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Austausch Hochsensibilität - Erfahrungen

G
Zitat von rosenherz:
Ja den kenne ich . Habe ich tatsächlich bei Kaugeräuschen. Menschen die mit offenen Mund kauen treiben mich in die Flucht. Ja Geräusche ...

Weißt du, wie schön es ist, jemanden zu treffen, dem es genauso geht

Ich bin auch so oft auf der Flucht...

12.08.2023 09:15 • x 4 #46


B
Ich freue mich sehr, dass hier so ein reger Austausch stattfindet und so viele tolle Gedanken dabei sind - DANKE!

Zitat von rosenherz:
. Dennoch wurde wohl gezeigt, dass Hochsensible in ihrer Interpretation nicht richtiger liegen, das aber deutlich detaillierter tun.

interessante Erkenntnis.. glaube ich neige schon dazu zu denken, dass ich Situationen richtiger einschätze als andere. Gut zu wissen.

Zitat von rosenherz:
Wann habe ich Probleme? Lärm , viele Menschen, kleine Geräusche, ganz schlimm durch Wände. Auch sehr bei unreflektierten Menschen, aber das muss nicht daran liegen. Insgesamt kann es mir leicht zu laut werden. Das betrifft Emotionen als auch Schall.

Zitat von Gemini26:
Aus der Missempfindung wird dann Aggression.

Uff, JA! Ich bin so froh, dass ich damit nicht so ein krasser Exot bin. Ich wohne in einem Altbau mit entsprechender Hellhörigkeit - höre Mixer, Fernseher, ALLES. Es macht mich regelrecht wahnsinnig, ich kann dann an nichts anderes denken und werde so wütend. Schritte in der Wohnung über mir sind der Gipfel.. und die anderen so Hä? Wo hörst du das denn?

Zitat von Sliderman:
Hochsensible Menschen sitzen definitiv nicht wegen jeder Kleinigkeit heulend in der Ecke.

Auf jeden Fall nicht. Glaube ich habe nämlich genau davor auch ein bisschen Angst, also dass Leute denken, dass man eine Dramaqueen ist, obwohl das natürlich nicht so ist..

Zitat von rosenherz:
Aber man kann es nutzen um z.B. andere zu erfreuen, dass man sie sieht. Ihre Seele wahrnimmt. Irgendwie brauche ICH das wie die Luft zum atmen. Positive Energie im Raum. Wie wäre dieser Ansatz für Dich? Diese Eigenschaft zu nutzen?

Ich hab Freunde und Kollegen, die auch genau das an mir wertschätzen. Ich fühle mich auch gut, wenn ich das Gefühl habe, meinem Umfeld mit meinen Gedanken und meinem Mitgefühl helfen zu können.. aber es laugt aus. Und ich denke leider oft, dass ich das nicht wirklich zurückbekomme. Ich habe da vor allem meinen engsten Freund im Sinn, der gerade eine schwierige Zeit durchmacht und für den ich mir sehr viel Zeit nehme. Umgekehrt ist das leider nur der Fall, wenn er mal einen guten Tag hat oder Zeit. Dann empfinde ich das als unausgeglichen und auch ein bisschen unfair..

Zitat von Gurkensalat:
Ich sitze lieber hinten.

Jep. Dann hat man nicht das Gefühl, dass andere einen beobachten können und man hat selbst den Überblick.. ein Gefühl von Kontrolle

12.08.2023 09:24 • x 3 #47


A


Austausch Hochsensibilität - Erfahrungen

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R
Zitat von Gemini26:
Weißt du, wie schön es ist, jemanden zu treffen, dem es genauso geht



Wobei ich schon sagen muss, dass man durch die Wahl der für einen richtigen Umgebung und Menschen viel für sein Wohlempfinden tuen kann. Denn diese Art von Aggression die dann aufsteigen kann, kenne ich sehr gut und sie ist grässlich.

