Hallo Belinda36,
eigentlich klingt ja alles trotz Belastung mit kleinen Kids bei dir recht positiv.
Zitat von Belinda36:Wir versuchen es uns schon manchmal gemütlich zu machen, aber jetzt in der kühleren Jahreszeit kommen natürlich die ersten Krankheiten und bringen den im gesunden Zustand gerade so einigermaßen stabilen Alltag ins Chaos.
Kranke Kleinkinder und besonders kranke Babys bringen ja wieder sämtliche Kräfte ins Wanken.
Naja, aber wir machen abends jetzt ab und zu den Kamin an. Ansonsten reden wir sehr, sehr viel - es wird nichts unter den Teppich gekehrt an Ärger und Frust, alles wird rausgelassen und drüber gesprochen. Und Lösungen für Verbesserungen besprochen.
Mehr ist derzeit nicht drin.
Wenn man an der Belastungsgrenze angelangt ist und man denkt, eigentlich kann ich gar nicht mehr, ist man immer wieder erstaunt, was man dann doch wieder alles kann, nicht wahr?
.... und dass ihr über alles sprecht, ist sehr gut. Somit ist immer jeder von euch auf dem optimalen Stand der Beziehung. Sich Verbesserungslösungen vornehmen ist grundsätzlich nie schlecht, an einer Beziehung kann und darf man immer arbeiten ....... .
Das Wichtigste dabei wird auf alle Fälle sein, den Optimismus nicht zu verlieren.
Zitat von Belinda36:Lust haben wir übrigens beide keine.
Es ist also so gesehen kein Problem, weil wir beides Menschen sind, die in anstrengenden Phasen keine bis kaum Lust haben.
Es ist für einen Mann möglicherweise etwas ungewöhnlich, und ich habe halt Angst, dass es zur Gewohnheit wird und dann einfach so bleibt.
Dass euch derzeit die Lust abhanden gekommen ist, ist logisch und nachvollziehbar und ich denke mir, dass diese, wenn die ruhigeren Fasen die unruhigen überdauern, in kleinen Schritten wieder zurückkommen wird. Ängste würde ich mir hier vorerst mal keine machen. Gewohnheit kann isch einschleichen, doch denke ich, wenn du deinem Mann immer wieder mal vermittelst, dass du ihn grundsätzlich attraktiv findest und dir grundsätzlich - wärst du energievoller - die gemeinsame S. abgeht, wird es wieder kommen.
Zitat von Belinda36:Darf ich fragen, wieviele Kinder Ihr habt und mit welchem Altersabstand?
Und habt Ihr es dann also geschafft?
Dann verrate mir bitte, ab wann Ihr ungefähr das Gefühl hattet, dass Ihr jetzt so langsam wieder Energie auch für andere Sachen hattet als ausschließlich Kids.
Nun, das Empfinden ist generell von Mensch zu Mensch verschieden, weshalb ich wahrscheinlich nicht unbedingt als Maßstab dienen kann ...... ich habe drei Kinder geboren im Abstand von einmal 9 Monaten und einmal 1 1/2 Jahren. Meine Erste allerdings verstarb im Kindsbett und meine Zweit hatte sids. Als ich bei meinem Kleinen (dritten) dann schwanger wurde, dachte ich vorerst, dies sei für mich jetzt nicht mehr auszuhalten und als ich ihn gebar, meinte der mich entlassende Arzt dann, ein Junge sei fünfmal mehr kindstotgefährdet, als ein Mädchen und ich solle mir doch ebenfalls sämtliche Apparaturen für meinen Kleinen besorgen, um ihn eben besser überwachen zu können. ...... somit hatten wir 2 1/2 Jahre non-stop-Überwachung und schliefen in dieser Zeit jede Nacht mit Unterbrechung, da die Alarme nächtlich bis zu 7x losgingen.
Trotzdem stand, als meine Zweite 8 Monate alt war, plötzlich abends um 19.00 Uhr meine Mutter (auch sie ist berufstätig) vor der Tür und meinte zu mir: Mädel, raus mit dir. Egal, was du jetzt machst und wenn du nur Runden um den Häuserblock drehst, ich will dich für 1 Stunde nicht mehr sehen.
..... Du verstehst was ich meine? Sie schaufelte mir Zeit für mich frei. Anfangs war ich damit sogar überfordert, da ich mit meiner Zeit einfach nichts mehr anzufangen wusste. Dann jedoch fing ich an, sie zu genießen, mich sogar darauf zu freuen. Während also mein Mann z.B. mittags (an den Wochenenden) mit den Kids in den Park ging, ging ich mal eine Stunde shoppen oder auch schwimmen bzw. hing nur zu Hause rum und las ein Buch etc.. Es tat soooooo gut.
Im Gegenzug ging mein Mann abends z.B. gerne mal mit seinen Kollegen was trinken und wenn ich das wusste, schlief ich mit Babyphon im Wohnzimmer und ließ ihn ausschlafen.
Da dies ja keine tägliche Vorgehensweise war, war dies für uns schwer ok und jeder genoß für sich.
Zitat von Belinda36:Mein Mann weiß um meine Gedanken zu unserer Beziehung. ....... Er sieht das ganze viel entspannter als ich ........ er sieht ihn nicht als Problem. Auch das mit dem fehlenden S. nicht.
Er findet wie sind ein gutes Team und meistern unsere beiden Zwerge doch in Anbetracht aller Umstände ganz gut.
Wundervoll . Somit hast du eigentlich einen Fels in der Brandung, der dich immer wieder von deinen Ängsten erlöst. Glaube mir, solange ihr euch gut versteht, IST alles kein Problem. Und auch ich finde, dass ihr ein recht gutes Team abgebt (so wie du euch jetzt beschreibst).
Zitat von Belinda36:Ja und mit dem gemeinsam Ruhen und einschlafen ohne Kind im Zimmer hast Du auch recht. Es dauert nicht mehr lange und wir quartieren den kleinen Mann aus.
Ganz wichtig! Finde ich zumindest! Und seis nur, dass es zwei Stunden sind, die ihr im gemeinsamen Schlafzimmer alleine verbringt und dort zusammen einschlafen könnt ...... .
Zitat von Belinda36:Wir hatten jetzt die Große (Kleine) bei der Oma über Nacht, und hatten uns drauf gefreut, nur das Baby zu haben, das kann ganz entspannend sein. Und dann war das Baby prompt krank und kam nachts alle 1-2 Stunden.
Also waren wir trotzdem fertig und nix wars mit nem halben Paarabend.
Ja! Genau das meinte ich. Witzigerweise war es bei uns fast immer so und wenn nicht, waren wir am nächsten Tag irgendwie übernächtigt, sodass ich mich innerlich verfluchte, nicht einfach normal schlafen gegangen zu sein.
Besser wird dies dann, wenn man BEIDE Kids über Nacht zu den Großeltern auslagern kann und man zumindest ein bisschen in den nächsten Tag hineinschlafen kann.
Ich bin überzeugt, dass ihr es packen werdet, zumal dein Mann mir wie der ruhige Pol vorkommt und du gedanklich großartige Beziehungsarbeit leistest.
Sehe es relaxt und freu dich auf die Zukunft .......