Hallo, ich habe ein Problem und brauche dringend mal Rat von außen.
Vor etwas über drei Jahren lernte ich einen Vater mit Sohn kennen. Ich war schon 8 Jahre alleinerziehend und freute mich. Die beiden leben ca 300 km von uns entfernt in Holland und besuchten uns regelmäßig. Der Mann wünschte sich sehnlichst noch ein Kind und ich wurde mit über 40 Jahren überraschenderweise sofort schwanger.
Ich war bereits im 3ten Monat schwanger, als sich seine Lebensgefährtin meldete und angab, sie würde mit dem Mann zusammen wohnen. Uns hatte er erzählt sie würden beim Onkel wohnen und dort wäre kaum Platz (deswegen könne ich sie nicht besuchen, mit dem Onkel hatte ich auch telefoniert).
Kurzum brach meine Welt zusammen. Seinen Sohn hatte er erst kurz vorher aus der Heimat Afrika geholt. Er selber hat einen britischen Pass und lebte seit 3 Jahren in Holland. Das Visum des Sohns ist an Holland gekoppelt. Seine Lebebnsgefährtin und er hatten wohl eine große Beziehungskrise und er suchte Zuflucht.
Es war mein persönlicher Tiefpunkt im Leben. Schon in der ersten Beziehung wurde ich nach 15 Jahren verlassen und war dann doppelt alleinerziehend.
Der Mann versuchte anfangs die Beziehung zu seiner Frau zu retten. Liess aber auch uns nicht los. Die Vaterschaftsanerkennung lief mit Gerichtsandrohung, als unser Kind schon 1 war, da er Angst hatte zahlen zu müssen (Tochter in Afrika ist chronisch krank). Ansonsten suchte er den Kontakt immer wieder.
Er selber ist auch chronisch krank und kann noch kaum Niederländisch.
Oft hatte ich gewünscht er würde hierhinziehen. Unser Sohn geht in die Betreuung, ich arbeite und meine Chefin machte mir zuletzt Druck, weil ich innerhalb von 8 Wochen 2 Mal kindkrank war.
Nun ist es soweit. Er möchte hierhin ziehen, aber bei mir sperrt sich alles. Wir wohnen in einer Miniwohnung und haben Aussicht auf eine Größere. Mit viel Bastelei lässt sich auch ein Kinderzimmer für seinen Sohn einrichten.
Aber: als er beim letzten Mal hier war trank er aufgrund seiner Schmerzen im Fuß Schnap.. Dies hat er anfangs auch eine zeitlang gemacht und nicht nur wegen der Schmerzen.
Er ist seit Februar arbeitslos und hat in der Zeit, in der er Arbeit hatte, meinem Gefühl nach nicht getrunken.
Er schickte mir zum ersten Mal nach 3 Jahren drängeln seinen Lebenslauf, um hier Arbeit zu suchen und ich stellte mit Erschrecken fest, dass er -auch in der Zeit in England- immer nur ein paar Monate Arbeit hatte und dann oft im Schnitt ein Jahr arbeitslos war.
Ich habe mich hier erkundigt und er müsste 5 Jahre arbeiten um einen Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben oder evtl Schwerbehindertenrente. Seine Krankenversicherung muss bei Nichtbeschäftigung privat entrichtet werden.
Er ist aktuell in Behandlung, die Ärzte haben festgestellt, dass er Gicht hat und bei richtiger Medikation lassen sich die Schübe stark verringern. Vorher muss er oder neben der Arbeit einen Deutschkurs belegen, bräuchte ein Monatsticket etc.
Nun bin ich so gespalten. Ich habe totale Angst davor, 6 Menschen inkl mir zu ernähren plus Krankenversicherung etc.
Während er gearbeitet hat war er schon spendabel, fliegt aber trotz aller Umstände jährlich in seine Heimat und baut dort ein Haus.
In mir blockt gerade alles aber ich habe auch ein wahnsinnig schlechtes Gewissen meinem Sohn die Chance zu nehmen, mit seinem Vater aufzuwachsen. Wir sehen uns alle paar Wochen für ein paar Tage und haben phasenweise keinen Kontakt oder täglich. Es wechselt sich ab.
Und wenn er hier ist finde ich es ja auch sehr schön, nicht alleine zu sein und mit ihm Ausflüge zu machen.
Anfangs bin ich sehr routiert, hatte in den letzten Monaten aber mit der Beziehung abgeschlossen. Es war ein On-Off Ding (meinerseits). Er hatte stets beteuert er wolle mit mir leben und die richtige Zeit wäre bald da.
Ich bin so ratlos. Sorry für den wahnsinnig langen Text. Und ich habe auch ein Riesenproblem mit seinem Alk. (ich trinke weniger als einmal im Jahr einen Schluck Wein oder Sekt, eher alle 2 oder 3 Jahre mal).
06.08.2018 08:01 •
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