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Authentizität in der Anonymität

E
Gerade lese ich von Authentizität im Zusammenspiel mit einer Affäre!

Aus meiner Sicht - ist es authentisch, eine Affäre, die nun mal auf Betrug und Lüge fußt,
zu haben, damit Betrug des AP an dessen EP und das Belügen des EP billigend,
willentlich und wissentlich in Kauf zu nehmen?

Das erweckt bei mir den Eindruck, dass das mit dem Sinn von Authentizität nichts gemein hat.

Da passt für mich etwas nicht zusammen - nämlich das IST....und das SEIN.

Authentizität bedeutet Echtheit.... Echtheit 2. Klasse?

Ehrlichkeit: 2. Klasse?

Nach außen hin.... 2. Klasse?

Da hat das mit dem 2. Begriff Anonymität welche Relevanz?

@

Affären - bekommen Affären eine Legitimation, weil sie unterschiedlich verlaufen?
Rechtfertigen die jeweiligen Versionen/Verläufe die jeweilige Affäre?
Gibt es plausible Gründe, die Betrüge und Lüge am eigenen EP rechtfertigen?
Gibt es plausible Gründe, warum AF/AM sich sogar daran beteiligen, weil es
anderweitig KEINE Herz-Allerliebste gibt?

Die Frage tauchte auf: was ist, wenn ein Mensch in den eigenen Spiegel schaut,
der Authentizität sehr hoch hängt, diese propagiert und es im eigenen, anonymen
Bereich dann doch nicht soooooo eng sieht?

An was wird ein Mensch sich messen lassen müssen - doch an den Eigenschaften,
die ein Mensch von sich selbst festlegt, nach außen sogar propagiert....

15.04.2024 11:49 • #106


Blanca
Zitat von Kuddel7591:
An was wird ein Mensch sich messen lassen müssen - doch an den Eigenschaften,
die ein Mensch von sich selbst festlegt, nach außen sogar propagiert....

Ich denke nicht, daß ein Mensch sich nur an seinen Affären messen lassen muß (sofern die überhaupt bekannt werden). Immerhin gab und gibt es Prominente, deren öffentlicher Gunst es nicht zu schaden scheint, daß sie welche hatten - im Gegenteil, in England sitzt aktuell beispielsweise ein Mann vor den Augen der Welt mit seinem Scheidungsgrund zusammen auf dem Thron.

Allerdings kann ich mich jetzt nicht entsinnen, daß King Charles III je öffentlich aufgetreten und mit seiner Authentizität rumgeprotzt hätte. Vielleicht habe ich da was verpasst; letztlich schien es aber schlicht wichtiger zu sein, ob er sein Amt jetzt in Würde tragen und ausführen kann. Ihn auf seine Affäre zu reduzieren wirkt da in der Tat fraglich, obwohl ich es nachvollziehen kann, wenn Menschen lieber gesehen hätten, die Thronfolge wäre direkt auf den erstgeborenen Enkel der Queen übergegangen. In der Tat führt er sein Amt seit Ernennung gewissenhaft aus und die Erde dreht sich immer noch.

Ich will Affären damit keinesfalls gutheißen oder ihnen gar einen Segen aussprechen. Aber wie heißt es doch so schön in der Bibel: Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.

Maria Magdalena mag ein Freudenmädchen gewesen sein (die Schriften sind da nicht ganz eindeutig). Aber auch damals gab es offenbar zumindest einen, der sie nicht auf diese Eigenschaft reduzieren wollte, sondern auch andere, positive Seiten in ihr sah (Fußwaschung Jesu, Aufenthalt in der Nähe seines Kreuzes, Beschaffung der Essenzen für seine Einbalsamierung auf eigene Kosten nach seinem Tod, Entdeckung seiner Auferstehung), sie deshalb in ihrem Menschsein annahm und ihre Nähe tolerierte.

Mir ist klar, daß das faktisch unbewiesene Legenden sind. Aber immerhin werden diese Schriften bereits seit Hunderten von Jahren verbreitet; offenbar sah nicht mal die katholische Inquisition sich genötigt, sie ändern oder entfernen zu lassen (Klöster hüteten einst das Schriftgut; es wäre ihnen also ein Leichtes gewesen). Man hat sich also mit dem Gedanken zumindest arrangiert.