Ich glaube deshalb habe ich keinen Beruf gewählt der mit Menschen zu tun hat. Auch wenn man gerne das als logischen Schluss aus dieser Sensitivität (nicht der Misophonie) ziehen würde. Ich könnte dieses dauernde einprasseln von Gefühlen, subtilen Äusserungen, Gerüchen, Geräuschen gar nicht aushalten. Und habe höchstens Respekt vor jedem der das kann.

12.08.2023 09:25 • x 5 #48


G
Zitat von rosenherz:
Wobei ich schon sagen muss, dass man durch die Wahl der für einen richtigen Umgebung und Menschen viel für sein Wohlempfinden tuen kann.

Auf jeden Fall und das ist auch der Grund, warum ich niemals Urlaub in einem Familienhotel machen würde, sondern immer Ferienhäuser in Alleinlage buche

Zitat von Berlinerin91:
Ich wohne in einem Altbau mit entsprechender Hellhörigkeit - höre Mixer, Fernseher, ALLES. Es macht mich regelrecht wahnsinnig, ich kann dann an nichts anderes denken und werde so wütend.

Das kann wirklich grausam sein!

12.08.2023 09:49 • x 3 #49


Einfachatmen
Zitat von Gurkensalat:
Mir geht es so bei Menschenmassen, dass es mir dann teilweise schlecht wird. Beispielsweise im Hörsaal. Vielleicht ist das eine Folge von sowas? ...

Ganz banal ausgedrückt - dein System ist überlastet.

Meine Tochter nutzt Ohrstopsel und sucht sich nur Plätze nähe Ausgang aber keinen Laufplatz. Sie darf auch jederzeit den Raum verlassen. Allein das Wissen hilft ihr.

12.08.2023 09:49 • x 2 #50


Einfachatmen
Zitat von Gemini26:
Auf jeden Fall und das ist auch der Grund, warum ich niemals Urlaub in einem Familienhotel machen würde, sondern immer Ferienhäuser in Alleinlage buche

Bingo!
Versteht aber niemand

Familienhotel, ein Alptraum!

12.08.2023 09:50 • x 1 #51


Einfachatmen
Zitat von Elfenbeinturm:
Ja, das müsste man sprachlich genauer abgrenzen, zum Beispiel: Sensibel - einfühlsam/empathisch Sensitiv - empfindsam/empfindlich Mein Ex ist ...

Nicht einfühlsam, weil er Gefühle nicht lesen kann?! Oder sich vor zu viel Gefühlen (die nicht einsortierbar sind) zu schützen?

Das ist zu Hause auch Thema und wir versuchen das in Worte zu fassen. Aber wie fasst man etwas in Worte, das man selbst nicht lesen kann...

12.08.2023 09:52 • x 2 #52


c_minor
Zitat von Berlinerin91:
ich bin zwar schon länger in einer Verhaltenstherapie bei einer wundervollen Frau, mit der ich mich sehr gut verstehe, aber auf dieses spezielle Ding hat sie mich bisher nicht hingewiesen.

Und das ist auch gut so.
Dieses Konstrukt hat in der seriösen Psychotherapie auch nichts verloren, solange die Erfinderin sich weigert, ihre Behauptungen oder bestenfalls Hypothesen mit empirischen Daten zu kompromittieren und vernünftige Erhebungsinstrumente zu konstruieren.

Mir selbst wurde diese Sache auch schon mehrfach um die Ohren gehauen, allerdings macht es für mich im Kontext des Hyperarousals bei einer kPTBS, die ich definitiv habe, wesentlich mehr Sinn. Genauso wie die Tatsache, dass überdurchschnittliche Empathie bei dieser Störung als früher Schutzmechanismus nicht gerade selten ist.
Weiterhin hab ich den Eindruck, dass dieses Konstrukt nicht so selten von Menschen instrumentalisiert wird, um irgendwas unangenehmes zu vermeiden.

12.08.2023 09:56 • x 1 #53


G
Zitat von rosenherz:
Ich glaube deshalb habe ich keinen Beruf gewählt der mit Menschen zu tun hat.

