Ich sehe das anders, was wahrscheinlich nicht jedem hier gefallen wird, aber am Ende musst du liebe TE entscheiden was wirklich stimmt oder ob du irgendwas mitnehmen kannst davon.
Wir Menschen kommunizieren unterschiedlich und auf vielen Ebenen. Da ist einmal die körperliche Ebene, dann die emotionale Ebene und die psychologische Ebene.
Ist man auf mehreren Ebenen nicht kompatibel, wird es schwierig und irgendwer zieht den kürzeren. Wenn man sich dann noch schlecht ausdrücken kann, nimmt man es irgendwann persönlich.
Dein Mann fühlt sich von dir verarscht und deine Tränen bewirken genau das Gegenteil von dem was sie eigentlich bewirken sollten. In seinen Augen bist du schwach und schaffst es nicht einmal ein ordentlichen Streit zu führen. Auch auf dieser Ebene muss man kompatibel sein. Am Anfang kann man es gut umgehen, es akzeptieren, aber irgendwann fühlt man sich verlassen, ignoriert und wie bereits erwähnt, verarscht!
Ich kenne dieses Gefühl, denn ich war in der selben Situation wie dein Mann. Irgendwann wird die Zündschnur immer kleiner und kleiner. Besonders dann, wenn man es auf viele verschiedenen Arten versucht hat dem anderen etwas klar zu machen. Zu dem Gefühl verarscht zu werden, kommt dann noch mentale Müdigkeit und Hoffnungslosigkeit dazu, was irgendwann das Fass zum Überlaufen bringt.
Ich kann da jetzt auch nur von mir sprechen, aber ich bin sehr kommunikativ und diskutiere meine Probleme gerne aus, da kann es auch Mal lauter werden, aber ich brauche das und vor allem brauche ich eine Frau an meiner Seite, die mir auch einfach Mal über den Mund fährt, ihre Sicht klar und deutlich macht und vor allem Worte nicht zu ernst nimmt.
Wenn in einem Streit oder Diskussion ein böses Wort fällt, dann ist dies immer der Situation geschuldet und hat absolut 0 mit Liebe zu tun oder mit Respektlosigkeit. So lange es kein dauerhafter Zustand ist und man ansonsten normal miteinander umgeht. Eine Beziehung ist nicht nur gut oder schlecht, jeder Tag ist anders. Nur weil ich etwas kritisiere, heißt es nicht, dass ich die Frau dann weniger liebe oder nicht mehr möchte. Leider legen heut zu Tage zu viele Menschen Gewicht in die Worte ohne dabei die Situation zu betrachten und mit ehrlichen Aussagen kommen immer weniger klar.
Wenn man Mist gebaut hat, dann steht man dazu und lernt dazu. So würde ich erzogen, meine Zeit beim Bund und in der Regierung haben dann noch ihr übriges dazu getan. Wäre ich jedes Mal zusammengebrochen bei einer Standpauke, wäre ich wahrscheinlich niemals da wo ich heute bin. Wer sich jedes Wort zu Herzen nimmt und immer gleich weint, sollte auch Mal an sich arbeiten und wenigstens versuchen daran etwas zu ändern.
So etwas kann man auch zusammen angehen, aber dazu müssen auch beide bereit dazu sein. Ich würde mich aber definitiv nie wieder auf eine Frau einlassen die bei jedem Wort sofort an meiner Liebe zweifelt oder sich angegriffen fühlt. Auf so etwas kann ich gerne verzichten, besonders weil es nicht gut gehen würde. Ich werde mich da auch nicht mehr ändern, will ich auch gar nicht, weil es meine Art der Kommunikation ist und ich habe daraus gelernt. Meine jetzige Freundin kommt damit sehr gut klar, ist deutlicher in ihren Worten und weiß meine Taten sind wichtiger als so manches Wort.
Wenn eure Kommunikation seit einem Jahr anders ist, dann hat er sehr wahrscheinlich seine Grenzen erreicht. Es kann natürlich auch am zusätzlich Stress mit dem Kind liegen und wenn dann die Kommunikation anstrengend ist, kann es zu unkontrollierten Ausbrüchen kommen. Dein nix sagen und dein weinen ist für ihn genau so schlimm wie seine Worte für dich.
Ich denke dies ist einigen hier nicht bewusst. Auch eine Stille Kommunikation kann triggern und verletzen. So lange dir diese Tatsache nicht bewusst ist, werdet ihr auch nix ändern können. Voraussetzung ist natürlich immer die, dass ihr es beide wollt und nach einer Lösung sucht die für beide Seiten verkraftbar ist. Die einfachste Lösung ist natürlich aber auch immer die, dass man sich hinstellt und dem gesprochenen Wort mehr Aufmerksamkeit gibt. Doch so wirst du deine Ehe bald gegegen die Wand fahren.