Eine Gemeinsamkeit meine ich zwischen dem real existierenden King Charles III und der biblisch überlieferten Maria Magdalena wahrzunehmen: Nämlich daß keiner von beiden sich betont viel Hochmut geleistet hat, was die eigene Authentizität betrifft - etwa indem er andere Menschen vor den Augen Dritter wegen entsprechender Mankos zur Minna macht - zumindest entsinne ich keinen Bericht dazu.

Und so denke ich, daß dies der springende Punkt ist: Wer sich eine Affäre leistet, der sollte nicht nur diskret damit umgehen, sondern auch nie vergessen, daß er zwar vor den Augen der Welt als anständiger Mensch gilt - weil die ja nichts davon ahnen - es aber selbst nun mal besser weiß. Authentisch bedeutet da in meinen Augen, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben, wenn man mit Schwächen anderer konfrontiert wird - und eben nicht zusammen mit anderen blind auf jemand rumzuhacken, nur weil der als schwarzes Schaf gerade mehr Projektionsfläche bietet und sich nicht wehren kann. Sondern der eine zu sein, der dem Einhalt gebietet - oder zumindest nicht mitmacht dabei und sich in jedem Fall innerlich distanziert davon.

Im übrigen denke ich, daß man es hier als Außenpartner erheblich leichter hat, denn als Ehebrecher. Denn der Betrüger ist ja derjenige, der seiner Hauptbeziehung munter vorspielt diese sei soweit in Ordnung, während er sich de facto längst ein Ventil gesucht hat, mit dem er sie gründlich verrät. Anders liegt der Fall natürlich, wenn der Außenpartner ein Bekannter oder gar Freund der Familie ist - keine Ahnung, wie man sich da noch für authentisch halten kann. Aber je nach Störungsgrad gibt es sicher auch welche, die sogar das noch ausblenden und vor sich rechtzufertigen wissen, wer weiß...

15.04.2024 13:20 • x 1 #107


A


Authentizität in der Anonymität

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E
Zitat von Blanca:
Ich denke nicht, daß ein Mensch sich nur an seinen Affären messen lassen muß (sofern die überhaupt bekannt werden). Immerhin gab und gibt es Prominente, deren öffentlicher Gunst es nicht zu schaden scheint, daß sie welche hatten - im Gegenteil, in England sitzt aktuell beispielsweise ein Mann vor den Augen der ...

Danke für deine Hinweise

da ich selbst eine langjährige Affäre hatte, habe ich mir zum Thema Anonymität und auch Authentizität sehr viele Gedanken gemacht....

...über Anonymität bereits während der gesamten Dauer der Affäre,
...über Authentizität erst nach der Affäre.

Warum - Anonymität war im Verlauf der Affäre oberstes Gebot...es darf nichts nach auch dringen. So blieb ALLES bis zum letzten Tag und auch darüber hinaus ....anonym.

Authentizität - NACH der Affäre wurde mir bewusst, dass ich während der Affäre nicht authentisch war. Eine Art Doppelleben hatte ich in der Zeit - als Single. Auf der einen
Seite immer eine klare Kante zu vertreten und auf der anderen Seite ein Na ja - Leben,
in dem ich der Affäre mächtig Vorschub geleistet habe, den Betrug und die Lüge der Frau
an ihrem EM geradezu forciert habe, weil ich ja auch Treffen mit der Frau haben wollte.

JETZT stehe ich zur Affäre - ohne wenn und aber - auch wenn ich nach außen hin...zu
meinem privaten Umfeld...weiterhin den Schnabel halte. Das geht niemanden etwas an,
was seinerzeit mit der Frau war. Nur die Frau und 2 oder 3 gemeinsame Bekannte, die
NICHT in ihrem oder meinem direkten Dunstkreis waren und ich waren involviert, wobei
die 2 oder 3 gemeinsamen Bekannten NIE Details erfahren haben. Sie ahnten mehr,
als dass sie i-was Konkretes wussten.

Mein jetziges IST...und mein jetziges SEIN - das passt jetzt wieder überein. Den Spiegel
nutze ich ohne Ressentiments. Der Kerl im Spiegel wird rasiert...ohne Angst, geschnitten zu werden. Ob ich mir das alles evtl. nur einrede - eher nicht.