Das ist bei mir anders. Habe sehr viel mit Menschen zu tun. Glücklicherweise habe ich einen schlechten Geruchssinn. Wenn ich da noch zusätzliche Reize hätte? Hilfe !

Zitat von Einfachatmen:
Meine Tochter nutzt Ohrstopsel und sucht sich nur Plätze nähe Ausgang aber keinen Laufplatz.

Ich konnte als Studentin in den Hörsälen nie in der Mitte sitzen, sondern immer schön am Rand, Ausgang in der Nähe.

12.08.2023 10:01 • x 1 #54


Sliderman
Zitat von Gemini26:
Ausgang in der Nähe.

Ist bei mir ähnlich.
Viele Menschen um mich herum gehen so eben noch, aber ich würde mich in einer Konzerthalle niemals in den Innenraum stellen.

12.08.2023 10:08 • x 2 #55


c_minor
Zitat von Sliderman:
aber ich würde mich in einer Konzerthalle niemals in den Innenraum stellen.

Konnte ich früher auch nicht, heute muss ich's gezwungermaßen beruflich machen.
Hab mir dann in der Therapie erklären lassen, dass das vor allem was mit dem Bedürfnis nach Kontrolle und Sicherheit zu tun hatte.

12.08.2023 10:12 • x 3 #56


G
Zitat von Sliderman:
Ist bei mir ähnlich. Viele Menschen um mich herum gehen so eben noch, aber ich würde mich in einer Konzerthalle niemals in den Innenraum stellen. ...

Ich gehe oft auf Konzerte und stehe immer hinten, wenn es keine Ränge gibt. Ist eigentlich blöd mit 1,60, aber nicht zu ändern

12.08.2023 10:13 • x 4 #57


Sliderman
Zitat von c_minor:
Konnte ich früher auch nicht, heute muss ich's gezwungermaßen beruflich machen. Hab mir dann in der Therapie erklären lassen, dass das vor ...

Vielleicht schlägt da auch der ein oder andere Urinstinkt durch…
Wenn möglich sitze ich in einem Restaurant so, das ich die Tür sehe.

Ich komme damit klar, wenn es nicht so ist und grundsätzlich belastend ist es auch nicht.

12.08.2023 10:21 • x 2 #58


c_minor
Zitat von Sliderman:
Vielleicht schlägt da auch der ein oder andere Urinstinkt durch…

Da bin ich mir sicher. Solche Grundbedürfnisse sind ja mit die basalsten Dinge, die wir tief im Stammhirn einprogrammiert mit uns rumschleppen. Außerdem kommt's wohl auch drauf an, was dann im Laufe des Lebens damit passiert.
In der Therapie hat sich folgendes für mich rauskristallisiert: Meine Frau Mutter war früher und ist immer noch eine sehr besorgte und übervorsichtige Person, die überall immer zuerst die (potentiellen) Gefahren gesehen hat. Das hatte zum Teil seine Ursprünge darin, dass sie selbst immer mit irgendwelchen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Ob wir wollten oder, hat sich das Muster dann auf meine Schwester und mich übertragen - mit unterschiedlichen Auswirkungen: Ich wurde als junge Erwachsene zeitweise hypochondrisch und hatte Panik (z.B. auch, wenn kein Ausgang in erreichbarer Nähe war), während es bei meiner Schwester mehr und mehr ins emotional-instabile abgeglitten ist.

12.08.2023 10:27 • x 2 #59


G
Zitat von c_minor:
Meine Frau Mutter war früher und ist immer noch eine sehr besorgte und übervorsichtige Person, die überall immer zuerst die (potentiellen) Gefahren gesehen hat.

Kenne ich!

Meine Mutter ist genauso! Zum Glück ist mein Vater das komplette Gegenteil. Das hat für einen guten Ausgleich gesorgt.

12.08.2023 10:39 • x 1 #60


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