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Austausch zum Thema Empathie

E
Zitat von Lila2008:
Ich struggle durch gemachte Erfahrungen und durch weiß der Geier was einfach oft damit, wie viel ich investiere, was ich erwarten oder nicht erwarten kann und das ist einfach ein sehr langer Prozess.

Danke, jetzt verstehe ich besser deine Motivation, dieser Thread zu eröffnen.

Wie viel investiere ich?
Ich sehe mein Tun nicht als Investition ehrlich gesagt. Also keine um zu Handlung. Ich rufe an, weil es mir danach ist. Ich schlage einen Treffen vor, weil ich den anderen sehen möchte. Mir ist bekannt, dass meine Handlungen messages transportieren, die beim anderen zu Schlussfolgerungen führen, das steht bei mir nicht im Mittelpunkt. Ist mir relativ egal. Ich vertraue darauf, dass ich grundsätzlich wohlwollend bin und keinen verletze, schon aus Prinzip nicht. Ich bleibe stets bei mir und der einzige Grund, warum ich etwas tue ist, dass ich es so wollte.

Was kann ich erwarten?
Weil ich wie oben beschrieben handle, erwarte ich nichts bestimmtes. Gehe davon aus, dass der andere ebenso handelt, weiß was er will und handelt konform seiner Prinzipien und aus Wollen heraus. Ich sehe den anderen mir ebenbürtig, ein komplexes System. Manchmal wollen wir das gleiche, manchmal nicht.

Ich erwarte nicht, dass der andere verfügbar ist. Bin ich selbst nicht immer verfügbar.

21.08.2024 08:33 • x 2 #46


Hola15
Zitat von Lila2008:
@Hola15 Danke! Ganz genau darum gehts! Ich möchte ihn überhaupt nicht analysieren oder jemanden verändern oder sonst was. Ich möchte MEINE Muster ...

Um dazu eine Einschätzung abzugeben sind es viel zu wenig Informationen.

Davon ab, ist es gar nicht zwingend gesagt, dass du ungesunden Mustern folgst. Es gibt einfach auch sehr viele nicht-passende Partner da draußen, bis hin zu Riesen- Ar.*ern.
Da muss Frau/Mann auch schon mal einige Frösche küssen.

Du hast jetzt zumindest nicht komplett desaströse Bindungen beschrieben. Aber natürlich kann es sein, dass du ungünstige Muster aufweist.

Was mir auffällt ist, dass du eine Portion Angst mit reinbringst, es vielleicht (auch deshalb) zu schnell fix machen möchtest und das du (so war ich auch mal) sehr verkopft bist, was auch wieder ein Angstbewältigungsmechanismus ist bzw. sein kann.
Da kann der Weg hin zu sich hilfreich sein. Raus aus dem Kopf, rein ins spüren (Körper, Emotionen)
Dein Kopf hilft dir im Rahmen des gesunden Menschenverstandes weiter, erkennen von „Red Flags“ etc.
Aber du brauchst auch immer die Verbindung zu deinen Emotionen und deinem Bauchgefühl.

21.08.2024 08:45 • x 1 #47


A


Austausch zum Thema Empathie

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Hola15
Zitat von Ella:
Ich bleibe stets bei mir und der einzige Grund, warum ich etwas tue ist, dass ich es so wollte.

21.08.2024 08:47 • x 1 #48


Lila2008
@Ella
Herzlichen Dank. Ich ticke genau gleich. Das mag in den Nachrichten nicht so rüberkommen, ist aber so. Daher tu ich mir eben mit einigen Aussagen wie „Du darfst nichts erwarten“ und „investiere nicht zu viel am Anfang“ schwer.
Ich investiere und bin wie ich bin, weil ich das genauso tun und geben möchte und ich gehe davon aus, dass mein gegenüber auch so handelt wie er eben möchte. Mein Mindset ist was das angeht exakt so frei wie deines, zumindest laut deiner Beschreibungen.
Ich tu mir schwer damit, wenn jemand sagt und handelt wie seine Werte sind (auf der einen Seite), sich mit mir über seinen Schmerz austauscht und dann aber genau so handelt (auf der anderen Seite), wie er es selbst nicht möchte. Und ich möchte hier nicht drauf rumreiten oder analysieren „warum denn nur, es ist alles so unfair!“ sondern Sichtweisen und Impulse, ob ich hier einfach nur Pech hatte und auf dem richtigen Weg bin grundsätzlich, oder ob es wohl doch noch Dinge gibt, die ich mir bei mir ansehen darf und für die Zukunft mitnehmen darf