Bei einem psychologischen Gespräch habe ich das anklingen lassen. Der Therapeut sagte: Machen Sie reinen Tisch mit sich! Daraufhin habe ich mit ALLEN Dingen gestellt, habe
Tabula Rasa gemacht. Ich bin mit mir im Reinen.

Nein....die Affäre kann und wird nicht ungeschehen gemacht werden können. Fakt ist, dass auch DIESE Zeit etwas mit mir gemacht hat, mich ja jetzt AUCH ein Stückweit ausmacht,
u. A. mit der Erkenntnis - NIE mehr eine Affäre.

Sicher bin ich KEIN Engel geworden, aber ganz sicher auch kein Verfolger von Menschen, die Affären nachgehen, die ihnen z. T. verfallen sind. Was ich mache - ggf. meine Finger in Wunden legen. Warum - es gibt Menschen, die unter Affären massiv zu leiden haben. Und DAS versuche ich ins Bewusstsein derer zu rufen, die Affären als gar nicht so schlimm, evtl. als Kavaliersdelikt sehen, die Affären als Profilierung ansehen, für die Affären gar der Selbstverwirklichung regelrecht dienen.

Hier im Forum gibt es Threads, in denen Betrogene DAS schildern, was weder AF noch AM hören/lesen wollen. Und wer das ungeschminkt zu lesen bekommt....na ja. Deren Reaktionen sprechen Bände.

Mein Weg war - mit Betrogenen, mit Betrüger/innen, mit AF, mit AM zusammenkommen .... ihnen zuzuhören, einfach nur zuzuhören, reden lassen, ausreden lassen, Gesprächspausen lassen, zu beobachten (ohne anzustarren, zu gaffen).

So mache ich das auch hier.... erstmal einfach nur lesen...

@Blanca

ich denke, dass die Welt der Prominenz ihren eigenen Umgang mit der Fremdgeherei hat. Auch wenn King Charles ggf. nichts an die große Glocke hing, Lady Di das auch nicht tat, sondern jeweils meist Spekulationen die Runde machte....

....sind hängt doch am kleinen Zivilisten-Affären-Gedöns oft sehr viel mehr dran - es erfährt nur niemand die wahren Ausmaße. Und da Affären auch Dank WWW hoffähig wurden/ werden, nimmt das Affären-Gedöns immer breiteren Raum ein...in kleinen wie in größeren Kreisen - für mich zu unrecht, da für mich immer mehr Hoffähigkeit davon ausgeht: machen doch viele - warum nicht, warum nicht auch ICH!

15.04.2024 14:29 • x 1 #108


Feel_free
Zitat von Kuddel7591:
Bei einem psychologischen Gespräch habe ich das anklingen lassen. Der Therapeut sagte: Machen Sie reinen Tisch mit sich! Daraufhin habe ich mit ALLEN Dingen gestellt, habe
Tabula Rasa gemacht. Ich bin mit mir im Reinen.

Magst Du darauf näher eingehen?
Gerne auch 'abstrakt'?

Bedeutet, Du hast Dich innerlich mit den Gefühlen / Gedanken auseinandergesetzt, sie durchfühlt, durchleuchtet, anerkannt?
Oder verstehe ich das gerade komplett falsch?

15.04.2024 15:36 • x 1 #109


E
Zitat von Martin123:

brauchst du gar nicht erst anfangen. Du bist genau das Gegenteil.

Du bist so voller Hass, dass du den Text nicht einmal wirklich liest. Eine AF - wumms! Hass drauf!

Armselig!

15.04.2024 15:47 • x 1 #110


alleswirdbesser
@Admaro Die Reaktionen der Betroffenen sind nun mal die Folgen einer Affäre. Kein Affärenführer möchte sich gerne damit auseinandersetzen, da es einfach total unangenehm ist.

Und so wie du deine Seite siehst und vertrittst, so ist es bei Martin auch. Es ist außerdem relativ frisch bei ihm, bis zur Gleichgültigkeit ist einfach ein langer Weg. Ein Betrogener sucht sich diesen nicht aus. Jeder verarbeitet auf seine Weise.

15.04.2024 15:57 • #111


E
Zitat von Feel_free:
Ich denke über diesen inneren Wertekonflikt nach

Da fängt es ja schon an.