Mein Tipp?
Setzt euch zusammen, sprecht offen und ehrlich über eure Kommunikation und was den anderen dabei so triggert. Lernt euch auf dieser Ebene neu kennen und findet einen Weg für eine angemessene Kommunikation. Gerade aber du musst lernen klarer zu kommunizieren und vor allem checken ab wann es dir zu viel wird, denn ab dem Moment musst du ihm das mitteilen, denn er wird es nicht sehen und kann es auch nicht fühlen, es ist deine Aufgabe einen Strich zu ziehen.
Eine Möglichkeit wäre klar und deutlich zu sagen, dass es jetzt die Grenze ist, du keinen Gedanken fassen kannst und willst. Bis hierhin und nicht weiter, sollte er es nicht sofort kapieren musst du dich der Situation entziehen um ihm körperlich klar zu machen, es ist jetzt genug, wir können in paar Stunden weiter darüber streiten, wenn ich wieder Luft habe und eine passende Antwort.
Auch hier spielen Informationen eine Rolle. Nicht jeder Mensch kann so viele Emotionen und Infos sofort verarbeiten. Es ist auch vollkommen in Ordnung dies nicht zu können, aber der was es kann, kann nicht in deinen Kopf schauen. Es ist auch nicht seine Aufgabe so etwas zu bemerken, denn genau wie du, steckt auch er in einer Ausnahmesituation. Er sucht genau wie du nach Argumenten in seinem Kopf und will diese an den Mann bzw Frau bringen. Da kann er auch keine Rücksicht nehmen, denn so funktioniert ein Streit nun einmal nicht.
Er kommt in dem Moment mit deiner nonverbalen Kommunikation nicht klar und ist dann getriggert, siehe oben mit verarschen etc... So etwas nicht schön und macht einen irgendwann auch mental müde, besonders weil man eh weiß, dass sich nix ändern wird und man eigentlich das Gefühl hat gegen eine Wand zu reden.
Und glaub mir, ich weiß wovon ich spreche, hab es echt auf viele Arten versucht, aber das Ergebnis war damals immer das selbe und irgendwann reagiert man aggressiv. Ich war immer bestimmend und klar in meinen Aussagen, aber nie aggressiv und spätestens ab da wusste ich, so geht es nicht mehr weiter und habe mich getrennt, weil es einfach von ihrer Seite keine Lösung gab und auch kein Anzeichen von bemühen.
Und wie gesagt, ich habe echt viel versucht, langsamer sprechen, nett bleiben und Pausen geben, damit sie reden kann etc... Aber wenn man dann noch das Gefühl bekommt, der einzige zu sein der etwas versucht, dann ist halt irgendwann die Tür zu. Am Ende habe ich mir sogar die Diskussionen gespart und bin einfach gegangen, aber das ist nicht meine Art der Konfliktbewältigung. Also habe ich mich getrennt und daraus gelernt. Ich bin wie ich bin und brauche da einen Gegenpart, der mir gewachsen ist und vor allem weiß wie meine Kommunikation funktioniert und umgekehrt. Mit meiner neuen Freundin ist alles leicht, jede Diskussion fühlt sich gut an, selbst das streiten ist voller Leidenschaft, aber nie bösartig. Wir verstehen uns einfach und wissen worauf der andere hinaus möchte.
Vielleicht bekommt ihr es besser hin als meine Ex und ich. Ich würde es euch wünschen, schon alleine wegen eurer kleinen Familie und wie bereits geschrieben, musst du wissen was jetzt auf euch zutrifft. Es hat mich halt nur an meine Situation erinnert und ich wollte dir mal einen Einblick aus meiner Sicht geben und das eben nicht jedes Wort gleich Respektlosigkeit bedeutet, sondern eher auch eine Reaktion auf einen Trigger sein kann oder halt eben tiefere Gefühle dahinter stecken können und diese Worte nur aus einer Emotion heraus kommen, diese aber eben 0 mit Verlust der Liebe zu tun haben müssen oder von wegen er möchte das du gehorsam bist etc... Ich denke da gibt es Millionen Möglichkeiten und am Ende kann es dir auch nur dein Partner sagen was es wirklich bedeutet und woran ihr zusammen arbeiten könnt um es besser zu machen
26.04.2024 11:56 •
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