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Austausch Zusammen aus der Depression heraus

Fee-münchen
Na da reih ich mich doch mal ein. Meine Psychaterin hat mir eine grenzwertig mittelschwere Depression bedingt durch die Trennung diagnostiziert .

Mir hilft mirtazipin zum schlafen, ohne wäre ich komplett durch, aber ja die ersten Tagen war ich ein Zombie.
Ich kann es aufstocken, wem ich sehe dass es wieder schlimmer wird und ich auch mit Psychotherapie nicht mehr voran komme.

Heute 13:42 • x 3 #31


A
Hallo Zusammen,
ich finde diesen Threadbeine richtig gute Idee. Manche fühlen sich nach der Trennung so im Loch, dass das meiner Meinung nach durchaus eine Depression nahe kommt.

@meerweh ich ich finde es so stark, wie du dich trotz deiner Themen und leiden so fokussierst und dran arbeitest. Das sind definitiv große Schritte in die richtige Richtung.

Ich klinke mich mal rein. Hatte viele viele Jahre Therapie wegen Kindheitsthemen, depressiven Phasen, Ängste. Seit Jahren geht es mir eigentlich ziemlich gut mit allem und ich führe ein komplett normales Leben, sowohl beruflich, als auch freundestechnisch und die siebenjährige Beziehung, alles im Rahmen, glücklich, resilient, usw....

Im letzten halben Jahr ist dann sehr knapp hintereinander meine halbe Familie gestorben, mit der anderen Hälfte habe ich mich verstritten und dann die sehr schmerzhafte Trennung/ bzw. aktuell noch Hin und Her mit meiner ersten großen Liebe nach 7 Jahren. Er hat sich fremdverliebt und mich wochenlang belogen. Dann auch noch die Feiertage, Weihnachten Neujahr..keine Familie, alleine. Und unser Jahrestag...

Lange Rede kurzer Sinn: so schlecht habe ich mich seit vielen Jahren nicht mehr gefühlt. Habe tagelang kaum geschlafen und nicht mehr vernünftig gegessen, abgenommen, hoffnungslos, ängstlich... Definitiv symptomatisch sehr nah an der Depression

Früher hatte ich auch Medikamente genommen (valdoxan, Trimipramin)
Ich will das eigentlich nicht mehr anfangen, weil es doch in irgendeiner Art und Weise abhängig macht.

Wie auch immer: ich kämpfe drum, mal mehr und mal weniger Erfolg

Heute 13:43 • x 1 #32


A


Austausch Zusammen aus der Depression heraus

x 3


DaisyL
Das mit den Frustbeulen fande ich allerdings auch beleidigend.
Aber wollte dir zumindest mit meiner Antwort Klarheit bringen. @Juffa

Heute 13:45 • #33


S
@Fee-münchen

Zitat von Fee-münchen:
Mir hilft mirtazipin zum schlafen, ohne wäre ich komplett durch, aber ja die ersten Tagen war ich ein Zombie.
Ich kann es aufstocken, wem ich sehe dass es wieder schlimmer wird

Genau so war/ist es mir damit ergangen.
Psychisch hatte es mir in der Anfangszeit den Boden unter den Füßen weggezogen (mein Arzt meinte, es wird sich einpendeln, womit er recht hatte.) Ich habe aber für mich persönlich das Gefühl, dass es abhängig macht. Ich nutze es hin und wieder zum schlafen.

Heute 13:46 • #34


Odette
Falscher thread. Entschuldigt bitte.

Heute 13:51 • #35


meerweh
...ich wollte zwischendurch schon mal danke für den Austausch sagen.

Und klar, ich kann es verstehen, wenn manche mit dem Thema nix anfangen können (das kann ich mit manchen Themen im Forum auch nicht), aber ich sage euch: Seid froh, ich freu mich für euch, wenn Depressionen für euch kein Thema sind und ihr nicht jeden Morgen überlegen müsst, ob und warum ihr eigentlich aufstehen solltet und ich wünsche euch, dass es so bleibt. Fragt gerne nach, wenn euch ehrlich was interessiert, aber Gestänkere und Beleidigungen sind unangebracht und nicht hilfreich.

