LOSlassen! - Wie um alles in der Welt lässt man los?
- Ich beende meine eigenen zerstörerischen, zwanghaften Mechanismen!
- Ich akzeptiere, dass ich das Leben und andere nicht kontrollieren kann.
- Ich höre daher damit auf, Ergebnisse erzwingen zu wollen und tue das, was mir möglich ist: Mein eigenes Leben in Ordnung zu bringen!
- Ich beende sinnlose Bemühungen, andere zu Verhaltensweisen zu bringen, die ich richtig finde
- Ich verabschiede die Einstellung, dass Situationen sich in einer Weise und zu einer Zeit entwirren müssen, wie ich es gerne hätte
Wichtig: Loslassen bedeutet nicht kalten Rückzug oder depressive Resignation. Und es bedeutet keinesfalls, Missbrauch an der eigenen Person in irgendeiner Form geschehen zu lassen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt um loszulassen?
Immer dann, wenn Sie das Gefühl haben, mit einem Problem nicht länger leben zu können ohne langsam wahnsinnig zu werden, Ihre Gefühle ständig aufgewühlt sind, oder wenn Sie merken, dass Sie nur noch auf das Fühlen, Denken und Tun von Anderen reagieren. Loslassen kann nötig sein, wenn Sie eine Trennung durchleben, den Tod eines Menschen verkraften müssen, immer wieder in schreckliche Beziehungsmuster stolpern oder einen Großteil Ihrer Stunden damit verbringen über alles Mögliche zu jammern. Zeit sich zu lösen ist auch dann, wenn Sie feststellen, dass etwas Ihre Gefühle und Verhaltens- weisen kontrolliert – entweder der „Zerstörer“ in Ihrem Inneren oder eine äußere Situation. Und wenn Ihnen auffällt, dass die Freude entweder aus Ihrem Dasein verschwunden ist oder noch niemals so richtig da war.
Wie funktioniert nun dieses Loslassen?
1) Akzeptieren
Manchmal geschieht etwas Unerwartetes – Beziehungen zerbrechen, ein Mensch stirbt, berufliche Pläne scheitern, Freunde verschwinden.
Jetzt verzweifelt nach einer Lösung zu suchen hilft nicht. Auch wenn das fast unmöglich erscheint – fügen Sie sich den Tatsachen wie sie sind. Das bedeutet: Akzeptieren Sie zunächst Ihre Einsamkeit, die Niederlage, die Verwirrung, die Hilflosigkeit oder gegebenenfalls auch das Ausmaß Ihrer Selbstzerstörung. Sie können einen Zustand erst ändern, wenn Sie erkennen, dass er existiert.
2) Gefühle zulassen
Bevor wir lernen loszulassen erleben die meisten von uns entweder einen Gefühlssturm oder sie verleugnen ihre Emotionen.
Lassen Sie unbedingt alle Gefühle zu, die hochkommen – unermessliche Wut, vernichtender Schmerz, abgrundtiefe Trauer.
Das aktuelle Ereignis berührt durch seine Thematik immer uralte Wunden von früher, die durch bewusstes „Hinspüren“ geheilt werden können.
3) „Ich bin es wert ein glückliches Leben zu führen“
Legen Sie die Opfer- und Märtyrerrolle endgültig ab – Sie verdienen, dass es Ihnen gut geht. Lange Zeit haben Sie aus diesem oder jenem Grund gelitten, jetzt ist es genug. Und deshalb lassen Sie jetzt alles los, was Sie daran hindert. Sie akzeptieren Ihre Stärke, das eigene Leben zu gestalten genauso wie die Machtlosigkeit, das Leben anderer zu bestimmen.
4) Selbstfürsorge
Das bedeutet liebevoll und geduldig folgende innere Einstellungen zu entwickeln: Ich bin verantwortlich für mein seelisches und körperliches Wohlergehen, für die Befriedigung meiner Bedürfnisse, für das Lösen meiner Probleme. Ich sorge dafür, dass ich genug Zeit für Spaß und Entspannung habe. Ich bin verantwortlich dafür, was ich tue und was ich anderen erlaube, mir anzutun. Ich verdiene weder Missachtung noch Misshandlung und ich toleriere sie nicht.
Merke: Selbstfürsorge bedeutet auch, anderen zu gestatten, ein Leben ihrer Wahl zu führen, auch wenn das zur Folge hat, dass Sie sie vielleicht verlieren.
5) Weltbild
Je mehr wir darauf vertrauen, dass alles gut ist wie es ist, umso leichter können wir auch loslassen. Versuchen Sie einmal von der Annahme auszugehen, dass eine höhere Macht dafür sorgt, dass alles was geschieht Sinn hat. Das bedeutet, dass wir aus gutem Grund unsere Erfahrungen machen, um wichtige Dinge zu lernen: Selbstliebe, Liebe, Mitgefühl mit uns selbst und anderen.
Loslassen heißt das Leben geschehen zu lassen, statt es mit Gewalt kontrollieren zu wollen.
Machen Sie Schluss damit, auf zerstörerische Systeme zu reagieren!
Entlarven Sie aber auch den eigenen Zerstörer und nehmen Sie ihm die Macht ihr Leben zu bestimmen.
„Niemand kann dir Freiheit geben, nur du selbst.“ (Byron Katie)
Gandalf der Graue
25.09.2012 11:44 •
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