Frau mit Bindungsangst trennt sich plötzlich

Hallo zusammen,
Bräuchte eure Hilfe oder Meinung. Habe vor einigen Wochen eine wundervolle Frau kennen und lieben gelernt. Die ersten vier Wochen waren wundervoll und ich kann sagen, dass ich sie über alles liebe. Alles in allem waren und sind wir uns sehr ähnlich.
Die Beziehung ging relativ schnell los und es war alles wunderbar. Bis zu dem Wochenende, wo wir zusammen in eine andere Stadt gefahren sind und dort zwei Nächte übernachtet haben. Der erste Abend war wundervoll. In der Nacht war sie ziemlich unruhig und hat kaum geschlafen. Der nächste Tag war okay und die darauf folgende Nacht wieder eine Katastrophe und sie wollte unbedingt früher nach Hause.
Dass sie vielleicht Probleme mit Beziehungen hat, ist mir in der ersten guten Zeit nur am Rande aufgefallen. Nach dem Wochenende, habe ich mich dann intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt und bin mir sicher, dass sie eine starke Form der Beziehung sangst hat. Der Kontakt wurde relativ schnell kühl, sie hat mehrere Treffen abgesagt und es war nur noch sehr zäh, dass wir uns gesehen haben. Intuitiv dachte ich, dass ich ihr mit Zuwendung und Liebe das Ganze etwas leichter machen kann.
Vor einigen Tagen haben wir uns dann wieder getroffen, Sie war keine 10 Minuten da und hat die Beziehung aus heiterem Himmel beendet. Sie sagte immer, dass sie mich lieb hat und etwas flüchtig wäre. Ich habe es aber leider nicht sofort verstanden, was sie meint.
Nach der Trennung habe ich mich dann intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt Und bin mir nun sicher, dass die Bindungsangst das Problem ist. Das passt aus der Retrospektive auch zu ganz vielen Äußerungen und Reaktionen. Nur habe ich es leider zu spät bemerkt.
Ich liebe sie über alles und würde gerne viele Jahre mit ihr verbringen. Allerdings habe ich nun Gelernt, dass das mit so einer Bindungsangst eher ein unmögliches Unterfangen werden kann.
Habe nun mit einer Kontaktsperre begonnen, einen Tag später hat sie kurz nach meiner Tochter gefragt und ich nur mit einem kurzen Satz geantwortet.
Ich würde sie sehr gerne zurück gewinnen, weiß aber, dass es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit ist, bis das Ganze wieder auftritt. Ich liebe sie aber und das weiß ich sicher. Bin auch bereit, dann hatten Weg mit ihr zu gehen, das hatte ich ihr auch gesagt, da, hat sie aber eher ablehnend reagiert und gemeint, dass es alleine für Sie besser ist.
Was soll ich denn nun tun?

Danke für die Hinweise. Habe mich vielleicht nicht ganz präzise ausgedrückt. Kennen tue ich sie ja schon etliche Monate. Was ich beschrieben habe, war die Zeit, in der wir zusammen sind. Denke schon, dass ich zwischen Verliebtheit und echter Liebe unterscheiden kann.
Was die Bindungsangst betrifft, ist es ziemlich lehrbuchmäßig. Insbesondere der zeitliche Verlauf, ihre Äußerungen mit flüchtig und auch die Komplikation während des Kurzurlaub. Normalerweise würde man ja erwarten, dass man zwei Tage Spaß hat und danach ist alles gut. Es gab ja keinen Streit oder Ähnliches.

Zitat von Hans-man:

Was die Bindungsangst betrifft, ist es ziemlich lehrbuchmäßig

Ähm, ist dir vielleicht mal in den Sinn gekommen, dass es für sie einfach nicht passt?

Zitat von Hans-man:

dass ich ihr mit Zuwendung und Liebe das Ganze etwas leichter machen kann

Und dass sie sowas erdrücken könnte?

Kleiner, aber sehr wichtiger Tipp:

Hör umgehend auf, Dich damit zu befassen, warum sie wie handelt und Dir Lösungen für ihr angebliches Problem zurecht zu legen.

Das führt in Dein ganz persönliches Chaos.

Zitat von Hans-man:

Was soll ich denn nun tun?

Du kannst nichts tun.

