Hallo zusammen, hier etwas Feedback nach dem heutigen Beratungsgespräch beim Anwalt.
Ich habe das Gespräch auf die Berechnung des Unterhalts fokussiert und die anderen Baustellen (Wohnungssituation) etwas in den Hintergrund gestellt. Wobei mir schon empfohlen wurde, im Rahmen der Mediation sich auf keine Scheibchentaktik einzulassen und z.B. jetzt Vereinbarungen nur zum Unterhalt zu treffen, ohne eine Lösung für die Gesamtsituation zu haben.
1. Eine Unterhaltsforderung, die mich zu einem monatlichen Minus auf dem Konto führen würde (nach Abzug aller realen Monatsausgaben), wäre grundsätzlich legal und auch ein Gericht könnte einer solchen Rechnung zustimmen. Ich müsste dann eben sehen, wie ich meine monatlichen Ausgaben kürze (z.B. bei Krediten die Tilgung aussetzen). Okay danke.
2. Ich muss meine Sonderzahlungen (Urlaubs-, Weihnachtsgeld und Bonus) beim bereinigten Einkommen hinzuzählen, auch wenn ich jetzt schon weiß, dass es 2021 (wegen Coronakrise) keinen Bonus geben wird und ich den Bonus aus 2020 komplett in die Hausrenovierung gesteckt habe. Bravo.
3. Für das Einkommen meiner Frau kann ich versuchen, dass ihr wegen Veränderung in ihrer Selbständigkeit die Schätzung aus dem Businessplan für 2021 zugrunde gelegt wird, und nicht das (deutlich geringere) Jahresmiittel der letzten 3 Jahre. Immerhin, aber es ist nur ein Versuch, es ist Auslegungssache.
4. Wohnvorteil kann niedriger angesetzt werden, als der tatsächliche Mietwert des (abbezahlten) Hauses, das für mich allein viel zu groß ist (war ja für die Familie bestimmt... ich schweife ab). Immerhin etwas.
5. Den Dienstwagen, den ich so schnell nicht loswerden kann, muss ich auch noch als geldwerten Vorteil zu meinem Einkommen hinzu rechnen. Auch das noch.
Und noch paar Kleinigkeiten, die nicht sonderlich ins Gewicht fallen. Davon abgesehen drückt der Anwalt mir die Daumen für die Mediation... Irgendeine bestimmte, zündende Idee gab es nicht. Meine Rechnung war auch richtig bis auf o.g. Punkte.
Da steh ich nun ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor.
Ich hab leider kein einziges Druckmittel, nur meine moralischen Argumente, die meine Frau nicht nachvollziehen kann oder will. Am fairsten würde ich es finden, wenn meine Frau aufzeigt, wie viel Geld sie im Monat zusätzlich (im Vergleich zu jetzt) braucht in der neuen Lebenssituation. Dann würde ich sehen, wie viel ich davon zahlen kann. Sie nennt mir aber die Höhe ihrer Miete nicht einmal. Streng genommen hat sie Mehrkosten allein in Höhe der Miete (plus NK). Das ist aber (egal, wie hoch sie genau ist) immer weniger, als der Unterhaltsanspruch (Kindes- und Trennungsunterhalt). Und sie hat Minderkosten, weil sie einen Esser weniger am Tisch hat. Ach, es ist einfach ekelhaft...