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Austausch Zusammen aus der Depression heraus

DaisyL
Das mich anscheinend niemand versteht oder zumindest versucht Verständnis zu zeigen glaube ich

05.02.2025 17:39 • x 3 #226


DaisyL
Aber dir ein liebes Danke weil du gefragt hast

05.02.2025 18:38 • #227


A


Austausch Zusammen aus der Depression heraus

x 3


meerweh
Zitat von DaisyL:
Hoffnungslosigkeit

Hoffnungslosigkeit/Resignation sind doch typisch für eine Depression, daher verstehe ich Deinen Unmut in Bezug auf die Therapeutin gut.
Möchtest Du sagen, welche Art der Therapie sie anbietet (also kognitive Verhaltenstherapie o.ä.)?
(Pardon, falls Du es schon mal geschrieben hast und ich es überlesen habe.)

Bei mir ist es mental gerade einigermaßen stabil, wobei diese ganze innere Arbeit wirklich anstrengend ist und es trotzdem jeden Tag Dips nach unten gibt. Viel mehr macht mir derzeit die körperliche Erschöpfung und Schlappheit zu schaffen, das ist wirklich fies. Und ich versuche aufzupassen, dass es mir nicht wieder das Gemüt verdunkelt, sage mir, dass es ok ist, wenn ich noch Zeit zum Krafttanken brauche.
Heute habe ich immerhin einen großen Arbeitsauftrag sehr zufrieden abgegeben, war eine kleine Runde draußen (sehr grenzwertig kräftezehrend) und habe mir was Gesundes gekocht. Für heute ist die Energie damit weg, morgen gucke ich neu.

05.02.2025 19:00 • x 9 #228


J
@meerweh

Ist es bei dir eigentlich so, dass es dir morgens schlechter geht und abends besser? Oder eher umgekehrt, weil die Erschöpfung im Laufe des Tages zunimmt?
Ich glaube, du machst das richtig gut, wie du mit deiner Problematik umgehst .

06.02.2025 23:00 • #229


meerweh
Zitat von justawoman:
Ist es bei dir eigentlich so, dass es dir morgens schlechter geht und abends besser? Oder eher umgekehrt, weil die Erschöpfung im Laufe des Tages zunimmt?

Es gibt da zwei große Muster.
Muster 1: Ich bin morgens und abends etwa gleichermaßen mittelmäßig erschöpft und habe im Laufe des Tages einen fiesen Energieverlust, so dass ich mal die Füße hochlegen muss. (Es gibt aber auch schon wenige Tage, an denen die Nachmittagserschöpfung ausbleibt. )
Muster 2: Ich bin morgens schon komplett gerädert, schaffe es irgendwie durch den Tag zu kommen und der Abend ist nur noch zombiesk. Das sind die schlimmeren Tage, weil sie es enorm erschweren, die Tagesstruktur aufrecht zu erhalten (Struktur hilft mir sehr).

Heute ist es Muster 2. Ich fühle mich furchtbar kraftlos und muss heute noch einen wichtigen Arbeitsauftrag abgeben. Sitze hier mit einem Kaffee und hoffe, dass er mir zumindest kurzzeitig etwas Energie gibt. Den Nachmittag plane ich jetzt schon etwas ruhiger ein, damit ich abends hoffentlich noch eine Kleinigkeit kochen kann. Ansonsten gibt es Stulle. Ich versuche, mich mental davon nicht runterziehen zu lassen und Tränen zu vermeiden, denn Weinen frisst einfach noch mehr Energie.
Glücklicherweise war gestern ein Muster-1-Tag, an dem ich ein paar wichtige Dinge im Haushalt schon erledigt habe.

07.02.2025 09:41 • x 3 #230


DaisyL
Hey @meerweh
Schreibe leider jetzt erst, bin sehr aufgewühlt die letzten Tage.
Eine Verhaltenstherapie ist das. Aber bisher merke ich nur, dass ich tagelang aufgewühlt bin und mich unverstanden, sogar provoziert fühle.

Sehr gut, wie du dir die Energie einteilst und Verständnis für dich selbst hast.
Wie geht es dir jetzt so?

07.02.2025 13:21 • #231


M
Zitat von DaisyL:
Eine Verhaltenstherapie ist das. Aber bisher merke ich nur, dass ich tagelang aufgewühlt bin und mich unverstanden, sogar provoziert fühle.

Das klingt, und das meine ich nicht ironisch, schon mal sehr gut.