Wie entsteht dieser Wertkonflikt? Um welche Werte geht es?

In Bezug auf Zwischenmendliches werden interessanterweise die Werte sehr hoch gesetzt, aus verständlichen Gründen. Leben und leben lassen. Wenn es z. B. um Steuern geht, setzt der Staat die Werte, die wir nicht immer in unserer Steuererklärung umsetzen (ich sag nur, 1000 legale Steuertricks ). Eine Wertesystem wird uns, ob wir es wollen oder nicht, durch unser Umfeld, durch die Gesellschaft geformt.

Wenn wir normal im Miteinander mit Menschen sind, dann wollen wir vorsätzlich niemanden verletzen. Eine Affäre hat den Ruf von Heimlichkeit und von Betrug. Das will niemand. In der Theorie lehnt man dies ab. Und dann passiert es einem doch. Der Mann, der in der Theorie ein no go ist, wird zum Menschen mit Bedürfnissen und den gleichen Wünschen wie bei einem selbst. Ein Mensch wie du und ich.

Das möchte man gerne erklären, wenn man von der Affäre erzählt. Man möchte seine Gefühle in Einklang bringen mit den Werten die man hat. Und doch weiß man nicht, wie das auf Freunde und Bekannte wirkt.

Die von dir erwähnte Authentizität mag dir in dem Moment abhanden gekommen sein. Aber vielleicht hast du diese Authentizität gar nicht wie in deinen Vorstellungen, sondern sie trägt genau diese Züge, wie, dass du dich auch in einen verheirateten Mann verliebt hast oder mit ihm die Bedürfnisse lebst, die du gerade brauchst. Sein Status dir also egal ist.

Das eigene Ich kann ein weites Feld sein, wenn man die Auseinandersetzung mit sich selbst einmal zulässt.

Dabei sollte auch klar sein, dass die Reaktionen auf eine geführte Affäre nie objektiv zugeht. Da fließen Verletzungen mit ein, die andere in ihre Antworten mit einspielen lassen, da spielen theoretische Meinungen mit. Die Reaktionen mit diesem sehr emotional aufgeladenen Thema können die eigene Authentizität in Frage stellen und auch verletzen. Dein Schweigen hat all das im Hinterkopf und dient dir zum Schutz, bis du Klarheit für dich hast.

So würde ich es jedenfalls sehen.

15.04.2024 16:10 • x 2 #112


E
Zitat von alleswirdbesser:
Die Reaktionen der Betroffenen sind nun mal die Folgen einer Affäre. Kein Affärenführer möchte sich gerne damit auseinandersetzen, da es einfach total unangenehm ist.

Das kann ich alles nachvollziehen. Jedoch ich kann es nicht akzeptieren, wenn jemand nur bei dem Wort Affäre das Geschriebene völlig umdreht und gar keinen Hehl aus seiner Abneigung macht.

Es zu tollerieren, weil es um Affären geht, den Umgangston ad absurdum zu stellen, hilft wem?

15.04.2024 16:15 • x 2 #113


E
Zitat von Feel_free:
Magst Du darauf näher eingehen? Gerne auch 'abstrakt'? Bedeutet, Du hast Dich innerlich mit den Gefühlen / Gedanken auseinandergesetzt, sie durchfühlt, durchleuchtet, anerkannt? Oder verstehe ich das gerade komplett falsch?

ja.... Tabula Rasa sagt wohl alles. Durchfühlt ist eher massiv untertrieben - eher trifft
durchwühlt zu. Der Grund für das Therapeutische war etwas ganz anderes...so war mein
Einwand in DEM Rahmen die Affäre betreffend eher eine Randnotiz...und dann kam der
Hinweis, ich solle doch dann auch reinen Tisch machen, was den Umgang der der
Affäre an sich anging.
Was ich bezüglich der Affäre zu verantworten hatte....zu 100 % ohne Einschränkungen. Daher war das Gerede von geschlittert, gerutscht, hineingeraten, passiert von Anfang an völliger Quark. Ist für mich weiterhin einfach nur - sorry - um die jeweilige Affäre zu beschwichtigen. An Affären gibt es nichts zu beschwichtigen, da der Betrug und die Lüge an einem ehem. geliebten Mensch unentschuldbar ist.

