns ja wieder an.
Irgendwas muss doch noch gehen.
Diese Gedanken kommen unweigerlich.
Die Verletzung durch den Verlassenden passiert- vielleicht ist dann die Formulierung in dem Moment auch
Schadensbegrenzung - man will dem anderen nicht noch mehr wehtun.

06.07.2016 07:07 • #14


R
Naja, eine echte Schadensbegrenzung ist es dann ja nun nicht.

Ich hab auch schon des Öfteren die Rolle des verlassenden gehabt. Es ist wirklich sehr schwer.

Dass der verlasser quasi alles offen lässt, gibt ihm die Möglichkeit, später dazu sagen, wir hätten ja noch eine Chance gehabt.

Von daher, würde ich heute in so einem Fall immer darum bitten, dass der, beziehungsweise die verlasserin mir das in einem kleinen Brief schreibt.

Denn es kommt wirklich auf die genaue Formulierung an.

06.07.2016 07:19 • #15


A


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