So habe ich mich beim Start meiner Therapie ebenfalls gefühlt und nicht selten dachte ich, wieso provoziert mich mein Therapeut oder wieso will er mich nicht verstehen? Viele Therapeuten verwenden diese Strategie um bestimmte Reaktionen hervorzurufen. Denn nicht selten müssen wir Depressiven erst wieder lernen zu fühlen und unseren Gefühlen auch erlauben da zu sein. Viel zu lange habe ich meinen Empfindungen ihre Daseinsberechtigung abgesprochen und habe alles zugedeckt (mit Arbeit, Social Media, TV und und und)

Wenn Du dich also nach einer Therapie mies fühlst, dann hat das Gespräch also immerhin eine Wirkung. Es geht also in die richtige Richtung. Alle deine Gefühle, die Du hast, die dürfen und sollen auch da sein und es ist auch ok sie rauszulassen. Bei mir gab es Tage, da habe ich ohne genau zu wissen weshalb, geweint.

Zu Beginn war ich nach jeder Therapiestunde völlig platt, aber mir hat es insofern geholfen, dass ich mich von mal zu mal gereinigter gefühlt habe. Und die eigentliche Therapie findet zwischen den Sitzungen statt, nämlich in dem Du anfängst ganz kleine Dinge in deinem Leben zu verändern. Schreib Dir die Ministeps, die du machen möchtest auf, z.b einen sehr lockeren Tagesablauf, der Dir genug Zeit für Pausen gibt und dennoch das wichtigste damit abgedeckt wird.

07.02.2025 13:41 • x 2 #232


J
@meerweh

Ich nehme an, dein Sozialleben bleibt dadurch völlig auf der Strecke? Wie geht es dir damit, fühlst du dich einsam oder geht das völlig in der Erschöpfung unter?
Wie wird dein LC eigentlich behandelt, bekommst du Medikamente dagegen oder wartet man einfach ab, dass es irgendwann verschwindet (hab gelesen, dass es meist von selbst sich bessert)?
Komm gut durch den Tag!

07.02.2025 14:51 • #233


DaisyL
Zitat von Mann1989:
beim Start meiner Therapie

Also ich mach das jetzt schon länger.
Gut, wenn es dir hilft.
Also sie spielt Geschehenes oft runter. Redet flapsig. Da steckt wenig Gefühl in ihrer Stimme. Also zumindest kein gutes.
Wenn man weint kriegt man nichtmal ein Taschentuch.

07.02.2025 15:08 • #234


meerweh
Zitat von DaisyL:
Wie geht es dir jetzt so?

Lieb, dass Du fragst. Es ist anstrengend, ich fühl mich sehr klapperig.

Zitat von justawoman:
Ich nehme an, dein Sozialleben bleibt dadurch völlig auf der Strecke? Wie geht es dir damit, fühlst du dich einsam oder geht das völlig in der Erschöpfung unter?

Mir sind durch LC schon viele soziale Kontakte abhanden gekommen, weil ich nichts mehr mitmachen konnte und vieles absagen musste. Die fehlen mir jetzt, ich fühle mich oft einsam, freu mich aber über jeden einzelnen guten Menschen, der irgendwie noch da ist.

Zitat von justawoman:
Wie wird dein LC eigentlich behandelt, bekommst du Medikamente dagegen oder wartet man einfach ab, dass es irgendwann verschwindet (hab gelesen, dass es meist von selbst sich bessert)?

Keine Medikamente, ich nehme Nahrungsergänzungsmittel für die Nebenniere und ansonsten versuche ich vieles in Selbsthilfe (etwas Bewegung/Pacing, Ernährung, Meditation, Nervensystemarbeit).

Zitat von DaisyL:
Also sie spielt Geschehenes oft runter. Redet flapsig. Da steckt wenig Gefühl in ihrer Stimme. Also zumindest kein gutes.
Wenn man weint kriegt man nichtmal ein Taschentuch.

Also, ich finde, dass man als Patient/in in der Therapie zwar durchaus gefordert werden darf, aber das geht sicherlich auf eine etwas empathischere Art. Als Therapeut/in sollte man auch ein Gefühl dafür haben, wann man jemanden mehr demontiert als konstruktiv fordert und unterstützt.

07.02.2025 15:23 • x 3 #235


M
Zitat von DaisyL:
Also ich mach das jetzt schon länger.

Darf ich fragen, wie lange Du schon dabei bist?

Zitat von DaisyL:
Also sie spielt Geschehenes oft runter. Redet flapsig. Da steckt wenig Gefühl in ihrer Stimme. Also zumindest kein gutes.
Wenn man weint kriegt man nichtmal ein Taschentuch.

Okey, das tut mir sehr leid für dich.