Daher - ich habe gemacht, habe mitgemacht, habe dazu gestanden.... fertig. Ende und aus.

Was meine Gefühle für einen Streifen mitgemacht haben...klar haben sie das.

@Admaro

Beteiligte an Affären legen ihre Argumente vielfach SO (zurecht), dass sie für SIE passen.

Fakt ist - für Betrug und Lüge am (ehem. geliebten) EP gibt es NULL Legitimation.

Und wer Affären trotz aller Argumentations-Bereitschafts-Vielfalt und -Phantasie weiterhin lobpreist, wird damit keinen Blumentopf gewinnen. Denn DAS ist jedes Mal ein Schlag ins
Gesicht der Betrogenen, über die AF/AM sehr gern, und nicht nur geflissentlich, hinwegsehen. Sie sind ihnen oftmals schlichtweg vollkommen egal.

15.04.2024 16:47 • #114


E
Zitat von Kuddel7591:
Beteiligte an Affären legen ihre Argumente vielfach SO (zurecht), dass sie für SIE passen

Ach weißt du, Affären gibt es, seit es die Menschheit gibt. Selbst die hochgepriesene Monogamie hat daran nichts geändert.

Deine Ansichten hast du ja zu Genüge mitgeteilt. Weshalb du da gerade mich zitierst, erschließt sich mir nicht.

Hier im Thread ging es da mal um eine andere Herangehensweise.

15.04.2024 17:43 • #115


Feel_free
@Admaro

Zitat von Admaro:

Wie entsteht dieser Wertkonflikt? Um welche Werte geht es?


Zitat von Admaro:
. Eine Wertesystem wird uns, ob wir es wollen oder nicht, durch unser Umfeld, durch die Gesellschaft geformt.


Integrität, Aufrichtigkeit, Präsenz, innerer Frieden, Würde.
BIn ich mir selbst (und anderen ggü.) integer, wenn ich schöne Erlebnisse, die ich gerne 'teilen' (erzählen) würde, nicht teilen kann?(z.B. Freundinnen, wie verliebt ich bin oder wie lustig / tiefsinnig der Abend mit AM war).
Handle ich mir selbst ggü integer, wenn ich einen AM habe, mit dem ich gerne ein WE / Urlaub verbringen würde?

Die Werte sind bewusst gewählt. Nicht aus dem sozialen Umfeld übernommen.Und ganz sicher nicht leichtfertig daher gesagt.
Nunja, gewissermaßen sind sie dann doch biografischen geprägt, weil es Kontrawerte dessen sind, die ich in meiner Kindheit erlebt habe. Und auch ein Kontrawert zu dem, was mir selbst in einer 'Partnerschaft' widerfahren ist.

Es geht mir also nicht in erster Linie (z.T. Aber sicher auch) darum, was Freundinnen sagen, sondern wie ich mir selbst ggü dastehe.

Natürlich kann ich die Werte auch umdeuten, in der Art, wie Du schriebst: ich folge authentisch meinem Bedürfnis.
Hm... ist das dann nicht irgendwo Selbstbetrug?

Zitat von Admaro:
Wenn wir normal im Miteinander mit Menschen sind, dann wollen wir vorsätzlich niemanden verletzen.

Ja und sicher wollen in unserem Beispiel weder AM noch ich jemanden vorsätzlich verletzen. Daher ja auch der Wunsch des Geheimhaltens.
Aber natürlich nehmen wir EF damit die Möglichkeit, für sich selbst zu entscheiden.
Und ohne meine Weste reinwaschen zu wollen- wer weiß, was für EF wirklich der 'bessere' Weg wäre?
Das ist Auslegungssache. Ich behaupte nicht, dass sie es nicht wissen wollen würde.
Wissen tue ich es nicht.
(Auch wenn diese Aussage hier natürlich böse aufstoßen mag).

15.04.2024 17:49 • x 1 #116


Feel_free
Zitat von Kuddel7591:
Daher - ich habe gemacht, habe mitgemacht, habe dazu gestanden.... fertig. Ende und aus.

Meine Verantwortung übernehme ich vollumfänglich. Ganz klar.
Ich habe mich bewusst und wissend darauf eingelassen.
Das habe und würde ich nicht anders behauptet/ behaupten.

