Bereit für was Neues? Unsicherheit & Gefühlschaos

Hallo liebe Community,

ich befinde mich momentan in einer ziemlich unschönen Phase.
Seit mittlerweile 4 Monaten bin ich wieder Singel. Meine letzte Beziehung (3,5 Jahre) endete sehr schmerzhaft für mich, denn eigentlich sind es schon 6 Monate, aber meine Gefühle und meine Hoffnung wurden maßlos von meinem Ex ausgenutzt bis er eben ne Neue hatte.

Seit ein paar Wochen schreibe und treffe ich mich mit L.
Wir kennen uns bereits aus der Schulzeit, hatten aber vorher nie groß etwas miteinander zu tun.
Wir haben unsagbar viel gemeinsam und er ist wirklich vom Charakter her genau das, was ich schon immer wollte. Liebevoll, ein sehr guter Zuhörer, rücksichtsvoll usw., alles was sich Frau eigentlich wünscht.
Am Anfang war ich auch Feuer und Flamme. Habe mich über jede Nachricht gefreut habe seine Nähe gesucht. Der erste Kuss war auch wirklich schön und ich hab mir gedacht jetzt gehts endlich wieder bergauf. Doch mittlerweile plagen mich Zweifel. In einem Moment bin ich verliebt und im nächsten bin ich mir unsicher und gehe auf Abstand. Ich könnte einfach glücklich und zufrieden sein. aber nein. Ich hab das Gefühl, dass ich meinem Glück selbst im Weg stehe und frage mich wieso?
Natürlich habe ich bereits mit Ihm darüber gesprochen. es hat ihn auch etwas verletzt, weil man wirklich merkt, dass er total verliebt ist. Ich bin jetzt die ganze Zeit am grübeln. es raubt mir meinen Schlaf. diese Ungewissheit.

Vielleicht hat hier jemand Ähnliches durchgemacht und kann mir sagen wieso das so ist was ich tun kann um dieses Gefühlschaos und die Zweifel zu beenden?
Ich bin über jeden Erfahrungsbericht und über jeden Tipp dankbar!


Jenny

guten Morgen

Ich denke, dass du durch deine Trennung noch nicht ganz hinweg bist. Damit bist du zur Zeit noch nicht wirklich offen für Neues. Daher denke ich, dass du das vielleicht kommunizieren solltest und für eine geraume Zeit Abstand suchst, bist du weißt was du möchtest.

Das Wankelmütige kenne ich gut. Wenn ich keine Entscheidung treffen kann, für was auch immer, dann ziehe ich mich mit diesem Thema zurück und habe etwas Geduld mit mir.

Zitat aus dem Buch Geh wohin dein Herz dich trägt Susanna Tamaro

Zitat:

Und wenn sich dann viele verschiedene Wege vor dir auftun werden, du nicht weißt, welchen du einschlagen sollst, dann überlasse es nicht dem Zufall, sondern setz dich und warte. Atme so tief und vertrauensvoll, wie du an dem Tag geatmet hast, als du auf die Welt kamst, lass dich von nichts ablenken, warte, warte noch. Lausche still und schweigend auf dein Herz. Wenn es dann zu dir spricht, steh auf und geh, wohin es dich trägt.

Dir alles Liebe

Lilly

Ich bedanke mich bei dir für deine Antwort das schöne Zitat!

Ich denke auch, dass ich Zeit brauche und wir die Sache langsamer angehen sollten. Hoffentlich macht meine und seine Geduld das mit...

Wir versuchen auch gerade ein bisschen Abstand zu halten. Man merkt aber wie schwer ihm das fällt.

Jenny

Geduld ist eine der schwersten Tugenden.

Ohne sie geht uns oft etwas verloren. Hat man sie nicht, zerstört man oft etwas, und später erkennt man erst, wie wichtig es gewesen wäre, diese besser zu gehabt zu haben.

Darum geht es immer im Leben. Dem Partner Raum und Zeit zu lassen, zu finden, was der andere leben möchte oder auch den Weg zu einem Kompromiss zu finden, für was auch immer.

Was geschehen soll, wird geschehen. Dem Leben zu vertrauen, ist so wie auf rohen Eiern tanzen. Man weiß nicht was kommt. Daher kommt die Angst. Es fehlt uns schlichtweg am Urvertrauen zu uns selbst.

Mache mit ihm eine klare Zeit aus. Drei Monate sind i. d. R. recht zuverlässig, um zu erfahren was man leben möchte. Eine Kontaktsperre ist da recht sinnvoll, weil man dann wirklich nur auf sich schauen kann. Vermisst man, wie stelle ich mir die gemeinsame Beziehung vor. Ihr seid noch sehr am Anfang. 3 Monate sind keine Zeit, glaube mir.

Du musst dich daran nicht halten. Aber ein Cut, für 3 - 4 Wochen sollten schon sein. Damit in dir Ruhe einkehrt.

Sei mutig, für dich

PS auch von Susanna Tamaro

Zitat:

Du fühlst dich wie ein Arbeiter, der stein um stein die Straße vor sich baut, die er wird gehen müssen. Erst viel später merkst du, dass die Straße schon da ist, dass jemand sie dir schon vorgezeichnet hat und dir nichts bleibt, als sie weiter zugehen.an den Gabelungen deines Weges begegnest du anderen Leben, ob du sie kennenlernst oder nicht, ob du in einen tiefen Austausch mit ihnen trittst oder sie nicht beachtest, hängt allein von der Wahl ab, ob du weitergehst oder abbiegst, bestimmt, oft über deine ganze Existenz