Heute 13:53 • x 5 #36


Fee-münchen
@Sweetheart123 ja ich hab jetzt runter reduziert auf 7,5 und an guten Tagen wie gestern brauch ich es nicht.
Ich merke ja auch - es wird besser.
Ich bin ab Tag eins in Psychlogischer Behandlung. Eigentlich wollte ich an ein paar Glaubenssätzen und auch meine Krankengeschicht bearbeiten, wurde aber dann Krisenbewältigung.
Anfangs sah es hier aus - ich war nicht in der Lage aufzuräumen oder gar zu putzen. Habe mir nach 2 Monaten eine Putzhilfe gesucht und die hat erst mal 8h Grundreinigung gemacht.
Bin in der Arbeit nur körperlich anwesend gewesen - ich gab dort aber erzählt was los ist und bin auf voel Verständnis gestossen. Inzwischen bin ich wieder bei 90% - die Arbeit hält mich über wasser.
Ich koche wieder. Und das sogar gerne, ich kümmere mich um mich, hab die Ernährung umgestellt.

Ich kann nur empfehlen - Zuckerverzichtwird nach ein paar Tagen wahre Wunder.

Und trotzdem vergeht kaum ein Tag ohne Tränen. Kommenden Freitag sind es 100 Tage seit der Trennung, dass es merkwürdig war noch viel länger .

Es war noch nicht mal die Trennung ansich, ich vermisse ihn nur sehr selten. es ist das wie, wie sehr ich verarscht wurde, wie sehr ausgenutzt, wie sehr belogen.

Heute 13:59 • x 1 #37


meerweh
Zitat von Aldia249:
Im letzten halben Jahr ist dann sehr knapp hintereinander meine halbe Familie gestorben, mit der anderen Hälfte habe ich mich verstritten und dann die sehr schmerzhafte Trennung/ bzw. aktuell noch Hin und Her mit meiner ersten großen Liebe nach 7 Jahren. Er hat sich fremdverliebt und mich wochenlang belogen. Dann auch noch die Feiertage, Weihnachten Neujahr..keine Familie, alleine. Und unser Jahrestag...

Lange Rede kurzer Sinn: so schlecht habe ich mich seit vielen Jahren nicht mehr gefühlt. Habe tagelang kaum geschlafen und nicht mehr vernünftig gegessen, abgenommen, hoffnungslos, ängstlich... Definitiv symptomatisch sehr nah an der Depression

Verdammt, das ist aber auch eine dicke Packung, fühl Dich mal gedrückt, wenn Du magst.

Gibt es aktuell etwas, was Du für Dich tun kannst, was Dir helfen könnte? Nur eine kleine Sache vielleicht?

Heute 14:06 • x 1 #38


Kvothe
Zitat von meerweh:
Möchtest Du hier teilen, was Du machst, was Dir hilft etc.?

Gerne

Also in erster Linie habe ich sehr schnell wieder mit einer Therapie begonnen.
Dagegen habe ich mich damals sehr lange aus Scham gesträubt.
Ärztin hat die Blutwerte gecheckt (Schilddrüse und Vitamin D können zB. einen großen Einfluss auf die Stimmung haben).
Genug essen und Trinken (das fällt mir zB. gerade sehr schwer).

Ich versuche mich nicht zu isolieren, auch wenn's oft schwer fällt. Mit Leuten treffen oder telefonieren und darüber reden. Natürlich nur mit denen, bei denen man sich auch wohl fühlt. Menschen, die einen stressen, unter Druck setzen oder unsensibel reagieren so gut es geht meiden.

Sich nicht schämen und helfen lassen, wenn's angeboten wird (das ist oft sehr schwer und das muss man lernen)

Raus gehen an die frische Luft und in Bewegung bleiben. Ich gehe viel Wandern an verschiedene Orte. Mir tut die Abwechslung gut, wenn ich an einem neuen Ort bin.

Routinen etablieren und Tagesziele setzen, die erreichbar sind. Nicht zu viel vornehmen, sonst fühlt es sich nach Scheitern an, wenn man nicht alles schafft und das zieht dann wieder runter.

Ich schreibe auf, was mich beschäftigt und wie es mir geht. Ich schreibe auch Songs. Das ist für mich ein Ventil (das geht natürlich nur, wenn man Musik macht). Aber es gibt ja viele Wege, sich künstlerisch auszuleben oder was auch immer für einen meditativ und beruhigend ist.

Ich habe meine Geschichte hier im Forum geteilt und habe schon viel Imput bekommen. Das kann sehr hilfreich sein, denn man bekommt neue Perspektiven aufgezeigt und kommt mit Menschen zusammen, die ähnliches erlebt haben.

Und natürlich das schwierigste von allem.. Geduld.