15.04.2024 17:53 • #117


alleswirdbesser
Ist man als AF dem AM gegenüber je authentisch? Gerade dann, wenn man versucht ihn von sich zu überzeugen, davon dass man die bessere Partnerin wäre, ihm alles geben würde, was er in seiner Ehe nicht bekommt? Steht man nicht ständig unter Druck die Bessere sein zu wollen, diejenige, die mehr liebt, mehr passt, mehr gibt?

Ich kenne das von meiner Beziehung mit dem FG, der ganz frisch getrennt war. Alles Negative, was er über seine Ex erzählt hatte, sog. Ich auf und nahm mir vor das Gegenteil von ihr zu sein. So ähnlich stelle ich es mir in den Affären vor. Zum Beispiel Thema 6. Er erzählte natürlich über den großen Mangel in der Ehe. Wir hatten es bis zum Abwinken, was ihn zum Schluss überforderte, als wir zusammen gezogen sind, da fühlte er sich plötzlich extrem unter Druck. Er war alles andere als authentisch, ich in dieser Hinsicht eigentlich schon, aber in anderen Punkten manchmal nicht. Beim Zusammenleben lernt man sich erst richtig kennen.

Ab und zu liest man hier davon, dass mancher AM erst nach dem offiziellen Zusammenkommen mit der AF feststellt, dass das Gras im Nachbarsgarten keineswegs grüner ist.

15.04.2024 18:01 • #118


Feel_free
Zitat von Kuddel7591:
Beteiligte an Affären legen ihre Argumente vielfach SO (zurecht), dass sie für SIE passen.

Fakt ist - für Betrug und Lüge am (ehem. geliebten) EP gibt es NULL Legitimation.

Und wer Affären trotz aller Argumentations-Bereitschafts-Vielfalt und -Phantasie weiterhin lobpreist, wird damit keinen Blumentopf gewinnen. Denn DAS ist jedes Mal ein Schlag ins
Gesicht der Betrogenen, über die AF/AM sehr gern, und nicht nur geflissentlich, hinwegsehen. Sie sind ihnen oftmals schlichtweg vollkommen egal.

Das erachte ich als recht kurz gedacht und pauschalisiert.

Und das sage ich nicht aus der Sicht der AF.
Sondern aus der Sicht einer Erwachsenen, die sehr wohl realistisch ist und weiß, dass zwischenmenschliche Versprechen sich ändern können.

Wie viele für immer gab es im Leben einzelner Menschen? Für immer an das man zu diesem Moment aus tiefsten Herzen glaubte?
Wie viele Eheverdprechen wurden aufgelöst (mit oder ohne Fremdgehen)?
Wir alles sind Menschen.
Menschen machen Fehler.
Zum Teil wirklich schlimmste Fehler, die ich keineswegs (!) gut reden möchte.

Doch urteilen oder richten über andere?
Ich bin froh, dass ich diese Aufgabe nicht übernehmen muss.

Ich lebe. Und liebe. Und kann beim höchsten Schwur nicht davon ausgehen, dass sich mein Ggü irgendwann außer Stande sieht, diesen Schwur, dieses heilige Versprechen aufrecht zu erhalten.
Wir können uns absichern noch und nöcher- wenn ich mit einem Menschen eine Beziehung eingehe, darf ich irgendwo im Hinterkopf haben, dass es schiefgehen kann. Selbst dann, wenn ich an das Gute im Menschen glaube.

Dass ich mit solch einer Äußerung nicht auf Begeisterung stoße, ist mir bewusst....

15.04.2024 18:16 • x 1 #119


Feel_free
Zitat von alleswirdbesser:
Ist man als AF dem AM gegenüber je authentisch? Gerade dann, wenn man versucht ihn von sich zu überzeugen, davon dass man die bessere Partnerin wäre, ihm alles geben würde, was er in seiner Ehe nicht bekommt? Steht man nicht ständig unter Druck die Bessere sein zu wollen, diejenige, die mehr liebt, mehr passt, mehr gibt?

Ich versuche nicht zu überzeugen.
Nie im Leben würde ich das wollen.
Damit er sich trennt und dann merkt, wie ich in Wirklichkeit bin? Oder um dann mein Leben lang ihm ggü nicht authentisch sein zu können?
Strategisches Handeln in Liebesdingen war noch nie mein Ziel.

15.04.2024 18:28 • #120


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