21.08.2024 08:56 • #49


Lila2008
@Hola15
Angst ist ein Riesenthema bei mir, vollkommen richtig. Einerseits frustrierend, dass dieses wohl doch noch sehr viel tiefer sitzt als angenommen, aber eben auch eine Chance weiter zu wachsen. Was hat dir geholfen? Was hast du aktiv getan? Was hat dich unterstützt dein eigenes Bauchgefühl von Angst zu unterscheiden?

21.08.2024 08:58 • #50


V
@Gwenwhyfar
das waren genauso meine ersten Gedanken, als ich den Text von Lila gelesen habe.

21.08.2024 09:01 • x 1 #51


M
Zitat von Lila2008:
@Ella Herzlichen Dank. Ich ticke genau gleich. Das mag in den Nachrichten nicht so rüberkommen, ist aber so. Daher tu ich mir eben mit einigen Aussagen wie „Du darfst nichts erwarten“ und „investiere nicht zu viel am Anfang“ schwer. Ich investiere und bin wie ich bin, weil ich das genauso tun und geben ...

Zuerst einmal schade dass Du das erleben musstest!

Vielleicht für die Zukunft: es ist überhaupt nicht wichtig, was ein Mann über seine
Ex erzählt und warum sie (angeblich) das Problem war!
viel wichtiger ist doch, dass er sieht, wo ER beteiligt war oder einen Fehler
gemacht hat. Ob er das ÜBERHAUPT sehen kann. Und etwas daraus
gelernt hat, damit es in der neuen Beziehung ein anderes Ende geben kann.

Und ebenso wichtig, dass er DICH sieht, wertschätzt und DEINE
Bedürfnisse erfüllt, wenn Du sie äusserst!
Sein Verhalten in Beziehung zu Dir ist wichtig.
Gibt er Dir Sicherheit, Wertschätzung, Vertrauen?
Anstatt sich immer auf den
alten Geschichten auszuruhen statt sie mal zu verarbeiten.
Das ist doch eigentlich eine ziemliche Zumutung.

Leider gehen gerade viele Männer meiner Generation nach Scheidung oder
Trennung nicht zum Therapeuten um das wirklich aufzuarbeiten und loszu
lassen. Und es sind halt doch oft die Frauen, die gegangen sind trotz
Kindern.
Den Schaden hat dann die nächste Frau. Weil der Mann hat kein
Vertrauen mehr in Beziehung, wird verlust- oder bindungsängstlich.
Sieht aber das Problem einer Trennung schlimmstenfalls ÜBERHAUPT nicht
in SEINEM Verhalten, sondern bei den Frauen.
Um einem anderen Menschen vertrauen und mich sicher binden zu können,
muss ich aber in erster Linie mal MIR SELBER vertrauen.
Dass kann ich nur, wenn ich MEINE Schwachstellen, blinde Flecken und
Anteile an gewissen Dynamiken kenne. Wenn ich nach einer Scheidung,
Trennung aber immer nur die Fehler des anderen sehe, komme ich nie
an den Punkt und bin folglich auch nicht wirklich beziehungsfähig für was
Neues.

Ich war auch schon in rebound Beziehungen. Mein eigener Fehler war rückblickend
zuviel Verständnis zu haben. Wenn der andere dauernd über die Ex redet
(egal ob wohlwollend oder bösartig), anstatt zu fragen wer ICH bin und
was ICH möchte, ist das eh ungesund und würde ich
nicht mehr mitmachen.

Investieren an sich ist eh kein Fehler sondern wertvoll.
Aber nur, wenn das Gegenüber von Anfang an auch in Dich investiert.
Invest and test.