Heute 14:08 • x 3 #39


Fee-münchen
@Kvothe Geduld. Ja

Heute 14:10 • #40


A
Zitat von meerweh:
Verdammt, das ist aber auch eine dicke Packung, fühl Dich mal gedrückt, wenn Du magst. Gibt es aktuell etwas, was Du für Dich tun kannst, was Dir ...

Danke für die lieben Worte und das virtuelle Drücken:)

Momentan geht es tatsächlich wieder etwas aufwärts. Die schlimmsten Tage Urlaub sind vorbei und ich muss wieder arbeiten. Das hilft total. Die Beziehungssituation ist noch nicht geklärt. Wir sind weder zusammen noch auseinander. Jeder von außen sagt, du musst dir selbst mehr wert sein, trenn dich. Leider ist das nicht so leicht und ich fühle es noch nicht. Dennoch waren die letzten Tage wesentlich besser, weil ich einfach wieder meinen Fokus verlagert habe, auf Arbeit, auf mein Freundeskreis, auf mich selbst.
Was ich ganz wichtig finde: klingt vielleicht echt ein bisschen einfach, aber bei mir hat es geholfen: essen, ob man will oder nicht. Durch diese Tage lange viel zu wenigen Nährstoffe, ist die Stimmung bestimmt noch mehr gesunken. Seit ich mich zwinge, täglich genug zu essen und zu trinken, gab es auch nochmal einen Aufschwung und eben der Sport. Soll jetzt nicht klingeln nach: mach einfach Sport und alles ist gut. Überhaupt nicht, ich weiß wie schwer das ist, sich zu motivieren. Aber ich habe jetzt auf jeden Fall wieder angefangen und schon das Gefühl, dass es zumindest in die richtige Richtung geht.

Heute 14:15 • x 3 #41


meerweh
@Aldia249 Super, dass es ein bißchen aufwärts geht! Das ist so viel wert.

Zitat von Aldia249:
Was ich ganz wichtig finde: klingt vielleicht echt ein bisschen einfach, aber bei mir hat es geholfen: essen, ob man will oder nicht. Durch diese Tage lange viel zu wenigen Nährstoffe, ist die Stimmung bestimmt noch mehr gesunken. Seit ich mich zwinge, täglich genug zu essen und zu trinken, gab es auch nochmal einen Aufschwung

Ja, deswegen hatte ich auch gefragt. Mir hat es nach der Trennung auch komplett den Appetit genommen. Trotzdem habe ich versucht, jeden Tag ein bißchen Obst und Gemüse zu essen und sei es nur ein Apfel und eine Möhre (Bonus: mit Hummus - also die Möhre, nicht den Apfel ). Auch jetzt versuche ich, jeden Tag frisch und gesund zu kochen, manchmal echt mit letzter Kraft.

Heute 14:31 • x 3 #42


A
Zitat von meerweh:
@Aldia249 Super, dass es ein bißchen aufwärts geht! Das ist so viel wert. Ja, deswegen hatte ich auch gefragt. Mir hat es nach der Trennung auch ...

Du kannst sehr stolz auf dich sein. Das ist der richtige Weg, auch wenn es sich nicht immer richtig anfühlt.

Vor 24 Minuten • #43


CanisaWuff
Zitat von Juffa:
Ok Ihr Frustbeulen , macht ihr mal hier. Man kann wohl eine vorübergehende Traurigkeit durch Trennung nicht mit einer jahrzehntelangen Depression ...

Genau wegen solchen Aussagen, sollte der Raum geschützt sein.
@Forenleitung

Vor 14 Minuten • #44


meerweh
Zitat von Aldia249:
Du kannst sehr stolz auf dich sein. Das ist der richtige Weg, auch wenn es sich nicht immer richtig anfühlt.

Stolz ist jetzt nicht unbedingt das Gefühl, das mich momentan durch den Tag begleitet , aber ich versuche trotzdem, weiterzumachen. - Zumal gesundes Essen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch etwas bringen kann (z.B. im Sinne dessen, dass man bewusst etwas für sich und den Körper getan hat). Daher möchte ich alle mit Depressionen ermutigen, es zu versuchen, und sei es ganz kleinschrittig. Es ist okay, wenn es an einem Tag überhaupt nicht klappt. Versucht es am nächsten Tag nochmal.
(Und nein, das heißt jetzt nicht, dass das die Depression heilt. Es ist nur eine kleine Stellschraube.)

Gerade eben • #45


A


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