Austausch zu Bindungstypen

Für mich gehört auch dazu, mit welcher meist unbewussten Intention jemand eine Bindung eingeht und welche Funktion diese im Leben des Einzelnen hat (hört sich technischer an als ich es meine).

Ich persönlich unterscheide zwischen Beziehung und Partnerschaft, um das für mich begrifflich ein wenig klarer abgrenzen zu können.

Es gibt Personen die eine Beziehung suchen, um sich vollständig/ besser/ geliebt zu fühlen, eine Lücke zu füllen, weiterzumachen/ zu verdrängen, eine Stütze benötigen, weil sie emotionale Probleme/ Schieflagen nicht alleine bewältigen können…Und es gibt Personen, die eine Partnerschaft suchen, eine Beziehung auf Augenhöhe, die eine Ergänzung, Vertiefung und Erweiterung in ihrem Leben ist, aber nicht die Lösung für ihre persönlichen Probleme, Zeit einer Person schenken, bei und mit der man sich gut fühlt.

Im realen Leben befindet man sich irgendwo dazwischen auf einem Pünktchen, und egal wo man ist, kann eine Beziehung/ Partnerschaft wertschätzend, liebevoll sein oder sich in einer Schieflage befinden.
Jeder bringt sein Päckchen mit, geht anders damit um, hat persönliche Vorlieben oder läuft in seine persönliche Falle.
Im Idealfall hat man für sich klar, was man will – schnell eine Beziehung und nach Möglichkeit innerhalb von drei oder vier Monaten den Seelenpartner/ die Seelenpartnerin finden, oder kann man auch einmal tief durchatmen und lässt das Ganze auf sich zukommen und entwickeln und löst seine Probleme zunächst, bevor man sich in das nächste Problem (?) stürzt.
Wenn es sehr schnell gehen „muss“, ist die Tiefe einer Bindung meiner Meinung nach nicht unbedingt gegeben oder kann sich je nach Absicht auch nicht richtig entwickeln.

Zitat von Elfe11:

Ein gutes Thema! Heute früh habe ich diesen Artikel im Spektrum dazu gelesen beim Frühstück. Da wundert mich nichts mehr, dass eine gute Beziehung ...

Das Problem daran ist nur, die allermeisten Menschen haben in der frühen Kindheit und Jugend negative Verhaltensweisen eintrainiert und Defizite aufgebaut.
Viel spannender ist die Frage, ob sie sich dessen bewusst sind und in der Lage sind zu reflektieren, daran arbeiten oder gearbeitet haben?

Zitat von Wurstmopped:

Viel spannender ist die Frage, ob sie sich dessen bewusst sind und in der Lage sind zu reflektieren, daran arbeiten oder gearbeitet haben?

Ich frage mich gerade, ob man das immer muss/ möglich ist oder teilweise nicht auch eine Art Anpassung stattfindet, wenn der Leidensdruck (noch) nicht hoch genug ist.
Wünschenswert ist diese Art der Auseinandersetzung mit Sicherheit.