21.08.2024 09:06 • x 3 #52


Lila2008
@merretich
Ich danke dir für deine Nachricht.
Er befindet sich in Therapie, ich habe mich sicher, geborgen, wertgeschätzt und gesehen gefühlt. Sonst wäre ich diese Bindung nicht eingegangen.
Wäre das alles nicht so gewesen, hätte mich die Trennung auch nicht so derart kalt erwischt.
Beim letzten Punkt bin ich aber komplett bei dir. Das war mir erneut eine Lehre. Da war jemand einfach noch nicht bereit.

21.08.2024 09:12 • x 1 #53


Wurstmopped
Zitat von merretich:
Wenn der andere dauernd über die Ex redet
(egal ob wohlwollend oder bösartig) ist das eh ungesund und würde ich
nicht mehr mitmachen.

Wenn ein Mann schon beim ersten Date sehr viel über die böse Ex berichte lt ist das nicht zwingend ne ?
Welche Frau findet das anziehend?

21.08.2024 09:13 • x 2 #54


Lila2008
@nisaibs
genau um dieses „was hättest du denn gemacht, hätte er von den Zweifeln seiner Gefühle für dich gesprochen?“ geht’s mir unter anderem. Ich hätte dann aktiv eine Entscheidung für mich treffen können und wäre gegangen.

21.08.2024 09:18 • x 2 #55


M
Zitat von Lila2008:
@merretich Ich danke dir für deine Nachricht. Er befindet sich in Therapie, ich habe mich sicher, geborgen, wertgeschätzt und gesehen gefühlt. Sonst wäre ich diese Bindung nicht eingegangen. Wäre das alles nicht so gewesen, hätte mich die Trennung auch nicht so derart kalt erwischt. Beim letzten Punkt bin ich ...

Kannst Du sagen, wer von Euch den Anfang gemacht hat?
Wer war zu Beginn mehr engagiert? Du oder er?

21.08.2024 09:19 • #56


M
Zitat von Wurstmopped:
Wenn ein Mann schon beim ersten Date sehr viel über die böse Ex berichte lt ist das nicht zwingend ne ? Welche Frau findet das anziehend?

Ja. Aber wenn er gleichzeitig love bombing betreibt und einem
das Gefühl gibt, man würde ihn retten und wäre jetzt
die Auserwählte, nachdem die andere ja ne Schrexe war,
ist man als Naivling verführt, drauf einzusteigen.
Schlimmer: man denkt unbewusst vielleicht sogar.
ICH mache es anders als die Ex.
ICH zeige ihm dass er geliebt wird und es anders geht.
ICH heile (?) ihn und seine Wunden.

Anstatt sich ehrlich zu fragen, ob ein Mann in der Situation einem
selber emotional überhaupt das bieten kann, was man verdient hat.
Nämlich eine Beziehung zu zweit, statt dass immer noch die
Ex (real oder in Phantasie) ne Rolle spielt und mir als Partnerin
meinen Raum wegnimmt.

Schon ist man auf dem Leim gegangen.


Vielleicht muss jeder mal die Erfahrung machen.
Ich finde übrigens schon interessant von den Vorerfahrungen,
Vorbeziehungen zu hören.
Aber micht würde interessieren, was der potentielle Partner
selber draus gelernt hat. Und wo er sich daraufhin
entwickeln konnte. Und nicht wie bös der/die Ex war.

21.08.2024 09:23 • x 1 #57


ElGatoRojo
Zitat von Lila2008:
Mich macht der Umgang so wütend, denn wir hatten noch und nöcher Gespräche, dass offene Kommunikation hier ein absolutes Muss ist und genau das hat er nicht gehalten.

Die Gefahr des Zerredens ist das Eine. Mangelnde Aufmerksamkeit und Akzeptanz bei wiederholt gleichem Thema das Andere. Du erlangst keine Sicherheit durch Reden. Wichtiger ist, was er für die Beziehung tut.
Zitat von Carbon:
auch wenn ich in einer Beziehung bin, teile ich nicht alles mit IHM.
Gespräche, womöglich noch stundenlang über Emotion usw., nerven nur und zeigen mir eine Unsicherheit im Gegenüber.