Immer vorausgesetzt, daß an Deiner Einschätzung tatsächlich etwas dran ist, denn in den ersten Wochen und Monaten kann es eine solche Entwicklung auch einfach so geben, ohne daß eine Bindungsambivalenz vorliegt, dann könnte nur sie etwas ändern. Dazu braucht es aber dem Grundsatz nach Problemeinsicht und Veränderungswillen.

Ich verstehe, daß es unglaublich schwierig ist, daß zu verstehen, wenn man selbst ganz anders denkt und fühlt, aber nicht jeder Mensch mit einer Bindungsambivalenz leidet auch unter dieser. In der heutigen Zeit können wir uns für die verschiedensten Lebensmodelle entscheiden und nicht wenige macht ein Singledasein durchaus glücklich.
Da du nicht geschrieben hast, wie alt ihr seid, könnte das natürlich ein bißchen anders ausschauen, falls die Frau einen Kinderwunsch hat, aber Dir muß schon auch klar sein, welch großes Autonomiebedürfnis in solchen Menschen steckt.
Gerade letzteres scheint mir aber nicht zu dem zu passen, was Du suchst.

Also noch mal, immer vorausgesetzt, sie hat tatsächlich ein Bindungsthema und sie wäre bereit an diesem arbeiten zu wollen, wonach es bei dir in der geschilderten Situation explizit nicht ausschaut, dann wird aus ihr trotzdem nicht die besonders anschmiegsame Frau, die Du, so scheint es, suchst.

Gegenfrage: Ist ihre Unnahbarkeit oder Unabhängigkeit etwas, was Dich besonders anzieht?

Gute punkte… 47 und 49 Jahre. In der Vorgeschichte hatte sie auch eine traumatische Beziehung mit *beep* und Belästigung. Das ist leider wirklich lehrbuchmäßig.
Sie ist nicht unnahbar, sondern ziemlich offen. Und hat viel erreicht. Deswegen aus meiner Sicht auch sehr attraktiv.

Zitat von Hans-man:

Gute punkte… 47 und 49 Jahre. In der Vorgeschichte hatte sie auch eine traumatische Beziehung mit *beep* und Belästigung. Das ist leider wirklich lehrbuchmäßig.
Sie ist nicht unnahbar, sondern ziemlich offen. Und hat viel erreicht. Deswegen aus meiner Sicht auch sehr attraktiv.

White Knight, ick hör Dir trapsen.

An Bindungsangst glaube ich persönlich nicht. Die selbe Frau hätte bei einem anderen Mann vielleicht nie die Trennung gewollt. Nach meinem Empfinden ist es immer zuträglich einer Frau nie zu nah zu kommen. Liebe, Nähe etc. alles schön und gut aber man sollte eine natürlich Distanz wahren, in dem man ihr nicht ständig vermittelt, dass sie der Lebensmittelpunkt ist. Wenn man immer bei sich selbst bleibt und sie nur als Ergänzung sieht aber nicht als zwingend notwendig für das eigene Lebensgefühl, fährt man mit Frauen sehr gut. Insgeheim mögen Frauen das auch und nennen es dann selbstbestimmt, im Leben stehend, bla bla. Gehe mit Frauen um wie mit Pferden. Locker am Zügel, dann bleiben sie auch locker an deiner Seite.

Hmm. Also es kann ja wirklich sein, dass sie Probleme hat. Aber wer hat diese nicht? Mal mehr mal weniger.

Aber warum sollte eine Frau, die wirkliches Interesse hat, sich distanzieren?

Weil du jetzt ein Buch gelesen hast, hat sie jetzt diese Bindungsprobleme? Vielleicht ist sie auch einfach feige und hat keine Lust dir direkt einen Korb zu geben und macht es ebenso?

Wer weiß es schon genau, aber was du definitiv näher beleuchten, warum du eine Abfuhr nicht akzeptieren kannst und lieber dem anderen Part eine psychische Störung diagnostiziert?

Es ist wahrscheinlich einfacher in einer Illusion zu leben anstatt die Realität anzuerkennen. Aka es ist zwischen uns eigentlich alles perfekt, wir sind Seelenverwandte, etc. nur leider stehen ihre Probleme zwischen uns.
Anstatt: Sie hat einfach kein Interesse.

Mal davon abgesehen, dass obige Illusion in sich schon logische Widersprüche hat, denn was steht zwischen Seelenverwandte? Naja eigentlich nichts oder es sind keine Seelenverwandte.