Manchmal spielen Therapeuten Geschehenes runter, damit wir einen Perspektivenwechsel vornehmen können. Denn das Geschehene können wir leider nicht ändern, aber die Perspektive darauf. Ich gehe mit Dir einig, ein Taschentuch sollte drinliegen. Ich bin unterdessen bei meinem 4. Therapeuten aus diversen Gründen. Ich würde aber sagen alle haben mich vorwärtsgebracht, auch wenn der ein oder andere ziemlich kühl und flapsig unterwegs war...

07.02.2025 15:44 • x 1 #236


J
@DaisyL

Zitat:
Aber bisher merke ich nur, dass ich tagelang aufgewühlt bin und mich unverstanden, sogar provoziert fühle.


Ich denke du solltest auf dein Bauchgefühl hören und die Therapeutin wechseln. Die Beziehung zwischen Klient und Therapeut ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren einer Psychotherapie, weit vor den eingesetzten Methoden.
Es stimmt zwar, dass Therapeuten einem manchmal auch unangenehme, sogar provozierende Dinge sagen, und oft sind das die Dinge, die einen weiter bringen. Wenn die Beziehung stimmt, sollte das aber kein Problem sein. Und definitiv sollte man sich nicht unverstanden fühlen.

Ich hatte auch gerade ein richtig blödes Vorgespräch, das mich total verunsichert hat. Da bin ich mir jetzt schon ziemlich sicher, dass ich die Therapie dort nicht antreten möchte.

Für mich persönlich ist immer ein gutes Signal, ob ich bei einem Therapeuten weinen kann oder nicht. Tränen zeigen kann ich nämlich nur, wenn ich mich gut aufgehoben fühle.

07.02.2025 16:13 • x 1 #237


Jane_1
Zitat von DaisyL:
Also sie spielt Geschehenes oft runter. Redet flapsig. Da steckt wenig Gefühl in ihrer Stimme. Also zumindest kein gutes.
Wenn man weint kriegt man nichtmal ein Taschentuch.

ich finde das nicht ok. V.a. das flapsige Reden. Ich denke, gerade Menschen, die eine Therapie machen, haben es vermutlich fast alle schon erlebt, dass man ihnen ihre Gefühle absprechen wollte. Und dann zweifelt man womöglich an sich selber, öffnet sich in der Therapie und wird auch dort - in einem geschützten Raum - nicht ernst genommen? Ich finde, das geht nicht.

Du kannst es ja diese Punkte mal ansprechen und schauen, wie sie reagiert. Den Therapeuten zu wechseln, weil du dich nicht wohl fühlst, finde ich total legitim.

07.02.2025 16:54 • x 3 #238


Jane_1
Mal ne Frage im eigenen Interesse: Ich bin gerade dabei, einen Antrag auf eine Reha auszufüllen und weiß nicht so genau. Vielleicht könnt ihr weiterhelfen?

a- man kann die Reha ambulant, also in der eigenen Stadt machen oder stationär. Ich lebe alleine und habe 2 Katzen. Habe Leute, die sich kümmern würden, aber mir ist etwas unwohl, die beiden so lange alleine zu lassen.
b- stationäre Reha. Hat man immer ein Einzelzimmer? Wenn nicht, wäre das glaube ich für mich schon damit erledigt. Wenn doch: vielleicht ist es ganz cool, mal ganz woanders zu sein? Oft sind solche Kliniken ja auch in schöner Natur. Ich wohne mitten in der Stadt, zwar in einem sehr schönen und grünen Viertel. Aber es ist doch Stadt.

Habt ihr noch weitere Argumente pro/contra ambulant oder stationär?

Davon unabhängig: Kann jemand eine psychosomatische Reha-Klinik empfehlen?

07.02.2025 20:51 • #239


J
@Jane_1

Ich war bisher immer stationär. Zum einen, weil es für mich wichitg war, aus der Situation herauszukommen und ich mich dort geschützter gefühlt habe. Zum anderen wäre ein tagesklinischer Aufenthalt viel zu anstrengend für mich gewesen. Dann hast du gar keine Rückzugsmöglichkeit, wenn es dir schlecht geht und du Ruhe brauchst. Ich habe früher z.B. gerne einen kurzen Mittagsschlaf gemacht, das geht dann nicht.
Kommt auf die Klinik an, ob es Einzel- oder Zweibettzimmer gibt, da musst du dich erkundigen. Ich finde Zweibettzimmer nicht zwingend schlechter. Wenn du gut mit deiner Zimmernachbarin zurecht kommst, kann das auch sehr nett sein und dir den Start erleichtern, wenn sie z.B. schon länger dort ist. Ansonsten kann man auch wechseln, wenn es gar nicht passt.

07.02.2025 21:08 • x 1 #240


A


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