Die Dosis macht das Gift. Männer vertragen im Durchschnitt weniger als Frauen.

21.08.2024 09:30 • x 1 #58


Lila2008
@merretich
Ich war das. Ich war diejenige die dieses halbe Jahr (offiziell zusammen waren wir 3 Monate, das Ganze ingesamt ging über ein halbes Jahr) insgesamt mehr Initiative ergriffen hat. Ich habe das ganze nach ca. 2 Monaten dann abgebrochen, weil ich auf mein Inneres gehört habe und mich das Gefühl, dass er nicht soweit ist nicht losgelassen hat. Er hat sich nach einem Monat Funkstille dann wieder gemeldet und angenähert, wir hatten viele Gespräche in denen es gar nicht um uns ging und ich habe dieses Bauchgefühl letztendlich als Angst bewertet. Dieser Fehler passiert mir immer wieder, ergo traue ich diesem Bauchgefühl weiterhin zu wenig zu und hab hier noch zu lernen. Ich habe in der Zeit der Funkstille weiterhin Dates gehabt. Jedenfalls haben wir und dann wieder getroffen, ich war total aufgeregt und hab gemerkt, dass da wohl doch um einiges mehr ist bei mir, als ich dachte. Wir haben uns daraufhin geküsst ich hatte 2 Tage nach diesem Kuss ein Date mit jemandem, weil ich wissen wollte, was das mit mir macht und er wusste das auch. Er war danach sehr eifersüchtig, hat aber am selben Abend auch mit einer anderen Frau telefoniert, also Same Same.
Wir haben an dem Abend Telefoniert und uns darauf geeinigt, dass wir exklusiv daten und sehen wohin uns die Reise führt. Waren uns aber einig, dass da was ist.
Ich habe dann nach ein paar weiteren Wochen gesagt, dass ich gerne mit ihm zusammen sein möchte und mich verliebt hab. Das Gespräch verlief nicht sehr gut, er meinte zwar, dass er mit mir zusammen sein möchte, jedoch eher mit einem nachgelagerten Gefühl bei mir, dass er mit angezogener Handbremse ja sagt und eigentlich nicht aus freiem Willen. Ich habe ihm das so mitgeteilt und zwei Tage später hat er dann das Gespräch gesucht, in dem er offen gesprochen hat, gesagt hat, dass er sich sehr wohl mit mir fühlt und es gerne mit mir versuchen möchte, ob ich seine Freundin sein möchte.
Wir hatten immer wieder Gespräche in die Richtung und je mehr ich mir das hier runtertippe, desto blöder komm ich mir vor und denk mir „jo…das ist alles schon sehr offensichtlich“.
Ich ärgere mich darüber, dass ich das in der Situation so schlecht sehe und dass ich mein bauchgefühl nicht von Angst unterscheiden kann.
Und aus diesen ganzen Dingen entsteht bei mir weitere Angst das nächste mal wieder genau einen solchen Fehler zu machen. Ich bin aktuell einfach froh nen Therapeuten an meiner Seite zu haben, der mich hier bestimmt weiterbringen kann

21.08.2024 09:32 • x 1 #59


Wurstmopped
Zitat von merretich:
Vielleicht muss jeder mal die Erfahrung machen.
Ich finde übrigens schon interessant von den Vorerfahrungen,
Vorbeziehungen zu hören.
Aber micht würde interessieren, was der potentielle Partner
selber draus gelernt hat. Und wo er sich daraufhin
entwickeln konnte. Und nicht wie bös der/die Ex war.

Ja klar, ich grundsätzlich auch, aber wenn beim ersten Date schon der, die Ex zu einem großen Thema wird, dann ist er, sie garantiert noch nicht fertig mit der Beziehung.
Klar will ich wissen, wie viele Beziehungen die Frau hätte, wie lange und warum auseinander....aber das kann man in der Kennenlernphase erfragen und das jetzt auch nicht unbedingt Abendfüllend.
Lernt man dann den Freundeskreis kennen, dann kommt eines zum anderen....ergibt sich langsam ein Bild.

21.08.2024 09:47 • #60


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